Ist mein Mann alkoholkrank?

  • es passiert im Moment so viel in MEINEM Kopf, das muss doch auch ohne Worte bei ihm ankommen...

    Es ist SEIN Kopf. Kannst Du Telepathie? Gedankenlesen?

    "Geht aus den Köpfen der Anderen!" hat ein Gruppenfreund immer gesagt. Recht hat er. Ich denke, dass er/sie denkt, dass ich denke, dass er/sie denkt ... ist Bullshit.

    Zum Einen macht mir persönlich das viel zu viel Kopfkino und baut unnötig Druck auf über MÖGLICHE Erwartungen der Anderen in/an mich. Und zum Anderen setzt es falsche Prioritäten bei mir an den/die Anderen - und ich bin dann enttäuscht, weil die etwas ganz anderes gedacht haben. Oder garnix ...

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Es ist SEIN Kopf. Kannst Du Telepathie? Gedankenlesen?

    "Geht aus den Köpfen der Anderen!" hat ein Gruppenfreund immer gesagt. Recht hat er. Ich denke, dass er/sie denkt, dass ich denke, dass er/sie denkt ... ist Bullshit.

    Zum Einen macht mir persönlich das viel zu viel Kopfkino und baut unnötig Druck auf über MÖGLICHE Erwartungen der Anderen in/an mich. Und zum Anderen setzt es falsche Prioritäten bei mir an den/die Anderen - und ich bin dann enttäuscht, weil die etwas ganz anderes gedacht haben. Oder garnix ...


    Das war doch nur nebenbei erwähnt, dass er ohne Worte, an meinem Verhalten und so, unbewusst iwas spürt. Er ist zwar nicht der empathischste unter der Sonne aber habe des öfteren nicht schlecht gestaunt.. Egal.

    Wie gesagt, bin voll bei dir. Aber darum ging es mir nicht.


    Wollte wissen, wie ich mich verhalten könnte bzw wie ich es schaffe mich zum einen abzugrenzen von dem Problem es aber trotzdem bsw mit einem Gespräch, o. S. Kläre..


    Bin da etwa durcheinander.


    Dann noch ein Gedanke :


    Einem Menschen sepatiert von seiner Krankheit, der Sucht zu sehen, zu mögen und ihm vllt auch helfen zu wollen kann wie ich finde stattfinden wenn man stark genug ist, seine Linie zu halten.

  • Also stattfinden, ohne dass man in den Sumpf gerät, in dem der Partner zu versinken droht.

  • Hallo liebe Leonie,

    hiermit ...


    ... , ohne dass man in den Sumpf gerät, in dem der Partner zu versinken droht.

    bist Du aus meiner Sicht am Herzstück der eigenen Genesungsarbeit angelangt!

    Genau darum geht es:
    - den anderen mit SEINER Sucht sehen
    - wissen, die löst auch bei mir (als nahestender Person) Leid aus
    - ich muss auf MEINE Gedanken und Gefühle achten
    - ... schauen: Wo steige ich auf SEIN Thema ein, will ihn ändern?
    - Alternative: Klar formulieren, was iCH von Beziehung erwarte !

    Das ist ein ganz neues Lernen.
    Statt sich um den anderen zu "sorgen", für ihn MIT zu denken/tun,
    immer klarer bei sich selbst bleiben, dort echte Ehrlichkeit suchen.

    "Wir" Co-Abhängigen (ob Du Dich dazu zählst, weiß ich nicht) neigen
    nämlich gern dazu, eigene Ängste - vorm nicht-genügend-sein, oder
    vorm Verlassen-werden - durch Aktionismus an uns und anderen zu
    verdrängen.

    Tatsächlich bin iCH immer dünnhäutiger geworden, je mehr mich die
    wiederkehrende Enttäuschung durch süchtige Menschen dazu zwang,
    ANZUERKENNEN, dass ICH SO NICHT KANN. Dass mir das nicht genügt!

    Ich habe in meinem Leben Glück und Freude sowie Leichtigkeit verdient.
    Ich bin berechtigt, mein Leben so zu führen, dass auch meine Bedürfnisse
    gedeckt sind. Und ich darf mich jederzeit dahin bewegen, wo das geschieht.
    (Heißt: Auch Baustellen verlassen, die Kraft kosten, ohne Veränderung her-
    vorzubringen. Kontakte, Projekte, Menschen, ... ganz egal.)

    Das kollidiert erstmal mit allem Gelerntem über "gute Beziehung". Für
    einander da sein, einstehen, keine Alleingänge, ... die ganze alte Formel.
    So funktioniert das aber nicht (nur)! - Ohne klares "ich" kein "wir". Man
    kann kein "wir" betreiben oder stärken wollen, ohne eigene Grenzen mit
    ins Spiel zu bringen. Das "wir" gestaltet sich durch die Grenzen selbst,
    sonst ist es ein Matsch zwischen zwei Menschen, die einander gar nicht
    erkennen können. (Weil keiner klar sagt, was er will und was keinesfalls.)

    Wieder ein "Paket". ;) Ich kann nicht immer "kurz".

    Lass Dir Zeit beim Aufnehmen, und stell' einfach weiter Deine Fragen,
    finde ich so.

    :sun:

    Liebe Grüße
    Wolfsfrau

  • Wunderbar auf den Punkt gebracht.
    Und da liegt vielleicht die Aufgabe:
    Seine eigenen Enttäuschung NICHT mehr durch Aktionismus kompensieren.
    Nicht mehr "mehr machen", um irgendein Defizit aufzufüllen.
    Puh, was habe ich mich angestrengt, um das (mir) Fehlende auszugleichen.

    Ent-Täuschung ist übrigens ein sehr treffender Begriff.
    Und durch den Aktionismus, das Tun, das Vedrängen
    weicht man der Enttäuschung irgendwie aus.
    Im Sinne von: Wenn ICH mich genug anstrenge, dann wird alles gut.


  • Wollte wissen, wie ich mich verhalten könnte bzw wie ich es schaffe mich zum einen abzugrenzen von dem Problem es aber trotzdem bsw mit einem Gespräch, o. S. Kläre..

    wenn er nüchtern ist, sachlich erklären, was Du machst und warum Du es machst. Also praktisch das Gegenteil von dem, sich im Affekt, wenn er mal wieder etc, anzubrüllen. Möglichst ohne Vorwürfe und Schuldzuweisungen, weil da kocht es gleich hoch und führt nur zur Abwehr.

    Ich hatte da ein paar Beiträge vorher das Buch "Die Wahrheit beginnt zu zweit" erwähnt (einfach mal im Netz suchen, gibs bei...). Thema sind u.A. Gesprächsformen, bei denen man sich etwas sagen kann, ohne dass es eskaliert. Alles Andere als leicht, das dann auch zu machen, aber das Buch insgesamt ist sehr erhellend, was Kommunikationsformen in Beziehungen angeht, und rentiert sich meiner Ansicht nach auf jeden Fall, wenn man verstehen will, was Da passiert. Und für mich persönlich ist Verstehen die Basis jeder bewussten Veränderung.

    Gruß Susanne


  • Ja, ich verstehe was du meinst glaube ich.

    Dieses trügerische Gefühl zwischendurch, was sich entspannt und frei anfühlt ist jetzt für mich ganz klar Lug und trug.

    Ich hoffe man versteht wie ich es meine.

    Ich sehe das jetzt aus anderer Perspektive. Nicht dramatisch, verstehe mich ja, nur im Nachhinein sieht es nur aus wie ein kleiner zwischenstopp im Teufelskreis.
    Es hat nie ein Vorankommen stattgefunden.. Nur im Kreise drehen.


    Diese Sichtweise habe ich nie gehabt.


    Ich danke euch allen sehr dass ich jetzt an dem Punkt bin, wo ich schon länger hätte sein sollen.

    ❤️

  • wenn er nüchtern ist, sachlich erklären, was Du machst und warum Du es machst. Also praktisch das Gegenteil von dem, sich im Affekt, wenn er mal wieder etc, anzubrüllen. Möglichst ohne Vorwürfe und Schuldzuweisungen, weil da kocht es gleich hoch und führt nur zur Abwehr.

    Ich hatte da ein paar Beiträge vorher das Buch "Die Wahrheit beginnt zu zweit" erwähnt (einfach mal im Netz suchen, gibs bei...). Thema sind u.A. Gesprächsformen, bei denen man sich etwas sagen kann, ohne dass es eskaliert. Alles Andere als leicht, das dann auch zu machen, aber das Buch insgesamt ist sehr erhellend, was Kommunikationsformen in Beziehungen angeht, und rentiert sich meiner Ansicht nach auf jeden Fall, wenn man verstehen will, was Da passiert. Und für mich persönlich ist Verstehen die Basis jeder bewussten Veränderung.

    Gruß Susanne


    Nüchtern beim ihm einen entspannt, geeigneten Moment abzupassen ist eher schwer.

    Er ist dann auch eher genervt. Da habe ich garkeine Lust drauf.

  • Ist auch für Dich vielleicht leichter, das anzusprechen, wenn Du schon mal auf Betriebstemperatur bist.

    Scherz beiseite, Du fragst, und ich kann Dir ja auch nur erzählen, was aus meiner Sicht helfen würde und Du kannst davon nehmen, was Du möchtest.


  • Ist auch für Dich vielleicht leichter, das anzusprechen, wenn Du schon mal auf Betriebstemperatur bist.

    Scherz beiseite, Du fragst, und ich kann Dir ja auch nur erzählen, was aus meiner Sicht helfen würde und Du kannst davon nehmen, was Du möchtest.

    :D ;D hm nun weiß ich eher lieber lassen, wegen 'rohes Ei' und so..

    Aber ansonsten hat es sich immer gut angeboten, als ich schon sauer und energisch genug war.

    Ging aber iiimmmer nach hinten los..

  • Geht mich ja wirklich nichts an, aber...

    seid Ihr kein Paar, wo Eine(r) den Anderen freundlich fragen kann, "Ich möchte ein ernsthaftes Gespräch mit Dir führen/mich mit Dir für ein Gespräch zusammensetzen, wann hast Du Zeit?"


  • Geht mich ja wirklich nichts an, aber...

    seid Ihr kein Paar, wo Eine(r) den Anderen freundlich fragen kann, "Ich möchte ein ernsthaftes Gespräch mit Dir führen/mich mit Dir für ein Gespräch zusammensetzen, wann hast Du Zeit?"


    :D
    Genau so habe ich es aktuell gehandhabt. VORSICHTIG
    ansonsten eigentlich immer direkt angesprochen, wenn was im argen lag. Nur bei diesen Thema wollte ich eine gute Basis und ich wusste dass wir dazu quasi 'einen Termin' benötigen.

    Wir haben uns jetzt der Sache auch genähert heißt wir hatten ein erstes Gespräch. Verlief auch recht sachlich.

    Er wusste auch genau, was ich wollte, worüber ich reden wollte, als ich das letzte Woche mal angekündigt hatte.


    Die erste Reaktion war negativ. Da dacht ich, er braucht Zeit.

    Hat geholfen.

  • Jedenfalls...


    Komme ich davon weg, dass extrem zu bewerten. Ob es jetzt erfolgreich war oder nicht.

    Er meinte jedenfalls dass er wohl das jetzt so handhaben wird IN DER WOCHE nichts zu trinken und am Wochenende halt schon.

    Das wäre doch schon mal was laut ihm..

    Er würde sich jetzt nicht KOMPLETT verbiegen..

    (finde ja insgeheim falls es so gehandhabt würde, DASS es eine Veränderung wäre)

    Aaaaaber... Ob das Problem damit dann gelöst ist.

    Das weiß ich nicht.

  • Kann ich Dir natürlich auch nicht sagen, ob das die Lösung ist. Weiß ich nicht, ganz neutral, musst Du abwarten. Beobachten, wie gut das nun klappt.

    Im ersten Beitrag nanntest Du "eine Woche nichts trinken" schon "Klassiker". Denke Du solltest schon genau hinsehen, ob sich da FÜR DICH wirklich was ändert. Kann sein, kann auch nicht sein. Und wenn es nicht klappt, möglicherweise auch ernst nehmen, dass er das eventuell nicht mehr so unter Kontrolle hat, dass er Abmachungen einhalten kann.

  • Ja, ich denke auch, dass nur die Zeit nun eine Antwort hat.

    mal schauen, wie es weitergeht


    jedenfalls schonmal SCHRITTE nach vorne gekommen


    Danke für den Austausch und die gute Perspektive.. :)

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