Hallo liebe Forummitglieder,
ich bin Harald und habe auch eine Kinderstube. Hatte leider vergessen, bevor ich mich einbringe, mich vorzustellen.
Meine ganze Lebensgeschichte kann ich zwar schreiben, aber dies würde hier den Rahmen sprengen. Deshalb nur ein kleiner Abriss.
Meine Alkoholikerlaufbahn begann im Jahr 1999. Ganze 17 Jahre habe ich auch keine gesundheitlichen Probleme damit gehabt.
Ich habe zwar gewusst, dass mein Konsum nicht mehr als normal zu bezeichnen war, aber ich wollte es nicht wahr haben.
Die Gründe dafür waren sehr vielschichtig (Familie, Trennung, Arbeit u.s.w.). Mal Frust, mal Belohnung. Ich glaube das dies hier viele auch kennen.
Im Jahr 2016 hat mein Körper mir die rote Karte gezeigt. Die Einzeldiagnosen füllen ein A4 Seite. Es gab eigentlich nicht viel was o.B. war.
Kurzdiagnose war Leberzirrhose Child C mit der Prognose das ich das Weihnachtsfest 2016 nicht erleben werde. Da ich jetzt hier schreiben kann,
ist diese Prognose zum Glück nicht eingetreten. Das Jahr 2016 war eine Odyssee durch acht Kliniken innerhalb von 5 Monaten. In manchen
hatte ich den Eindruck "Jugend forscht". Dort wurde mir nur wenig geholfen, aber viel ausprobiert. Der vorletzte Station war das UKJ wo ich an
kompetente Mediziner geriet. Seitdem ging es wieder bergauf. Denen bin ich auch sehr dankbar.
Zum heutigen Zeitpunkt kann ich sagen: Der beschwerliche Weg in die Abstinenz hat sich gelohnt. Das Leben ist wieder lebenswert, die Leber hat sich erholt (Child A),
bin voll berufstätig, habe eine Familie die zu mir gestanden hat, habe neue Freunde gefunden und die falschen verloren, muss keinerlei Medizin mehr nehmen.
Ich möchte sagen, ich bin stolz auf das Erreichte.
Seitdem es mir wieder besser geht, möchte ich anderen Menschen helfen den totalen Kollaps zu vermeiden. Ich anrangiere mich in Selbsthilfegruppen und im
Betrieb. Warum denn da auch nicht hier? Ich denke ich kann aus meinen persönlichen Erfahrungen anderen helfen und würde mich freuen, wenn der ein oder andere
beginnt nachzudenken.
Viele Grüße Harald