Tausend Mal Probiert Aufzuhören

  • Hallo Frank!

    Auch von mir: alles Gute für die LZT und viele positive und erkenntnisreiche Erlebnisse wünsche ich Dir!

    LG
    Karoline

  • Hallole,

    in einer Woche um diese Zeit bin ich schon in LZT in der Klinik.

    Nutze diese Woche jetzt gerade um nochmal viel Zeit mit meinem Kleinen zu verbringen.
    Habe ja extra Resturlaub genommen. Morgens bringe ich ihn jetzt diese Woche jeden Tag
    zum Kindergarten und hole ihn gegen 13 Uhr wieder ab.
    Nach seinem Mittagsschlaf spielen wir zusammen oder gehen spazieren; er ist gerne draussen
    in der Natur.

    Ich finde es faszinierend, wie dieses kleine fast 3 jährige Menschlein die Welt erkundet und er
    redet ja auch jeden Tag mehr und kann sich noch besser mitteilen 44.

    Ich bekomme das trocken sehr intensiv mit und das freut mich sehr :)

    Ab Montag morgen allerdings 3.5 - 4 Monate ohne ihn zu sein....ihn nicht zu sehen, ihn nicht
    mehr in die Arme nehmen zu können, das macht mich sehr traurig ;(

    Das wird ne richtig harte Nummer für mich. Natürlich geht diese Zeit vorbei und es ist besser
    wenn er mich dann halt 4 Monate nicht sieht, als wenn ich nix tue und er nen versoffenen Vater
    hat, dem Alkohol wichtiger ist als Familie und Kind.

    Ich mache diese Therapie weil ich sie m a c h e n will. Ich will endlich trocken leben und trocken
    bleiben.
    Ich hab mit meiner Sauferei genug kaputt gemacht: viel Geld, Vertrauen, Liebe alles zerstört.

    Anfangs dachte ich, der Alkohol hilft mir, er tröstet mich...die Sauferei hat nur alles noch schlimmer
    gemacht...!

    Es ist jetzt endlich an der Zeit meine Alkoholmauer einzureissen, die mich seit 25 Jahren, am Anfang
    weniger, zum Schluss immer mehr eingesperrt hat.

    Nicht mehr trinken zu müssen, trocken leben zu dürfen: D A S bedeutet FREIHEIT.

    Es grüsst euch

    Frank

    DU MUSST DEIN ÄNDERN LEBEN.

  • Hört sich doch gut an.
    Vielleicht gibt es ja die Möglichkeit (kommt drauf an, ob Deine Ex mitspielt und Du in der Klinik Dein Smartphone behalten oder ab und an bekommen kannst), dass Du mit Deinem Kleinen regelmäßig via WhatsApp/Skype für ein paar Minuten quatschen kannst.
    Zu meinen Zeiten gab's das noch nicht. Aber meine Tochter hat sich immer riesig gefreut, wenn wir telefoniert haben.

    Einfach mal fragen - noch kostet das maximal Überwindung ;)

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Frank,

    ich fühle mir Dir was Deine Gefühle bezüglich Deines Sohnes betrifft. ABER: Jetzt packst Du es endgültig! Und dann wird Euch nichts mehr trennen! Und Du kannst ein Leben ohne Alkohol führen, Dein Sohn wird es Dir danken! Und gut, dass Du es trotzdem für DICH machst!

    Ich lese Dich weiter und drück einstweilen die Daumen! Alles Gute

    LG
    Gerchla

  • Hallo zusammen,

    dankeschön für die Rückmeldungen.

    Gestern abend war für mich eine sehr schwierige Situation, die ich kaum aushalten konnte.

    Ich bin nach der Arbeit(war gestern nochmal arbeiten obwohl ich Urlaub hatte) zu meiner Frau
    und dem Kleinen.
    Weil wir ja gesagt hatten, die letzten Tage bevor ich in die Klinik gehe, verbringe ich mit dem Kleinen,
    weil ich ihn ja dann sehr lange nicht mehr sehen werde.

    Die Launen von meiner Frau waren leider wieder sehr bescheiden, sie war richtig böse und ekelhaft.
    Schon seit Tage bemerke ich, je näher mein Abreisetag für die Klinik kommt, so genervter ist sie.

    Ich sagte ihr dann, das ich nicht bereit bin, ihre Launen ewig so hinzunehmen und ihr genervtes Getue.

    Darauf Sie eiskalt: es steht dir jederzeit frei dir eine andere frau zu suchen mit der du glücklich wirst
    und die auch auf Liebe und Harmonie Geplänkel steht. Ich werde mich nicht ändern.

    So sagte Sie. Auf gut Deutsch bin ich ihr scheissegal. War ja klar und verständlich.

    Ihr ganzes Familiengetue und es wird wieder was mit uns 3, das war alles für n A.sch.

    Ich sagte ihr dann, was sie wohl meint, wenn ich in der Klinik einem Psychologen erzähle, was sie mir
    gerade gesagt; was der dazu meint.
    Der Psychologe würde bestimmt sagen, trennen Sie sich endlich.
    Darauf Sie: Wir sind doch schon getrennt.

    Ihr ganzes Getue mit Familie vorher war wohl alles nur Fake.

    Es verletzt mich nicht mehr so wie früher, weil ich kenne meine Frau ja schon gut und weiß wie kalt sie ist.

    Aber es tut schon noch weh. Es tut weh, weil mir mein Kleiner so leid tut. Er ist so süss und noch so klein.
    Er hat Liebe von Mama und Papa verdient, in einem Zuhause.
    Ich dachte immer, vielleicht ist das noch irgendwann wieder möglich.
    Ich hatte selbst eine schlimme Kindheit, deswegen wollte ich meinem Kleinen das ersparen.
    Und aus diesem Grund habe ich viele Dinge von meiner Frau, die mir sehr weh getan haben, ertragen.

    Gestern bin dann aus der Situation raus und frische Luft schnappen gegangen. Ich wollte mich beruhigen.
    Als ich nach einer Stunde wieder gekommen bin und zur Wohnungstür reinwollte, kam ich nicht hinein,
    obwohl ich einen Schlüssel hatte. Ausgesperrt! Sie hatte den Schlüssel von innen stecken lassen.

    Nach mehrmaligem Klingeln hat sie mich dann endlich reingelassen und mir gesagt, nach 22 Uhr wäre ich
    nicht mehr reingekommen...sie hat ein kleines Kind.
    Ich sagte ihr, das sie mich doch nicht wie einen Hund ausperren kann und das ich mir das nicht bieten lasse.
    Schliesslich komme ich ja schon seit ein paar Monaten nicht mehr betrunken in die Wohnung.

    Dann schrie sie mich an: Wenn es mir nicht passt kann ich ja in meine Wohnung fahren und ich solle verschwinden.

    Was ich dann auch gemacht habe. Der Kleine stand wieder total geschockt dazwischen und hat geweint, als ich
    mich zum Gehen angezogen habe.
    Ich wollte immer, das er zumindest ein kleines Familieleben hat, aber mit meiner Frau unmöglich....

    Wie kann sie so kalt sein und so ausrasten obwohl sie weiss, das ich morgen für mehrere Monate in eine Klinik gehe???

    Ist für mich schwer zu begreifen nixweiss0

    Bin froh, das ich gestern n i c h t getrunken habe. Ganz kurz hatte ich es im Kopf...dieses sche.ss Gefühl wegzusaufen.
    es nicht aushalten zu müssen.

    Ich bin aber trocken geblieben und fahre also morgen trocken und mit gutem Gewissen in die Klinik.
    Hätte ich gestern abend gesoffen, hätte ich erstens die Situation und meine Frau nicht geändert, aber zweitens hätte
    es mich wieder komplett aus der Spur gehauen und ich hätte wieder von vorne anfangen müssen.

    DAS mit meiner Frau und dem Wunsch, dem Kleinen doch noch irgendwann wieder eine normale zusammenlebende
    Familie bieten zu können, muss ich wohl l o s l a s s e n.

    Hab viel geschrieben jetzt...ich hoffe nicht zu wirr. Aber es war mir wichtig zu schreiben, wie es mir momentan geht.

    Bin sehr froh, das ich gestern nacht trocken ins Bett gehen durfte.


    Frank

    DU MUSST DEIN ÄNDERN LEBEN.

  • Hallo Frank,

    zunächst einmal ist es toll, wie Du diese Situation gemeistert hast!
    Du hast das sehr gut für Dich erkannt: Es geht in solchen Situationen ums Aushalten. Wie hier schon oft geschrieben, um das Umprogrammieren des alten Gewohnheitsreflex.
    Dass Du Dich gleichzeitig mit einer positive Denkweise (gutes Gewissen, wenn Du morgen in die Klinik gehst) motivierst, ist optimal gegen aufkommenden Suchtdruck.

    Ich verstehe Dich sehr gut in der Situation mit Deiner Frau, weil ich leider sehr ähnliche Erfahrungen mit meiner Ex-Frau machen musste.
    Aber dennoch kann ich es aus meiner heutigen Perspektive, mit langem zeitlichem Abstand auch wieder anders sehen und beurteilen.

    Ich habe diese Frau durch unsere Liebe überhaupt erst kennengelernt, und sie später dann geheiratet und gemeinsam haben wir einen prächtigen Burschen gezeugt. Wir waren 27 Jahre verheiratet.
    In vielen Jahren dieser Ehe hat meine Ex-Frau sehr viel Schlimmes mit mir ertragen müssen. Dinge, zu denen man halt als nasser Alkoholiker fähig ist.
    Ich weiß nicht mehr, wie oft ich meine damaligen Versprechungen gebrochen habe, und wie oft ich ihren Vertrauensvorschuss mutwillig und fahrlässig verspielt habe. Trotz unseres Kindes, das wir beide sehr lieben.

    Heute, (vermutlich) gereifter und (wahrscheinlich) viel gerechter in meiner Beurteilung über die damalige Zeit, frage ich mich, wie ich mich umgekehrt, also wenn ich der Angehörige einer Alkoholikerin mit einem Verhalten, wie ich es zutage gelegt habe, gewesen und geworden wäre, wie ich mich dann ihr gegenüber verhalten hätte.
    Heute, wenn ich mit Angehörigen spreche, die mir voller Hoffnung und Zuversicht von den (erneuten) Versuchen ihrer Angehörigen berichten, endlich und wirklich trocken zu werden und zu bleiben, dann denke ich oft still und leise: Eine Schwalbe macht noch lange keinen Sommer.
    Jedenfalls war es bei mir so.
    Ich war damals, also in der ersten Zeit meiner beginnenden Abstinenz in einem permanenten Gefühlschaos, und habe mich trotz aller Hilfe durch ambulante und stationäre Therapie und Selbsthilfegruppe wohl tausendmal gefragt: Lohnt sich das denn alles, wenn ich immer wieder deutlich von meiner Frau zu spüren bekomme, wie sie (angesichts dessen, was sie mit mir erlebt hat) über mich denkt und sich mir gegenüber verhält? Eigentlich könnte ich da gleich wieder mit dem Saufen anfangen, dann wäre es wenigstens leichter auszuhalten. So dachte ich damals sehr oft.

    Es hat mir das Herz gebrochen, als ich immer mehr erkennen musste, dass mein Sohn sich weitaus mehr seiner Mutter, die ja im Gegensatz zu mir immer und zu jeder Zeit seines jungen Lebens für ihn da war, zugewandt hat, als mir. Ich weiß nicht, wie oft ich mich gefragt habe, wie ich „diese Frau“ jemals lieben konnte, obwohl ich ihr sehr stark ausgeprägtes Dominanzgehabe und ihre (aus meiner damaligen Sicht heraus) hartherzige, kalte Einstellung mir gegenüber besser kannte, wie jeder Außenstehende. Sah sie denn meine Bemühungen, meine enorme Kraftanstrengungen, um trocken zu bleiben, nicht? Schließlich lebte unsere Familie zu mehr als 90% fast ausschließlich auch finanziell von mir. Wie konnte sie da so mit mir umgehen und mich so behandeln?

    Damals hatte ich mich keiner Selbsthilfegruppe angeschlossen. (Auch, weil ich mich – meine Abstinenz betreffende – viel klüger hielt, als langjährig trockene Alkoholiker, die mir von ihren Erfahrungen berichteten.) Aber ich hatte das große Glück eine tolle Suchtberaterin zu haben, bei der ich zu jeder Zeit vorsprechen konnte.
    Nach und nach, mit sehr viel Geduld mit mir selbst, mit viel Zeit und ständigem Üben in Gelassenheit, erkannte ich, wie groß der zwischenmenschliche Schaden war, den ich angerichtet hatte.
    Es brauchte sehr lange, bis ich lernte, zwar sehr schmerzlich, aber (aus heutiger Sicht) befreiend „loszulassen“.
    Es war wirklich schlimm, erkennen zu müssen, dass mein fast schon erzwungenes Handeln und Denken, den Kontakt zu meinen Sohn mindestens so gut wie den zu seiner Mutter aufrecht erhalten zu wollen, völlig konträr zu meiner Liebe zu ihm stand.
    Durch mein Verhalten setzte ich ihn quasi zwischen zwei Stühle.

    Heute weiß ich, dass ich nur durch sehr lange Abstinenz und dadurch, dass ich mein Leben und all meine Angelegenheiten, egal ob es die Arbeit war oder wie ich heute meine Rentnersituation meistere, eventuell wieder die Sicht meiner Ex-Frau, die meines Sohnes, und sicher auch die von vielen durch meinen Alkoholismus mitbetroffenen Mitmenschen nach und nach zu meinen Gunsten verändern kann.
    Heute kann ich erkennen, dass ich mit meiner damaligen Sucht allein der Auslöser für die schwierigen zwischenmenschliche Verhältnisse war.

    Ich sehe auch, dass ich, wäre ich viel früher von der Sucht losgekommen und hätte mit wachem Verstand und suchtmittelfreier Seele mein Leben in die Hand genommen, viele Entscheidungen (auch die, wie lange ich noch mit meiner Ex-Frau zusammengeblieben wäre) anders, besser und sehr viel früher getroffen hätte.
    So gesehen kann ich mich von meiner Schuld an dem „Ertragenmüssen dieser Situationen“ nicht frei sprechen. Es gehören immer zwei dazu.

    Mein Verhältnis zu meinem Sohn hat sich, so kann ich heute freudig feststellen, um 180° gedreht. Zwar spüre ich, wenn es mir mal rein gesundheitlich nicht so gut geht (das Alter spielt halt auch eine Rolle), dass Misstrauen aufflackert und er sich suchtmäßig Sorgen macht. Aber je öfter und je beständiger ich ihm zeige, dass ich tatsächlich abstinent lebe, umso mehr kommt echte und warmherzige Fürsorge zu mir rüber.

    Das Alles, was ich Dir dazu aus meinem Erleben schreibe, heißt nicht, dass wir Alkoholiker in Sühne und Buße leben müssen, erst recht nicht in gebückter geistiger Haltung und alles und jedes verzeihend!
    Im Gegenteil: Heute, mit dem sicheren Wissen, dass ich eigenbestimmt und selbstsicher in allen Situationen auftreten und meine Rechte und auch meinen Umgang mit anderen Mitmenschen bestimmen kann, fühle ich mich kein bisschen schuldig, für das, was sich heute in meinem Leben ereignet.
    Aber zu dem, was ich in meiner nassen Zeit getan habe, kann ich heute aufrecht stehen und die ganze Verantwortung dafür übernehmen.

    Vielleicht helfen Dir meine Zeilen ein wenig die Verbitterung zu überwinden und einen milderen Blick auf Deine Situation zu bekommen?
    Für Deinen Therapieantritt morgen von Herzen alles Gute! Hol das Beste für Dich heraus, und wenn möglich, halt uns auf dem Laufenden!

  • Heute kann ich erkennen, dass ich mit meiner damaligen Sucht allein der Auslöser für die schwierigen zwischenmenschliche Verhältnisse war.

    Hallo!

    Das ist für mich der Knackpunkt. Wir haben unserer Familie mit unserem völlig sinnlosen Suff eine Menge angetan.

    Die Schilderung von Dietmar ist beeindruckend und klasse. Der Unterschied zu mir: Meine Familie hat mir 'ne letzte Chance gegeben. Dafür bin ich sehr dankbar.

    Evt. öffnet sich nach der LZT doch noch mal ein Türchen.

    Viel Glück und Erfolg bei der Therapie
    wünscht der
    Rekonvaleszent

  • Hallo,

    danke für die Rückmeldungen.


    Diemar, es hat mich sehr berührt, was du geschrieben hast.

    Leider ist meine Frau heute genauso kalt und bösartig gewesen wie gestern abend.
    Null schlechtes Gewissen. Aber ich konnte noch zwei Stunden mit dem Kleinen verbringen
    und mich dann von ihm verabschieden. Er weiss jetzt, das ich nicht zur Arbeit gehe.
    Was meine Frau ihm erzählt, darauf habe ich keinen Einfluss mehr...ich lasse los.

    Als ich dann vorher wieder in meine kleine Wohnung gefahren bin, sind auf einmal die
    Tränen aus mir rausgeschossen. Ich habe geweint, wie ein Wasserfall.
    Ich habe mich in all den Jahren nach Liebe gesehnt, ein bisschen Liebe und Wärme.
    Eine Familie...Geborgenheit...füreinander da sein. Eben das, was ich als Kind nie hatte.

    Ich habe bis jetzt krampfhaft versucht, das dem Kleinen aufrechtzuerhalten und deswegen
    all die Demütigungen von meiner Frau ertragen.
    Dietmar, du hast mir aufgezeigt mit deinen Zeilen, das ich auch endlich loslassen muss.

    Mein Sohn kann vermutlich auch eine schöne Kindheit haben, ohne das wir zusammenwohnen.

    Ich habe meiner Frau gesagt, das sie sich in der Klinik nicht melden soll und das ich mich auch
    nicht melden werde. Familiengespräche erachte ich (momentan) nicht mehr für notwendig.
    Meine Frau hat mich jetzt zum guten Schluss nochmal richtig verletzt, ich will sie nicht mehr sehen.

    Es ist kein Hass in mir, denn ich weiss, Hass und Wut sind keine guten Ratgeber.
    Ich will nur einfach von ihr nichts mehr hören und sehen.

    Den Urlaub werde ich wohl stornieren...sie hat mich vor einer Woche noch einen Griechenlandurlaub
    buchen lassen, den wollte sie unbedingt als ''Familie'' machen.
    Sie hat seltsame Gefühlsschwankungen, nicht nachvollziehbar, aber ich bin auch kein Arzt.
    Eventuell lass ich sie auch mit dem Kleinen allein in den Griechenlandurlaub fliegen
    Der Kleine liebt Wasser, vielleicht mache ich es deswegen. Kann ich mir ja jetzt in der Klinik
    überlegen. Ich fliege auch keinen Fall mit.

    Werde jetzt bald ins Bett gehen, muss morgen um 04:45 aufstehen, dann mit dem Bus zum Bahnhof
    fahren...der Zug fährt um 06:25 Uhr los.
    Um kurz nach 13:00 bin ich dann in Gerolstein, da werde ich dann abgeholt.

    Ich hoffe, ich kann ein paar Stunden schlafen, ich habe eine ziemliche Unruhe in mir.

    Drückt mir bitte die Daumen 44.

    Sobald ich kann werde ich mich von der Klinik melden. Versprochen!

    Liebe Grüsse

    Frank

    DU MUSST DEIN ÄNDERN LEBEN.

  • Guten Morgen,

    habe eine unruhige Nacht mit sehr wenig Schlaf hinter mir.

    Wir haben jetzt 05:01 Uhr und ich bin fertig angezogen und bereit
    in meine Langzeittherapie zu fahren.

    Das werden hier also für längere Zeit meine letzten Zeilen gewesen sein,
    sobald ich in der Klinik Internetzugang habe, melde ich mich wieder.

    Machet's gut

    Frank

    DU MUSST DEIN ÄNDERN LEBEN.

  • Auch wenn Du es HEUTE nicht mehr lesen kannst:

    Mach's gut!
    Versuch, zur Ruhe zu kommen und Dich auf die Therapie einzulassen, auf dass Du gestärkt wieder nach Hause kommst!

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Frank,

    vielleicht kannst Du ja doch früher als gedacht hier wieder reinschauen.

    Zitat

    Was meine Frau ihm erzählt, darauf habe ich keinen Einfluss mehr...ich lasse los.

    Das würde ich so nicht sehen. Du hast m. E. schon einen großen Einfluss darauf, wie Dich Dein Kleiner sieht. Dazu musst Du für ihn ein zuverlässiger, stets nüchtern ansprechbarer Vater werden.
    Bei mir ist es im Verhältnis zu meinem Sohn so gekommen, dass er bei manchen speziellen Problemen zu seiner Mutter geht, und bei anderen zu mir kommt.

    Zitat

    Als ich dann vorher wieder in meine kleine Wohnung gefahren bin, sind auf einmal die
    Tränen aus mir rausgeschossen. Ich habe geweint, wie ein Wasserfall.
    Ich habe mich in all den Jahren nach Liebe gesehnt, ein bisschen Liebe und Wärme.
    Eine Familie...Geborgenheit...füreinander da sein. Eben das, was ich als Kind nie hatte.

    Tränen reinigen die Seele, sagt man. Und bei mir hat’s gestimmt. Auch darin, zu lernen, zu mir und meinen Gefühlen zu stehen, und den ganzen Schmerz auch mal hemmungslos rauslassen können, das hatte für mich etwas Befreiendes.
    Ich empfehle Dir dazu begleitend das Buch „Die Wunde der Ungeliebten“ von Peter Schellenbaum
    Es scheint so, dass sehr viele vom Alkoholismus Betroffene über diese emotionale Zerrissenheit in die Sucht rutschen.
    Solange diese Wunde nicht geschlossen werden kann, wird es oft schwer Beziehungen aufzubauen, bei denen sich Geben und Nehmen in der Waage hält.

    Zitat

    Mein Sohn kann vermutlich auch eine schöne Kindheit haben, ohne das wir zusammenwohnen.

    Und vielleicht kommt sogar die Zeit für ihn, wo er es genießt abwechselnd bei einem von Euch beiden zu sein. ;)

    Zu Deinen Absagen (Paargespräche in der Therapie, Urlaub, usw.) kann ich Dir nur schreiben: Nicht nur Angst ist ein schlechter Ratgeber. Auch Eile und überstürzte Entscheidungen.
    Ich bin mir fast sicher, dass Du während der Therapie ein Wechselbad Deiner Gefühle und möglichen Entscheidungen erleben wirst, um dann nach der Therapie ganz andere, für Dich wirklich befriedigende Entscheidungen zu treffen. Die Dir dann wirklich guttun, und an denen Du nichts bereuen musst und kein schlechtes Gefühl (Gewissen) dabei haben musst.

    Zitat

    Es ist kein Hass in mir, denn ich weiss, Hass und Wut sind keine guten Ratgeber.
    Ich will nur einfach von ihr nichts mehr hören und sehen.

    Ich habe es für mich auf einen ganz einfachen Nenner gebracht: Menschen, die mir nicht (mehr oder noch nie) guttun, brauche ich in meinem (privaten) Leben nicht. Und bei denen ein Kontakt trotzdem aus diversen Gründen notwendig ist, beschränke ich ihn auf das Allernötigste. Auch das muss gelernt sein.
    Hassen muss ich sie deswegen überhaupt nicht. Aber manchmal erlaube ich mir, auf solche Menschen wütend zu sein. Natürlich in Maßen.

    Alles Gute Dir!!

  • Hallo zusammen,

    möchte mich mal kurz aus der Klinik melden.

    Mir geht es ganz gut hier, die ersten Wochen waren hart...Ausgangssperre etc.

    Ab der dritten Woche durften wir immerhin schon zu dritt raus, aus Abstinenzsicherungsgründen.

    Bin jetzt seit gestern in der 5. Woche und habe somit schon Einzelausgang 44.

    Bin doch nicht in die Klinik am Rosenberg sondern hier auf der Thommener Höhe geblieben.

    Die Klinik ist mitten im Wald und kleinere Städte sind mehrere Kilometer entfernt, habe mich hier einfach
    sicherer gefühlt und deswegen entschieden nach der Entgiftungswoche zu bleiben :)

    Die Therapien selbst sind gut: Gruppentherapie, Einzelgespräche(ich habe Glück und regelmäßige!) Partnerschaftsgruppen
    Depressionsgruppen, Entspannungsgruppen, Ergotherapie und natürlich Sport!

    Ich habe seit 2 Wochen auch mit dem Rauchen aufgehört und bin deswegen sehr froh und glücklich darüber, das es hier
    einen gut eingerichteten Fitnessraum gibt:-))))

    Ich habe wie alle anderen ein Doppelzimmer und bin in einer Wohngruppe E mit eigenem Bezugstherapeuten untergebracht.

    Meine Gruppe ist wirklich in Ordnung, tolle Leute dabei mit denen ich auch gut nach der Therapie in der Freizeit dann Gepräche führen
    kann...wir therapieren uns dann gegenseitig ;D

    Ich verstehe das so: es ist h i e r an m i r aktiv etwas zu machen und nicht darauf zu warten, das mit mir etwas gemacht wird.

    Im Großen und Ganzen bin ich also zufrieden, allerdings würde ich nicht mehr in einem Doppelzimmer wohnen wollen, denn man könnte
    mit dem Zimmerkollegen Pech haben... :-[

    Seit dieser Woche bin ich stellvertretender Patientensprecher und freue mich auf diese Arbeit :D

    Ich übernehme gerne Dienste und Verantwortung in dieser Klinik, denn auch dies bringt mich weiter!!!

    Hab jetzt gleich wieder Gruppentherapie, melde mich bald wieder 8)

    Liebe Grüsse aus der Vulkaneifel

    Frank

    DU MUSST DEIN ÄNDERN LEBEN.

  • Hallo Frank,

    toll, dass Du Dich aus der Reha-Klinik meldest!

    Wenn das Verhältnis in und zur Therapiegruppe stimmig ist, dann kann viel dabei für den Einzelnen herauskommen. Wobei ich (!) andererseits sehr vorsichtig und eher zurückhaltend mit der „gegenseitigen Therapierung“ wäre. Gute Gespräche miteinander, Erfahrungsaustausch, okay. Aber darüber hinaus: Obacht!

    Zitat

    Ich verstehe das so: es ist h i e r an m i r aktiv etwas zu machen und nicht darauf zu warten, das mit mir etwas gemacht wird.

    Das ist die richtige Einstellung! Oder andersherum ausgedrückt: Nicht dasitzen und warten, bis Dir was übergestülpt wird, sondern zugreifen, wenn Du Hilfsangebote „herumliegen“ siehst. Und dann aktiv anwenden, ausprobieren, ruhig mal Unbekanntes „testen“. Ist jetzt noch alles im Schutzrahmen – und dazu ist der auch da.

    Schön, dass Du dann auch offenbar große Anerkennung von den Mitpatienten erhältst.
    Ich möchte nur (ganz leise und mahnend) anfügen: Lass Dich nicht durch Aktivitäten „außerhalb Deiner eigenen Problematik“ allzu sehr von Dir selbst ablenken!
    Ich habe seinerzeit in Therapie einige erlebt, die haben so aktiv überall „mitgemischt“, dass sie keine Zeit mehr für ihre eigenen Probleme hatten.

  • Hi, Frank!

    Schön, dass Du mal eine "Wasserstandsmeldung" durchgibst ;) - vor allem, dass es Dir anscheinend dort gut geht und Du Dich "wohl" fühlst!

    Ich verstehe das so: es ist h i e r an m i r aktiv etwas zu machen und nicht darauf zu warten, das mit mir etwas gemacht wird.

    44. Genau. Und der Satz gilt auch nach Ende der Therapie weiter, denn dieses "hier" ist überall dort, wo Du bist.

    Lass es Dir gut gehen und weiterhin viel Erfolg!

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

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    können wir nur selber tun!

  • Hallo@all,

    Dankeschön für eure Rückmeldungen 44.

    Ich freue mich natürlich auch über das Vertrauen meiner Mitpatienten und mache das Amt als
    Patientensprecher auch gerne.
    Die Aufgaben sind aber übersichtlich und somit ist gewährleistet, das ich nicht von mir selbst
    abgelenkt werde.

    Ich beschäftige mich hier sehr intensiv mit mir und geniesse aber auch die Ruhe, die ich mir hier nach
    Therapieende auch mal gönne, um i n n e zu halten und d u r c h z u a t m e n.

    Habe hier schon einige verschiedene Selbsthilfegruppen kennen und schätzen gelernt.

    Nächste Woche bin ich mit meinem Jellinek Bericht dran und werde den vor meiner Gruppe vortragen.

    Eine Woche später folgte dann meine Lebens und Sucht Analyse. Es gibt noch viel zu tun und an m i r
    zu arbeiten.

    Es war und ist eine gute Entscheidung eine Langzeittherapie zu machen. Ich kann es nur ausdrücklich
    empfehlen!!!

    Seid gegrüsst und habt allen einen schönen, trockenen und ausgeglichenen Sonntag:-)


    Frank

    DU MUSST DEIN ÄNDERN LEBEN.

  • Hello again,

    habe heute in der Klinik vor meiner Gruppe meinen Jellinek Bericht vorgelesen.

    Bin während des Lesens ganz schön unter Emotionen gestanden, denn ich war schonungslos
    offen und ehrlich.

    Hab gute Rückmeldungen von meiner Gruppe bekommen, die ganz schön unter die Haut gingen.

    Der Tag heute hat o r d e n t l i c h was mit mir gemacht, heute abend werde ich bestimmt noch
    das eine oder andere 4 Augen Gespräch mit Gruppenmitglieder haben.

    Die Therapie w i r k t und das ist gut so 44. 44. 44.

    Liebe Grüsse

    Frank

    DU MUSST DEIN ÄNDERN LEBEN.

  • Oh man - auch wenn es bei schon 16 Jahre her ist, kann ich mich noch gut erinnern, wie emotional es bei mir war.
    Kann Deine Gefühle nachvollziehen 44.

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

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  • Hallo zusammen,

    hab mich ja jetzt lange Zeit nicht mehr gemeldet, da ich mich hier intensiv auf meine Therapie
    konzentriert habe.
    Morgen bin ich jetzt mit meiner Abschlussbilanz dran, da ich mich in meiner letzten Therapiewoche
    befinde; am Freitag, den 15. Juni werde ich e n d l i c h entlassen.

    Es war eine gute Zeit und ich kann viel von hier mitnehmen. Es war der harte Weg, aber der Richtige!

    Freue mich auf zuhause und dann auch endlich wieder ein Privatleben zu haben:-)

    Melde mich sobald ich wieder zuhause bin und berichte euch dann auch mehr von meiner Langzeittherapie,
    die mit fast 20 Wochen ja auch wirklich eine Langzeittherapie war ;)

    Viele Grüsse noch aus der Eifel

    Frank

    DU MUSST DEIN ÄNDERN LEBEN.

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