Ich habe es einfach unterschätzt

  • Hallo an alle da draußen,

    mein Name ist Jens, bin 36 Jahre alt, berufstätig und gerade ziemlich durcheinander.
    Die letzten Wochen habe ich regelmäßig, also fast täglich Alkohol getrunken. Ich habe ihn nur abends zum runterkommen getrunken. Anfangs reichte ein Glas Bier, dann wurde es aber mehr bis hin zu stärkeren Getränken. Es lag zum Einem am beruflichen Streß und zum Anderen war mir wirklich nicht bewusst, wie hinterfotzig Alkohol wirken kann.
    Nunja, es liegt wohl daran, dass ich den Alkohol recht unterschätzt habe. Seit ein paar Tagen macht sich mein Körper und die Psyche bemerkbar. Mein Bauchgefühl sagt mir, das ich besser die Finger vom Alkohol lassen soll. Ich gehe meinem Gefühl nach und lasse es definitiv mit dem Konsum auch. Ich habe die vergangene Woche genutzt, mich selber zu reflektieren und um meiner Gedanken und körperlichen Achterbahnfahrt wieder Herr zu werden. Heute bin ich auf dieses Forum gestoßen und hätte gerne noch mehr Infos darüber, wie sich eine Abhängigkeit bei anderen Menschen geäußert hat.
    Meine Fresse habe ich einen riesen Schiss, es macht mir echt Angst...
    Hat jemand gleiche Erfahrung, Infos und Tips für mich?

    Liebe Grüße

    Jens

  • Hallo, grüße dich Jensen! wikende091


    Hat jemand gleiche Erfahrung, Infos und Tips für mich?

    Also ich z.B. bin auch 36 und hab Anfang 2014 dann endlich kapiert dass es DAS für mein Leben ja wohl nich sein kann. Und dass es eigentlich ganz andere Dinge sind die ich wirklich in meinem Leben suche ... und nun auch finde.

    Bei dir ist da eines vielleicht z.B. - ganz einfach Alternativen zu finden wie du auf gesunde Art entspannen und runterfahren kannst nach der Arbeit oder generell in deinem Leben? ..und andere Dinge?

    Schau doch mal in unsere [size=7pt]klick[/size]>>LINKSAMMLUNG<<[size=7pt]klick[/size] , da sind schonmal viele Infos und Tips und Anregungen. Und lies dich hier in dieses lockere Forum rein, das ist gefüllt mit Erfahrungen. Mir hat das riesig geholfen und auch das schreiben mit den lieben Leuten hier. Sowas ist echt gut...

    Machs gut und bis bald!
    Land-in-Sicht

  • Hallo Jens,

    ich bin erst elf Jahre später draufgekommen als ihr mit euren 36 Jahren! ;)
    Ich bin ja auch erst seit kurzer Zeit (fünf Wochen) ohne Alk unterwegs, meine Erfahrungen bis jetzt habe ich im Vorstellungsthread niedergeschrieben.

    Ich habs immer mit Reduktion versucht, auf Dauer hat es nicht geklappt und wie Lis, kam ich zu dem Punkt,
    "es kanns nicht sein", dass der Alk eine so grosse Rolle in meinem Leben spielt.
    Ich selbst bin mir gar nicht recht sicher, ob ich Missbrauch getrieben habe oder ob ich voll abhängig war/bin.
    Ich habe oft tagelang oder auch mehrere Wochen keinen Alkohol getrunken, aber dann hatte ich wieder Phasen
    wo ich wochenlang täglich vier bis sechs Bier getrunken habe. Hauptsächlich, um mich selbst, d.h. meine
    Depression, Ärger, Angst, Sorgen mit Alkohol zu "behandeln", was ich aber auch damals immer schon
    mit schlechtem Gewissen mir gegenüber gemacht habe. Dann eigentlich jeden Tag etwas groggy und
    unkonzentriert (am morgen viel Kaffee und Energydrinks, um meine Müdigkeit zu vertreiben, am Abend
    dann wieder mit Bier "herunterfahren").

    Ich hatte keinen totalen Absturz, nur mit der Zeit reifte der Gedanke, ich will mich nicht noch die nächsten Jahre oder
    Jahrzehnte vom Alkohol diktieren lassen.

    Durch das Weglassen von Alkohol wird das Leben sicher nicht automatisch "besser", man muss (nein
    eher man darf) dann versuchen, das Leben selber zu gestalten oder zu bewältigen, was ja auch eine neue interessante
    Aufgabe/Herausforderung ist. Aber wenn man klar im Kopf ist, sollte es eben leichter fallen. ;)

    Aber als Motivation vielleicht noch: Ich sehe es so, durch einen Ausstieg aus Alk
    kann man eigentlich nur gewinnen (was sollte man denn verlieren, wenn man auf Alk verzichtet?)
    Das bisschen Geselligkeit, die Seelentrösterfunktion, der man nachtrauert?
    Da gibt es andere Wege als das mit Alk zu "behandeln".

    Franz

  • Vertrau deinem Bauchgefühl, Jens.
    Alkohol scheint sich bei den meisten von uns anfangs positiv auf die Psyche auszuwirken. Ein Schluck… und schon wird alles besser. Das ist so schön einfach, macht aber -und das ist die schlechte Nachricht- abhängig…und später viel Arbeit und Mühe, damit wir uns wieder aus dieser Abhängigkeit befreien können.

    So viel zu meiner Erfahrung mit dem Alkohol.

    Dir alles Gute!
    Bassmann

  • Guten Morgen,

    44. 44. 44. Was soll man da noch weiter sagen oder schreiben? Hätte auch meine Geschichte sein können. Mir ist es sehr sehr ähnlich, wenn nicht fast genau so ergangen wie Franz.

    Zitat

    Ich hatte keinen totalen Absturz, nur mit der Zeit reifte der Gedanke, ich will mich nicht noch die nächsten Jahre oder
    Jahrzehnte vom Alkohol diktieren lassen.

    Nun 499 Tage alkoholfrei. :clap:
    Mir ging es nie besser. Es lohnt sich immer. Egal wo man steht.

    Ich wünsch euch einen schönen Tag.

    Betty :sun:

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Hi, Jensen!

    Meine Fresse habe ich einen riesen Schiss, es macht mir echt Angst...

    Gut so!

    Damit meine ich "Gut so, dass Du Dir Gedanken darüber machst und eine ordentliche Portion Respekt vor dem Alkohol hast!"
    Denn viele machen sich - so wie meinereiner damals - keine Gedanken darüber, wieviel sie wie oft konsumieren. Und je früher man die Notbremse zieht ...
    Nun wird sich bei Dir - wenn es wirklich erst seit ein paar Wochen, wie Du schriebst, so geht - noch nicht eine Abhängigkeit eingestellt haben.
    Um so besser!

    Insofern kann ich mich meinen Vorschreibern nur anschließen.


    Mein Bauchgefühl sagt mir, das ich besser die Finger vom Alkohol lassen soll. Ich gehe meinem Gefühl nach und lasse es definitiv mit dem Konsum auch. Ich habe die vergangene Woche genutzt, mich selber zu reflektieren und um meiner Gedanken und körperlichen Achterbahnfahrt wieder Herr zu werden.

    44.

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    Gruß
    Greenfox

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