Hallo

  • Hallo...
    aus gegebenem Anlass versuche ich es jetzt mal hier...
    Ich kann nicht sagen ob ich schon abhängig bin aber ich habe definitiv ein heftiges Alkoholproblem. Das hat auch nichts mehr mit Genuss zu tun. Alkohol trinken ist absolut funktional. und bodenlos. in der Regel kann ich nicht aufhören bis alles leer ist oder ich einfach h einschlafe. ich hab schon einige Male versucht aufzuhören vor allem weil ich die schuldgefühle und die angst am tag danach nicht aushalten kann.

    Angefangen mit dem Trinken habe ich vor 10 Jahren oder so... da war ich sechzehn und hab abends meistens mit meinen Vater zusammen gesessen der mir seine Depressionen lang und breit erzählt hat... um mich ging es da nie. ich hab schnell gemerkt dass das Betäubungsmittel mir hilft damit irgendwie umzugehen.
    Inzwischen bin ich von zuhause weg und trotzdem passieren die größten und zerstörerischsten Alkohol Exzesse im familiären Kontext. bis vor einiger zeit habe ich mich noch betrunken und dann angefangen zu ritzen... mit dem ritzen hab ich aufgehört... Aber ich habe sackweise demütigende, erniedrigende und selbstzerstörerische Erlebnisse unter Alkohol hinter mir... teilweise hab ich mich regelrecht in Gefahr gebracht.

    und ich habe es so satt. ich hab es satt mir die Vorwürfe meiner Schwestern anzuhören. ich hab die angst satt und die Minderwertigkeitsgefühle... ich hab mehrere Male versucht aufzuhören... ich habe auch inzwischen den Eindruck dass ich einfach komplett aufhören muss... weil ich nicht an einen sinnvollen Umgang mit dem Betäubungsmittel glaube...

    mir reicht es...
    das trinken ist so eng mit Selbsthass verknüpft und ich habe keine Lust mehr dahin meine Energie zu stecken... ich will mich nicht mehr selbst kasteien.

    ich hoffe dass ich hier richtig bin...

    Lieben Gruß
    Lunaa_90

  • Hallo und HERZLICH WILLKOMMEN hier im Forum :welcome:

    Yepp - hier bist Du richtig :)

    Wenn ich lese

    ich hab schon einige Male versucht aufzuhören

    vermute ich, dass Du es ALLEINE versucht hast.

    Oder hast Du schon mal eine Selbsthilfegruppe (SHG) anzuschauen, mit den Menschen dort zu sprechen? Oder eine Suchtberatungsstelle aufgesucht - dass ist anonym. Und die Jungs/Mädels dort können Dir auch erklären, welche Möglichkeiten Du hast.

    Jetzt bist Du ja erstmal hier. Und hier kannst Du auch etliche Wege lesen, die wir hier gegangen sind - mit und ohne SHG, mit und ohne Therapie etc.

    Lies Dich erstmal ein.

    Ich wünsche Dir und uns einen guten Austausch!

    LG
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Lunaa, herzlich willkommen im Forum hier.

    Du kannst Dich ja einmal einlesen in den "Sticky" Threads in Selbsthilfe/Therapie und auch einfach einmal eine Weile mitlesen. Eine SHG, wie Greenfox schon erwähnt hat, kann ich auch empfehlen. Einfach einmal eine besuchen, dann siehst du eh, ob du dich wohlfühlst oder etwas ist für dich. Ggf. kannst du ja verschiedene Gruppen einmal besuchen (zum "testen").


  • das trinken ist so eng mit Selbsthass verknüpft und ich habe keine Lust mehr dahin meine Energie zu stecken... ich will mich nicht mehr selbst kasteien.

    Okay, Lunaa, somit steht fest, was du nicht mehr willst.

    Doch nun stellt sich zu einen die Frage, was du von einem Leben ohne Betäubung erwartest und zum anderen, was du tun kannst, um diese Betäubung nicht mehr zu brauchen.

    Wie ich bei meinem Ausstieg erfahren habe, braucht es dazu eine ordentliche Portion Motivation. Und die fällt umso stärker aus, je besser ich mir mein künftiges Leben vorstellen kann und je überzeugter ich davon bin, dass es nur ohne Abhängigkeit(en) ein gutes sein wird.

    Willkommen im Forum.

    Bassmann

  • Hallo Lunaa,

    erst mal herzlich Willkommen hier im Forum auch von mir.

    Ich glaube Du bist hier sehr richtig. Wir sind sozusagen Profis was das Thema Alkohol betrifft. Leider.

    Was Du so schreibst deutet darauf hin, dass Du vor allem familiär psychisch ziemlich zu kämpfen hast bzw. hattest und dann den vermeintlich leichten Ausweg in den Alkohol gesucht hast. Das funktioniert ja am Anfang meist recht gut, mittel- und langfristig endet es aber in der Katastrophe.

    Das hast Du erkannt und willst es ändern! Das ist schon mal das wichtigste. Lies Dich hier mal ein, Du wirst die unterschiedlichsten Geschichten finden. Wie Menschen zu Trinkern wurde und wie sie es geschafft haben wieder los zu kommen.

    Ich selbst glaube, dass man es allein sehr schwer hat davon weg zu kommen. Ich weiß, dass es Menschen gibt die das geschafft haben aber viele eben nicht. Auch ich habe häufiger versucht trocken zu werden, alleine und ohne Hilfe. Ich hatte keine Chance.

    Deshalb, überleg' Dir doch mal, ob oder welche Hilfe für Dich in Frage käme. Also z. B. mal eine SHG besuchen oder die Suchtberatung. Letztere kann Dir auch gut dabei helfen, einen Plan für das weitere Vorgehen zu entwickeln. Und letztlich hast Du ja immer selbst in der Hand, was Du tun willst und was nicht.

    Auf jeden Fall wünsche ich Dir alles Gute für Deinen Weg und einen guten Austausch hier im Forum.

    LG
    gerchla

  • Hi, Lunaa!

    Ich möchte Dir auch unser Bord Selbsthilfe/Therapie ans Herz legen: da findest Du u.a. auch unsere Linksammlung, wo Du z.Bsp. Links findest, wenn Du eine Beratungsstelle, eine SHG oder etwas anderes suchst.

    Wie geht's Dir?

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo, erstmal danke für eure Antworten... nach einer SHG habe ich mich schon einige male umgesehen War dann aber zu feige wirklich hinzugehen.
    Ich habe seit 4 Jahren einen sehr guten Therapeuten mit dem ich auch schon darüber gesprochen habe... er ist der Meinung das mein Konsum ein Symptom ist von allem was im Hintergrund so noch ist. aber das Thema ist auch zu schambesetzt als dass ich es wieder und wieder ansprechen mag...

    eine starke Motivation.... hmm... das finde ich noch schwer greifbar ... Aber ich lese mich mal ins Thema...

    ansonsten geht's gut heute morgen

    Lieben Gruß

  • Hallo Lunaa - auch von mir ein herzliches 'Grüß Dich' :)

    schön dass Du hier bist!
    vielen Dank für deine Zeilen bisher.

    es ist sehr gut dass du dich offen mit dem Thema befasst.

    Gewöhnung, Muster und Abläufe lassen sich bewusst machen um sie zu überwinden, aufzulösen oder umzuwandeln. Und es ist wirklich so - das was man meint/e in einem Rausch finden zu können, das lässt sich alles auch in einem nüchternen Leben finden ;)

    dafür gilt es hier und da auch mal einen Weg mit der ein oder anderen 'Bemühung' zu gehen, anfangs jedenfalls, aber das tut man ja ganz für sich selbst! meine bisherige Erfahrung ist auch die, dass jede kleine Bemühung oder jede kleine Sache der man sich offen stellt, sich langfristig gesehen wirklich um ein mehrfaches lohnt...

    liebe Lunaa, willkommen auf dem Weg 44.
    nun heißt es einfach dranbleiben...

    viele liebe Grüße und bis bald wieder,
    LiS