Ich habe schon so oft aufgehört..

  • ...auch schon über Wochen und sogar Monate. Ich habe auch gemerkt, dass es mir gesundheitlich besser geht (logisch!), habe aber immer wieder einen Anlass gefunden, mir eine "Ausnahme" zu genehmigen, und schon war ich wieder bei meiner altbewährten Dosis von ca. 550ml Kräuterlikör. Ich bin viel zu dick, an der Grenze zu Diabetes ll, habe total miese Leberwerte, ständige Rückenprobleme und schubweise Polyarthritis und Gicht -merkwürdigerweise nur , wenn mal wieder auf dem Gesundheits-bzw Fitnesstrip bin. Dann ist natürlich erstmal Schluss mit dem Bewegungsprogramm, und ich bin frustriert und depressiv. Dann kämpfe ich meistens noch eine Weile und fange wieder an zu trinken. Natürlich habe ich bei meinem Hausarzt Rat gesucht, war beim Neurologen, Radiologen, Orthopäden, Internisten und habe Berge von Schmerzmitteln und Psychopharmaka verschrieben bekommen Ich bin 64 und weiß gar nicht so recht, ob sich der Kampf noch lohnt. Körperliche Entzugserscheinungen habe ich noch nie gehabt, aber immer die meistens erst nach Wochen auftretenden heftigen diffusen Rücken-und Gelenkschmerzen, die sich dämlicherweise bessern, wenn ich Alkohol trinke.
    Ich will es jetzt noch einmal versuchen in Kombination mit einer vollwertigen fast vegetarischen Ernährung. Auch diese Variante habe ich schon ausprobiert, und ich glaube, dabei ging es mir noch am besten. Ich hab ein wenig Hoffnung, dass mir die Gemeinschaft Eures Forums helfen kann.
    Liebe Grüße an alle, die dies lesen - vielleicht hat ja der eine oder andere ähnliche Probleme

  • Hallo Gudrun,

    ich bin selbst relativ "frisch" trocken.

    Aber vielleicht kann Dir Rekonvaleszent etwas dazu schreiben. Das, von ihm entwickelte, Prinzip der Risikominimierung ist für mich die Rettung gewesen.

    Auch der Lektüre von einschlägiger Fachliteratur, aus Therapeuten- und Patientensicht ist sehr wichtig. Du solltest Dir auch sehr zu Herzen nehmen, was sein langjährig erfahrener Therapeut stets zu sagen pflegte.

    Aber sei unbedingt in der jetzigen Vorweihnachtszeit auf der Hut! Denn da lauern gleich mehrere Gefahrenherde!

    Keine Weihnachtsfeier oder Weihnachtsmärkte! Das ist Tabu für Leute mit unserer Krankheit!

    Du solltest stattdessen Demut zeigen und in dieser Zeit mal in Dich gehen.


    Es Grüßt
    Günther

  • Aber vielleicht kann Dir Rekonvaleszent etwas dazu schreiben. Das, von ihm entwickelte, Prinzip der Risikominimierung ist für mich die Rettung gewesen.

    Oh, ich habe gar nichts entwickelt, sondern mich nur gründlich umgeschaut und zugehört: Fachliteratur, Internet, ambulante Therapie und Suchttherapeut. Gerade im ersten Jahr, wenn frisch Abstinente noch recht wackelig unterwegs sind, sollte man Risikoquellen so gut es eben geht, aus dem Weg gehen. Dazu gehört die gründliche Analyse, wann, wo, wie und warum getrunken wurde. Dann gilt es eine Gegenstrategie zu entwickeln, indem man sich Beschäftigungen/Hobbies zulegt/wiederentdeckt, die einem Freude machen und nicht mit dem Konsum von Alkohol in Verbindung stehen.

    An den Fall von Gudrun traue ich mich nicht so richtig ran. Das mit den Schmerzen verstehe ich nicht. Ich kenne es nur umgekehrt, dass die alkoholbedingte Vergiftung des Körpers Schäden und Schmerzen u.a. im Gelenkbereich verstärken kann.

    Ich kann Gudrun ansonsten nur raten: Ab zum Hausarzt, das Grundsätzliche abklären und dann ggf. zum Orthopäden und Neurologen (Schmerztherapie?) sowie zur Suchtberatung.

    Gruß
    Rekonvaleszent

  • Hallo, Gudrun, und HERZLICH WILLKOMMEN hier im Forum!

    Du hast m.E. nie aufgehört mit dem Trinken! Du hast nur Pausen eingelegt.

    Was Deine diffusen Schmerzen angeht, kann ich Dir nur dringend raten, darüber mit Deinem Arzt zu sprechen - und zwar nicht losgelöst von Deinem Alkoholproblem, sondern BEIDES ZUGLEICH!
    Ich glaube auch, dass Deine Schmerzen nicht durch den Alkohol beseitigt werden - Du blendest sie nur aus!

    Viele haben gesagt, dass sie nach der "Trockenlegung" diese oder jene Schmerzen/Beschwerden bekommen haben. Das Problem dabei ist, dass sie übersehen, dass die Betäubung durch den Alkohol weggefallen ist und sie sämtliche gesundheitlichen und sonstige Probleme des Lebens ungefiltert und mit klarem Kopf wahrnehmen. Die sind nur nicht neu - sie waren auch schon vorher da. Man hat sie sich nur "weg-/klein-/schöngesoffen".

    Ein Besuch bei einer Suchtberatung und/oder einer SHG kann auch nicht schaden. Denn: Nur den Alkohol weglassen bringt in den seltensten Fällen etwas!!

    Auch wenn das bis jetzt geschriebene vielleicht hart klingt: Ich wünsche Dir für Deinen Ausstieg alles Gute, viel Erfolg und Durchhaltevermögen!

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Liebe Gudrun, auch von mir ein herzliches Willkommen!
    Du schreibst, du bist 64 und weisst nicht, ob sich dein Kampf noch lohnt....hey, du bist ERST 64! Und es ist natürlich nicht schön, dass du dich mit so vielen Schmerzen herumquälst. Und nur mit den Trinken aufzuhören, löst sich nicht alle Probleme. Aber eben doch einige und sich nicht zu betäuben macht zudem einen freien und gut funktionierenden Kopf. Den brauchst du, wenn du die richtigen Entscheidungen für dein Leben treffen möchtest.
    Alles Liebe und viel Glück von Libelle

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