Rückfällig geworden

  • Hi,

    habe meinem Kollgene meinem Schlüssel unter die Fußmatte gelegt. Macht eine Umschulung und war bei seiner Familie.
    Handy an, wegen Notruf. Er selbst ist Russe und wir haben uns vor ca. 13 Monaten angefreundet.
    Warum schreibe ich deswegen?

    Für mich waren Russen immer brutal und "abzieherisch" und "egoistisch". Bis ich seinen Ausstieg beobachtet hatte auf der Langzeitreha und wir Freunde wurden.
    Und ich in der Situation war, wo er mich immer einlund (in Therapiezeiten) und wir sehr gute Gespräche hatten. Wie ich hatten wir Nahtoderfahrungen (harte Drogen und Alkohol)und wir hatten die tiefsten Gespräche in der Gruppe und jederzeit stand seine Tür offen und die Gespräche waren immer ausstiegsorientiert.
    Ich möchte dass nicht so "hoch hängen".
    Doch bis dahin hatte ich nur negative Erfahrungen mit der Ostblockmentalität auf der Drogenszene. Bis zur Messerstecherei etc.
    Also, wurden wir Freunde mit der Zeit. Für mch persönlich, ein kleines Wunder.

    Hatte selten so eine Gastfreundschaft erlebt. Bis zu meinem Absturz. Wo ich mich ja schäme dafür.

    Dies Krankenhaus ist nicht Suchtmedizinisch orientiert oder ausgebildet. Als studierter Theologe musste ich dass Personal auf alles hinweisen (wobei mir dies sehr unangenehm war).
    Aber wenn der Blutdruch hochgeht bei einem Alkohlentzug, der mir eh unangenehm ist ....
    Oder dass ich als ehemaliger Politoxomane (Koks, Heroin, Benzos) ... ist 17 Jahre her und seit dem zwei mal im Alkohol versackt keine Benzos vertrage, da ich raus will aus der Sucht (4 Langzeittherapien) keine Benzoschmama nach Lehrbuch "dran ist" und mir Tavor als Bezos zum Schlaf angeboten werden und ich mit dementen Patienten zusammengesteckt werde im Entzug, die ich betreueuen "darf", da sich diese einnässen und umherirren ... und ich der Nachtschwester erklären darf, dass der demente Patient von den Angehörigen in eine dicke Jacke gesteckt wurde, tagsüber aber fast nichts getrunken hat und es ihm geholfen hat, dass ich ihm seinen Urin vom Boden weggewischt hatte, da niemand reagierte und dieser sicherlich ohne Herbestjacke schlafen möchte (Dehydration) schlafen möchte und dieser sein KH Zimmer neben sein Wohnzimmer hält, wo er allabendlich TV schaut und mich nach der Uhrzeit fragt und ihm seine Lesebrille reicht ohne die er fast blind ist und ohnehin orientiertungslos ist ohne Beschriftung an seinen Schränken wo was liegt und neben dass mein Bett uriniert, da frage ich mich, wie so eine Klinik abrechnet.
    Habe den halt mehrmals ins Bett gelotst oder untergehakt und auf WC gebracht - im Entzug. Ohne eigenen Schlaf.

    Nachts konnte der nicht klingeln. Weil desorientiert. Pinkekte mir vor dass Bett (Im Entzug... wie ich halt war. Mochte denn aber .... mein Gott, wie bin ich drauf, wenn ich mal an die 90 bin.). Erklärte ihm dies, klingelte, minutenlang kam niend niemand.
    Säuberte dies und brachte ihn dann verbal ins Bett.
    Wies die "Schwestern" mehrmal drauf hin, dass Herr xy intensive Pflege bedufte und ich dies nur bedingt leisten kann.
    Antwort: "Ich renne ja schon die ganze Nacht!"

    "Wissen Sie, was ich Nachts ich zu tun habe? Ich muss ruhen und entgiften. Ich mag Herrn xy und seine Familie. Der ist vorgestern gestürzt. Am Arm die Speiche gebrochen. Vor menem Bett uriniert. Ich hatte mal kurz "gechlafen". Ich kann nicht mehr. Ich helfe gerne. Aber meinen "Job" - dass wäre Ihrer?
    Ich kann nicht mehr! Wie können Sie einen Alkoholiker der entzieht mit einem Dementen auf einem Zimmer stecken, wo die halbe Station leer steht?"

    Am nächsten Tag wurde ich entlassen.

    Entweder fickt dass Personal alles miteinaneinder .... oder die verstehen mich nicht oder wollen es nicht verstehen,

    Gruß

  • Guten Morgen Mann36,

    was mir an deinem letzten Beitrag auffällt, ist seine Zweiteilung. Der erste Teil, in dem es um deine Freundschaft zu dem Russen geht, ist sehr positiv, im zweiten Teil dagegen wimmelt es von Anschuldigungen, und ich merke wie ich innerlich abwinke und das Geschriebene als „typisches weinerliches Alkoholikergeschwafel“ abklassifiziere.

    Ob es das tatsächlich ist, vermag ich natürlich nicht wirklich zu beurteilen. Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, dass diese negativen Dinge für deinen Heilungsprozess förderlich sind.
    Mein Rat: Konzentriere dich lieber auf die positiven Dinge und darauf, wie du deine Zukunft gestalten kannst und musst, damit du aus dem Teufelskreis der Sucht heraus kommst.

    Was deine Erlebnisse im Krankenhaus betrifft, halte ich Greenfoxes Vorschlag für gut. Schreibe das Erlebte auf, schicke es an die kassenärztliche Vereinigung… und hake es dann für dich ab.

    Alles Gute wünscht dir
    Bassmann


  • ...im zweiten Teil dagegen wimmelt es von Anschuldigungen, und ich merke wie ich innerlich abwinke und das Geschriebene als „typisches weinerliches Alkoholikergeschwafel“ abklassifiziere.
    ...

    Hallo Bassmann, das habe ich mir auch gedacht. SCNR

  • Hallo

    ich möchte mich für meinen Ton hier entschuldigen. Ich habe nachgedacht und dass ist sicherlich in dem Ton und Wortschatz nicht gerechtfertigt.

    Heute morgen war ich voll entzügig (desorientiert, Tremor, Brechen), dass ich wieder getrunken habe.
    Ich versuche meinen Konsum gering zu halten und mich um einen qualifizierten Entzug in einer Psychatrie zu kümmern.

    Ich bin nicht aus "Jux und Tollerei" wieder rückfällig.

    Dass Problem ist, dass ich ja noch Medikamente bekommen hatte und damit entlassen wurde. Ich hatte nur von Samstag auf Montag quasi zwei volle null Alkohol Tage. Ich kämpfe seit 20 Jahren gegen meine Sucht und mittlerweile habe ich "Monsterentzüge". Wobei ich da recht "schmerzfrei" bin. Habe von Drogen damals immer kalt entgiftet z.B.

    Ich bin nicht "weinerlich" dabei, aber so hat es nicht funktioniert. Ich hätte ein paar Tage mehr gebraucht ... und die Medikamente ausschleichen, statt mich zu entlassen mit Medikamentengabe: "Es geht Ihnen ja gut".

    Aber bei meinem letzten richtigen Entzug in einer Psychatrie hatte ich über eine Woche einen Tremor, dass man mich füttern und duschen musste und trotz Medikamenten eine Woche nicht schlafen konnte. Dass Personal dachte, dass ich die verarsche. Saß immer Nachts im Raucherraum oder lief wie ein Tiger über den Flur mit einem sehr hohen Blutdruck.
    Bis mich Nachts ein Arzt mit Haldol und Benzodiazepinen und irgend einem anderen Medikament mich zum Schlafen brachte (wurde wieder ins Überwachungszimmer gebracht).
    Hatte dann die Flatrate für Bedarfsmedikation bekommen auf Anweisung des Arztes.

    Mir macht dass keinen Spaß und ich möchte mich hier für meinen Ton ausdrücklich entschuldigen!
    Sorry, dass tut mir aufrichtig leid und ist wohl aufgrunde meiner Situation entstanden.

    Der Freund hat meine Wohnung in Ordnung gebracht und morgen kümmere ich mich um einen qualifizierten Entzug in einer Psychatrie. Die ist leider nicht im Ort sondern ca. 60 km weit weg.

    Aber ich muss hier für zwei Wochen raus und dann entgiften, wo man sich damit auskennt.

    Sorry, wenn ich viel schreibe. Aber mir hilft dass irgendwie meine Lage "fassbar" zu machen. Und dass Feedback von Euch finde ich auch hilfreich.

    Gruß

    Matthias

  • Hallo Matthias,

    es ist gut, dass du dich um einen qualifizierten Entzug kümmerst. 44. Wünsche dir dabei alles Gute.

    Ich bin ein wenig im Stress, wollte mich aber wenigstens kurz melden.

    LG Betty

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Hallo Matthias,

    ich sehe keinen Grund, warum du dich entschuldigen solltest.
    Ob du nun viel oder wenig schreibst, ist Ansichtssache. Solange es dir hilft, ist es gut.

    Es grüßt dich
    der Bassmann

  • Hallo Matthias,

    das passt schon, das Vorposting war schon eine etwas krassere Schilderung.
    Aber das ist mal so, wenns einem richtig schlecht geht, dann muss das auch
    einmal heraus.

    Franz

  • Yepp - ich kann mich dem nur anschließen: Du hast keinen Grund, Dich hier entschuldigen zu müssen.

    Du willst raus aus der Sucht, unternimmst Schritte 44.
    Das die dann nicht greifen, aus welchem Grund auch immer, ist zwar traurig - aber Du gibst nicht auf! Und das ist super 44.
    Und wenn Du zu einer vernünftigen Entgiftung/Therapie nach München/Rostock oder wo auch immer musst - dann fahr da hin.

    Alles gut - ich denke, die meisten hier wissen, wie es einem geht, der raus will und ständig wieder auf die Schnauze fliegt!
    Nicht allen gelingt es beim ersten Anlauf!

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Update: Kampf gegen meine Sucht


    Hier im Klinikum ist ein Alkoholentzug nach drei bis max. vier Tagen "beendet". Habe heute bei der örtlichen Drogenberatung angerufen und mich rückversichert, dass dies so ist. Bei mir reicht dies nicht, da ich mittlerweile wie geschrieben heftige Entzüge habe.

    Also heute in der nächstgelegenen Klinik (60 km) angerufen, die einen qualifizierten Entzug anbieten.
    Die würden mich morgen aufnehmen!
    Doch ich bekomme nichts gebacken ... so eine Mischung aus intoxiniert und schwer entzügig (Tremor, Schwitzen, Erbrechen).

    Also habe ich heute bei der christlichen Langzeittherapie wo ich bis vor wenigen Wochen war im Nebenort angerufen und denen ehrlich gesagt was Sache ist.
    Brauche jemanden der mich morgen zum Arzt fährt (Einweisung) und mich dann so 60km in die Klapse fährt. :wall:

    Bekomme dass leider selber nicht hin, da ich entweder intoxiniert bin oder voll auf Entzug, wo ich auch nichts hin bekomme- sitze also in der Schafsscheiße. nixweiss0

    Die waren nett und dass Team trifft sich heute wegen mir und rufen dann an, ob und wie mich jemand fahren kann.
    Wäre dass Beste was mir passieren kann denke ich.

    Lieben Gruß und Danke fürs "Mut machen",

    Matthias

  • Ich drücke dir die Daumen, dass sich ein Fahrer für dich findet.

    Wird schon klappen.

    LG Betty

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Von wegen, Du kriegst nix auf die Reihe - ist doch super, dass Du bei der christlichen LZT angerufen und um Hilfe gebeten hast, nachdem Du schon bei der anderen Klinik alles klar gemacht hast! Also nix von wegen :wall: Von mir gibt's ein 44.

    Hier im Klinikum ist ein Alkoholentzug nach drei bis max. vier Tagen "beendet". Habe heute bei der örtlichen Drogenberatung angerufen und mich rückversichert, dass dies so ist. Bei mir reicht dies nicht, da ich mittlerweile wie geschrieben heftige Entzüge habe.

    Auch wenn die das "immer so" machen - angeblich sind das doch Ärzte, müssten also gelernt haben, eine vernünftige Diagnose zu stellen nixweiss0

    Also, ich würde den Fall trotzdem der kassenärztlichen Vereinigung schildern - wenn es Dir wieder besser geht natürlich!

    Alles Gute!

    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Ja, morgen um 7 Uhr werden die mich abholen zum Arzt.

    Und dann von "Krankentransport" zur quaifizierten Entgiftung gesprochen.
    Mal schauen, wie dass dann wird.

  • Danke,


    ich hocke der Schafscheiße.
    Nun gut, morgen früh hohlen die mich ab zum Suchtmediziner wegen Einweisung zur Klinik zum qualifizierten Entzug via Rettungswagen - mir egal.
    Willnur keine Anzeige wegen BTM Gesetze - da ich eine kleine Cannabisplantage angelegt hatte nach meinem Hollandaufenthalt zum Eigenbedarf.
    Sind acht Planzen mittels NDL Lampe 150 Watt.
    Mir auch Latte - Hautsache ich komme morgen früh in die Klapse.


    Gruß

    Matthias

  • Hallo,

    melde mich mal mit klareren Verstand. Bin seit Donnerstg wieder im Krankenhaus hier im Ort. Zum qualifizierten Entzug habe ich es nicht geschafft.
    War am Mittwoch seit drei Uhr morgens so entzügig, dass ich mit leichten Delir bei mir in der Straße rumlief - hatte Angst in der Wohnung zu krampfen.
    Um 7 Uhr holten die mich dann endlich ab.
    Hier im Krankenhaus wenig Begeisterung...

    Nachdem ich Benzos bekommen hatte und wieder "klar" reden konnte, hatte ich dem Arzt erklärt, dass ein Entzug bei mir dauert und man Medikamente ausschleichen muss und es nicht objektiv ist, mich nach zwei Tagen ohne Alkohol zu entlassen und mit Medikamenten im Blut, dass dann der Entzug zu Hause wieder einsetzen kann und dass ich nicht aus sozialen Gründen hier bin und mir dass auch keinen Spaß macht.

    Die Stationsärztin nimmt sich nun mehr Zeit für mich und dachte mir, dass die mich heute wieder entlassen mit Medikamenten.
    Doch die möchte sie nun ausschleichen und schauen wie es mir geht.

    Na ja ... schwankt halt. Mal leichter Tremor etc.

    Werde nach Absprache mit meinem Therapeuten eine ambulante Therapie beantragen und hier im Ort zu den AAs gehen.

    Möchte nie wieder hier im Krankenhaus so "einschlagen".

    Danke für Eure Beiträge und Gruß

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