jetzt gehts los!

  • hallo!

    Ich bin 35 Jahre alt, verheiratet, kinderlos, berufstätig, aus Österreich und ich trinke in regelmäßigen Abständen exzessiv.

    Drei Therapien hab ich in den letzten 4 Jahren hinter mir und ich habe mich durch sie auch weiterentwickelt.
    Habe mich wieder selber gefunden, nehme aktiver am Leben teil und arbeite (noch).

    Seit über einem Monat habe ich meinen Traumjob gefunden. Ich muss da auch Wochenenddienste und Früh- und Abenddienste machen.
    Dadurch hab ich wenig Spielraum für Trinkgedanken gehabt.
    Das Problem ist, dass ich mich so in die Arbeit reingesteigert hab, gab 120%, liess deswegen Therapeutentermine sausen...

    Und es kam Dicke: Das letzte Wochenende hatte ich frei. Freitags arbeitete ich auch nur bis Mittag. Und mein Kopf brodelte, wollte wieder frei sein. Also machte ich einen Plan: Freitag auf Samstag trinken, Sonntag schön brav bleiben und am Montag ganz normal in der Arbeit erscheinen. Denkste,

    Die Polizei brachte mich Samstagfrüh nach Hause, da ich mich in meiner Verwirrtheit in eine fremde Wohnung zu einer alten Frau gesessen habe. Die hatte natürlich Angst, was ich da mache und warum ich im Wohnzimmer sitze. :O
    Als ich nüchtern wurde bemerkte ich starke Schmerzen im rechten Schulterbereich. Diagnose: Schlüsselbeinbruch!

    Also, mein Plan ist super aufgegangen. Ich lass immer gleich eine Riesenlawine los.

    So. Trotzdem oder gerade deswegen bin ich sehr motiviert, jetzt damit endgültig Schluss zu machen. Pasta, mir reichts!!
    Ich will die Kontrolle über mich nicht verlieren, ich will die Arbeit nicht verlieren.
    Die hatten ja sooo viel Mitleid und Sorge und Verständnis für mich- das war mir echt peinlich!
    Die wahre Ursache des Bruches kennen sie ja nicht.

    Ich bin hier, weil es mich anspornt, mir gut tut, meine Gefühle nieder zu schreiben.
    Zu meinen Veränderungen trocken für immer zu bleiben gehört auch, dass ich hier täglich schreibe.

    danke fürs Lesen! :)

  • Hallo und HERZLICH WILLKOMMEN hier im Forum!

    Ich hoffe sehr für Dich, dass Du nun wirklich die Kurve kriegen willst, denn 3 Therapien (oder Entgiftungen?) in 4 Jahren ist ja auch für Dich nicht sehr prickelnd.

    Du hast Dich gerade erst hier angemeldet und ich möchte Dich auch nicht gleich verprellen, aber ein, zwei Sachen sind mir aufgefallen. Und m.E. hilft Klartext am Besten ;)

    Das letzte Wochenende hatte ich frei. ... Und mein Kopf brodelte, wollte wieder frei sein. Also machte ich einen Plan: Freitag auf Samstag trinken, Sonntag schön brav bleiben und am Montag ganz normal in der Arbeit erscheinen.

    Das klingt für mich, dass Du eigentlich ursprünglich gar nicht die Absicht hattest, den Alk wegzulassen. Und eigentlich nur 'ne Pause machen wolltest ...
    Und nur, weil Du gearbeitet hast, hast Du Dir nicht schon vorher die Kante gegeben.

    Du musst für Dich erst einmal ganz klar definieren, was Du willst - nicht, was andere wollen, sondern was DU willst.
    Insbesondere, ob Du "Pasta" oder "Basta" meinst (kleiner Scherz am Rande ;) ): Denn Pasta ist weich und biegsam, kann in alle gewünschten Richtungen gebogen/gebeut werden. Naja, und Basta ist Basta, endgültig!

    Auf Arbeit hast Du 120% gegeben, wie Du schreibst. Irgendwo habe ich mal gelesen, die eigenen 80% sind für die Umwelt 100% - und man hat noch Reserven. Lass es etwas ruhiger angehen - Du hast gesehen, wohin es führt, wenn man überdreht: Der Geist kann nicht mehr von alleine runterfahren und schreit nach diesem Sch... "Entspannungsmittel" - nur, dass es dann spannend werden kann ...

    Und Du hast geschrieben, dass Du verheiratet bist. Was sagt denn Dein Männe dazu (gehe wegen dem Avatar davon aus, dass Du ein Mädel bist 8) )?
    Hast Du mit ihm über Deine Problematik und eventuelle Lösungsansätze gesprochen? Ist er mit im Boot?

    Lies Dich erst mal hier in Ruhe ein. Und schau auch mal in unsere Linksammlung - da gibt es auch noch ne Menge hilfreicher Seiten.

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Kollge/Kollegin aus dem Ösiland! ;)

    Für mich klingt das, als wenn Dir eine Selbsthilfegruppe (hier im Forum meist mit SHG abgekürzt) gut tun wurde. Ich weiss nicht, wies in anderen Bundesländern ist, aber bei uns in OÖ gibt es ein dichtes Netz von SHGs. Das hilft sehr, am Ball (also auf der alkoholfreien Schiene) zu bleiben. Alles Gute!

    Einmal editiert, zuletzt von franz68 (21. März 2016 um 19:37)

  • Guten Morgen xandi,

    erst mal HERZLICH WILLKOMMEN hier im Forum! Schön, dass Du zu uns gefunden hast.

    Ich bin Alkoholiker und seit ca. 2,5 Jahren trocken. Die übliche Story vorher: Alles Mögliche probiert, kontrolliert trinken, nix trinken, nur abends trinken und was weiß ich nicht noch alles. Ergebnis: Negativ. Hat natürlich auf längere Sicht nix gebracht. Ich muss von mir sagen, dass ich vom erst gelegentlichen Entspannungstrinker zum Spiegeltrinker geworden bin. Das was Du von Dir beschreibst, also längere Zeit nichts trinken und dann aber zum Totalabsturz saufen, kenne ich nicht. Insofern kann ich Dir da nicht aus eigener Erfahrung berichten.

    Ich kann Dir aber sagen, dass Du diese Krankheit nur besiegen kannst, wenn Du 100% weist, was Du willst. In dem Moment, wo Du Dir, wenn auch unbewusst, ein Hintertürchen offen lässt, wird es schwierig. Bei dem was Du von Dir geschrieben hast, hatte ich das Gefühl, dass das bei Dir so gewesen sein könnte.
    Und bei mir war das genauso. Die vielen Versuche, weniger oder gar nichts mehr zu trinken waren immer gescheitert, weil ich nicht 100% dahinter stand. Obwohl ich wirklich gute Gründe hatte endlich aufzuhören, obwohl ich wusste, dass ich Alkohliker bin. Erst bei meinem letzten und hoffentlich entgültigen Versuch hat es dann geklappt. Aber da fühlte es sich von Anfang an komplett anders an. Ich war bereit, ALLES dafür zu tun um nie mehr trinken zu müssen. Und das habe ich dann auch getan.

    Du hast ja nun schon 3 Therapien hinter Dir. Also, aller guten Dinge sind 3, deshalb solltest Du jetzt Nägel mit Köpfen machen. Ein Patentrezept gibt es leider nicht, aber hier kannst Du Dich mit vielen Menschen austauschen, die den Weg in die Trockenheit bereits hinter sich haben. Davon kannst Du nur profitieren.

    Ich wünsche Dir, dass Du Deinen Weg findest und einen guten Austausch hier im Forum

    LG
    gerchla

  • Hallo!

    Basta und Pasta..., da war ich wohl schon gedanklich beim Essen.

    Es ist sehr gut bzw. aufbauend für mich zu hören, dass es da einige Menschen gibt, die mehrere Anläufe benötigt haben.
    DANKE dafür!
    Das gibt mir viel Hoffnung.

    Ich bin mir nicht sicher, ob ich mir ein Hintertürl offen halte wollte.
    Glaube eher, dass alles zu viel wurde. Durch die neue Arbeit und mit meinen ständigen Schuldgefühlen.
    Geplagt von diesen bemühte, wollte ich doch soo sehr alles perfekt machen.
    So als ob ich, wenn ich ganz gut arbeite, alle meine Schandtaten wieder gut machen könnte.
    Oder eben mir selber verzeihen könnte.

    Das das durch reinackern nicht geht, ist mir nun bewusst worden.
    Letzen Sonntag habe ich meine Schwester involviert, habe ihr erzählt, dass es mir zur Zeit nicht so gut geht,
    und ob ich öfter in Zukunft, nach der Arbeit oder an freien Tagen, einfach bei ihr vorbeischauen kann.

    Sie war richtig erfreut über meine Bitte. Als ob sie es gewusst hätte und nur auf meine Bitte gewartet hat.
    Das war ein schöner Nachmittag, ich bin froh, dass ich nach dieser argen Nacht nicht wieder den Kopf in den Sand gesteckt habe und weiter getrunken habe.
    Aber ich weiß, ich wußte, ich spürte es am Sonntag, dass ich jetzt was ändern muss.
    Alles andere habe ich probiert.
    Das war Schritt eins.

    Da ich wegen meines Bruches auf fremde Hilfe angewiesen bin, nahm ich Schritt 2 in Angriff.
    Ich sprang über meinen Schatten und rief meine Mutter an.
    Da sie in Frühpension ist hat sie viel Zeit.
    Einwurf: Sie schreibt mir öfter kilometerlange SMS, wie sehr sie mich mag, und dass sie immer da ist, wenn ich sie brauche.
    Die Türe steht immer offen, eine Mutter bleibt eine Mutter usw.
    Also gut; ich rief sie an und erzählte, dass ich mich verletzt habe und ob ich für ein paar Tage zu ihr kann.
    Vorwürfe hat es gehagelt, beschimpft hat sie mich. Ich solle das mit meinem Mann durchstehen und aufgelegt hat sie danach.

    Ich bin so dumm, ich hatte gedacht, dass sie sich verändert hat. Als ich beim ersten Antritt bei der Matura durchflog, wurde ich von daheim rausgeschmissen: da bin ich dann gestanden, mit 18 Jahren ohne Ausbildung und ich wusste nicht wohin.
    Dieser kurzer Einblick ist bei Weitem nicht alles...

    Mein Mann steht hinter mehr, er sieht viel Stärke in mir. Er baut mich auf. Auch nach der Abwendung meiner Mutter baute er mich auf, weil ich natürlich die Schuld sofort wieder bei mir gesucht habe. Brachte gleich Verständnis für ihre Handlung auf.

    Nach diesem Anruf entschuldigte ich mich bei meiner Psychologin. Drei Wochen hintereinander hatte ich ihr abgesagt, weil ich das Thema Alkohol von mir wegschieben wollte bzw. ich wollte mich auch nicht mit schmerzhaften Erinnerungen auseinandersetzen. Lief es doch in der Arbeit so gut. Ich fühlte mich sehr wohl, gesund eben.
    Da ich ja jetzt länger im Krankenstand bin, will ich diese Zeit nutzen, mich ausgiebigst auf meine Therapie, und auf mich, konzentrieren.
    Diese Woche stehen drei Sitzungen an.

    Außerdem habe ich mich hier angemeldet.
    Bin zuversichtlich, dass das ein guter Weg ist.
    Obwohl ich schon ein bisschen Angst vor der Therapiestunde hab.
    Aber ich will es nun angehen. Zu oft, wenn es mir gut geht, glaube ich, dass diese Dinge aus der Vergangenheit mich nicht belasten.
    Doch sie schlummern in mir. Durch die Arbeit kann ich das gut vergessen/verdrängen, doch an den freien Tagen kommts hoch.
    Ich merk, dass ich nicht glücklich bin, dass mir etwas fehlt.

    Ich höre derweil mal auf, obwohl ich jetzt ewig schreiben könnte...
    Es geht mir soviel durch den Kopf.

    Vielen Dank jetzt schon für eure statements.
    :D


  • ...wer kann das Rätsel lösen?

    Ja.. hier.. ich...! das Rechnen mit Früchten (z.B. Äpfel und so) habe ich schon in der ersten Klasse gelernt :D

    Wenn ich 4 (Bananen) habe, und davon 2 (halbe Kokosnüsse) wegnehme, dann habe ich noch 2 ..ist doch logisch!

    Außerdem scheinen xandi und anitram zufällig im Profil den gleichen Avatar aus den Vorlagen gewählt zu haben. (Alanis Morissette, mag ich auch gern.)

    Du, Rumi, kannst anscheinend gut mit dem PC umgehen. Bildbearbeitung und so. Aber mit ein wenig Höflichkeit und Restpekt gegenüber der Threaderstellerin ("Hallo", "Guten Tag") ist es mit deinem allerersten Beitrag hier im Forum anscheinend nicht wirklich ganz so weit her.

  • Was soll denn bitte dieses Posting? Erster Beitrag, ohne Wort, ein Screenshot in Verbindung mit einer neuen Userin?? Wie lustig, was soll das???

    Ausserdem, zu diesem OT Thema, d. h. Bild selbst: das geht ja gar nicht, ich kann nur zwei gleiche Sachen subtrahieren. Wenn ich zwei Äpfel und 2 Birnen addiere, kann ich ja noch sagen, es sind vier Obststücke aber beim subtrahieren? Ich kann nicht eine Kokosnuss von einer Banane wegnehmen!!!

    Rumi, rumi, das war keine gute Vorstellung!

  • Hallo liebe xandi,

    jetzt finde ich auch die Zeit mal ein freundliches [size=11pt]"Hallo, Willkommen hier im Forum"[/size] :) an dich zu senden.
    Vielen Dank für deine offenen, sowie berührenden Worte und Zeilen. Ich lese da sehr viel positiven Willen und Motivation heraus. Das ist gut!

    Jetzt momentan wünsche ich dir natürlich auch erstmal dass alles schnell und gut verheilt! Aber ich denke auch, wenn du mit einem Bruch 'erwacht' bist, und du dich nicht mehr dran erinnerst wie es dazu kam, dann ist dir auch bewusst dass das durchaus auch ganz anders hätte ausgehen können... Aber was erzähl ich da. Ich war ja selbst auch so ein Kandidat.

    35 ist übrigens ein sehr, sehr gutes Alter um aus dem Suchtkreisel auszusteigen ;)
    Und in der Natur erwacht ja derzeit auch alles zu neuer Kraft und zu neuem Leben!!
    Mit dem Traumjob hast du eine sehr große Chance,
    und auch der Ausstieg aus der Sucht ist eine große CHANCE.

    In vielem von dem was du uns schreibst, erkennst du Dinge die du nicht mehr willst. Von denen du dich endgültig lösen willst. Das ist gut. Es ist weiterhin, so habe ich es erfahren, nun auch mindestens genau so wichtig, zu wissen was du von nun an willst. Schau nach vorn, und wenn du dort ein Ziel hast, dann wirst du auch in schwierigen Momenten immer wissen was als nächstes zu tun ist.

    Ich wünsch dir erstmal einen schönen Abend noch,
    und viele Gute Kraft dir immer auf deinen neuen Weg!

    Gut dass du hier bist 44.

    Mach's gut und bis bald wieder,
    Land-in-Sicht

    Einmal editiert, zuletzt von Land-in-Sicht (22. März 2016 um 21:53)

  • Aber mit ein wenig Höflichkeit und Restpekt gegenüber der Threaderstellerin ("Hallo", "Guten Tag") ist es mit deinem allerersten Beitrag hier im Forum anscheinend nicht wirklich ganz so weit her.

    Kein Wunder bei einem Troll, der schon in seiner Emailadresse zeigt, wes Geistes Kind er/sie ist: ...@nurfuerspam.de >:(

    Auch wenn das eine der Fun-Domains von GMX ist - aber sich damit in einem ernsthaften Forum anzumelden ...

    Dafür habe ich absolut kein Verständnis!

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

    Einmal editiert, zuletzt von Greenfox (23. März 2016 um 06:52)

  • Wenn das Ganze so offensichtlich ist,
    dann könnte doch vielleicht ein Mod/Admin dieses komische "Bild" (OT) hier "heraussubtrahieren"...?
    Nur so ein Gedanke von mir.

  • So. Ich bin bei Tag 5 angekommen. Und ich merke, dass es mir stimmungsmäßig besser geht.

    Habe den ganzen gestrigen Tag im Büro meines Mannes verbracht.
    Ich hab viel hier im Forum gelesen, viel Wasser getrunken und nachgedacht.
    Gestern wollte ich nicht schreiben, da ich ein wenig von der Romi und ihrer Bildnachricht verunsichert war.
    Heute schaut die Welt anders aus.
    Ich probiere Geduld und Verständnis für mich aufzubringen. Es diesmal langsamer anzufangen.
    Zur Zeit kann ich mich (noch) nicht gut leiden.
    Und ich esse im Moment alles andere als gesund, habe hauptsächlich Appetit auf ungesunde Nahrung.
    Die Unbeweglichkeit und das Sportverbot sind für meine Laune halt auch nicht gerade förderlich.

    Aber, wer weiß, wozu es gut war? Vorher hab ich mich gerne mit allen möglichen Dingen "zugeplant", die ja erst Recht
    nur wieder auf Eins aus waren: erbringe Leistung, dann bist was wert!
    Diesmal geht es nicht.
    Das ist ein komisches Gefühl, aber ich probiere nun gut in mich rein zu spüren.
    Irgendwas ist anders nun.
    Außerdem lerne ich im Moment gerade um Hilfe zu bitten. Immerhin will ich ja bald wieder Arbeiten gehen und dazu
    gehört nun einmal, dass der rechte Arm in Ruhe gelassen wird.
    Das ist neu für mich, brauchte sonst nie irgendwen...

    Heute steht Fragen von LiS zu beantworten, also bekommst auch Geld von mir. ;)
    Bin gestern darüber hier im Forum gestolpert.

    Heute am Abend habe ich schon meine zweite Sitzung in dieser Woche bei der Psychologin an.
    Ich hoffe, dass ich diesmal alles richtig mache und nicht wieder unterbewusst ein
    Hintertürchen offen halt, denn das will ich nicht!

    Vielen Dank für Euer Geschriebenes. Ich lese es immer und immer wieder.
    Außer das von Romi :)
    schönen Tag!

  • Ich schreib mit der linken Hand, bitte entschuldigts die manchmal verdrehten Sätze.
    Der Kopf ist weiter als die Hand...

  • Hallo Xandi,

    Zitat

    Ich bin mir nicht sicher, ob ich mir ein Hintertürl offen halte wollte.
    Glaube eher, dass alles zu viel wurde. Durch die neue Arbeit und mit meinen ständigen Schuldgefühlen.
    Geplagt von diesen bemühte, wollte ich doch soo sehr alles perfekt machen.
    So als ob ich, wenn ich ganz gut arbeite, alle meine Schandtaten wieder gut machen könnte.
    Oder eben mir selber verzeihen könnte.

    Ich bin seit heute auch neu in diesem Forum und hab grad aufmerksam deine Beiträge gelesen...
    Das was du oben geschrieben hast kenn ich nur zu gut und passt genau 1:1 zu mir...
    Ich befinde mich momentan grad selbst in meiner 3.Therapie (Tagesreha) und da ist genau dein angesprochenes,aktuelles Thema...
    Selbstüberforderungweil man immer das Gefühl hat etwas wieder gut machen zu müssen...
    In meinem letzten Job war es bei mir genauso...
    Ich ging offen und ehrlich mit meiner Alkoholabhängigkeit in das Vorstellungsgespräch und wurde prompt auch genommen.allerdings nicht nur aufgrund meiner Fähigkeiten sondern auch wegen meiner Ehrlichkeit.
    Auch ich meinte damals ich müsste immer 120% geben weil im Hinterkopf immer die Schuldgefühle kreisten und ich der Meinung war dies über Leistung wettmachen zu können...
    Einer meiner Vorschreiber hat das allerdings schon richtig erkannt...80% Leistung kommen bei der Umwelt als 100% an...
    Wir müssen niemandem was beweisen und schon gar nicht mehr leisten nur weil wir alkoholkrank sind...
    Wir sind auch keine schlechtere Menschen nur weil wir diese Krankheit in uns tragen sondern sind gleichwertig wie alle nichtabhängigen auch...
    Ich finde wenn man sich das vor Augen hält und sein Selbstbewusstsein dahingehend steigern kann dann ist man auf einem guten Weg es zu schaffen...

    Grüße und gute Besserung esprit... 44.

  • Wir müssen niemandem was beweisen und schon gar nicht mehr leisten nur weil wir alkoholkrank sind...
    Wir sind auch keine schlechtere Menschen nur weil wir diese Krankheit in uns tragen

    Da stimme ich Dir vollkommen zu!

    Übrigens: HERZLICH WILLKOMMEN hier im Forum, esprit238!
    Wenn Du magst, kannst Du ja Deinen eigenen Thread eröffnen und Dich kurz vorstellen ...

    Aber nochmal: Du hast vollkommen Recht: wir sind keine schlechteren Menschen.

    Da gibt es so eine kleine Geschichte:

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Tag 6- Es wird kompliziert.

    Gestern wurde ich von meiner Therapeutin auf meine Ehe angesprochen.
    Da ich ja schon drei Therapien hinter mir hab und die nicht richtig zum Ziel führten,
    schauten wir das Wohnen daheim genauer an.

    Ich will jetzt (noch) nicht so genau darauf eingehen, Fakt ist jedoch, dass
    sie meint, ich kann noch zehn Therapien machen, wenn nicht auch daheim eine
    Veränderung stattfindet.
    Ich liebe meinen Mann sehr, und er auch mich. Er ist schwierig, ohne Frage- bin ich auch.
    Eigentlich hab ich ja die Kraft ihn "runterzuholen",Parole zu bieten, jetzt aber schon länger nicht mehr.
    Oder bzw. halt ich es nicht mehr so lange aus ->Absturz.

    Nach der Therapie kam ich nach Hause, und er meinte: "Ja super, endlich bist gesund. Ich will,
    dass... und dieses...und jenes..."
    Und Weiberl tut und macht und irgendwann sauft sie wieder.
    Nicht nur wegen ihn, das ist das Ergebnis mehrerer Dinge.

    So unrecht hat also meine Therapeutin anscheinend nicht.
    Er soll nächsten Donnerstag oder Freitag mit zur Therapie kommen.
    Man wird sehen.

    Frohe Ostern, liebes Forum!

  • Guten Morgen!

    Gestern hatte ich einen sehr schlechten Tag.
    Meine Stimmung war wirklich im Keller.

    Hatte viele schlimme Gedanken, viele Schuldgefühle.
    Ich hab mich gestern entschieden, meinen Mann nicht zu seiner Familie zur Osterjause
    zu begleiten. Ich wollte mich nicht auf Gespräche bezüglich des Unfallherganges meines
    Schlüsselbeines einlassen.
    Deswegen hatte ich auch große Gewissensbisse.
    War meine Entscheidung richtig?
    Was denken die von mir usw.

    Getrunken habe ich nichts und gegen 17:00 wurde dann endlich meine Stimmung besser.
    Heute geht es mir seit dem Aufstehen schon gut.
    Ich bin sehr froh, dass ich den Tag gestern, trotz Stimmungstief, trinkfrei verbracht habe.

    Ich wünsche allen einen schönen Ostersonntag!

  • 44. Schön, dass du den Tag trinkfrei überstanden hast.

    Schöne Ostertage.

    LG Betty :sun:

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.


  • Ich hab mich gestern entschieden, meinen Mann nicht zu seiner Familie zur Osterjause
    zu begleiten.
    ...
    Getrunken habe ich nichts...
    Ich bin sehr froh, dass ich den Tag gestern, trotz Stimmungstief, trinkfrei verbracht habe.

    44. :blumen:

    Und das wirft bei mir eine - wie ich finde: sehr wichtige - Frage auf, die ich Dir schon kurz nach Deiner Anmeldung gestellt habe:

    Und Du hast geschrieben, dass Du verheiratet bist. Was sagt denn Dein Männe dazu (gehe wegen dem Avatar davon aus, dass Du ein Mädel bist 8) )?
    Hast Du mit ihm über Deine Problematik und eventuelle Lösungsansätze gesprochen? Ist er mit im Boot?

    Denn wenn er z.Bsp. jeden Tag dahockt und sein Quantum vernichtet, wird's für Dich natürlich sauschwer ... Oder wenn er meint,

    Zitat

    Ja super, endlich bist gesund.

    ...

    Aber das musst Du nicht hier erörtern, dass solltest Du hauptsächlich mit Dir und eventuell Deiner Therapeutin klären ...

    Trotzdem noch eine schöne Osterzeit!

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Trinken tut mein Mann kaum. Ihm ist es durch mich mehr oder weniger vergangen.
    Gestern jedoch kam er angedudelt von der Familienfeier heim.
    Dann hat er gesagt, dass er sooo stolz ist, dass ich nichts getrunken hab, wie sehr sehr er mich liebt und wie
    sehr ich bei der Feier gefehlt habe und ganz viele liebe Grüße von allen.
    Seine Angetrunkenheit hat mich nicht weiter gestört.

    Zehn Minuten später schlief er auf der Couch ein. Ich hab Django angeschaut.

    Aber, lieber Greenfox, es gibt halt andere Reibungspunkte. Du hast recht: Alleine die Aussage, dass ich jetzt wieder gesund bin
    macht mich krank!
    Ich bin jetzt halt noch nicht entscheidungsfähig, ich muss erst länger nüchtern sein, um zu wissen wohin diese Ehe führt.
    Wie kann ich denn das nun schon entscheiden, wenn ich mich selbst noch nicht richtig spüre.

    Er hat die letzte Woche lieb auf mich geschaut.
    Seit zwei Tagen kann ich mich, wenn auch sehr langsam und manchmal etwas weniger galant, selbst versorgen. ;)
    Musste die Woche auch nie Paroli bieten, hat er sich verändert, oder spürt er jetzt schon mehr als ich?
    Andeutungen seinerseits kommen.

    Themawechsel: JUHU, Ich bin nun Vollmitglied und hab vorher schon im internen Bereich gelesen.
    Ich freu mich wirklich sehr darüber- und so schnell steigt meine Stimmung weiter hoch,
    Danke dafür, danke für das Vetrauen, obwohl ich mir selbst noch nicht zu 100% traue. :(

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!