Vorstellung

  • ein hallo an alle,

    ich in erst mal froh, dieses forum gefunden zu haben, vllt habt ihr ja durch eure erfahrungen einen rat für mich,
    bin 58 jahre alt und eine frau die einen guten freund helfen möchte, der seinen weinkonsum aus meiner sicht nicht im griff hat,bevor seine partnerschaft daran zerricht,
    aus meiner eigenen erlebten ehe vor langer zeit, weiß ich wie es sich anfühlt, einen menschen aus liebe zu heiraten und sich aus liebe scheiden zu lassen, mein ex-mann war zum schluß schwerer alkoholiker und ist nun schon seit über 30 jahren trocken, wo ich auch sehr stolz auf ihm bin, das er es geschafft hat, erwähne das nur am rande um euch zu vermitteln, das mir das thema alkohol nicht fremd ist,

    viele stunden habe ich meinen freund versucht zu erklären, was alkohol anrichten kann, doch er findet immer wieder ausflüchte, sein weinkonsum zu rechtfertigen ....weil wein ja von vielen nicht wirklich als alkohol empfunden wird,
    ist dem wirklich so?
    ich denke nein,
    ich würde gern helfen, weil es wirklich zwei tolle menschen sind, doch weiß ich nicht wie...

    lieben gruß
    regenbogen

  • Hallo, Regenbogen, und HERZLICH WILLKOMMEN hier im Forum :welcome:
    Schön, dass Du hergefunden hast.

    Was den Weinkonsum angeht, sollte Dein Freund mal die von ihm täglich konsumierte Alkoholmenge berechnen.
    Da wundert sich so mancher, der denkt/dachte "Ich trinke ja nur Wein/Bier, Schnaps wäre ja viiiel schlimmer." Und wenn man dann nachrechnet, kommt man auch auf 1 Flasche Schnaps/Tag ... oder sogar mehr.

    viele stunden habe ich meinen freund versucht zu erklären, was alkohol anrichten kann, doch er findet immer wieder ausflüchte, sein weinkonsum zu rechtfertigen ...

    Bevor ich von mir aus den Ausstieg wollte, habe ich solche "Missionierungsversuche" als persönliche Bevormundung empfunden ???

    Sei nicht sauer, aber beim Lesen Deines Posts dachte ich so bei mir "Wäre nicht ihr Mann der bessere "Berater"? Der weiß jedenfalls, wovon er redet - und der Freund weiß höchstwahrscheinlich, dass er trockener Alkoholiker ist, kennt seine Geschichte ..."
    Was sagt denn Dein Mann dazu?

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • hallo Greenfox,

    danke für deine antwort, und den hinweis es auszurechnen...
    da es keine dummen fragen gibt, frag ich einfach mal...wie rechnet man das aus?

    oh ich wollte sicher nicht beformundend rüber kommen,das steht mir auch garnicht zu besser wisserich usw auszuteilen....

    und sicher hast du recht das mein ex-mann der bessere berater wäre, aus seinen erlebten heraus,
    durch unsere gemeinsame kinder habe ich auch noch ein guten kontakt zu meinen ex-mann, doch das thema alkohl haben wir nie wieder erwähnt,

    was meinen freund angeht, sicher kennt er die geschichte meiner ehe...doch nicht meinen ex-mann persönlich,

    gruß
    regenbogen

  • Hallo Regenbogen,

    herzlich Willkommen hier im Forum! Einen guten Austausch wünsche ich Dir.

    Wie Du das so von Deinem Freund beschreibst ist einfach das typische Verhalten. Und aus Deiner eigenen Erfahrung mit Deinem Ex-Mann weißt Du doch sicherlich, wie viel Macht diese Krankheit über den Betroffenen hat.

    Ich bin ja selbst Alkoholiker und ab und zu ergibt sich mal die Situation, dass ich jemanden, der aus meiner Sicht ein Alkohol-Problem hat, damit "konfrontiere". Weil ich eben auch gerne helfen möchte. I. d. R. mache ich das dann so, dass ich über irgend einen Vorwand versuche von mir zu erzählen um einfach über das Thema zu sprechen. Fast immer machen die Leute dann aber dicht. Oder tun so, als ob sie selbst damit ja kein Problem haben. Und das lasse ich dann auch so stehen. Ich denke, mehr kann ich nicht machen! Ich signalisiere, dass ich Alkohliker bin und dass man mit mir über das Thema sprechen kann, wenn man das von sich aus will.

    Du hast ja schon stundenlang mit Deinem Freund darüber gesprochen, ohne Erfolg. Was bleibt Dir da jetzt? Aus meiner Sicht eigentlich nur, dass Du ihm zu verstehen gibst, dass Du ihm hilft, wenn er dazu bereit sein sollte den Kampf gegen seine Krankheit ernsthaft anzugehen. Und auch nur dann. Ansonsten kannst Du meiner Meinung nach nicht viel tun, außer vielleicht versuchen seine Frau zu unterstützen . Sie wird sicherlich enorm leiden und auch nicht wissen, wie sie damit umgehen soll. Vielleicht wäre für sie ein Austausch hier auch hilfreich?

    LG
    gerchla

  • Hi Regenbogen,

    :welcome: Ich als ebenfalls Betroffene geb mal meinen Senf dazu. Ich bin jetzt fast 2 Jahre alkoholfrei und kann dir dazu nur sagen: Es ist schön, dass du helfen möchtest. Es ist klar, dass dein Freund sich nicht helfen lassen möchte, denn er scheint davon überzeugt zu sein, dass es ihn nicht betrifft. Ich hätte damals genauso reagiert. Man will es nicht wahrhaben, dass man alkoholkrank ist. Das sind nur andere. ::) Man selbst trinkt ja auch gar nicht so viel usw. usw.

    Und dann kommst du. Du willst helfen, ja. Der Betroffene fühlt sich angegriffen, beleidigt, gekränkt, gedemütigt - auch wenn er weiß, dass es besser wäre weniger oder gar nicht zu trinken. Das will man nicht von anderen Leuten hören. Wie peinlich und furchtbar ist das? Entweder zieht man (der Trinkende) sich dann zurück :-X oder wird böse und aggressiv, weil man sich angegriffen fühlt. ;( >:(

    Ich habe 2 Menschen in meiner nahen Umgebung, die ich seit 40 Jahren kenne und beide sehr liebe. Sie trinken. Aber, sie denken, sie haben es im Griff. Schon lange nicht mehr. :( Ja, sie sind beide funktionierende Alkoholiker. Gepflegt, intelligent, gehen Arbeiten, Menschen mit Niveau... etc.
    Beide ziehen den Hut vor mir, dass ich heute alkoholfrei lebe, aber beide sind auch voller Überzeugung, dass sie diesen Weg nicht gehen müssen. Ich werde mich hüten, ihnen da rein zu reden. Sie wissen beide, weil sie meine allerbesten Freunde sind, dass ich immer und jederzeit helfen werde, wenn sie in Sachen Alkoholfreiheit etwas tun wollen. Wir haben schon ganz andere Sachen durchgestanden. Mehr kann ich da leider im Moment nicht tun. Das ist aber auch wohl ganz normal.

    Überdenke deine Gedanken noch einmal, wenn sie auch noch so gut gemeint und aufrichtig sind... Mit deinen jetzigen Versuchen wird es nicht funktionieren.

    Ganz liebe Grüße von Betty :sun:

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

    Einmal editiert, zuletzt von Betty (25. Januar 2016 um 16:49)

  • :) Wenn du auf das blaue Wort "Alkoholmenge" klickst, dann hast du dort die Formel.

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • @ Gerchla,

    danke für deinen willkommensgruß

    ja ich weiß wieviel macht diese krankheit hat...eben gerade deshalb,
    zum schluß war mein ex-mann so weit unten, das selbst die vielen alkohol-epilepsien ihm nicht vor der sucht/krankheit die er hatte überzeugen konnten,
    ich hab den deckel wirklich vor vielen jahren zu gemacht,

    was mir bleibt....kämpfen aus meinen erfahrungen heraus, selbst wenn ich kein alkoholiger bin,
    mit unter ist es als nüchterner schwer zu tragen, ich habe es schon immer als krankheit empfunden,
    nur wenn jemand ein böses bein hat, versucht man doch auch zu helfen, wenn man sieht da kann jemand nicht so gut,
    hat was mit menschlichkeit und menschenwürde zu tun,

    das die krankheit auch einen großen suchtfaktor hat, steht doch auf einen anderen blatt,
    durch die gesellschaft/freunde/ partys usw wird man so oft zum alkohol trinken animiert ....oder gar genötigt und dumm von der seite angeschaut,
    wenn man sagt nein ich trinke nicht,
    ich habe noch keinen raucher erlebt, der einen nichtraucher sagt...auch komm eine kannst du doch mit rauchen...
    das gibt es nur beim alk...
    einen kannst du doch...
    ich werde mit ihr besprechen,ob sie sich hier auch mit beteiligen möchte, danke für den hinweis

    Betty ,

    danke für den willkommensgruß
    und deine worte...klar denkt er...das es ihm nicht betrifft,
    und ich bewundere dich für deine stärke, auch wie du das über deine freunden geschieldert hast,
    mein freund ist genau so einer, wie du beschrieben hast...
    nicht so wie mein ex-mann der den tag erst mal mit einen großen schluck wodka beginnen,
    doch ist die krankheit/sucht nicht die selbe?
    sicher man kann niemand zwingen,
    doch vllt kann man jemand zum denken anregen

    lieben gruß
    regenbogen

  • Hallo Regenbogen,

    Zitat

    nur wenn jemand ein böses bein hat, versucht man doch auch zu helfen, wenn man sieht da kann jemand nicht so gut,
    hat was mit menschlichkeit und menschenwürde zu tun,

    das die krankheit auch einen großen suchtfaktor hat, steht doch auf einen anderen blatt,

    Ich verstehe Dich schon. Man will helfen, weil man sieht wie elend es den anderen eigentlich geht. Und man aus eigener Erfahrung weiß (sowohl Du als auch ich) , wohin es führen wird, wenn derjenige nichts unternimmt. Aber im Vergleich zum bösen Bein ist hier die Sucht das Entscheidende. Sie steht eben nicht auf einem anderen Blatt sondern sie ist genau das Problem. Ich sag jetzt mal so: Wenn ich eine "normale" Krankheit habe, z. B. ein gebrochendes Bein oder eine fürchterliche Erklältung, dann werde ich selbst doch alles Versuchen um diese Krankheit zu bekämpfen. Ich gehe z. B. zum Arzt. Weil ich will, dass ich schnell wieder laufen kann oder die Schmerzen weg gehen oder ich endlich die Halsschmerzen los haben will. Leider ist das bei der Alkoholsucht nicht so. Schon gar nicht dann, wenn ich körperlich noch keine oder keine wahrnehmbaren Probleme habe und mein Leben noch im Griff habe (Stichwort "funktionierender Alkoholiker") Das die Leber bereits komplett im Eimer ist merken viele dann halt erst wenn's zu spät ist, um mal ein ganz banales Beispiel zu nennen. Aber selbst dann KÖNNEN viele nicht aufhören obwohl sie WISSEN, dass es sie umbringen wird. Das ist die Sucht!

    Zitat

    icht so wie mein ex-mann der den tag erst mal mit einen großen schluck wodka beginnen,
    doch ist die krankheit/sucht nicht die selbe?


    Ja, es ist dieselbe Krankheit! Aber trotzdem ist diese Krankheit höchst individuell. Oberflächlich betrachtet kann man einfach in unterschiedliche Arten von Trinkern einteilen, also Quartalssäufer, Spiegeltrinker, usw. Genau betrachtet, ist aber bei jeder Art von Alkoholiker eine ganz individuelle Geschichte dahinter. Und genauso ist es auch, wenn man es schafft, davon wieder los zu kommen. Hier im Forum gibt es so viele Geschichten darüber zu lesen, wie die Menschen es geschafft trocken zu werden und zu bleiben. Das ist alles höchst individuell. Was beim einen gut klappt, würde beim anderen nie funktionieren.

    Aber eines zieht sich immer durch wie ein roter Faden. Um trocken zu werden muss der Betroffene selbst etwas unternehmen und es wollen. Es muss nicht immer so sein, dass der Betroffene von Anfang an selbst zu 100 % es unbedingt schaffen will (was aber natürlich äußerst hilfreich ist), manchmal kommt die Erkenntnis dann auch z. B. während der Therapie.... Aber er oder sie muss von sich aus etwas tun wollen. Ansonsten kannst Du einfach nichts machen.

    Im Gegenteil, so lange die Angehörigen den Alkoholiker immer noch umsorgen oder versorgen und keine Konsequnzen ziehen macht er weiter. Das gehört zur Krankheit. Natürlich besätigen Ausnahmen die Regel aber normal ist das so. Ich spreche jetzt mal von mir: Hätte mich meine Familie schon Jahre bevor ich letztlich den Ausstieg geschafft habe verlassen, wäre das bei mir wahrscheinlich auch sehr viel früher passiert. Denn alleine wollte ich nie sein.....

    Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Kraft und alles Gute auch für Deinen Freund und vor allem auch für seine Frau.

    LG
    gerchla

  • Ich jetzt mal: :klugsch:

    Liebe Regenbogen,

    noch einmal!!! Überdenke dein Handeln und deine Gedanken. Ich kenne deinen Freund nicht, deswegen kann ich dir keinen Rat geben. Wenn dein Freund aber auf "stur" schaltet, dann kannst du die Sache eher noch verschlimmern. Möchtest du das? Wenn sich damals bei mir jemand eingemischt hätte, dann wäre die ganze Sache eher nach hinten losgegangen. Ich lass mir nicht gerne was sagen. Und da stehe ich nicht alleine auf dieser Welt.

    Bitte nicht böse sein, dass ich das so deutlich sage. Ich meine es wirklich nur gut und möchte einen Denkanstoß geben. Im Moment kommen deine Posts leider für mich so rüber, als würdest du dich dort einmischen...

    :sorry:

    LG Betty

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • guten abend Gerchla,

    ja, mir ging/gehts es ums helfen....ist es wirklich richtiger wegzuschauhen!
    mir ist voll bewußt, das man null und nichts erreicht, wenn der andere nicht möchte,und sich seiner situvation nicht im klaren ist,
    das mit der sucht, wollte ich nicht verniedlichen, dafür habe ich zu viel respekt vor süchten, egal welcher art,
    und ich ziehe vor jeden den hut, der es schafft aus seiner sucht heraus zu kommen,

    danke für deine antworten und auch dir weiter alles gute

    liebe Betty,

    warum sollte ich dir böse sein, es gibt dafür keinen grund,deutlich sagen ist eh der beste weg, danke dir
    jeder ist eben anders, manchen lassen sich was sagen und manche nicht, ist auch gut so,

    das war ja der grund für mich, warum ich mich hier in diesen forum angemeldet habe, wegen denkanstößen,
    und wenn meine posts so rüber kommen...das ich einmischen will...wäre das nicht richtig,

    danke dir/euch

    lg regenbogen

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