Hallo Forum,
mein Name ist Dirk ich bin 51 Jahre alt aus der Nähe von Hannover. Ich bin seit 21 Jahren verheiratet, habe eine 21 jährige Tochter und einen 19 jährigen Sohn. Ich bin seit 1995 Geschäftsführer / Gesellschafter einer GmbH, lebe und arbeite mit meiner Familie im eigenen Wohn und Geschäftshaus. Wir haben viele Freunde und Bekannte und ein ausgefülltes Freizeitprogramm mit Sport (Golf, Tennis) und Feiern wo meist auch viel Alkohol getrunken wird.
Soweit so gut…
Mein Alkoholkonsum liegt zurzeit bei ca. 2 Flaschen Wein am Tag, die ich meist heimlich trinke. Meine Frau ist die einzige (neben den Ärzten), die davon weiß. Da sich meine Toleranz im Laufe der Jahre so stark aufgebaut hat, sind mir diese großen Mengen Alkohol in der Regel nicht mal anzumerken.
Es gab natürlich in meiner "Karriere" mehre erfolglose Versuche zu reduzieren oder phasenweise abstinent leben zu können. Der Grund warum ich dann wieder hineingeschlittert bin war oft Selbstüberschätzung dass man es doch wieder schafft, kontrolliert trinken zu können.
Meine Frage war dann oft, ob man erst ganz unten sein muss um die Motivation für ein abstinentes Leben dauerhaft aufrechterhalten zu können.
Ich habe vor ein paar Wochen endgültig vor dem Alkohol kapituliert und mich mit der Suchtberatungsstelle STEP in Verbindung gesetzt. Die Anträge zur ambulanten Nachsorge sind im Eilverfahren gestellt. Letzten Mittwoch habe ich bei der Suchtklinik der MHH mein Vorgespräch für die „Entgiftung“ geführt und werde voraussichtlich am 06. August stationär aufgenommen. Nach dem Entzug soll möglich nahtlos die ambulante Nachsorge bei STEP erfolgen. Ich will zusätzlich eine SHG in der Nähe suchen die zu mir passt.
Zusätzlich habe ich einen der wenigen Ärzte gefunden, der mir „Baclofen“ als Anti-Craving Medikament verschreibt.
Meine Frau trägt das ganze Thema ebenfalls mit und wir haben uns darauf verständigt, dass nach meiner Rückkehr kein Alkohol mehr im Haus vorhanden sein wird.
Ich freue mich auf mein neues Leben „danach“ und hoffe, dass ich die Kraft habe für immer stark zu bleiben.
Es ist wohl meine letzte Chance...
Liebe Grüße an das Forum
Dirk