Ich habe die Alkoholsucht aus meinem Kopf verbannt.
Bis ich das tun konnte, ist jedoch -wie man so schön sagt- viel Wasser den Rhein herunter geflossen.
Rund fünf Jahre bevor ich dem Alkohol die kalte Schulter zu zeigen vermochte, schaffte ich es, aus einer anderen Sucht, nämlich der Niktoinsucht, auszusteigen. Nachdem ich die physische Sucht überwunden hatte, machte ich sehr schnell die Erfahrung, dass nichts von dem, was ich dem Suchtmittel an Positivem zugeschrieben hatte, der Wahrheit entsprach.
Ab da war ich frei. Auch wenn meine Psyche noch hin und wieder Sehnsüchte nach dem Suchtmittel heraufbeschwor, war die Sache für mich erledigt.
Mir war klar, dass ich nie wieder rauchen würde.
Alle vorangegangenen Ausstiegsversuche scheiterten daran, dass ich zwar aus gesundheitlichen Gründen den Ausstieg wollte, letztendlich aber davon überzeugt war, dass mir das Suchtmittel einen Nutzen verschaffte.
Auch beim Alkohol ging ich lange Zeit davon aus, dass er mir nützlich war. Ich wusste, dass er in den Mengen, die ich zu mir nahm, gesundheitsschädigend war, versuchte deshalb weniger zu trinken und schaffte es sogar mehrmals für einige Wochen überhaupt nichts zu trinken, kippte dann aber immer wieder ins alte Muster zurück, wenn ich die Trinkpause beendete und „ein Gläschen in Ehren“ schluckte.
Damit war es vorbei, als es in meinem Kopf „Klick“ machte. Das was ich dem Alkohol bis dahin an Positivem zuschrieb, schrumpfte ab diesem Zeitpunkt auf seine Betäubungs- und Enthemmungswirkung zusammen. Und auf die kann ich nicht nur verzichten, sondern die will ich nicht mehr spüren.
Ich möchte und kann alles mit klarem Kopf erleben.
Seitdem bin ich auch in Bezug auf den Alkohol frei. Ich kann ihn zwar trinken, allerdings beginnt sich nichts in mir danach zu sehen, mich zu betäuben, zu berauschen oder sonstwie psychisch zu verändern.
Ätherischer Mist, wie ein User an anderer Stelle schrieb, oder erfahrene Wirklichkeit?
Für mich ist es das Zweite.
Bassmann