Hallo an Alle,
nachdem ich mich vorgestellt habe, möchte ich gern dieses Thema weiter zur Diskussion stellen, da sie ja schon in vollem Gange ist.
Nach mehreren Anläufen trinke ich etwas mehr als zwei Monate keinen Alkohol mehr. Davor gab es auch alkoholfreie Zeiten, kürzere, aber doch immer wieder Abstürze. Diese will ich nicht mehr und hab mich entschlossen, vorerst ganz alkoholfrei zu leben.
Das erweist sich momentan als leicht aus mir selbst heraus. Es geht mir gut damit, ich bin wacher, hab kein schlechtes Gewissen mehr, vermisse das schlimme Gefühl, mich blamiert zu haben, so gar nicht.
Aber es ist schwer, weil Alkohol so selbstverständlich ist.
- Bei "Anlässen" bekomme ich Alkohol angeboten und man versucht, mich zu überreden, ein Glas zu trinken.
- Mein Partner will immer wieder gemütlich mit mir eine Flasche Wein trinken
- Beim Essen gehen, ist es normal, ein Bier zu trinken und danach einen Ouzo oder Grappa oder was weiß ich.
Meine Erklärungen und Ausreden (schlimm, dass man die braucht) sind
- Ich will gesund leben.
- Ich will ein paar Kilo abnehmen.
Ich will mich nicht als Alkoholikerin outen, denn die allgemeine Meinung ist doch so, dass diese so etwas wie "Penner" sind. Wenn ich meinem Partner sage, dass ich ein Alkoholproblem habe und deshalb nicht mehr trinken will, könnte er dieses Wissen in einem Streit gegen mich verwenden.
Ob ich es nun wirklich ganz alleine dauerhaft schaffe, weiß ich auch nicht. Selbsthilfegruppe geht nicht, weil ich nicht sagen kann, wo ich hingehe. Suchtberatung bei der Caritas hab ich überlegt, hab auch auch Angst, dass mich da vielleicht jemand kennt. Hausarzt- bin mit dem festen Vorsatz hin, darüber zu reden, er war jedoch wieder mal aus Zeitmangel so was von kurz angebunden, dass ich es lieber hab sein lassen.
Mich würde interessieren, welche Erfahrungen Ihr gemacht habt, es alleine zu schaffen. Oder geht es noch jemand so, der sich vielleicht heimlich doch Hilfsmöglichkeiten gesucht hat, ohne dass es das direkte Umfeld gemerkt hat?
Viele Grüße
Katniss