Wieso ist es nur so schwer ? Ich weiss es macht mich kaputt Nun nach einer Flasche Sekt und 4 Bier frage ich mich ob es jeh einen Ausweg gibt ? Wen das Leben ohne unerträglich ist ?
Vorsätze :/
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tyffie -
18. August 2015 um 20:15
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Mann kommt von der Arbeit schtz was hast getrunken ? ich : ein Sekt er ....ok ...weil sonst mehr
Ich kannst du bitte noch 3 bier holen ? er .....ja da du nur eine Flasche getrunken hast ja ....
ich Danke
In wahrheit waren es ein Sekt und 4 Bier wieso bekomm ich das nicht in Griff ? :sorry: -
In wahrheit waren es ein Sekt und 4 Bier wieso bekomm ich das nicht in Griff ? :sorry:
Hallo Tiffie,
Du brauchst Dich nicht dafür zu entschuldigen. Hier waren bestimmt viele in dieser / einer ähnlichen Situation. Auch ich kenne das schlechte Gewissen, wenn ich wieder schwach geworden bin.
Dein Mann weiß natürlich, dass Du etwas getrunken hast. Er kann aber nicht abschätzen wieviel es war. Aber Du merkst, dass Dein Körper immer mehr und mehr braucht, richtig?
Eine Flasche Sekt und 4 Bier sind eine Menge … und jetzt vielleicht noch die 3, die Dein Mann Dir geholt hat. Du weißt, dass es Dich kaputt macht, wie Du schreibst.
Es gibt Auswege und das Leben ohne Alk ist nicht unerträglich. Jetzt denkst und spürst Du eine Ausweglosigkeit, aber wenn Du einen ersten Schritt wagst, Dir Hilfe zu holen, wirst Du sehr bald spüren wie toll es ist, nüchtern zu sein und zu bleiben. Jeder Tag ist ein Geschenk und nach ein paar Tagen geht es Dir so gut wie lange nicht mehr. Ich bin jetzt 6 Wochen trocken und bin stolz darauf. Ohne den Weg zur Entgiftung und vor allem den Weg zur Suchtberatungsstelle hätte ich es nie geschafft. Wir brauchen die Hilfe, glaube mir und es ist überhaupt nichts Peinliches oder Schlimmes daran. Die Leute dort kennen unser Problem.
Versuche es Tiffie, Du schaffst das … auch für Deine Familie, aber in erster Linie für Dich.
Ich wünsche Dir, dass Du bald einen Weg für Dich findest.
Sie lieb gegrüßt von
Vita -
Hi Tyffie !
ZitatNun nach einer Flasche Sekt und 4 Bier frage ich mich ob es jeh einen Ausweg gibt ?
Im Kreisel der Sucht trinkt/bzw. trank man ja auch um Gefühle zu betäuben.
Das funktioniert ja zum Teil auch recht gut, das ist ja das Verhängnisvolle daran.
Der deutliche Haken an der Geschichte aber ist halt der: dass man damit nicht nur seine schlechten Gefühle betäubt, sondern gleichzeitig die komplette restliche Gefühlswelt mit! Es werden im Rausch und dessen Nachwirkungen also auch die Gefühle von Hoffnung oder gar Freude nach und nach gänzlich 'gelöscht'. Das Leben wird dadurch sehr trist.Ich habe das v.A. in der letzten Phase selbst sehr deutlich spüren müssen. Nüchternen hatte ich die Motivation mein Leben wieder zu meistern. - Kaum allerdings auch nur leicht berauscht, sah ich mein Leben als ausweglos an und steigerte mich da auch so richtig toll rein.
Einmal machte ich mir im Rausch sogar, um mich von der Ausweglosigkeit und Sinnlosigkeit meines Lebens selbst vollends und handfest zu überzeugen, eine Auflistung aller meine Probleme! Über dreivier Abende 'arbeitete' ich an dieser selbstmitleidigen Liste, bis ins Detail. Ich wollte mir diesen unbezwingbaren Berg so richtig schön Schwarz auf Weiß und deutlichst vor Augen halten.
An einem der folgenden Tage fiel mir dann einmal diese Liste in nüchterner Verfassung in die Hände, jedoch stellte ich erstaunt fest, dass ich sie auf einmal mit anderen Augen betrachtete als im Rausch. Ich sah auf einmal, dass es nicht EIN EINZIGER unbezwingbarer Problemberg ist, sondern vielmehr eben genau das was ich in der Hand hatte: Eine Liste. Bestehend aus einzelnen Punkten. Mancher dieser Punkte eher klein, anderer Groß - doch jeder einzelne dieser Punkte lässt sich, für sich gesehen, konstruktiv angehen.
Genau genommen gibt es nämlich keine Probleme - sondern nur Aufgaben und Lösungen... (!)
Achso, bleibt noch die Frage, gibt es einen Ausweg??
Meine Antwort dazu fällt sehr optimistisch und knapp aus: JA!beste Grüße an Dich und GuteKraft immer!!
Land-in-Sicht
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Tyffie, auch wenn ich mittlerweile etwas über 7 Jahre trocken (und sehr zufrieden damit!!) bin:
Ich kann mich noch sehr, sehr gut an die Verfassung, die Gefühlslage erinnern, in der Du Dich befindest:
wieso bekomm ich das nicht in Griff ? :sorry:
Und dann kam der nächste Schritt:
Es gibt Auswege und das Leben ohne Alk ist nicht unerträglich. Jetzt denkst und spürst Du eine Ausweglosigkeit, aber wenn Du einen ersten Schritt wagst, Dir Hilfe zu holen, wirst Du sehr bald spüren wie toll es ist, nüchtern zu sein und zu bleiben. Jeder Tag ist ein Geschenk und nach ein paar Tagen geht es Dir so gut wie lange nicht mehr. Ich bin jetzt 6 Wochen trocken und bin stolz darauf. Ohne den Weg zur Entgiftung und vor allem den Weg zur Suchtberatungsstelle hätte ich es nie geschafft. Wir brauchen die Hilfe, glaube mir und es ist überhaupt nichts Peinliches oder Schlimmes daran. Die Leute dort kennen unser Problem.
44. Yepp, so ist es! Klar war die erste Zeit nicht unbedingt leicht. Aber relativ schnell habe ich wieder zunehmend die schönen Seiten des Lebens gesehen! Und daran habe ich mich dann "berauscht", an diesen ganzen kleinen schönen Sachen, die ich wieder bewusst und klar gesehen/gehört/geschmeckt/gerochen/erlebt habe ...
Na klar ist das Leben nicht eitel Sonnenschein - aber ich habe auch gemerkt, dass man mit einem KLAREN Kopf (fast) alles meistern kann. Und das, was nicht geht, kann man besser hinnehmen, akzeptieren ...Ich habe mit den AAs habe ich nicht unbedingt viel am Hut, aber deren Gelassenheits-Spruch finde ich super und habe ihn für mich (als orthodoxen Atheisten) umgebaut:
Ich wünsche mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.Nun es klappt nicht immer - aber hey: Tel Aviv ... Sellerie ... ach nee: c'est la vie
Oder wie heisst es in der Werbung? Nicht immer - aber immer öfter!Wenn Du in die Klinik gehst, dann sprich auf jeden Fall das Thema Alkohol an bzw. mache den Alkohol zum Thema!
In die Mutter Kind Klinik gehe ich wegen Depression und PTBS (Posttrauma)
Ich denke, da greift bei Dir Eins ins Andere.
Einmal machte ich mir im Rausch sogar, um mich von der Ausweglosigkeit und Sinnlosigkeit meines Lebens selbst vollends und handfest zu überzeugen, eine Auflistung aller meine Probleme! ... An einem der folgenden Tage fiel mir dann einmal diese Liste in nüchterner Verfassung in die Hände, jedoch stellte ich erstaunt fest, dass ich sie auf einmal mit anderen Augen betrachtete als im Rausch. Ich sah auf einmal, dass es nicht EIN EINZIGER unbezwingbarer Problemberg ist, sondern vielmehr eben genau das was ich in der Hand hatte: Eine Liste. Bestehend aus einzelnen Punkten. Mancher dieser Punkte eher klein, anderer Groß - doch jeder einzelne dieser Punkte lässt sich, für sich gesehen, konstruktiv angehen.Yepp - sehe ich genauso 44. Stein für Stein trägt man Berge ab!
Gruß
Greenfox -
Hallo Tyffie,
ich habe einmal ein paar Dinge herausgepickt, die du geschrieben hast.
Zitate:
Ich leide an Depressionen Ängsten und Posttraumatischer Belastungsstörung.Ich habe schon viele stationäre wie ambulante Therapien gemacht ....immer ohne Erfolg , was ja nur an mir liegen kann . Ich verstehe wo meine Probleme liegen ich weiss wie es verbessern könnte ABER irgendwie bin ich Therapieresistent , ich weiss auch nicht .
Nun nach einer Flasche Sekt und 4 Bier frage ich mich ob es jeh einen Ausweg gibt ? Wen das Leben ohne unerträglich ist ?
Mir scheint, als wäre der Alkohol nicht dein erstrangiges Problem. Er ist bzw. wird allerdings objektiv zu einem Problem, weil du ihn zur Therapie deiner eigentlichen Probleme einsetzt, was er jedoch nicht leisten kann und was deshalb zu neuen Problemen führt.So wie ich das sehe, wirst du für dich klären müssen, warum du IRGENDWIE therapieresistent bist. Vielleicht liegt es ja am Alkohol?
Alles Gute
Bassmann -
Hi Tyffie
Das Alkoholproblem ist immer das erste, was angegangen werden muss. Ohne das gelöst zu haben, wird jeder Arzt eine Therapie der anderen Probleme ablehnen. Also, sei offen und ehrlich deinem Hausarzt gegenüber, er wird (hoffentlich) die richtigen Schlüsse ziehen, wenn nicht, suche dir einen anderen Arzt.
LG Gerd -
Als Ergänzung zu Gerd: es gibt auch Kliniken/Therapien, wo neben dem Alkoholproblem auch gleichzeitig/parallel Depressionen/PTBS angegangen werden. Frage mal hierzu auch bei einer Suchtberatungsstelle nach.
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Das Alkoholproblem ist immer das erste, was angegangen werden muss. Ohne das gelöst zu haben, wird jeder Arzt eine Therapie der anderen Probleme ablehnen.
Diese Erfahrung habe ich auch gemacht. Dabei kommt es gar nicht darauf an, ob Alkohol ODER Depression überwiegen oder was zuerst da war. Die Depression mit Alkohol zu bekämpfen ist unser Problem, Tyffie. Und genau das ist der Teufelskreis, den es zu durchbrechen gilt. Also eins nach dem anderen, angefangen mit dem Alkohol.
Als Ergänzung zu Gerd: es gibt auch Kliniken/Therapien, wo neben dem Alkoholproblem auch gleichzeitig/parallel Depressionen/PTBS angegangen werden. Frage mal hierzu auch bei einer Suchtberatungsstelle nach.
Ein sehr guter Hinweis und die bestmögliche Form, wie ich finde.Du bist bestimmt nicht therapieresistent. Wenn es die letzten Male nicht geklappt hat, steck den Kopf nicht in den Sand. Das passiert tausendfach und heißt doch nur, dass Du einen neuen Anlauf brauchst. Vielleicht gehst Du ihn dieses Mal anders an oder hast die Möglichkeit zu einer Therapie, wie hier von Gerd beschrieben. Jetzt stehenzubleiben und dem Alkohol weiter die Macht zu überlassen - das willst Du doch gar nicht!
Überlege mal, wie lange Du Dein Probleme schon hast ... und jetzt frage Dich, wie viel Zeit Du Dir nehmen möchtest, sie zu lösen. Fällt Dir etwas auf? Zwei unterschiedliche Zeitspannen im Sinn, oder? Sind wir, ich nehme mich da nicht aus, nicht unglaublich ungerecht zu uns? Wir können nicht von uns verlangen, hopplahopp die Lösung zu finden. Wir brauchen gaaanz viel Geduld und wir brauchen Hilfe. Und wir haben das Recht, uns die Zeit zu nehmen und immer wieder neue Wege zu gehen. So lange, bis wir das Ziel erreicht haben, stärker und gesünder zu sein.
Alles Gute für Dich, Tyffie!
Liebe Grüße
Vita
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