Bin der Neue

  • Hallo,

    ich hab mich vor kurzem hier angemeldet, bislang habe ich allerdings nur mitgelesen. In naher Zukunft werde ich mich aber hier auch ausführlicher vorstellen und aktiv mitschreiben. Im Moment möchte ich mich nur recht herzlich über die Anregungen und Gedankengänge, die bereits hier im öffentlichen Teil zu finden sind, bedanken. Es hilft unwahrscheinlich viel weiter, wenn man sieht, wie andere mit ähnlichen Problemen den Weg in neues selbstbestimmtes Leben gefunden haben.

    Wünsche allen hier einen guten Start ins neue Jahr.

    LG
    Freigeist

  • Halo Freigeist,

    schön, dass du da bist. :welcome:

    Auf einen guten Austausch und natürlich auch dir einen guten Übergang ins Jahr 2015!

    Gruß Betty

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Hallo und Herzlich Willkommen!

    Auch von mir einen guten, gesunden Rutsch!

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Frohes Neues,

    vielen Dank für die schöne Begrüßung. Dann möchte ich mich mal ein wenig vorstellen, bin Anfang 40 und trinke / trank seit 25 Jahren Alkohol. Wenn ich das rückblickend betrachte, habe ich eigentlich schon immer überwiegend wegen der Wirkung getrunken.

    Für mich war Alkohol die Einstiegsdroge, ich habe nämlich dann nach 2-3 Jahren andere Rauscherfahrungen gesucht, auch der härteren Sorte. Nebenbei habe ich aber immer weiter getrunken. Die nächsten 10 Jahre war ich dann überwiegend arbeitslos. Kein Wunder so zugedröhnt wie ich war, konnte das mit Arbeit nicht viel werden. Nach dieser Zeit habe ich die Reißleine gezogen, eine Umschulung gemacht und meinen Drogen- und Alkoholkonsum drastisch reduziert.

    Allerdings hatte ich weiterhin einen sehr problematischen Alkoholkonsum, der sich darin äußerte, dass ich mich 1-2 die Woche zugesoffen habe, mit Kontrollverlust und allem drum und dran. Da ich unter Alk auch nicht immer der angenehmste Zeitgenossse bin, hat natürlich der Freundes- und Bekanntenkreis drunter gelitten. Von Beziehungen ganz zu schweigen. Ich betrank mich immer in Kneipen, auf Konzerten u.ä., zuhause habe ich seit Jahren nicht mehr richtig getrunken, höchstens ein paar Bierchen zum aufwärmen.

    Mittlerweile habe ich eine stabile Beziehung und der Alkoholkonsum hatte sich weiter reduziert. Bei bestimmten Triggern (Stress, Ärger mit Kunden u.ä.) wurde ich allerdings leichtsinning und habe gedacht, so 3-4 Bierchen können doch nicht schaden und ich gehe rechtzeitig aus der Kneipe wieder nach Hause. Pustekuchen, meistens war ich dann der Letzte in der Kneipe, habe mich am nächsten Tag krankgemeldet (wenn es während der Woche war) und war 2 Tage nicht zugebrauchen.

    Und natürlich gab es jede Menge Versuche kontrolliert zu trinken, aber das hat nie geklappt. Wenn ich aber ehrlich bin, habe ich mich aber auch nie ernsthaft bemüht, es richtig nach den Vorgaben durchzuziehen. Das Führen eins Trinktagebuchs z.B. war nie mein Ding.

    Seit geraumer Zeit lese ich nun hier schon mit, und seit 2 Wochen habe ich keinen Alkohol mehr getrunken. Der Auslöser war, dass mir die Zeit, die ich mit dem Rausch verbringe und für die anschliessenden Genessung brauche zu kostbar ist. Auch ist mir die Gefahr, dass a) die Beziehung in die Brüche geht und b ) ich meinen Job verliere zu gross, für weiter so zu leben.

    Nach 1 Jahr Abstinenz möchte ich ein Resümee ziehen, ob ich weiterhin abstintent leben will oder meine Trigger in den Griff bekommen habe und es nochmal versuche, Alkohok nur als Genussmittel zu sehen. Es kann sein, dass ich den Point of no return (danke Pinguin für diesen schönen Begriff) überschritten habe und nie wieder zu einem vernünftigen Umgang finden kann. Aber dann muss ich damit leben, und werde das Nüchternsein auch geniessen. Denn das Leben hat so unwahrscheinlich viel zu bieten.

    In diesem Sinne.

    Freigeist

  • Hallo Freigeist,

    der Name ist wohl kein Zufall.

    Wenn Du den Alkohol wegläßt, ensteht eine Lücke. Der Alkohol hat für jeden von uns eine Funktion übernommen. Der nächste Schritt bei mir war, rauszufinden, welche Funktion hat der Alkohol? Und wie kann ich diese Funktion (die ja auf irgendeine Weise zum Wohlbefinden geführt hat), ersetzen und durch was?

    Wenn Du das schaffst, bekommt der Alkohol eine völlig andere Bedeutung. Das braucht Zeit und vor allem solltest Du aufgeschlossen sein, für alle möglichen Aktivitäten, die wegen des Alkohols gar nicht in Betracht kamen. Kümmere Dich um Dein Wohlbefinden. Das ist das Beste, was du Tun kannst.

    Warum guckst Du so verängstigt auf das Damosklesschwert "Nie wieder in meinem gesamten Leben. einen TRopfen Alkohol"?

    Schau jeden Tag auf die Dinge an denen Du Dich erfreust. Es geht nicht darum. den Teufel Alkohol zu bekämpfen. es geht schlicht und einfach darum für das eigene Wohlbefinden zu sorgen.

    Ich wümsche Dir alles Gute und das Du das bleibst, was Dein Name sagt.

    Solidarische Grüße

    Pit

  • Hallo Freigeist,

    ich sehe das ähnlich wie Pit.

    Zunächst einmal geht es darum, dass du dich in deinem Leben wieder wohlfühlst. Ob das nun bedeutet, nie wieder Alkohol zu trinken, ist im Augenblick ausgesprochen schnuppe.
    Diese Frage stellt sich später. Insofern ist es gut, dass du dir alle Türen offen hältst und die endgültige Entscheidung auf einen späteren Zeitpunkt verlagerst.
    So baust du keinen unnötigen Druck auf.

    Vielleicht siehst du es in einem Jahr so, dass du nicht wieder trinken darfst, um dein neues Leben nicht zu gefährden. Vielleicht sieht es aber auch so aus, dass du schlicht und einfach nicht mehr trinken willst, weil dir ein Leben ohne Alkohol besser gefällt. Oder…

    Das Schöne nach Überwindung einer Sucht ist, dass man eine Wahl hat.

    Alles Gute auf deinem Weg.
    Katro

    Einmal editiert, zuletzt von katro (5. Januar 2015 um 20:57)

  • Hallo Freigeist (toller Name!),

    mit Entsetzen stelle ich gerade fest, dass ich Dich noch nicht begrüßt habe. :o

    Das hole ich jetzt nach:

    Herzlich Willkommen bei uns im Forum.

    :welcome:

    Ich finde Deinen Plan, ein Jahr lang nicht zu trinken, extremst gut. 44.

    Und ich freue mich auf den Austausch.

    Pinguin
    PS: Ich bezweifle, dass der Ausdruck "Point of no return" in diesem Zusammenhang tatsächlich urhebertechnisch von mir kommt - hab' ich doch so viele Bücher über Alkoholabhängigkeit gelesen. ???

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“

  • Hallo Freigeist,

    Auch von mir ein herzliches Willkommen. Toll, dass du den Entschluss gefasst hast, keinen Alkohol mehr zu trinken, wünsche dir ganz viel erfolg und dann in einem Jahr die freie Wahl.

    Katniss


  • Seit geraumer Zeit lese ich nun hier schon mit, und seit 2 Wochen habe ich keinen Alkohol mehr getrunken.
    ...
    und werde das Nüchternsein auch geniessen. Denn das Leben hat so unwahrscheinlich viel zu bieten.

    44. Super!

    Zunächst einmal geht es darum, dass du dich in deinem Leben wieder wohlfühlst. Ob das nun bedeutet, nie wieder Alkohol zu trinken, ist im Augenblick ausgesprochen schnuppe.
    Diese Frage stellt sich später. Insofern ist es gut, dass du dir alle Türen offen hältst und die endgültige Entscheidung auf einen späteren Zeitpunkt verlagerst.
    So baust du keinen unnötigen Druck auf.

    Vielleicht siehst du es in einem Jahr so, dass du nicht wieder trinken darfst, um dein neues Leben nicht zu gefährden. Vielleicht sieht es aber auch so aus, dass du schlicht und einfach nicht mehr trinken willst, weil dir ein Leben ohne Alkohol besser gefällt. Oder…

    So sehe ich es auch und möchte katro's Pünktchen nach dem letzten "oder" ergänzen:

    Zitat

    Vielleicht siehst du es in einem Jahr so, dass du nicht wieder trinken darfst, um dein neues Leben nicht zu gefährden und dass du schlicht und einfach nicht mehr trinken willst, weil dir ein Leben ohne Alkohol besser gefällt.

    Ich wünsche Dir, dass Dein Vorhaben so gelingt, wie Du es Dir vorstellst!

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • wow, vielen, vielen Dank für den Zuspruch und die Tipps :D

    Ich habe leider momentan keine Zeit ausführlich auf jeden einzelnen Beitrag einzugehen. Das ist sehr schade, ich hoffe aber, dass ich spätestens am Wochenende dazu komme und evtl. auch mal in dem ein oder anderen Thread was beisteuern kann.

    Bis dahin wünsche ich euch eine gute Zeit.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!