Vorstellung

  • Und wieder habe ich die halbe Wodka Flasche in den Ausguss geschüttet; nachdem ich gegen Abend wieder nüchtern geworden bin. Ich hatte sie mir erst früh gekauft; und wieder könnte ich mich mich dafür ohrfeigen.Eine Woche hatte ich durchgehalten. Ich weiss das ich Alkohol abhängig bin; schon auf den Weg zum Alkoholladen ist mir bewusst; ich ich mache wieder einen Fehler. Egal; rein in den Laden und dann im Rucksack verstecken und dann ab nach Hause.Eine halbe Flasche ist nichts mehr für mich. Ich trinke seit ich 16 bin. Und hier bin ich mit fast 40 und bekomme es einfach nicht hin. Manchmal schaffe ich es für ein paar Wochen trocken zu bleiben dann wieder hole ich das alles nach als ob es Morgen nichts Mehr zu kaufen gäbe . Das ist das erstemal das ich darüber rede und ich bin froh in diesem forum zu sein.

  • Hallo Eve,
    nur mal kurz - das ist der erste Schritt, das erste mal drüber zu reden und dir Unterstützung zu holen.
    Das Weitere ergibt sich nach und nach, es wird, wenn du es willst.
    Auf einen guten Austausch und bleib am Ball (nicht an der Flasche), es lohnt sich.
    Gerd

  • Hallo Eve

    Dann vergehen die Tage mit viel Ablenkung oder auch dem eisernen Durchhalten (ich muss das schaffen)
    und aus einem vermeintlichen "Nichts" heraus ist dann dem Unbewussten ein Tor geöffnet um den Druck
    kurzfristig auszuklicken.
    Wahrscheinlich ist da eine Art Nichtstun; nicht am Ball bleiben, das Thema eigenes Trinkerei nur als eine
    Priorität unter vielen zu sehen. Das ist dann begleitet von nicht mehr als einer vagen Hoffnung, das Irgendwer,
    Irgendwann und Irgendwo den verhängnisvollen Kreislauf durchbrechen könnte. Diese Vorgehensweise mündet
    meiner Erfahrung nach immer wieder in einer vorprogrammierten Enttäuschung.
    Eins das erfolgsversprechender ist; ist vllt sich die Frage zu stellen "Was möchte ich nicht sehen und weiche dem
    mit dem Griff zur Boddel aus?"
    Das Andere ist evtl die Begegnung mit Menschen die die Gier, den Durst und die Einsamkeit von eigener Erfahrung
    her kennen. Es kann sehr heilsam sein. Worte wie "Ja ich kenn das" und "Das habe ich genauso erlebt". Solche
    Menschen kannst du hier im Forum treffen. Du bist nicht allein. Nutze die Chance. Ich wünsche dir für einen neuen
    Beginn alles Gute.

    Brant

  • Hallo, Eve!

    Auch von mir ein HERZLICHES WILLKOMMEN hier im Forum!

    Gerd hat recht: Hier zu schreiben war der erste Schritt - und ein erster Schritt erfordert oft eine Menge Mut 44.
    Du hast für Dich erkannt, dass Du abhängig bist und es nicht alleine schaffst. Also belass es nicht bei dem ersten Schritt und such Dir weitere Hilfe.

    ICH kann nur den Weg zu einer Suchtberatung (die Beratung dort erfolgt vertraulich - Schweigepflicht!) und/oder einer Selbsthilfegruppe (SHG) empfehlen.
    Hier triffst Du zwar auch Betroffene, die den/einen Weg aus der Sucht schon eine unterschiedliche Weile (Tage, Monate, Jahre) beschreiten, aber in einer SHG ist das nochmal eine
    andere Qualität. Da hast Du die Menschen leibhaftig vor Dir, bekommst SOFORT ein Feedback ...

    Und ich empfehle Dir, zu Deinem Hausarzt zu gehen und ihm "reinen Wein" einzuschenken. Der kann Dir dann auch medizinisch weiterhelfen - Überweisung zu einer Entgiftung, medikamentöse Unterstützung etc.

    Mit einem ERSTEN SCHRITT beginnt jede GROßE REISE!

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Eve,

    herzlich Willkommen bei uns im Forum.

    Zitat

    Manchmal schaffe ich es für ein paar Wochen trocken zu bleiben dann wieder hole ich das alles nach als ob es Morgen nichts Mehr zu kaufen gäbe

    Ich glaube, dass kennen wir hier alle. Zumindest die Alkoholiker unter uns. Bei mir war das so: Umso länger ich eine Trinkpause durchgehalten habe, umso mehr habe ich nach Beendigung der selben dann getrunken. Als ob ich alles nachholen musste was ich verpasst hatte. Nicht selten war nach einer längeren Trinkpause mein Trinkniveau dann auch Dauer höher als es vorher war.

    Gegen Ende meiner Trinkerkarriere ließen die Trinkpausen dann aber stark nach bzw. aus Monaten wurden Wochen, aus Wochen wurden Tage und die letzten paar Jahre waren schon Tage mit etwas reduziertem Trinkverhalten ein großer Erfolg. Es ist so, wie alle immer sagen und gesagt haben: Es wird einfach immer schlimmer - wenn man nicht dagegen unternimmt.

    Etwas dagegen unternehmen bedeutet aber eben NICHT krampfhaft zu versuchen nichts mehr zu trinken! Das musste ich dann auch erst mal lernen bzw. mir wurde es im Nachhinein erst bewusst. Es bedeutet eigentlich, sich erst mal bewusst zu machen, dass man Alkoholiker ist und dann eine Strategie zu entwickeln, wie man mit dieser Tatsache jetzt umgeht. Da ist man dann noch lange nicht trocken aber aus meiner Sicht brauchts einen Plan, wie man das anstellen möchte. Und "nur" nichts mehr trinken funktioniert normalerweise nicht auf Dauer - das ist eine Erfahrung die ganz viele machen müssen und mussten, mich eingeschlossen. Man muss sein Leben und seine Einstellung, die Denkweise, verändern. Oft wird gesagt, man muss sein komplettes Leben umkrempeln - Bei mir war das so aber ich denke, das die Ausprägung des Umkrempelns nicht immer eine Megadimension annehmen muss. Das hängt sicher vom Umfeld ab, und den individuellen Gegebenheiten, wie stark man Dinge ändern muss.

    Aus heutiger Sicht würde ich Dir zu dem raten, was Greenfox Dir geschrieben hat. Alles ausprobieren, schauen was für Dich passt, was Dir weiter hilft. Auf Dauer trocken zu sein ist wirklich Arbeit, gerade am Anfang etwas mehr, später weniger und irgendwann ist das neue, abstinte Leben dann Normalität. Das ist dann ein wunderbares, sehr bewusstes Leben - nicht ohne Probleme aber ohne den Problemverstärker und Problemerzeuger Alkohol. Ich kann Dir nur sagen: die "Trockenarbeit" lohnt sich sowas von.....

    Alles Gute und einen guten Austausch hier im Forum.

    LG
    gerchla

  • Hallo Eve,

    erst einmal meinen großen Respekt auszusprechen das du dich so mutig zur Aussprache zeigst.
    Also ich deine Geschichte gelesen habe kam mir einiges aus meinem eigenen Leben bekannt vor.
    Ich fange jetzt an mit meinem Entzug über Ärzte, Psychologen und Sucht-und Drogenberatung, weil ich merke das ich selbst nicht mehr aus diesem Teufelskreis rauskomme.
    Auch mir tut es gut hier Gleichgesinnte zu treffen.
    Ich wünsche dir alles Gute für die Zukunft, den Kampf gegen den Alkohol zu gewinnen!

    Gruß Angemon

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