Hallo ihr Lieben,
ich schreibe zum ersten Mal hier rein und hole das erste mal so auf diesem Wege Hilfe zu Rate.
Seit ich denken kann ist meine Mutter Abhängig. Von meinem 5 bis 11 Lebensjahr war sie Drogenabhängig. Koks, Gras und Haschisch sind die Drogen von denen ich weiß. Nachdem sie eine Art kalten Entzug gemacht hat und daraufhin eine Ambulante Therapie war sie ein Jahr ganz ohne Drogen. Nach diesem Jahr fing sie langsam mit Bier an, nach der Arbeit brauchte sie immer mal ihr "Feierabend-Bier", woraus auch gerne mal 3-4 wurden. Aus Bier entwickelte sich Korn, Wodka, Martini. Gerne mal eine Flasche am Tag. Nachdem meine Oma, also ihre Mutter verstarb wurden daraus dann auch mal 2, manchmal sogar fast 3 Flaschen hochprozentiger Alkohol. Seitdem sie angefangen hat Alkohol zu trinken sind 10 Jahre vergangen, sie ist also seit 2007 Alkoholabhängig. In meiner Jugend habe ich sie immer mal versucht mit Worten auf die Sucht aufmerksam zu machen. Meist artete dies in einen großen Streit aus. Dinge die man als junger Mensch versucht wie beispielsweise Alkohol wegschütten oder ähnliches hat natürlich auch nichts gebracht. Eher hat es das verschlimmert und sie hat noch mehr getrunken - es wirkte oft wie ein Trotzverhalten. Mit 18 bin ich ausgezogen, weil ich es nicht mehr aushielt und sie mit ihrem neuen Freund in eine andere Stadt ziehen wollte. Bisher konnte sie sich nur an einem hochziehen und nur eine Sache war ein Lichtblick in ihre Leben und zwar ihre Arbeit. Trotz des Konsums ging sie immer ihre 9-10 Stunden am Tag arbeiten. In der neuen Stadt hatte sie auch bereits schnell einen Job, es wirkte beinahe als würde durch Ortswechsel und positiven Erlebnissen wie Freund, neue Arbeit, neue Freunde auch ihr Alkoholkonsum weniger werden, doch schnell kamen Nachrichten ihres Freundes das sie ständig nur trinkt und ob ich helfen kann. Ich habe eine Therapie empfohlen, weil ich nicht wusste wie ich über die Städte hinweg helfen kann. Nun jedoch habe ich mitbekommen, dass meine Mutter zwei epileptische Anfälle hatte und deswegen im Krankenhaus lag, die Ärzte konnten nichts genaues feststellen laut ihr. Ich jedoch vermute, dass es die ersten größeren Hilfeschreie des Körpers waren, wegen des Konsums. Vor kurzem war sie mich dann zu meinem 22. Geburtstag besuchen. Ich war erschrocken. Sie hat sehr abgebaut. Sie sieht mit ihren gerademal 41 Jahren sehr ungesund aus. Sie hat unfassbar viel abgenommen, ihr Gesicht ist total eingefallen. Ihre Hände haben sehr gezittert. Sie hat kaum ihre Worte gefunden. Die einfachsten Dinge fielen ihr nicht ein. Eine Woche vorher hat sie ihren Job verloren, sie meinte, dass sie deswegen an diesem Tag ein Gläschen getrunken hat. Sie torkelte durch meine Wohnung, vergaß sofort was ich gesagt habe. Als sie mich umarmen wollte, hatte ich nicht mehr meine Mutter in der Hand. Sie wirkte wie eine fremde Frau, natürlich war sie vorher schon sehr Alkoholkrank, aber das was ich jetzt erlebt habe war schlimmer denn je. Sie konnte mich kaum umarmen, weil sie so schwach und so betrunken war. Nun habe ich engen Kontakt zu ihrem Freund aufgebaut, damit ich immer den Status erfahre wie es ihr geht - sie lügt mich da an. Ich habe nun erfahren, dass sie natürlich wie ich es mir gedacht habe nicht nur seit der Kündigung trank, sondern auch schon wesentlich länger. Laut ihm sind es täglich mehrere Flaschen Bier, mehrere Kurze Korn oder ähnliches (oft ne Flasche) und seit einiger Zeit auch "ein paar Kurze" Klosterfrau Melissengeist. Sie behauptet, dass es zur Beruhigung ist. Bis vor kurzem wusste ich auch nicht was es ist, nachdem ich mich erkundigt habe, habe ich erfahren das auch da über 70% drin sind.
So viel zu ihrer Alkolischen Laufbahn. Ich möchte ihr nun helfen, ich weiß nur nicht wie, gehe diese Woche auch zu einer Alkohol und Drogenberatung um mich Beraten zu lassen, vielleicht habt ihr Tipps, seid gerade selbst in solch einer Situation oder ward in solch einer Situation und wisst einen Rat zu geben.
Ich bedanke mich schon einmal vorher und entschuldige mich auch für diesen langen Text.
Liebe Grüße