Hallo zusammen,
mein Name ist Yavanna, ich bin 35 Jahre alt, verheiratet, tätig im öffentlichen Dienst und habe mich nun endlich dazu durchgerungen, meine Vorstellung zu schreiben.
Ich bin mir nicht mal sicher, wo ich anfangen soll.
Bin ich Alkoholikerin? Diese Frage kann ich mir schon nicht beantworten, obwohl ich in der letzten Zeit stark zu ja tendieren würde.
Angefangen hat alles vor ungefähr drei Jahren, davor hatte ich einen „normalen Alkoholkonsum“. Ich arbeitete in der Gastronomie neben meinem Studium, habe ab und zu was getrunken, zuhause oder unterwegs, nie viel, nie maßlos.
Irgendwann, keine Ahnung warum, wurde zuhause mehr daraus. Als mein Mann mich darauf ansprach, habe ich das Trinken in seiner Gegenwart wieder herunter geschraubt und mir meinen heimlichen Vorrat angelegt. Ich bin keine Biertrinkerin, bei mir ist es härterer Alkohol, gerne Kräuterschnaps in allen Varianten. Wenn ich also was getrunken habe, dann einen oder zwei kleine und bin dann, wenn er es nicht mitbekommen hat, an meinen Vorrat und habe mir direkt aus der Flasche das Zeug reingekippt. Erst reichte eine Flasche eine Woche, dann wurden es zwei Flaschen.
Da ich keine Ausfallerscheinungen habe, hat es, so kommt es mir zumindest vor, noch niemand aus meinem Umfeld mitbekommen. Ich trinke nur zuhause, wenn ich nicht mehr weg muss, und bin am nächsten Morgen um 4:30 wieder frisch, um zur Arbeit zu fahren.
Momentan bin ich für ein paar Tage alleine zuhause und habe mich total abgeschossen, bin inzwischen auch Rum und Vodka nicht abgeneigt. Das ist wohl der Punkt, an dem es „Klick“ gemacht hat. Ich lag völlig zu im Bett und habe meinen Rausch ausgeschlafen, nix mitbekommen wie Telefon oder Haustürklingel. Mir gings richtig dreckig und dann kam mir der Gedanke, dass ich mich auch in eine Alkoholvergiftung hätte saufen können und keiner merkt was, wenn ich hier verrecke. Ist zwar drastisch ausgedrückt, aber so ging es mir in dem Moment. Zusätzlich natürlich auch das Klo mehrfach umarmt.
Mein Vorrat existiert jetzt nicht mehr, ist ins Klo gekippt.
Meinem Mann will ich auf keinen Fall etwas beichten. Ich will es so schaffen. Ich habe mich mal im Netz über SHG in meiner Nähe informiert, da ist allerdings das Problem, dass ich keine Ausrede habe, wo ich hinfahre, sollte ich tatsächlich an den Treffen teilnehmen. Die sind immer recht spät und durch das frühe Aufstehen, bin ich dann meistens schon im Bett.
Das wars erstmal von mir, schon das Runterschreiben hat gutgetan. Sich die eigene Situation vor Augen führen.