Vorstellung von lollo

  • Guten Morgen,

    vor ca. 5 Wochen hatte ich angefangen hier mitzulesen. Versuchte mich innerlich vorzubereiten, daß gelesene als kleine Hilfe mitzunehmen und beschloss mich hier anzumelden. Ich kam leider nicht mehr dazu mich vorzustellen, war mit mir und meinem Abschied vom "alten" Leben sehr intensiv beschäftig und trank auch noch eine Stunde bevor ich aus freien Stücken zum Entzug (mit 0,44 Promille) stationär aufgenommen wurde. Das war am 21.02. = ich bin heute den 18. Tag trocken!

    Ich bin weiblich, 43., verheiratet und Mutter von 2 Kindern (10 und 8 Jahre). Nach meiner 10tägigen Entgiftung, gehe ich jetzt noch bis Ende des Monats in die Tagesklinik in die selbe Klinik. Die Ärtze und auch die Therapeuten würden mich gerne mit den Kindern in Langzeittherapie sehen, selber möchte ich aus persönlichen Gründen lieber ambulant weiter machen. Bei mir wurde eine doppelt Diagnostik (zusätzlich Depressionen) festgestellt und somit wäre auch noch im späteren Verlauf eine weitere Therapie möglich.

    Meine Geschichte, mein Leben und warum, weshalb und wieso ich getrunken habe, wird mit Sicherheit hier irgendwann oder in Beiträgen mit Erlebnissen und Erfahrungen auftauchen. Ich habe nicht wirklich viel getrunken, im Schnitt 2 Liter Bier (mal mehr, mal weniger - aber kein Schnaps!).... aber leider täglich und das seit ca. 25 Jahren. Zu meiner eigenen Überraschung, sind meine Organ Werte noch im grünen Bereich und ich werde mit jeder Hilfe die ich bekommen kann, alles daran setzen, dass das auch so bleibt. Soviel erst mal zu mir :)

    Ich wünsche uns allen einen schönen Tag und sende liebe Grüße
    lollo

  • Hallo Lollo,

    willkommen im Forum!

    Die Menge hört sich eher nach missbräuchlicher Verwendung an, war m. E. eher noch modarat (für Abhängigkeit), aber wie du selbst geschrieben hast, 25 Jahre (und das, wenn auch noch regelmässig) sind halt eine lange Zeit, da passt sich der Stoffwechsel ziemlich an Alkohol an.

    Ich sehe einige Parallelen zu mir (bei mir warens auch in etwa 25 Jahre), jedoch manchmal mit wochen- und monatelangen Pausen, aber wenn ich "drin" war, warens gleich fünf bis acht Bier ca. am Tag, monate- bis jahrelang durchgehend und wieder reduzieren oder abstinent zu sein, fiel mir dann nicht leicht. Jetzt ists 1 1/2 Jahre her, seit meiner Entscheidung, grundsätzlich alkoholfrei weiterzumachen. Ganz sauber ists nicht, ich hatte seitdem drei Vorfälle (im Urlaub jeweils etwa zwei Wochen), die ich aber beenden konnte. Bis jetzt habe ich es aber geschafft, zuhause (in AT) auf Alkohol zu verzichten. Das im Prinzip ohne allzugrosse Anstrengung, wobei manchmal schon die sentimentale positive Erinnerung an die Trinkzeit durchschlägt, und auch manchmal die frühere Bettschwere durch Bier vemisse. Meine Blutwerte waren auch in meiner Alkohol-Missbrauchszeit ganz ok, ausser der GGT war (verständlicherweise) leicht erhöht.

    Super. dass du "freiwillig" aufgehört hast (war bei mir auch so). Die innere Einsicht, das Leben, die Lebenszeit, nicht weiter mit Alkoholmissbrauch zu verschwenden. ist eine gute Basis, viel besser, als weiterzutrinken, bis es nicht mehr anders geht, als aufhören zu "müssen".

    Nachtrag: habe zwar leichte Bedenken, wenn ich meine Vorfälle erwähne (könnten demotivierend oder verharmlosend für andere wirken), aber so ist/war es bei mir halt so. Ich sehe mich als jmd., der den dauerhaften Alkoholmissbrauch beenden will, weniger als den "klassischen Alkoholiker".

    Noch etwas: das Leben ändert sich sicher auch. Es ist gut, das als neue Chance zu sehen, und auch die Depresionen anzugehen. Man hat einmal mehr Zeit für sich, als wenn man trinkt. Strategien überlegen, wie man zb. schwierige Situationen ohne Alkohol meistert. Es ist auch ein guter Zeitpunkt, sich wieder alte Hobbies zu widmen. neue zu finden oder auch mehr Sport zu machen. Aber diese Themen werden sicher in der Therapie behandelt.

    Einmal editiert, zuletzt von franz68 (11. März 2017 um 09:18)

  • Zitat

    Super. dass du "freiwillig" aufgehört hast (war bei mir auch so). Die innere Einsicht, das Leben, die Lebenszeit, nicht weiter mit Alkoholmissbrauch zu verschwenden. ist eine gute Basis, viel besser, als weiterzutrinken, bis es nicht mehr anders geht, als aufhören zu "müssen".

    -Da muss ich franz68 recht geben. Bei mir war es ähnlich auch mit diesem Gedanken.


    Das Leben geht weiter!

    Zitat

    Noch etwas: das Leben ändert sich sicher auch. Es ist gut, das als neue Chance zu sehen, und auch die Depresionen anzugehen. Man hat einmal mehr Zeit für sich, als wenn man trinkt. Strategien überlegen, wie man zb. schwierige Situationen ohne Alkohol meistert. Es ist auch ein guter Zeitpunkt, sich wieder alte Hobbies zu widmen. neue zu finden oder auch mehr Sport zu machen. Aber diese Themen werden sicher in der Therapie behandelt.

    @Lollo

    Zitat

    Zu meiner eigenen Überraschung, sind meine Organ Werte noch im grünen Bereich und ich werde mit jeder Hilfe die ich bekommen kann, alles daran setzen, dass das auch so bleibt.

    -Das liest sich nicht nur positiv das ist es auch. Man hat eben nur einen Körper zur Verfügung und mal sollte schauen in gesund und fit zu halten.

    Zitat

    verheiratet und Mutter von 2 Kindern (10 und 8 Jahre)

    -Du hast zudem auch eine "dreibeiniges Stativ" hinter dir stehen die mit Dir durch diese Zeit geht! Dies kann man auch als Ansporn sehen.

    Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg, sowie eine schöne Zeit 44.

  • Hallo Lollo,

    auch ein herzliches Willkommen von mir.

    Was die Organwerte betrifft so scheint es auch bei mir so zu liegen das ich einiges wegstecken kann. Meine Werte sind auch von einem derzeit leicht erhöhten GGT mal abgesehen bestens. Mein Konsum war von einigen "Mutproben" in der Jugend mal abgesehen auch immer "moderat" im Vergleich zu vielen anderen Mitmenschen die ich als Alkoholiker eingeordnet habe. Ja richtig gelesen ich habe mich mit anderen verglichen die ihren Konsum nicht im Griff zu haben schienen. Ich stand ja mit meinem "maßvollen" Trinkverhalten über solchen Menschen die nicht mit Alkohol umgehen können. Bei früheren Ärztlichen Untersuchungen konnte selbst auf meine Nachfrage keine Auffälligkeit diagnostiziert werden. Lapidare Kommentare wie: "Sie vertragen halt viel, seien sie Froh" bestärkten mich in meiner Ansicht das da kein größeres Problem besteht. Das war leider falsch. Es bestand sehr wohl ein Problem. Und ich stand über niemanden. Am wenigsten über meinem Trinkverhalten.

    Das ich mir Sorgen mache bzw. das da schon so eine art "Trinkmuster" besteht wurden übergangen. Keine Warnung. Nichts dergleichen.
    Man wird scheinbar erst Interessant für manche wenn es schon zu spät ist. Vielleicht konsumiert derjenige der dich Untersucht sogar noch mehr. Soll ja in Mediziner Kreisen auch nicht wenige geben die kräftig zulangen. Dort ist auch die Anfälligkeit für Depressionen und die Suizid Gefahr sehr hoch wie man liest. Nur mal so am Rande erwähnt.

    franz68 schreibt was von der inneren Einsicht. Und davon das es schön ist das du freiwillig aufgehört hast. Also Einsicht und Freiwillig. Das sind gute Ansätze wie ich finde. Das Problem selbst erkennen. Das ist schon ein "gewaltiger" Schritt in die richtige Richtung. Das ist bei mir auch so. Ich habe es erkannt und ich werde es auch ändern. Hätte ich noch kleinere Kinder ( meine Tochter ist 22 ) würde ich sie da nicht mit hinein ziehen. Man kann es ihnen erklären. Das sollte eigentlich reichen solange sie nicht in ernste Mitleidenschaft gezogen wurden. Das ist übrigens nur meine eigene Meinung. Ich habe jedenfalls meine Tochter als sie klein war aus allem herausgehalten was ihre weitere Entwicklung stören könnte. Vielleicht kann sie deshalb heute ungestört studieren und bringt die Empathie auf mein Problem zu verstehen und mich zu unterstützen. Ihre Meinung ist mir sehr Wichtig.

    Verwundert bin ich manchmal über Ärzte die in einem Atemzug gleich zwei ( getrennte ) Diagnosen feststellen. Ich meine oft wird da nicht die Kausalität geprüft. Man sagt ja im Volksmund: "Gesund sein heisst nur der Arzt hat nicht lange genug untersucht". Vielleicht bin ich auch ein Skeptiker geworden mit den Jahren. Gesundheitsapostel bin ich jedenfalls keiner. Sonst wäre ich ja nicht hier. 8)

    Ich wünsche Dir gutes Gelingen und viele Information aus dem Forum die du gebrauchen kannst. Du hast es angepackt. Du wirst das auch schaffen. Auch für uns hier wird eines Tages die Sonne wieder scheinen. Wahrscheinlich heller als für andere. Da bin ich mir ganz sicher.

    Gruß
    Blaumann

  • Hallo Lollo,

    herzlich Willkommen im Forum!

    Wie geht es Dir aktuell?

    Zitat

    Ich habe nicht wirklich viel getrunken, im Schnitt 2 Liter Bier (mal mehr, mal weniger - aber kein Schnaps!)

    Hast es ja vielleicht schon in anderen Beiträgen gelesen: Die Menge ist nun nicht unbedingt entscheidend. Auch nicht was man getrunken hat, also ob "nur" Bier oder Wein oder auch harte Sachen. Letztlich ist man süchtig, wenn man nicht mehr ohne kann. Wenn sich das Denken häufig oder ständig um Alkohol dreht. Das Du aber bei einem eher noch niedrigem Trinkniveau die Reißleine gezogen hast ist natürlich positiv. Niedrigeres Niveau bedeutet, dass Du Deinem Körper, Deinen Organen weniger reinen Alkohol zugemutet hast als wenn Du das doppelte, drei- oder vierfache getrunken hättest. Das ist schon mal kein Nachteil ;) Die psychische Abhängigkeit (und die ist es um die es beim Trocken werden und vor allem bleiben geht), die hast Du deshalb trotzdem.

    Zitat

    Zu meiner eigenen Überraschung, sind meine Organ Werte noch im grünen Bereich und ich werde mit jeder Hilfe die ich bekommen kann, alles daran setzen, dass das auch so bleibt.

    Das ist doch sehr positiv. Bedeutet aber nicht, dass es dann ja so schlimm gar nicht sein kann. Ich habe schon von vielen gelesen, die wesentlich mehr getrunken haben als Du und trotzdem unauffällige Werte hatten. Oft wird das dann halt als "Beweis" genommen, dass man ja gar kein Problem hat. Ich habe mich mal mit einem Arzt unterhalten. Der hat mir gesagt, dass es erstaunlich ist, was der menschliche Körper ab kann und das er auch in der Lage ist, vieles wieder zu regenerieren. Er meinte aber auch, dass es wohl auch genetisch bedingt sei, ob jemand schon bei leichtem "Mehrkonsum" von Alkohol körperliche Symptome zeigt und andere schütten das Zeug in sich rein und haben beste Werte. Fakt ist allerdings, dass irgendwann auch mal irreparable Schäde entstehen. Und dann kann auch der beste Körper nicht mehr regenerieren.

    Unabhängig davon wird manchmal die psychische Erkrankung, die durch die Sucht entsteht etwas in den Hintergrund gestellt. Zumindest von den Betroffen selbst. Sie machen sich erst mal Sorgen um ihre körperliche Gesundheit. Das war bei mir auch so. Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich beim Aufarbeiten erst mal gemerkt habe, was die Sucht eigentlich mit meiner Psyche angestellt hat. Und es hat Jahre gedauert das wieder zu reparieren bzw. es dauert eigentlich immer noch an.

    Ich wünsche Dir alles Gute und einen guten Austausch hier im Forum!

    LG
    gerchla

  • Hallo und lieben Dank für die Begrüßung :)

    Ich wollte mich schon eher mit Beiträgen einbringen, doch die Erkenntnis ein Problem/ eine Unbequemlichkeit nicht einfach weg spülen zu können wie sonst, hat mich am Samstag Abend schon sehr mitgenommen. Da es mich persönlich sehr getroffen hatte und ich die Ohren nicht einfach so auf Durchzug stellen konnte, hatte ich bis heute morgen schwer daran zu knabbern. Komme gerade aus der TK und nachdem ich mit meinem Suchttherapeuten und auch mit meiner Psychiaterin (anschließend Entspannungstherapie 44.) gesprochen hatte, geht es mir schon besser.

    Franz, mir machen persönlich deine genannten Vorfälle keine Probleme! Vielleicht anderen?
    Wenn ich selber an mein heranwachsen denke, kann ich da schon ebenfalls Ähnlichkeiten erkennen und sind es nur die Jugendlichen mit denen man sich nach der Schule lieber getroffen hat um in einem nahen Park oder Spielplatz ein Bier zu trinken, anstelle sich mit Leuten zu treffen die einen Sportverein besuchten oder sich mit stundenlangen Hausaufgaben beschäftigten. Man sucht sich irgendwo Gleichgesinnte und wenn ich heute ehrlich zu mir bin, waren meine Weggefährten alles Drinkin Buddys - mehr nicht! Dazu kam noch, dass in meiner Familie Alkohol nie ein Thema war: Vater schaffte auf dem Bau und kam zusätzlich aus einer Familie die seit Generationen bei einer sehr bekannten deutschen Biermarke ihr Geld verdiente. Mein Opa war Stallmeister bei den Brauereipferden, mein einer Onkel hat in der Abfüllung gearbeitet und meine Tante bevor sie auswanderte, im Vertrieb. Damals gab es noch alle 10 Tage, 2 Kisten Bier = bei uns war dieses Getränk immer vorhanden, frei zugänglich. Es war normal, dass mein Vater während der Autofahrt die Dose Bier bei 150 km/h zwischen den Beinen stehen hatte, dass ich zum Kiosk um die Ecke nach seinem Feierabend gegangen bin um das Getränk mit dem Hirsch als Markenzeichen zu kaufen....usw.

    *hm* so ganz freiwillig war es nicht direkt, einen kleinen Denkanstoß habe ich schon gebraucht. Aber ich bin sehr froh darüber, dass diese Frau an mich glaubt. Hätte sie mir kein Ultimatum gestellt, hätte das Konsequenzen nach sich getragen die ich mir wahrscheinlich das ganze Leben vorgeworfen hätte. Ich möchte nach vorne sehen, habe bis jetzt in den Therapien den Erfolg erzielt wieder an mich zu glauben. Ich bin wer, egal mit welchen Ecken und Kanten. Niemand hat das Recht mich als Person, als Wesen so zu behandeln, wie ich seit meiner Kindheit von den unterschiedlichsten Menschen behandelt worden bin! Keiner! Und da mag ich auch gleich zu der Überleitung zu Angemon kommen. Klar ist Familie fein und nett, aber auch nur wenn diese eine Einheit ist - meine funktioniert halt leider nicht! Da das i.M. ein sehr wunder Punkt bei mir ist, möchte ich (erst mal) nicht näher drauf eingehen.

    Bzgl. der Menge oder ob es nur Bier war, kann man das aus den unterschiedlichsten Perspektiven sehen. Die stationäre Entgiftung war für mich eine Schocktherapie und eines weiß ich ganz bestimmt: das ich so nicht enden möchte, wie so manch anderer die ich dort kennen lernen durfte! Ich war noch mit das harmloseste Lebewesen was da anzutreffen war. Schon bei meiner Aufnahme, lag im "Wachraum" genau neben dem Stationszimmer ein Mann den sie "fixiert" hatten, dessen Geschrei mich in der ersten Nacht verfolgt hat. Krass!!! Bis zu meiner Entlassung, waren es 7 Stück die ich mitbekommen hatte und da waren die Polizeieinsätze noch nicht dabei, wenn sie jemanden wieder zurück gebracht haben, der vom Ausgang nicht mehr zurück kam -> ne, ne, ne :o

    Über meine Werte hatte ich mir eigentlich nie Gedanken gemacht! Ich war immer schnell dabei, wenn mein Vater mal wieder aus irgendeinem Grund im KH lag und mir die Leber - und Nierenwerte (schwerer Fall von Alkoholismus) vorgelegt wurden, den Finger gegen meinen Vater zu erheben "lass doch mal das Saufen sein!". Aber ich selber kaum aus der Klinik, erst mal zum Supermarkt um die Ecke und ein Döschen gekauft, ein stilles und ruhiges Plätzchen gesucht um dem Besuch etwas zu verdauen. Dafür gibt es keine Entschuldigung, keine Ausreden: ich habe Glück gehabt und kann nur hoffen, dass ich keine Spätfolgen davon trage.

    Hallo Blaumann, auch dir sei ein Dank für die Begrüßung :).
    Ich habe gerade in den 10 Tagen bei der Entgiftung festgestellt, dass man mit 2erlei Maß behandelt wird. Man konnte schon erkennen, wer immer wieder in einem bestimmten Abstand da war (teilweise konnte ich nur darüber den Kopf schütteln, dass es Personen gibt, die da schon seit November 2016 abhängen oder andere die bereits das 7 oder 8 Mal da sind). Schwere Fälle werden halt aufgegriffen, die sind von der Gesellschaft als "nicht heilbar" eingestuft, denn spätestens bevor der neue Beschluss vom Richter eingetroffen ist, das Geld auf dem Konto ist was der Sozialarbeiter ihm nicht verweigern kann, sind diese wieder weg. Die bekommen auch nichts extra, nur rein die Grundversorgung an Med. Dagegen finde ich, dass man sich bei mir sehr viel Mühe gegeben hat. Gerade Verständnis und auch ist man meiner Bitte nachgekommen für die ersten Tage ein Einzelzimmer zu bekommen oder ein Platz in der Langzeittherapie hätte ich sofort zum 01.04. haben können... ein Rückfallpatient (zum 3. Mal dort) hat die Entlassung der TK jetzt am Freitag, seine Langzeitbehandlung wird aber erst in der 2. Juniwoche anfangen. Was bis dahin alles passieren könnte und wahrscheinlich eintreffen wird, liegt eigentlich auf der Hand. Aber unsere Sozialarbeiterin ist auf Zack, sie hat ne andere Übergangsmöglichkeit gefunden. Ist nicht einfach, aber noch eine Person die an ihn glaubt... Aber nicht meine Baustelle, deswegen interessiert mich das nur am Rande. Auch mag ich mir kein Urteil bilden, ob dieses System gerecht ist oder nicht. Eine Chance verdient hat jeder.

    Nun, muss ich hier erst mal ne Pause machen - meine mütterliche Pflicht ruft, auch wenn ich irgendwie bissi taub gerade bin ::)

    Ich habe bestimmt noch was zu schreiben.... *winke* erst mal freundlich in die Runde und Gerchla: auch ein lächelnder Smilie an dich. Danke der Nachfrage, mir geht es gut!

    Liebe Grüße und genießt noch die Sonne bevor sie unter geht
    lollo

  • Guten morgen Lollo,

    es freut mich, dass du so ausführlich geantwortet hast.

    Das mit dem "freiwillig": vielleicht nicht ganz treffend, eher dass die Selbsterkenntnis dazu führte, die Sinnhaftigkeit in Frage zu stellen und eine Änderung herbeiführen kann.

    Man kann einen Neubeginn/ein Änderung von mindestens zwei Seiten sehen: entweder "Aller Anfang ist schwer" oder "Frisch gewagt ist halb gewonnen". Mir ist die zweite Betrachtungsweise viel sympathischer, diese setzt Energie frei, den ersten finde ich blockierend.

    Das lesen von anderen Situationen inspiriert mich auch zum Nachdenken über meine eigene Situation. Ich finds gut, wenn man ein grösseres Konzept (nicht nur das Weglassen von Alkohol) für eine Kurskorrektur im Leben hat (ohne sich zu überfordern). Alkoholfrei zu sein ist schon einmal ein guter Ausgangspunkt und Basis dafür, darauf kann man aufbauen.

  • Frohe Ostern, wünsche ich Euch allen!

    Hatte mich jetzt etwas aus persönlichen Gründen zurück gezogen, auch hatte ich einen Rückfall. Liegt wohl an den Depressionen, obwohl ich dachte soweit alles im Griff zu haben.
    Ich dachte, wenn ich offen und ehrlich mit meiner Dunkelheit umgehe, dementsprechend Verständnis entgegen bekomme, aber so ist und war es nicht. Ich will hier keinem schlechte Hoffnung machen, aber wenn man zur Gesellschaft nicht dazu gehört, dann ist das so! Auch hier gibt es innere Kreise, die Andere aussen vor lässt und somit ist man ein Außenseiter. Ich habe für mich einen anderen Weg eingeschlagen,erbitte mir die Löschung meines Accounts und wünsche hier allen alles Gute. Passt auf euch auf! Lg,lollo

  • Ich dachte, wenn ich offen und ehrlich mit meiner Dunkelheit umgehe, dementsprechend Verständnis entgegen bekomme, aber so ist und war es nicht.

    So ist das Leben - nicht alles läuft immer so, wie man es sich wünscht/es erwartet.

    Ich habe für mich einen anderen Weg eingeschlagen,erbitte mir die Löschung meines Accounts und wünsche hier allen alles Gute. Passt auf euch auf! Lg,lollo

    Du bist erwachsen und verantwortlich für ALLES, was Du tust.
    Ich werde Deinen Wunsch respektieren und Deinen Account löschen.
    Auch Dir alles erdenklich Gute - vor allem eine etwas positivere Sicht!

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Lollo,

    ich habe Deinen Thread hier aufmerksam mitverfolgt, auch, wenn ich nichts dazu geschrieben habe, weil m. E. Alles Gute und Sinnvolle schon von Anderen geschrieben haben.
    Obwohl Du Dich hier jetzt abgemeldet hast, was Dein gutes Recht ist, bin ich mir ziemlich sicher, dass Du noch „still“ mitlesen wirst.
    Die Tür zu diesem Forum ist damit ja nicht zu, und Deine Rückkehr immer willkommen!

    Zitat

    Ich habe nicht wirklich viel getrunken, im Schnitt 2 Liter Bier (mal mehr, mal weniger - aber kein Schnaps!).... aber leider täglich und das seit ca. 25 Jahren.

    Ich, als schwerer ehemaliger nasser Alkoholiker, finde sowohl persönlich, als auch auf der Grundlage meines Wissens, dass das „wirklich (zu)viel war“.
    Abseits der viel verbreiteten Meinung gibt es dazu ja auch sehr fundierte, wissenschaftliche Erkenntnisse. Nach 25 Jahren bei Deiner Menge ist Dein gesamter Gehirnstoffwechsel durch und durch von dem „Belohnungsstoff Alkohol“ beeinflusst.

    Sehr viele Alkoholiker habe gleichzeitig die Diagnose „Depression“.
    Das Eine (Alkohol) bringt häufig das Andere (die Depression) mit sich. Manchmal, aber eher selten ist es anders herum.
    Fällt der Stoff (Alkohol) aus – kommt die Depression zuerst einmal zurück.
    Solange bis Dein natürlicher Gehirnstoffwechsel, u. U. auch mit Hilfe von Medikamenten, wieder ins natürlich Gleichgewicht gebracht werden kann.

    Zitat

    Hatte mich jetzt etwas aus persönlichen Gründen zurück gezogen, auch hatte ich einen Rückfall.

    Leider ist es in der Realität meist so, dass sich Betroffene dann zurückziehen, wenn sie einen Rückfall haben.
    Dabei ist die Betrachtung eines Alkoholrückfalls schon lange kein Drama mehr!
    Ich selbst hatte viele Rückfälle. Oft auch nur „Vorfälle“, also Situationen, in denen ich für einen, vielleicht zwei Tage moderat getrunken habe, ohne dass ich sofort in die alte alkoholisch bedingte Suchtspirale geriet.
    Heute weiß ich, dass gerade in solchen Situationen der Austausch mit verständnisvollen, von der gleichen Krankheit Betroffenen sehr wichtig ist.

    Zitat

    Ich dachte, wenn ich offen und ehrlich mit meiner Dunkelheit umgehe, dementsprechend Verständnis entgegen bekomme, aber so ist und war es nicht. Ich will hier keinem schlechte Hoffnung machen, aber wenn man zur Gesellschaft nicht dazu gehört, dann ist das so! Auch hier gibt es innere Kreise, die Andere aussen vor lässt und somit ist man ein Außenseiter.

    Ich weiß jetzt wirklich nicht, auf was das „Hier“ beziehst.
    Ich nehme mal an, Du meinst damit den Ort, an dem Du Dich befindest, also Dein gesamtes Umfeld?
    Ich habe es oft erlebt, dass Betroffene nach der Offenlegung ihres Alkoholproblems in ihrem Umfeld zunächst sehr abschätzig behandelt wurden.
    Wie das halt in einer Gesellschaft ist, in der Jemand, der durch den legalen Suchtstoff Probleme bekommt, und damit nicht mehr zurechtkommt und damit aufhören möchte.
    Das wird – zunächst – als Schwäche, ja, als Makel angesehen.
    Meist von Mitmenschen, die selbst kräftig konsumieren, und in der Betrachtungsweise von erfahrenen Betroffenen längst mindestens auf Messers Schneide dahin-trinken.
    Viele von diesen Mitmenschen haben mir immer wieder versichert, dass sie kein Problem damit hätten mit dem „Saufen“ aufzuhören.
    Nur: Da stand immer die Flasche mit dabei.

    Ich kenne Deinen „anderen Weg“ nicht, den Du jetzt eingeschlagen hast, aber ich wünsche Dir von Herzen, dass es ein guter, Dich befreiender Weg ist.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!