moderater Umgang?

  • Ich hab den Beitrag von Boracay auch noch mal durchgelesen. Zitatfunktion hab ich jetzt nicht hinbekommen, da der Beitrag schon länger zurück liegt.

    Er schrieb: Seit November lebe ich nun wieder überwiegend abstinent. Es gab am 17. Nov. ein Mehrgängemenü mit korrespondieren Weinen, Anfang Dezember in drei Tagen in London auch jeweils eine Flasche Wein zum Essen, Heiligabend und Silvester Sekt (Silvester wurden es zu zweit dreieinhalb Flaschen) und so möchte ich es auch weiterhin halten.

    Vielleicht wurde da etwas missverstanden. Ich glaube, es ging ihm gar nicht so sehr um die 3 Flaschen Sekt an Silvester, sondern vielmehr um die Tatsache, dass er, wenn man den Erläuterungen Glauben schenken darf, seinen Alkoholkonsum auf gewisse Anlässe reduzieren will. Er schreibt von einem Mehrgängemenü und von Urlaub und dann wieder von Silvester, wo er Alkohol getrunken hat. Es lagen ja wohl immer so ca. 2-3 Wochen Abstinenz dazwischen und genau so will er es zukünftig halten. Also so würde ich das interpretieren.

    Ansonsten schließe ich mich meinen Vorschreibern an. 1,2 Liter Sekt pro Nase ist natürlich schon ne ganze Menge Holz, auch über einen Zeitraum von mehreren Stunden. Aber ich lass den Drohfinger mal unten, so etwas habe ich auch schon geschafft und in meinen früheren Zeiten war dies auch gar nicht so außergewöhnlich. Schwamm drüber, ist vorbei, wichtig ist das JETZT !!!

    Lieber nüchtern und lustig, als besoffen und dooooof...

  • Hallo,

    wow, ich bin ja begeistert wieviel Meinungen und Beiträge sich zu meinen Eingangsbeitrag gefunden haben. Und dass sich sogar Neuanmeldungen davon angesprochen fühlen, freud mich ja sehr.
    Es scheint doch hier und auch außerhalb dieses Forum ein Thema zu sein....wie man moderat mit Alkohol umgehen kann.
    Ich habe auch gerade den Beitrag von Boracay gelesen. Ich finde das mit Sylvester. Geschäftsessen etc. halb so dramatisch.
    Ja, es wurde zuviel getrunken, aber hallo, wir sind alle Menschen und die sind nicht unfehlbar. Das gehört zum Leben auch mal dazu, dass wir über die Stränge schlagen. Wichtig finde ich was er oder sie danach geschrieben hat..."danach trinke ich mehrere Wochen nichts"...
    Das finde ich ausschlaggebend. Für mich ist es wichtig, dass nicht jeden Tag getrunken werden muss, dass es unter Kontrolle gehalten werden kann. Und wenn es danach für denjenigen möglich ist, wochenlang abstinent zu bleiben, dann geht er meiner Meinung moderat damit um. Und Feierlichkeiten rechne ich auch ehrlicherweise nicht dazu. Auf Hochzeiten, Sylvester etc. wird nun mal auch das eine oder andere Gläschen getrunken. Das seh ich nicht ganz so streng.
    Und Lusches: Das mit den lauen Sommernächten auf der Terrasse mit der leckeren Flasche Wein kenne ich auch sehr gut und soll ich etwas gestehen "ich genieße es" (aber auch hier gilt natürlich, nicht jeden Tag. Aber dann ist es ja auch nichts Besonderes mehr)
    Für mich ist wichtig: ich muss nicht jeden Tag trinken, ich brauche nicht den Rausch dabei, sondern es schmeckt mir und ich kann auch wochenlang ohne leben.
    Was ist Eure Meinung?

    Viele Grüße

  • Hi Conny,

    gegen ein Glas Wein auf der Terrasse ist für einen Nichtalkoholiker ja normalerweise auch nichts einzuwenden, dass hatte ich Anfangs auch so geschrieben. Mache ich auch ab und zu, nur halt nicht mehr so häufig wie früher. Gerade unter der Woche greife ich lieber auf Fruchtsaft, Tonic-Water, Bitterlemmon und Co. zurück, schon allein aus dem Grunde, weil ich früh wieder raus muss. Am Wochenende "genieße" ich gerne ein Glas Wein. Er schmeckt mir gut und wenn Du auch so ähnlich damit umgehen kannst, finde ich das auch ok, wobei Du natürlich niemandem Rechenschaft schuldig bist. Sorry, stutzig macht mich jedoch der Ausdruck "Glässchen". Das klingt so verharmlosend, liegt vielleicht aber auch daran, dass ich dieses Wort in der Vergangenheit viel zu häufig gehört habe,

    Die Kehrseite der Medaille ist leider die Tatsache, dass es Menschen gibt, denen der moderate Umgang mit dem Alkohol über die Jahre hinweg verloren gegangen ist. Dazu gehören hier viele im Forum und eben auch meine Frau. Es ist wohl nur natürlich, dass man als Partner seine Einstellung zum Thema Alkohol eben ändert. Früher habe ich gerade an so Feste wie Silvester, Geburtstage usw. auch relativ viel Alkohol getrunken. Heute kann ich das einfach nicht mehr, ich will es auch gar nicht mehr und ich vermisse es auch nicht, nicht mehr mit den Anderen, die der Meinung sind, sich betrinken zu müssen, herum zu grölen. Aber das ist ja das Gute, jeder kann das für sich selbst bestimmen.

    Ich hab manchmal so ein wenig das Gefühl, Du möchtest hier Dein Gewissen beruhigt bekommen. Die Entscheidung, Alkohol zu trinken oder nicht, kann Dir aber niemand abnehmen. Deswegen bleibt's dabei, höre auf Dich selbst. Ich finde es aber nach wie vor gut, dass Du Dir überhaupt Gedanken dazu machst.

    Grüße, Lusches.

    Lieber nüchtern und lustig, als besoffen und dooooof...

  • Meine Meinung mal übergreifend zu dem Punkt ´moderater Umgang´ nach Überwindung einer Sucht.

    ich glaube nicht dass dies, wie es von manchen vielleicht verstanden wird, auf jeden zutrifft. Eher im Gegenteil wahrscheinlich. Jetzt rechne ich es mal rein gedankenexperimentell runter. Von 100 Menschen die es in der Vorgeschichte nicht ´geschafft´ haben, die sich immer tiefer in eine Sucht hineingekämpft haben und sich nun in die Suchthilfe o.Ä. begeben - wie gesagt mal runtergerechnet - 99 von diesen Menschen hätten keine realistische Möglichkeit mehr auf eine `Rückkehr´. Einer (1) findet dennoch den Weg ´zurück´ und damit seinen persönlich individuellen Weg aus der Sucht heraus.

    Nun findet dies Erwähnung in einer Statistik, eben jene 100 Menschen lesen diese. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird es wohl so sein dass 99 von ihnen hoffen und/oder gar glauben werden sie wären eben diese 1 Person. Und das ist ein wirkliches Problem an dieser Sache...


  • Nun findet dies Erwähnung in einer Statistik, eben jene 100 Menschen lesen diese. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird es wohl so sein dass 99 von ihnen hoffen und/oder gar glauben werden sie wären eben diese 1 Person. Und das ist ein wirkliches Problem an dieser Sache...

    Hi LiS,

    wie heißt es so schön? Die Hoffnung stirbt zuletzt!

    Bin voll und ganz "Dito" mit Dir. Nur, wenn ich Conny richtig interpretiere, macht sie sich zwar sehr ernsthafte Gedanken darüber, ob sie zuviel Alkohol trinkt, bzw. möchte gerne gesünder leben und ihren Konsum reduzieren. Ob das nun der Tatsache entspricht oder ob sie ein wenig "mogelt", vermag ich nicht zu beurteilen. Der Vorsatz aber an sich ist doch gut. Wie gesagt, ich kann nur aus meiner Sicht schreiben und für mich war eine radikale Reduzierung möglich. Möglicherweise kann sie das ja eben auch. Ich weiß aber auch, dass dies für einen Alkoholkranken eben nahezu unmöglich ist. Bleibt also die Frage, wo sieht Conny sich selber stehen?

    Lieber nüchtern und lustig, als besoffen und dooooof...


  • Nun findet dies Erwähnung in einer Statistik, eben jene 100 Menschen lesen diese. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird es wohl so sein dass 99 von ihnen hoffen und/oder gar glauben werden sie wären eben diese 1 Person. Und das ist ein wirkliches Problem an dieser Sache...

    Ich denke, dass das Problem an ganz anderer Stelle liegt. Man hat es zwar geschafft, den Ruf/ das Ansehen des Alkoholikers ein wenig aufzupolieren, indem man dem Alkoholismus den Status einer Krankheit verpasste. Dennoch ist der Begriff so negativ besetzt, dass sich niemand in die Gruppe dieser Menschen einordnen möchte, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt.

    Bis es sich dann nicht mehr vermeiden lässt, geht eine Reihe von Jahren ins Land, in denen der Alkoholiker immer wieder gegen sein Schicksal aufbegehrt. So kommt er Schritt für Schritt an den Punkt, an dem nichts mehr geht.

    Ich hoffe -und das ist die Motivation, die mich leitet, hier zu schreiben, gegen SHGs zu wettern, die ein einseitiges Alkoholikerverständnis haben und so dazu beitragen, dass viele Alkoholiker verzweifelt, aber wirkungslos gegen ihr Schicksal anrennen, bis sie den Punkt erreicht haben, an dem nichts mehr geht- dass Menschen, die wie ich selbst, zwar ein Problem mit dem Alkohol haben, aber noch nicht so weit unten sind, dass nichts mehr geht, sich nicht aus Angst vor ihrem Alkoholikerstatus einreden, kein wirklicher Alkoholiker zu sein, sondern die Chance sehen und ergreifen, wieder ein normales Leben ohne Angst vor Cognacbohnen usw. führen zu können.

    Und dann kommt wahrscheinlich nicht nur einer von 100 durch!

    Katro

  • jawoll Katro,

    genauso ist es. Desweiteren ist Alkoholismus laut ICD 10 überhaupt keine Krankheit. Sie heißt suchtbedingte Störung.

    Es ist einfach ein Riesenunterschied, ob ich mich hier im Forum als "Alkoholiker" bezeichne oder in einem anderen Zusammenhang. In anderen Zusammenhängen kommt die Assoziation "Penner" o.ä. hoch.

    Es gibt auch überhaupt keine gesicherte Erkenntnis ab wann (auf dem Weg in die Sucht) der "Point oif no return" erreicht ist und der moderate Umgang mit dem Suchtmittel unmöglich ist.

    Bei anderen Suchtstörungen Essstörung, Medikamentenabhängigkeiten (z. B. bei chronischen Schmerzpatienten) wird schon in der Therapie ein anderer Umgang mit dem Suchtmittel angestrebt.

    Deswegen sollte man jeden unterstützen, der den Konsum seines Suchtmittels drastisch einschränken möchte, ohne die absolute Abstinenz als einzig gangbaren Weg zu präsentieren.

    Pit

  • Möcht ich nur nochmal klar erwähnt haben: meine postings und meinungsäußerungen hier im Thread möchte ich bitte weiterhin als unpersönlich, eher als allgemeine Gedanken verstanden wissen. In meinem eigenen persönlichen Suchtausstieg betrachte ich mich selbst noch recht ´frisch´; ich begegne allem mit Offenheit, hinterfrage aber manches halt auch mal kritisch...
    Beste Grüße, LiS

  • ... das ist die Motivation, die mich leitet, hier zu schreiben, gegen SHGs zu wettern, die ein einseitiges Alkoholikerverständnis haben ...

    Zumindest in meiner SHG ist es die Erfahrung jedes Einzelnen dort, die genau der meinen entspricht! Und wenn Du eine andere Erfahrung mit Deiner Sucht gemacht hast - schön für Dich.

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo zusammen,

    man braucht definitiv nicht schwerstabhängig zu sein (wie definiert man das?Wo ohne körperlichen, klinikbegleiteten Entzug nix mehr geht?), um mit Alkohol ein Problem zu haben. Meines war massiv, auch wenn mir der selbstgewählte Verzicht noch WILLENTLICH! möglich ist. Ich überlege nach allem geschriebenen, ob mein beschriebener Weg, seltener zu konsumieren nicht doch das verbleiben in dem Fahrstuhl Alkoholismus ist, der nur eine Richtung kennt....nach unten. Ist es das ankämpfen gegen die Sucht?Die Verweigerung der totalen Kapitulation? Ich muss ja zumindest zugeben, nicht risikoarm zu konsumieren (siehe meinen Silvesterkonsum) und dies auch nicht zu wollen. Ich hatte gerade nach 10 Tagen ohne Alkohol am Samstag wieder einen Konsumtag. Für mich ist die Abkehr des Alltäglichen Konsums.....das früher tägliche, gedankenlose, unüberlegte trinken mit seinen Auswirkungen und Gefahren ein großer Erfolg. Und wer beantwortet die Frage, ist das gesundheitlich verträglich? Immerhin ist an Konsumtagen das schädliche Maß von mindestens 60 g Alkohol erreicht.
    Ich weiss nur, diesen Weg probiere ich aus. 2-3 Konsumtage im Monat ohne Beschränkung auf lediglich ein Standardglas, aber auch ohne Kontrollverlust mit Endstadium komatösem, schwersttrunkenem Zustand. Halt mit einem Glas Wein in der Stunde und der Abend klingt nach Mitternacht herum aus. Letztendlich ist reflektierter, kontrollierter Konsum ähnlich der Entscheidung zur Abstinenz ein Versuch. Ein Experiment, wo erst am Ende des Lebens sicher feststeht, ob es auch dauerhaft erfolgreich gelang.
    Ähnlich der in den letzten Beiträgen viel beschriebenen Freiheit der Abstinenz fühle ich auf diesem Wege eine ähnliche Freiheit. Mir ist eine Verhaltensänderung gelungen. Der früher "gebrauchte" tägliche Alkoholkonsum ist abgestellt. Mich hat der Alkohol nicht mehr im Griff.......kann sein, dass ich bald wieder ein schönen Abend mit Weinbegleitung habe, kann auch sein, dass dies diesen Monat nicht mehr vorkommt. Es ist beides vorstellbar und wenn diesen Monat nix mehr getrunken wird, verspüre ich bei diesem Gedanken keinen Verzicht.
    Der Alkohol hat einen Großteil seiner früheren Wichtigkeit verloren. Das ist ein Umdenken im Kopf und den empfehle ich allen, die sich ernsthafte Fragen und Gedanken über ein tatsächliches oder mögliches Problem machen. Wer diesen Punkt (oder auch die völlige Abstinenz) nicht von selbst erreichen kann.....wo der Wille zur Änderung des Verhaltens nicht ausreicht, sollte sich ein größeres Problem eingestehen, und sich helfen lassen. Ob dann die Rückkehr zu gelegentlichem oder moderatem oder kontrolliertem Konsum dann möglich oder empfehlenswert ist, diskutieren wir hier ja gerade.
    Besten Dank an alle, die meinen ersten Beitrag kommentierten und beste Grüße

  • ...

    ...achja und @katro: du hattest mich in deinem letzten Beitrag hier zitiert. Ich selbst denke dass in dem Bild welches ich angebracht habe das ´problem´ ganz sicher nicht bei dem einen liegt der ja seinen Weg gefunden hat* was ein riesenglück für ihn und die ganze Welt ist. Das Prob liegt eher bei den 99 die ihre Lage falsch einschätzen, die bewusst oder unbewusst nicht aufrichtig und ehrlich zu sich selbst sind ... dafür kann ja der eine nichts.

    (*in wirklichkeit sind es ja sogar ein par wenige mehr, ich hab mal irgendwo was von 3% gelesen. Aber ich geb nicht viel auf Statistiken, Statistiker sind m. M. nach Menschen die irgendwann mal in einem Fluss ertrinken der durchschnittlich nur einen halben Meter tief ist.)


  • Mir ist eine Verhaltensänderung gelungen. Der früher "gebrauchte" tägliche Alkoholkonsum ist abgestellt. Mich hat der Alkohol nicht mehr im Griff.......kann sein, dass ich bald wieder ein schönen Abend mit Weinbegleitung habe, kann auch sein, dass dies diesen Monat nicht mehr vorkommt. Es ist beides vorstellbar und wenn diesen Monat nix mehr getrunken wird, verspüre ich bei diesem Gedanken keinen Verzicht.

    ... bei facebook würde ich jetzt ein "Gefällt mir" klicken! 44.

    Lieber nüchtern und lustig, als besoffen und dooooof...

  • Hallo,

    ob ich mein Gewissen beruhigt bekommen will?
    Ja, aber natürlich will ich das. Und das im positivem Sinne. Ihr hier im Forum habt das auch geschafft. Aber vielleicht anders als ihr denkt.
    Als ich mich hier im Forum anmeldete, war meine Überlegung ob täglich 2 Gläser Wein wohl schon zuviel sind. Und durch das Lesen verschiedener Beiträge (auch ältere) ist mir bewusst geworden, das es zuviel ist und ich etwas ändern muss, so dass aus der Gewohnheit keine Abhängigkeit wird.
    Also habe ich bereits im Dezember begonnen mein Trinkverhalten zu ändern. Erst von jeden Tag auf jeden 2. usw. Inzwischen habe ich auch schon 2 Wochen mal kein Glas Wein getrunken, bevor ich dann Lust auf ein Glas bekam, wohl gemerkt: weil es mir schmeckt!
    Ja, und nun ist mein Gewissen beruhigt, weil ich etwas geändert habe. Und dabei hat mir das Forum hier schon geholfen.
    Also ein großes Danke von mir an Euch und natürlich an mich selber, weil ich etwas verändert habe.

    Viele Grüße

  • Hi Conny,

    na siehste !!! 44.

    Das mit dem "Gewissen beruhigen" kam mir halt ein wenig so vor, wie "ach guck, die anderen hier trinken ja teilweise viel mehr, so schlimm ist es schon nicht" oder dass Du vielleicht gehofft hast, dass einer schreibt" Ach, mach Dir keine Sorgen, Du trinkst ja gar nicht soviel, mach nur weiter..." NEIN, NEIN, NEIN, dazu würde ich niemals raten wollen!
    Vielleicht hab ich das aber auch falsch verstanden. Es ist nur so, wenn mal als Angehöriger über Jahre hinweg die ganzen Verharmlosungen, das Abstreiten, das Selbst und Andere belügen usw. mitbekommen hat, entwickelt man dementsprechende "Antennen".

    Bleib dran, pass weiter auf Dich auf und gutes Gelingen, dass wünsch ich Dir wirklich von ganzem Herzen. LG, Lusches.

    Lieber nüchtern und lustig, als besoffen und dooooof...

  • Hi Conny,

    ich habe mal eine Frage:
    Was hättest Du getan, wenn alle hier, Dir alternativlos geraten hätten, sofort auf jeglichen Alkohol, alkoholfreie Bier, Lebensmittel mit alkohol. Aromastoffen usw usf zu verzichten, gefolgt von der dringenden Aufforderung Dich einer SHG anzuschliessen???

    Bitte erzähl mal, wie wirkt das auf jemand, der seinen Alkoholkosum kritisch hinterfragen will???

    Es grüßt ein neugieriger

    Pit

  • ... zum Glück stellt Pit hier ja nicht
    einmal ansatzweise
    eine Suggestivfrage!

    Beste Grüße
    keppler

  • Hi Keppler,

    Du hast recht Es ist keine Suggestivfrage! Noch nicht mal ansatzweise!
    Eine Suggestivfrage sieht z. B. so aus: "Hättest Du Dich nicht abgewendet, wenn hier so und so reagiert hätten?"

    Ich habe diese Frage aus Interesse gestellt, weil man solche Menschen wie Conny (mit dieser Einstellung zum Konsum), in der Regel in SHG´s u.ä. ganau einmal sieht und deswegen nicht nachfragen kann.

    Pit

  • Also ich antworte einmal ungefragt. 2012 zu meiner längsten abstinenten Phase von länger als einem Jahr besuchte ich auch SHGs. Dies war am Anfang wichtig, stabilisierte meine Abstinenz und ich erfuhr, dass zufriedene Nüchternheit möglich ist und sich fast wie von selbst nach einer gewissen Ordnung im Oberstübchen durch Normalfunktion der Gehirnchemie nach einer gewissen Zeit (bei mir nach einem halben Jahr) einstellt. Diese Zeit war mir auch wichtig, da bei einer Beratung durch das Suchttelefon der BzGA mir empfohlen wurde, mindestens einmal ein halbes Jahr komplett auf Alkohol zu verzichten um sicherzugehn, dass noch kein behandlungswürdiges, größeres Problem vorliegt. Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, heute mit hin und wieder Konsumtagen diese Gruppen weiter zu besuchen. Damit würde ich bei neu abstinenten und älteren Teilnehmern befremdliche Gefühle auslösen....vielleicht sogar schlimmer....in Versuchung führen und beides möchte ich nicht.Somit fühle ich mich momentan in keiner Gruppe vorstellbar zu Hause und verstanden.
    zur eingangsfrage: Wäre mir ewige Abstinenz empfohlen worden, hätte ich meine Verhaltenstherapie falsch verstanden. Ich wollte schädliches Verhalten abstellen und das ist mir, auch mit stark eingeschränktem, gelegentlichem Konsum gelungen.
    und Conny findet ja, ähnlich wie ich auch, inzwischen spass daran, mitunter wochen komplett auf Alkohol zu verzichten. Das nenn ich mal eine gelungene Verhaltens- und Bewusstseinsänderung.
    Zur Zeit, und ich betone dies ausdrücklich eben um der Arroganz des Willentlich stärkeren nicht zu unterliegen, glaube ich an mich selbst und vertraue mir. Aber.....die große Kunst besteht im Dabeibleiben. Und ich streite zugegebenermaßen noch damit, was einfacher fällt......in einer Sucht Maß zu halten oder der Sucht völlig zu entsagen. Das Erstere erfordert deutlich mehr Achtsamkeit, Wachsamkeit und Aufmerksamkeit. Ich muß aus Rückfällen lernen....Schwachstellen kennen...Risikosituationen vermeiden und mich dabei ständig (sehr, sehr ehrlich) reflektieren.
    Wer die Abstinenz wählt, hat eine einfache, klare Struktur mit einem täglichen Ritual: Heute trinke ich nicht.

    Bete Grüße


  • Wer die Abstinenz wählt, hat eine einfache, klare Struktur mit einem täglichen Ritual:
    Heute trinke ich nicht.

    Nun, das stimmt so nicht ganz … trinken tu ich ja schon noch … nur halt keine Sachen mehr wo die psychotrope Substanz Alkohol drin ist ;D
    Sondern die vielen anderen (ich muss es erwähnen>) ..gesunden.. Dinge halt. Ausreichend qualitativ gutes Wasser über den Tag hinweg, Tees aller couleur, gute Säfte und was einem halt sonst noch so an tollen Sachen begegnet…

    Boracay, den Gedanken dass der von dir beschriebene Weg oder auch andere Wege sogar noch mehr(!) Achtsamkeit, Ehrlichkeit etc. voraussetzt, den hatte ich auch schon, gerade auch in dem Thread hier mehrfach.
    Insofern habe ich mich wirklich für die ´einfachere´ Variante entschieden. Und das auch noch auf eine extraeigennützige Art und Weise! Ich habe nämlich den Ausstiegsschwung dazu genutzt dafür zu sorgen dass die Abstinenz für mich nicht mit Verzicht, sondern mit einem sehr großen Hinzugewinn an Lebensqualität auf allen Ebenen verbunden ist.

    Mein Motto in der Abstinenz ist also nicht: Heute trinke ich nicht.

    Mein Motto in der Abstinenz lautet: Heute LEBE ich!!


    Sorry etwas offtopic aber das war einfach ´ne Steilvorlage ;)
    Gute Grüße und die beste Kraft an Euch Alle!

    LiS


    PS: nochmal @boracay: bitte sieh es nicht als kritik! Ich finds gut wie du dich mit der Thematik beschäftigst, dich bewusst reflektierst und ja auch schon wirkliche Veränderung vollbringst! Worum ich mir nur etwas gedanken mache ist, und du nennst es ja selbst ein `Maß halten´, das ist der Punkt dass Du anscheinend immer die positiven Erlebnisse und Dinge mit Alkoholkonsum verknüpfst. Weihnachten, Silvester, Valentinstag, ... gibst Du diesen Dingen auch Gelegenheit einfach mal so als Schönes für sich selbst zu stehen? Oder werden sie erst mit Konsum zu etwas ´rundem´?

    Einmal editiert, zuletzt von Land-in-Sicht (14. Januar 2015 um 22:39)

  • guten Morgen @boracay, tschuldige bitte wegen dem ps in meinem Beitrag von gestern. Du musst nicht darauf antworten oder sonstwie eingehen, sieh´s einfach als aufrichtig wohlwollenden gedanken von mir an, okay? ich wollte dir damit ganz sicher nicht zu nahe treten oder dich in irgendeine erklärungsposition bringen... gute Grüße, LiS

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