Hallo allerseits,
ich habe mich schon vor ein paar Tagen hier angemeldet. Jeder der sich hier vorstellt, ist ja soweit, sich ein Alkoholproblem einzugestehen. Ich trinke auch "nur" Bier. Ja ich weiß, durch diese Aussage verharmlost man sein Problem. Dennoch ist es ein Indiz für den Grad der Sucht! Ich habe auch schon Allen Carr (endlich ohne Alkohol) gelesen und war vor einigen Jahren fast zwei Jahre abstinent. Ich habe auch sein Hörbuch ein paar Mal gehört und für kürzere Zeiten ausgesetzt. Ich gehe mit seinen Aussagen leider nicht ganz konform und deshalb trinke ich dann auch bald wieder was. Ein Teil in mir weiß ganz genau, dass es mir komplett ohne Alkohol viel viel besser gehen würde. Ich weiß, dass es nicht schlimm ist, nichts zu trinken und ich glaube auch daran, dass ich in vielen Bereich meines Lebens 1000. Mal besser wäre/bin, wenn ich nichts trinke. Dennoch schaltet der Teil des Gehirns der sich der Probleme bewusst ist, mind. 2 Mal die Woche komplett aus. Dann laufen 1 - 3 Liter Bier in mich rein. Und am nächsten Tag geht es mir nicht gut. Es tut meiner Psyche nicht gut.
Ich brauche Hilfe. Es findet alle paar Tage der Tanz auf Messerschneide statt, wenn ich unterwegs bin (im Auto)... und ich auf die Idee komme, mir ein Paar Bier zu kaufen. Dann ist fast immer die Sucht stärker als der Verstand. Ich muss dazu sagen, dass ich mir keine Kiste Bier für Zuhause kaufe, weil der besagte Kampf dann gar nicht erst statt finden würde. Meine Partnerin bemerkt es gar nicht, wenn ich drei Bier getrunken habe. Ich muss also zugeben, dass ich manchmal quasi heimlich was trinke. Sie kommst wesentlich später als ich nachhause und wenn es mich packt, dann sind die paar Bier schon weg. Auf meinen Beruf wirkt sich das Alles nicht aus, weil ich bevor ich schlafen gehe meist schon länger nichts mehr getrunken habe und auch genügend Schlaf habe und auch immer viel Wasser trinke.
Komplett damit aufzuhören kenne ich ja. Und das Krasse ist, dass damals das Schlimmste mein Umfeld war. Ich für mich hatte das fix für mich entschieden. Aber es hat viele Monate gedauert, bis es meine Freunde akzeptierten. Manche haben es nie akzeptiert und versuchten ständig mich zu überreden. Nun ja, man ist ja auch älter geworden und dieser Druck würde heute sicherlich nicht mehr so stark ausfallen. Ich glaube, dass ich einfach einen letzten Funken brauche, damit ich das Problem lösen kann. Mir ist total bewusst, wie schlecht es mir sehr oft aufgrund des Alkohols geht, mir ist klar, dass ich manchmal Freunde die ich förmlich liebe nicht treffe, weil ich vorher was getrunken habe. Ich weiß, dass meine Beziehung Schaden nimmt, weil ich was trinke. Ich weiß, dass ich beruflich noch mehr erreichen könnte, bzw. vieles einfach noch besser erledigen könnte, wenn ich ohne Alkohol einfach mehr Energie hätte.
Und ich hänge an meinem Leben und bin mir der Risiken des Alkohols bestens bewusst.
Eigentlich müsste ich mir selbst eine Klatschen...
Ich bin auf Eure Einschätzungen gespannt!