Auf dem Wege

  • Hallo an alle Betroffenen ,
    eine kurze Vorstellung meinerseits :
    bin männlich, fast 50 Jahre alt und lebe mit meiner lieben Partnerin in einer festen Beziehung.
    Vorweg sei angemerkt, dass sie über alles Bescheid weiss, das betrifft sowohl mein bisheriges Leben in seiner Entwicklung, sowie eben auch das gravierende Problem
    des Teufels Alk.
    Ich war von Anfang an ehrlich zu Ihr, habe diesbezüglich nichts beschönigt, ihr auch klar gemacht, wie es um meine Trinkgewohnheiten steht und stand.
    Dankenswerterweise habe ich damit einen Menschen an meiner Seite, der Verständnis hat und mich unterstützt, jemand also mit dem ich immer offen und ehrlich reden kann.
    Das ist meine wichtigste Säule, eine zweite möchte ich mir mit Hilfe dieses Forums schaffen ; direkt Selbstbetroffene haben eben doch immer noch einen intensiveren Zugang zu den Gedanken und Gefühlen, die einen teils rast-oder auch ratlos erfassen.
    Zur (Trink)Vita :
    Wie bei vielen anderen auch ging es etwa mit 16 Jahren los.
    Hier ein Bier, da ein Bier, teils auch mit Schulkameraden in den Pausen, hat Spass gemacht und war fernab von irgendwelchen Suchtstrukturen.
    Dachte ich...
    Im Nachgang würde ich das heute als Einstieg in die Suchtspirale einordnen.
    Abitur gemacht, Lehre als Bankkaufmann absolviert und insgesamt 25 Jahre als solcher fungiert, bis ein Burnout + Depressionen (mit suizidalen Gedanken) dieser "Karriere" vor gut 7 Jahren ein Ende bereitet wurde.
    Während dieser Zeit gab es keinen Tag ohne Alkohol, immer Bier, nie harte Sachen (dies war auch ein Grund, sich selbst in die Tasche zu lügen>>Sooo schlimm ist es ja nicht, ist ja "nur" Bier...).
    Die Mengen steigerten sich von anfangs 2, dann über Jahre hinweg 3 Halbe (am WE immer das Doppelte), über 4, und dann 5 Halbe am Abend nach Feierabend.
    Entzugserscheinungen kannte ich auch nach 25 Jahren nicht...noch nicht.....
    2008 wurde dann im Rahmen einer geplanten Reha erstmals eine ärztliche Untersuchung veranlasst (Arztbesuche hatte ich bis dato , so gut es ging, aus wohlweislichen Gründen vermieden..).
    Leberwerte im astronomischen Bereich ; GGT bei 407, GOT und GPT auch dreifach überhöht.
    Das war der Warnschuss.
    Ich trank für 4 Wochen nichts mehr, die Leberwerte normalisierten sich einigermassen >>Prima, Freibrief für die nächste Runde.
    Dann kam irgendein Tag im November 2008.
    Ich hatte, wie immer, schon mein drittes Bier um 14 Uhr offen und merkte plötzlich, dass ich A .dieses Bier irgendwie nicht runter bekam, und B. mich plötzlich eine Art Panikattacke überfiel, die immer schlimmer wurde.
    Sprich, die dringend benötigte Wirkung vom Alk setzte nicht ein, umgekehrt bekam ich das Bier nicht runter...Schweissausbrüche und unsägliche Angst überfielen mich.
    Ich hatte Tavor daheim, die rettete mich zunächst ; 1 mg und dann fuhr mein aufgepeitschter Körper wieder runter.
    Seit diesem Horrorerlebnis trank ich 1,5 Jahre nichts.
    Dann aber kam ein verhängnisvoller Tag, Mai 2010.
    Mit meiner EX hatte ich Pizza bestellt, dazu alkfreies Bier.
    Ich trank also ein paar Schluck , war durch das Fernsehen auch abgelenkt, und wunderte mich, dass mir plötzlich warm wurde.
    Es war echtes Weizen, wie ich urplötzlich am Etikett feststellte.
    Panik, wusste ich doch, dass ein Schluck schon den Rückfall bedeuten konnte, den Rest der Flasche goss ich ins WC.
    Doch der Teufel Alk war raffiniert.
    Am nächsten Morgen, kein Saufdruck, mir gings gut..na bitte, geht doch.
    Der Plan stand.
    Endlich mal wieder am WE Party machen, passiert ja nix, hast ja alles im Griff.
    Aus diesem WE wurden fast 2 Jahre tägliche Sauferei, 8 Halbe + 1 Flasche Weisswein, immer.
    Diesmal liessen auch die körperlichen Entzugserscheinungen nicht mehr auf sich warten.
    Morgendliches Würgen und Erbrechen, Schweissausbrüche, Zittern (die erste Flasche Bier ging nur und auch nur knapp mit 2 Händen rein).
    Essen ? Fehlanzeige.
    Was mich wunderte war, dass ich nicht auf härtere Sachen umgestiegen bin, irgendeine Sperre war da, die mir vielleicht das Leben rettete.
    Zu dem Zeitpunkt war mir nämlich, auch aus familiären Gründen, alles egal.
    Dann lernte ich meine jetzige Partnerin in einem Internetchat kennen, ich legte sofort die Karten auf den Tisch.
    Plötzlich war da Licht am Horizont.
    Mir war klar, dass das so mit dem Alk nicht weitergehen konnte.
    Ich startete (wider besseren Wissens ob der Gefahren ) einen Entzug zuhause.
    Unterstützt mit Lorazepam war es für mich einigermassen erträglich, und ich war nach 5 Tagen durch.
    Bitte nicht nachmachen !!! Im Grunde war es ein Wahnsinn, so etwas kann bitter in die Hose gehen, ja tödlich enden !
    Ich gehe davon aus, dass sich die betroffenen User hier schon über einen kalten und nicht ärztlich überwachten Entzug schlau gemacht haben, und sich des enormen Risikos bewusst sind.
    Wenn denn nicht, bitte nachholen.
    Nun gut, ich war dann wieder 14 Monate abstinent.
    Dann kam ein Urlaub, es ging wieder los...allerdings konnte ich nach kurzer Zeit die Reissleine ziehen.
    So wechselte sich das bis heute ab, mal saufen (nicht mehr die Mengen wie früher), dann wieder Pause usw.
    Körperliche Entzüge musste ich nicht mehr durchmachen, gleichwohl habe ich jetzt doch die Nase voll.
    Für mich gibt es kein kontrolliertes Trinken, ein oder zwei Bier reichen nicht ; entweder oder.
    Schon gar nicht bin ich in der Lage nach, sagen wir mal einem oder zwei Tagen, wieder aufzuhören, sondern es bedarf immer eine enorme Anstrengung wieder den Absprung zu finden.
    Theoretische Kenntnisse über Alk, sei es in biochemischer Hinsicht, oder sei es über die Sucht als solche, hab ich mir mittels reichlich Literatur und Internet angelesen.

    Es ist mir klar, dass ich nur über eine lebenslange Komplettabstinenz in der Lage bin, diesen Teufel in Schach zu halten.
    Nun bin ich mal wieder einen Monat abstinent , mir fehlt auch nichts, bin soweit zufrieden und versuche entstehende Lücken mit sinnvollen Beschäftigungen abzudecken.
    Zusätzlich nehme ich Baclofen (2 mal 12,5 mg pro Tag), welches zumindest mir hilft Suchtdruck erst gar nicht aufkommen zu lassen.
    Die Gedanken an Alkohol geraten in den Hintergrund , für mich ist das eine wichtige Stütze.

    Noch wichtiger aber ist es, dass man sich mit Gleichgesinnten austauschen kann, deshalb bin ich nun hier.

    Vielen Dank fürs Lesen, ist etwas länger geworden, als gedacht.

    Viele Grüsse an Alle,
    Freeway

  • Hallo, Freeway, und HERZLICH WILLKOMMEN :welcome: hier im Forum!

    Und vor allem vielen Dank für Deine ausführliche - und schonungslose - Vorstellung.
    Du hast viele Sachen beschrieben, die ich (leider) sehr gut kenne.

    Zitat

    Für mich gibt es kein kontrolliertes Trinken, ein oder zwei Bier reichen nicht ; entweder oder.

    Auch über das Thema Achtsamkeit - siehe das "alkoholfreie" Bier, welches dann noch nicht mal welches war ...

    Auch über das Thema "Baclofen" wird hier ja manchmal heiss diskutiert. Schön, dass es Dir hilft!

    Ich wünsche Dir (und uns) einen guten Austausch und wünsche Dir alles Gute!

    Bis hoffentlich bald mal wieder.
    Gruß

    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Freeway,

    ich möchte dich auch sehr Herzlich hier im Forum begrüßen!

    Im gleichen Zug möchte ich mich für deine Offenheit und den Einblick in dein Leben bedanken.

    Ich denke , das du hier genau richtig bist und hier deine gesuchte Säule finden kannst.:)

    Ich selber bin Angehörige und halte mich zunächst etwas zurück, da dir die anderen, mit dem gleichen "Problem" wie du, aus eigener Erfahrung einfach besser berichten können, als es mir möglich wäre, jedoch wollte ich mich auch mal gemeldet haben:)!

    Ich werde dein Blog hier weiter beobachten und mich bestimmt gern das ein oder andere mal dazu melden! :)

    Vlg! Ann-Cathrin

  • Hallo Freeway,

    herzlich Willkommen im Forum.

    :welcome:

    Vielen Dank für Deine ungeschönte Trink-Biographie. Es stimmt mich sehr nachdenklich. Und ich finde es interessant, dass ich hier mal - nach zweieinhalb Jahren - jemanden treffe, der Baclofen anwendet. Dieses Thema interessiert mich sehr.

    Darf ich Dich fragen, wer es Dir verschrieben hat (welche "Art" von Doktor)? Musst Du auch drauf zahlen? Gibt es bei Dir auch Nebenwirkungen?

    Bitte fühle Dich von meinen Fragen nicht erschlagen. Du brauchst auch nicht (sofort) darauf zu antworten. Bin da nur neugierig bei dem Thema.

    Schön, dass Du da bist.

    Pinguin

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“

  • Vielen Dank an Euch alle für die nette Begrüssung.

    Greenfox :
    Ja, es ist im Grunde gar nicht erstaunlich, dass viele Betroffene oftmals das gleiche Schema, oder eben nur in leicht abgewandelter Form er"leiden" mussten.
    Insoweit ist der Alk berechenbar, wenngleich es von Fall zu Fall Unterschiede geben mag.
    Am Ende aber bekommt jeder die Rechnung präsentiert , der eine früher, der andere später.
    Das eigene Verdrängen, das nicht Wahrhabenwollen, das Verleugnen, all diese Taktiken verlängern unnötig das Leiden.
    Auch ich war ja lange so ein Kandidat.

    @Ann-Cathrin91:
    Ich freue mich, dass Du als Angehörige dabei bist.
    Ich kann mir vorstellen, dass Du es auch bestimmt nicht leicht hast (hattest?), obwohl ich Deine genauen Umstände noch nicht kenne.
    Würde mich freuen, wenn Du vielleicht darüber mal berichten würdest.

    Pinguin :
    Keine Sorge, ich freue mich über alle Fragen, trägt doch auch dazu bei sich selbst ehrlich zu reflektieren.
    Thema Baclofen:
    Dazu habe ich reichlich recherchiert, weil es mich sofort elektrisiert hat.
    Bei mir war das Problem immer, dass der Saufdruck aus heiterem Himmel kam, obwohl gar kein Grund bestand, jedenfalls nicht aus Emotionen heraus.
    Die Frage, die ich mir stellte, war eben, ob es irgendwas gab was ermöglichte, dass solche Anflüge möglichst erst gar nicht auftauchen.
    Da Baclofen bei uns in D ja maximal ein Off-Label in Bezug auf Alkoholismus ist, und es nur wenige Ärzte gibt, die so etwas mitmachen, musste eine schnelle Lösung her.
    Wie es der Zufall so wollte, kannte meine Partnerin (sie arbeitet in der ambulanten Pflege) einen Patienten, der dieses Medi regelmässig und hochdosiert einnehmen muss.
    Da er Überschuss hatte, bekam ich von ihm zunächst einmal 2 Packungen Lioresal (25 mg).
    An einen Placeboeffekt glaube ich nicht, sollte es doch einer sein, ist es mir egal, Hauptsache es hilft.
    Ich bin vor 4 Wochen mit ca. 6mg zweimal täglich gestartet, und habe nun täglich zweimal 12,5 mg als Dosis.
    Das reicht mir aus, obwohl Studien und Erfahrungsberichte in einschlägigen Foren von höheren Dosen ausgehen, um einen Erfolg zu erzielen.
    Bis auf die erste Einnahme (leichte Hitzewallungen) gab es keine Nebenwirkungen.
    Im Gegenteil habe ich das Gefühl einer leichten Stimmungsaufhellung insgesamt.

    Viele Grüsse
    Freeway

    Einmal editiert, zuletzt von Freeway (30. Januar 2015 um 09:25)

  • Hallo Freeway,

    Herzlich Willkommen hier!

    Du hast ja schon einiges durch und ich wünsche dir, dass dir der Ausstieg jetzt gelingt.

    Ich habe auch bei einigen meiner Abstinenzversuche, baclofen genommen. Meine Erfahrungen waren sehr gemischt. Ich hatte dann keine Möglichkeit mehr, es zu bekommen und jetzt würde ich es nicht mehr nehmen.

    Es ist toll, dass du eine Partnerin hast, die zu dir steht.

    Ich wünsche dir, dass du hier einen tollen Austausch mit uns finden kannst.

    Katniss

  • Hallo Katniss,

    danke für Deine Begrüssung.
    In der Tat bin ich froh, dass ich eine liebe Frau habe, die so zu mir steht.
    Ich glaube, dass nicht alle Betroffenen dieses Glück haben,und oftmals auf sich allein gestellt sind ; das macht die Sache sicher ungleich schwerer.
    Diesen "Kampf" gegen die Droge allein zu meistern, scheint mir fast unmöglich.
    Umso mehr kann ich jene verstehen, die, verlassen von der Familie,arbeits-und obdachlos ein jämmerliches Leben auf der Strasse fristen müssen, und sich nur mehr in den Alkohol flüchten.
    Zumindest habe ich ein Grundverständnis dafür, wenn diese Menschen aufgegeben haben und auch keinen Sinn mehr im Leben sehen.
    Ich schweife ab.
    Was waren denn Deine Erfahrungen mit Baclofen, wenn ich fragen darf ?

    Gruss
    Freeway

  • Guten Morgen Freeway,

    sympathischer Name. :welcome: auch von mir. Ich freue mich auf einen netten Austausch und möchte dir sagen: Ja, ganz toll ist es, wenn man einen Partner(in) hat, der versucht, Verständnis aufzubringen, zuhört, hilft, einfach da ist...

    Ich habe auch so einen "Engel" im Hause. Ist schon toll. Hilft ungemein.

    LG Betty

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Hallo Betty,

    auch Dir ein Dankeschön für die nette Begrüssung.

    Tja, da haben wir wohl beide Glück, dass wir so eine Rückendeckung haben. :)
    Vor allem ist es auch wichtig, wenn sich der/die Partner/in ein wenig mit der Materie auskennt und nicht blindlings irgendwelche Parolen raushaut wie
    zB. es wäre ausschliesslich eine Frage des Willens oder des Charakters im Hinblick auf Schwäche oder dergleichen.
    Meine Partnerin trinkt zum Glück überhaupt nicht , einfach weil es ihr nicht schmeckt und ihr das Beschwippstsein gar nicht gefällt.
    Das ist für mich natürlich zusätzlich noch unterstützend, wüsste ich doch nicht, ob es mich triggern würde, wenn sie es täte.

    Wie ist das bei Euch ?

    Viele Grüsse
    Freeway

  • Hallo Freeway wikende091

    Das ist auch ´selten´, dass hier jemand im Kreise der Vollmitglieder aufgenommen ist und ich ihn dann begrüße...

    Aber mein `herzlich Willkommen hier :)´ an Dich das möchte ich doch,
    wenn auch etwas verspätet, noch loswerden. Schön dass Du hier her gefunden hast.

    Tolle Signatur hast Du da geschrieben!


    Ich freue mich sehr für Dich
    dass Du deinen persönlichen freien Lebensweg zurück gefunden hast!!
    Bin schon gespannt auf einen weiteren schönen Austausch...

    Schöne Grüße und die beste Kraft immer an Dich,
    und immer eine frische Brise Wind in den Segeln!

    Land-in-Sicht

    Einmal editiert, zuletzt von Land-in-Sicht (29. Januar 2015 um 18:27)

  • Hallo Land-in-Sicht ,
    danke für die nette Begrüssung. :)

    Tja, auf den freien Lebensweg habe ich zurückgefunden ;
    dass es für lange Zeit ein steiniger werden wird, dessen bin ich mir bewusst.

    Nun gilt es für mich diesen Pfad konsequent weiter zu gehen , Wegbegleiter zu haben (so wie in diesem Forum ), und die teuflischen Hinweispfeile rechts und links zu einer vermeintlich wohltuenden Getränkequelle zu ignorieren und mich zu hinterfragen warum ich sie evtl. mit gemischten Gefühlen wahrnehme.

    All diese Brunnen sind tief und vergiftet und bedeuteten über kurz oder lang ein grausames Ende.
    Dies sich jeden Tag in das Bewusstsein zu meisseln, das ist meine Aufgabe.

    Auch Dir wünsche ich weiterhin viel Kraft und freue mich auf zukünftigen Austausch.

    Viele Grüsse,
    Freeway

  • Moin
    Ich brauch mal eben deine Hilfe. Freeway oder Fairway??? Oder habe ich irgendwo nicht richtig aufgepasst?

    Du nimmst also dieses Medikament ohne ärztliche Begleitung? Oder verstehe ich dich falsch?
    Wie geht es dir zum jetzigen Zeitpunkt? Es würde mich interessieren.

    LG Betty

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Lach..Hallo Betty,

    Freeway ist schon ganz richtig, mit Fairway hatte ich mich selbst verdaddelt, hatte ich den Nick doch ursprünglich noch im Hinterkopf.

    Zu Deiner Frage :
    Ich nehme Baclofen ohne ärztliche Begleitung, wohl aber nach langer Recherche in einschlägigen Foren.
    Das Medikament unterstützt mich sehr gut, ich habe keinerlei Nebenwirkungen, nehme es aber in Dosen weit unter den empfohlenen Richtlinien.
    Verzichten werde ich darauf nicht mehr.

    Gruss
    Freeway

  • Nachtrag Baclofen :
    Nun bekomme ich das Medi auch offiziell per Privatrezept.
    Da ich bei meinem Facharzt schon seit 7 Jahren in Behandlung bin, u.a. wegen Depressionen und einer Sozialphobie , ich deswegen u.a. Opipramol bekommen hatte, was allerdings keine Wirkung mehr zeigte, musste eine Alternative her.
    Ich führte also an, dass ich Baclofen nehme und, dass es (übrigens eine sehr angenehme Nebenwirkung ) bei mir sowohl angstlösend , antriebssteigernd als auch antidepressiv wirkt.
    "Was ihnen hilft, das bekommen Sie auch" sagte er zu mir.
    Keine Rückfragen wegen Alk und dergleichen.
    So kann es auch gehen.
    Damit sind meine Bestände jetzt offiziell zur Not lebenslang gesichert.

    Will sagen, wer ausser seinem Alkproblem noch andere Beschwerden (Depressionen, Ängste u.a.) sein eigen nennt, der sollte es mal argumentativ über diese Schiene versuchen.

    Fazit :
    Man braucht nicht zwingend Suchtärzte , die eh recht rar gestreut sind, um an dieses Medi zu kommen.
    Was Dosierungen angeht, was unerwünschte Nebenwirkungen angeht, dies alles lässt sich mit Betroffenen wunderbar in Baclofenforen erörtern.

  • Hey, Freeway,
    das soll jetzt nicht gegen Dich oder das Baclofen sein oder so, aber:


    "Was ihnen hilft, das bekommen Sie auch" sagte er zu mir.
    Keine Rückfragen wegen Alk und dergleichen.
    So kann es auch gehen.
    Damit sind meine Bestände jetzt offiziell zur Not lebenslang gesichert.

    Gut dass Du nicht von Tramal (oder Alk ;) ) oder anderem zu Doc geredet hast. So ganz ohne Nachfrage etwas mit dieser Begründung zu verschreiben nixweiss0

    Aber ist doch gut, wenn Dir das Medikament so gut hilft (Breitband)!

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

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    können wir nur selber tun!

  • Hallo Greenfox,

    Das Zauberwort heisst eben "Privatrezept".
    Ginge es über die Kasse müsste wieder ein Antrag gestellt werden.
    Dass spätestens dann ein "Wieso,Weshalb,Warum" gestellt werden würde , ist klar.
    Auf solche Spielchen habe ich keine Lust ; so aber kriegt es die KK nicht mit, und weder ich noch der Arzt befinden sich in
    Erklärnot.
    Kostenpunkt 45 Euro für 100 Lioresal von Nxxxxxxx (das Original) a 25mg, damit komme ich ca. 200 Tage mit hin.

    Und wie Du schon schriebst , bei mir wirkt es so gut in verschiedener Hinsicht , dass lasse ich mir nicht mehr nehmen.

    Ich hatte ja schon öfter mal längere Trinkpausen , aber bei dieser hier (nun fast schon 7 Wochen) trat ein Saufdruck,wenn überhaupt, nur kaum merkbar und damit gut kontrollierbar auf.

    Es ist eine enorme Erleichterung im Hinblick auf notwendige Lebensumstellungen , wenn einem der Teufel dabei nicht ständig fordernd im Genick sitzt.
    Der gesteigerte Antrieb,die angstlösende Wirkung und die gefühlte antidepressive Wirkung tun ein übriges.
    Musste ich zB in vergangenen (trockenen) Zeiten phasenweise Schlafmittel nehmen (zB.Schlafsterne), so fällt auch das weg.
    Ich schlafe wieder wie ein Stein.

    Abhängig machen die Dinger übrigens auch nicht , im Gegenteil, ich muss am Morgen im Kalender abstreichen, damit ich die Einnahme nicht vergesse.

    Naja , bei mir wirkts eben, bei anderen eben nicht....deshalb würde ich darüber auch keine Grundsatzdiskussionen führen.
    Dazu polarisiert das Thema auch viel zu sehr.

    Gruss
    Freeway


  • Es ist eine enorme Erleichterung im Hinblick auf notwendige Lebensumstellungen , wenn einem der Teufel dabei nicht ständig fordernd im Genick sitzt.
    Der gesteigerte Antrieb,die angstlösende Wirkung und die gefühlte antidepressive Wirkung tun ein übriges.
    Musste ich zB in vergangenen (trockenen) Zeiten phasenweise Schlafmittel nehmen (zB.Schlafsterne), so fällt auch das weg.
    Ich schlafe wieder wie ein Stein.

    Schön, dass es so bei Dir wirkt.

    Nachdem ich die Doku über Baclofen in Frankreich gesehen habe, frage ich mich manchmal, wieviel Gutes Placebos bewirken können ;D

    Allerdings nimmst Du ja tatsächlich Baclofen - und verspürst diese (angenehmen) Nebenwirkungen.

    Gruß
    Greenfox

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    können wir nur selber tun!

  • Ich hatte heute mittag das Bedürfnis mich mal für 2 Stündchen hinzulegen.

    Dann träumte ich so realistisch , dass ich davon erwachte.
    Träume, die mit dem Trinken zusammen hängen, kennen sicher einige.
    Ich hatte mir in diesem "Film" eine Flasche Bier aus dem Kühlschrank genommen , sie geöffnet und nahezu auf Ex getrunken.
    Das Besondere dabei war, dass es sich um eine Marke handelte, die ich vor ca. 20 Jahren das letzte Mal konsumierte.
    Und dennoch , der typische und unverwechselbare Geschmack eben dieser Marke war so deutlich und klar ; das hatte mich doch ein wenig erschrocken.
    Junge, junge...das Unterbewusstsein vergisst nichts.


    Grüsse
    Freeway

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