Wie habt ihr eure Partner kennengelernt?

  • Hallo, ihr Lieben!

    Die oben gestellte Frage umtreibt mich tatsächlich schon seit längerer Zeit, weil es bei mir nicht so recht klappen mag.
    Klar, natürlich liegt es auch an mir, an der fehlenden Chemie oder Kompatibilität zwischen zwei Menschen oder auch an meinem Anspruchsdenken. ;D Nichtsdestotrotz wurde ich schon mehrfach damit konfrontiert, dass ein Partner oder eine Partnerin, die mal dem Alkohol sehr zugesprochen hat, als negativ empfunden und abgestempelt wird. Ein potentieller Rückfall steht unausgesprochen immer im Raum. Wo könnte man Menschen kennenlernen, die Verständnis für die eigene Situation aufbringen und vielleicht auch das gleiche Schicksal teilen? Von der SHG mal abgesehen. In meiner Gruppe sind nur ältere Semester vertreten und außerhalb dessen, was für mich von Interesse wäre. ;) Gibt es sowas wie eine Dating-App? Oder hat jemand einen blendenden Einfall?
    Und ja, ich betreibe auch Sport, gehe auch abends weg, aber da hat sind eigentlich nur Leute unterwegs, die konsumieren.
    Vielleicht gehört die Frage hier auch nicht hin, aber so langsam bin ich mit meinem Latein am Ende. ::) Das Single-Dasein hat zwar auch etwas für sich, aber so langsam wächst in mir doch der Wunsch nach einer Beziehung. Sonst werd ich nachher noch schrullig und schaffe mir 20 Katzen an. ;D

    Beste Grüße,
    Bighara


  • Nichtsdestotrotz wurde ich schon mehrfach damit konfrontiert, dass ein Partner oder eine Partnerin, die mal dem Alkohol sehr zugesprochen hat, als negativ empfunden und abgestempelt wird. Ein potentieller Rückfall steht unausgesprochen immer im Raum.

    Hallo!

    Ja, die Ansicht dürften viele vertreten.

    Wäre ich Single und auf der Ausschau, wäre eine Ex-Trinkerin von der Papierform her auch nicht gerade die Traumkandidatin.

    Da hilft nur, geduldig weiter Ausschau zu halten, auf welchem Weg auch immer. Auch die Art, wie man seinem Gegenüber klar macht, dass man ein Problem hat, dürfte wichtig sein. Da würde ich nicht zu früh mit der Tür ins Haus fallen.

    Gleich beim ersten date zu tönen, man sei trockener Alki, das stößt schon gewaltig ab. Das sollte wesentlich geschickter angegangen werden.

    Gruß
    Rekonvaleszent

  • Ich finde, man sollte sich mehr auf das eigene empfundene Wohlbefinden im Angesicht eines neuen (potentiellen) Partners konzentrieren als schon vor dem Treffen mit zu großer Rationalität zu starten. Wenn sich zwei gut verstehen und sich mögen dann sollte der Rest unabhängig von äußeren Gegebenheiten passieren. :)

  • Ich würde wohl tatsächlich auch darauf achten, wie viel Alkohol ein eventueller Partner trinkt. Das Thema ist für mich zu Ende und ich möchte es nicht wieder in meinem Leben haben.

    LG Betty

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Hallo zusammen!

    Ich habe meinen Partner in einer Rehaeinrichtung für psychisch kranke kennengelernt. Er hatte selbst Probleme mit Alkohol und weiß daher, wie das ist. Dennoch habe ich immer Angst, ihn Zu triggern. Daher habe ich ihm bisher auch nie erzählt, wenn es wieder einen Rückfall gab. Hat jemand von euch Erfahrungen, wie man damit dann umgehen kann? Ich weiß oft nicht was richtig und falsch ist. Er ist sehr verständnisvoll, habe aber immer auch Angst davor, dass er sich abwendet. Wir sin bereits etwas mehr als 6 Monate Zusammen und er war immer sehe verständnisvoll. Dennoch ist Alkohol ein Thema, das bei uns noch nie so direkt angesprochen wurde. Wir wissen beide voneinander, dass wir eine diesbezügliche Vergangenheit Haben. Dennoch habe ich dad Gefühl, es sei ein Tabuthema bei uns.

  • Hallo freedom8,

    vielleicht ist die Angst davor, dass eine Partnerschaft auf Dauer eher sehr schwierig wird, in der so selbst so eine für beide Partner extrem wichtige, einschneidende und alle Lebensbereiche betreffende Problematik nicht gemeinsam besprochen und bearbeitete werden kann.
    Also besser Kopf in den Sand und einfach weitermachen wie bisher …
    Ich denke, wenn ein Partner den anderen nicht in seiner Gesamtheit, also auch eben in und mit seinen Problematiken wahrnimmt, dann ist es ein Spiel auf Zeit …

  • Hallo freedom8,

    meine Erfahrung, resultierend u. a. aus einer gescheiterten Ehe: Vertrauen ist das A + O einer funktionierenden Beziehung. Gibt es kein Vertrauen, wird eine Beziehung über kurz oder lang scheitern. Natürlich kann man auch Beziehungen in gegenseitigem Misstrauen führen, was ich jedoch als Zeitverschwendung erachte.

    Wie erreiche ich also Vertrauen? Durch Offenheit meinem Partner gegenüber. Reden, reden, reden. Ehrlichkeit ist dabei ein ganz wichtiger Aspekt.

    Bitte nicht falsch verstehen: Ich meine damit nicht, dass man seinem Partner wirklich allen seelischen Balast den man so mit sich herum schleppt auf's Auge drücken muss. Denn meiner Meinung nach ist ein Partner nicht gleichzeitig ein Therapeut, damit kann er/sie schnell überfordert werden. Mein Partner sollte allerdings genau wissen, weshalb ich zum Therapeuten gehe.

    In meiner jetzigen Ehe ist es so, dass meine Frau genau weiß, dass ich Alkoholiker bin, wie es dazu kam, wie ich mich mit meiner Krankheit auseinander setze, dass ich z. B. hier im Forum schreibe usw. Und wir reden auch ab und an über dieses Thema ganz allgemein, wenn es die Situation erfordert oder wir beide einfach Lust dazu haben. Gleichzeitig haben wir aber auch vereinbart, dass meine Alkoholsucht unser (ihr) Alltagsleben nicht dominieren soll. Ich ihr also nicht täglich meine neuesten Erkenntnisse bezogen auf meine Sucht usw. präsentiere.

    Nun ist meine Frau jedoch selbst nicht süchtig. In Deiner Situation, wo ihr ja beide betroffen seid, halte ich es für extrem wichtig, dass ihr Euch "Regeln" gebt. Dass Ihr unbedingt miteinander sprecht um Euch ggf. auch gegenseitig stützen zu können. Offenheit erzeugt Vertrauen und Vertrauen könnt Ihr beide sicher gut gebrauchen. Diese Thema zu tabuisieren, alles was Dich oder sie diesbezüglich beschäftigt einfach auszubleden und es dann im Gegenzug mit sich allein auszumachen, kann sehr gefährlich werden.

    Wie gesagt, Deine Partnerin ist nicht Deine Therapeutin oder Psychologin. Aber sie sollte doch wissen was Dich beschäftig, was in Dir vor geht usw. Und ja, umgekehrt natürlich genauso!

    Alles Gute!

    LG
    gerchla

  • Durch ein gemeinsames Hobby - Bergsteigen!

    Eigentlich wollten wir uns nur über ein paar Touren austauschen, dann haben wir angefangen über alles mögliche im Leben zu reden - und merkten immer mehr, wie sehr wir auf einer Wellenlänge sind.

    Wobei ich wahrscheinlich nicht der Personenkreis bin, den Du ansprichst, denn ich bin nicht alkoholabhängig, ich gehöre zu den Angehörigen. Mein Partner ist der, der allzu regelmäßig Alkohol konsumiert.

    Aber ganz ehrlich, je mehr ich mich mit dem Thema Abstinenz beschäftige, desto mehr würde ich sagen: ein (schon längerer) trockener Alkoholiker, der sich zumindest aktuell auch sicher ist, bei einem potentiellen Rückfall zurück in die Abstinenz zu wollen - das wäre für mich ein Traum Kandidat als Partner! Ohne Ironie, sondern ganz ernst!

    Denn dafür ist sehr viel Arbeit am eigenen Ich nötig, sehr viel Reflexion, viel Power, viel positive Gedanken. Das ist jemand, der den Weg zu sich selbst gefunden hat. Und was gibt es schöneres, als eine Partnerschaft von zwei wirklich erwachsenen, selbstbestimmten, eigenverantwortlichen Menschen?

  • Meine Frau und ich wohnten in einem Mehrfamilienhaus in 2 verschiedenen Wohnungen...
    Dann habe ich Sie einfach angesprochen ;)

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