Hallo Foris,
ich habe immer wieder hier gelesen, da mich das Alk Thema seit Monaten im Griff hat.
Mein Partner trinkt (trank) seit langem (sicher seit 2007). :-\.
Ich habe ihm Anfang November ein Ultimatum gestellt: Er hört ganz auf, oder ich bin weg... Kontrolliertes Trinken geht bei ihm nicht. Fängt er an, trinkt er mindestens 5 Flaschen Bier aufwärts. Ab ca. der 8ten Flasche merkte ich erst, dass er angetrunken ist, dann wird er verbal ätzend aggressiv (mit Gewaltphantasien) Nicht gegen mich - aber gegen den Rest der Welt. Dann kenne ich ihn überhaupt nicht wieder.
Er sieht nicht, dass er ein Alk Problem hat. Für ihn habe ich eine Meise und seh das alles falsch. Er winkt einfach ab und trank täglich ab nachmittags. Nur Bier. Abends auch Wein. Kein Schnaps. Aber: was da ist an ALK, muss weg.
Unser Deal seit Mitte November: Er hört komplett auf und ich trinke auch gar nichts mehr. Es sei "überhaupt kein Problem für mich, keinen Tropfen mehr zu trinken." sagte er und lachte, ob ich ihn für "so schwach halten würde, dass er das nicht kontrollieren könne?" Mein Konsum besteht aus ca. 1 Flasche Wein wöchentlich. Alles andere trinke ich nicht. Also fiel es mir nicht schwer, diesen Deal in seinem Sinn zu machen.
Und nun das Problem: Er hat in meiner Anwesenheit - auch Tage am Stück - nichts angerührt. Dafür literweise starken Kaffee getrunken, auch nachts. Aber: Bei Telefonaten, wenn ich nicht vor Ort bin, höre ich sofort, wenn er zu viel getrunken hat. Und das war mehrfach wöchentlich die ganze "Abstinenzzeit" der Fall. Glaube ich sagen zu können .... nixweiss0
Sein Vorrat steht in der Garage. Ich habe in schöner Co-Abhängigen Manier in den letzten Wochen seinen Bierkasten kontrolliert. Und der wurde oft erneuert.
Fakt ist: Er trinkt weiter. Heimlich. Ich vertraue ihm nicht mehr.
Darüber zu sprechen ist mittlerweile Tabu für uns. Ich stehe vor der Situation, dass ich genau weiß, dass er weitertrinkt und sich ein paar Wochen zusammengerissen hat. Und ich stehe vor kompletter Uneinsichtigkeit, Lügen und Heimlichkeiten und Vertauensbruch.
Ich würde mir wünschen, ich könnte ein Gespräch so steuern, dass er einsichtig ist. Wie fange ich das an. Ich würde bei ihm bleiben und ihn unterstützen, wenn er Hilfe in SHG Gruppen annehmen würde. Weil ich ihn liebe.
Mein Standpunkt ist schwierig, denn ich habe ihn seit Monaten nicht mehr betrunken oder unangenehm erlebt. Ich ahne aber, dass das wieder so sein wird: Er ist ein Trinker.
Soll ich abwarten, bis es wieder soweit ist? Soll ich handeln und wenn ja, wie soll ich handeln?
Danke für Lesen und vielleicht auch Kommentare.
Mae