Darky stellt sich vor

  • Guten Abend,

    ich möchte mich euch hier kurz vorstellen, bevor ich mich hier austobe :)

    Ich bin Darksoulsunited, 22 Jahre jung - und komme aus Niedersachsen/NRW.

    Seit Anfang des Jahres weiß ich, dass ich alkoholkrank bin, und komme damit noch nicht so klar. Ich möchte eine Langzeittherapie machen und mich informieren, wie ich die Zeit zwischen dem Entzug und der Langzeittherapie überbrücken kann. Denn wegen meiner Abhängigkeit behandeln mich mbulante Psychotherapeuten erst, wenn ich längere Abstinenz nachweisen kann - und genau daran scheitert es noch.

    Ich weiß, dass ein neuer Entzug notwendig ist und werde das auch angehen - aber ich möchte das mit Termin machen, weil ich mit der Akutstation sehr schlechte Erfahrungen gemacht habe (bin dort traumatisiert worden, dazu später mehr wenn ich euch besser kenne).
    Leider habe ich nun schon einiges wegen der Alkoholerkrankung verloren - unter anderem musste ich meine ehrenamtliche Tätigkeit einstellen und darf erst wieder beginnen, wenn ich trocken bin.

    Zu der Abhängigkeit bin ich gekommen, weil ich früher co-abhängig war (alkoholkranke Mutter) und durch Stress in der Schule selbst damit anfing. Meine Mutter hat es damals nicht interessiert und ich konnte es jahrelang gut verstecken.
    Aber jetzt reicht es mir langsam, ich möchte das Leben erleben und habe hohe Ziele... und mir ist klar geworden, dass ich durch mein momentanes Verhalten alles aufs Spiel setze.

    Übrigens bin ich zu 8ß%schwerbehindert, weil ich neben dem Alkoholproblem auch an Dissoziationen leide.

    Ich hoffe hier auf einen guten Austausch und freue mich, euch kennen zu lernen.

    Gruß
    Darky

  • Erstmal herzlich willkommen schön das du den weg hier her gefunden hast!
    ich wünsche dir ganz viel kraft und einen guten austausch hier! :)

    Schönen abend und liebe grüsse

    Bine :) :)

  • Danke bine! :)

    Wenn irh Fragen habt dürft ihr diese ruhig gerne stellen.

    darky

  • Hallo Darky,

    herzlich Willkommen bei uns hier im Forum. :welcome:

    Du bist noch recht jung und hast schon sehr viel Leid erfahren. Was ich vor allem aus Deinen Zeilen heraus lese, ist ganz arg viel (Willens-)Kraft und Bereitschaft, Dein Leben in gesunde Bahnen zu lenken. Das beeindruckt mich. Sehr vielen gelingt das erst nach jahrzehntelangem Konsum oder gar nicht. Auf meiner Arbeitsstelle gibt es einen jungen Mann, der 29 ist und seit 6 Jahren nach stationärer Reha trocken. Auch er war schon sehr früh alkoholkrank und er hat es geschafft. Momentan holt er gerade einen Schulabschluss nach. Es ist also nie zu spät.

    Was mich ärgert ist, dass Du momentan so "in der Luft hängst". Dabei brauchst Du eben Hilfe zur Überbrückung. Stehst Du denn in Kontakt mit einer Suchtberatungsstelle? Hast Du die Reha schon beantragt? Eigentlich sollte man Dir in einer Suchtberatungsstelle unter die Arme greifen müssen. Es kann nicht sein, dass Du Dich mit einem dermaßen klaren Ziel vor Augen alleine "durchwurschdeln" musst.

    Liebe Grüße
    Pinguin

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“

  • "Was mich ärgert ist, dass Du momentan so "in der Luft hängst". Dabei brauchst Du eben Hilfe zur Überbrückung. Stehst Du denn in Kontakt mit einer Suchtberatungsstelle? Hast Du die Reha schon beantragt?"

    Die Reha beantrage ich morgen bei der Suchtberatung, wo ich derzeit angebunden bin. Das ist leider auch die letzte "kostenlose" Stunde... das ist bei mir etwas komplexer, weil ich das erst einmal mit dem Jobcenter abklären musste (die wollten dass ich eine medizinisch-berufliche Reha mache; jedoch ist das schwierig wenn ich nichtmal eine Woche Praktikum schaffe wegen der Trinkerei).... und mit meinem Partner klären.

    Er versteht die Erkrankung leider nicht so weil sie nicht sichtbar ist und er, jederzeit aufhören kann zu trinken, ich aber nicht.
    Das war sehr schwierig, ihm die Notwendigkeit einer Therapie zu erklären... es kam erst nur ein
    "Immer bist du weg! Magst du mich nicht mehr?"

    Und dann, vor 3 Wochen, hat er erkannt, dass es doch alles schwieriger ist mit mir als er dachte, und da hat er glatt erst einmal einen Suizidversuch unternommen. (Ich hoffe, ich darf das hier so schreiben?)
    Seitdem macht er selbst Therapie und versteht endlich, dass es notwendig ist. Daran hab ich seit Anfang des Jahres gearbeitet!

    Darky

  • Hi, Dark!

    Nun auch hier von mir ;) ein herzliches :welcome:

    Genau wie Pinguin verstehe ich das nicht wirklich, dass man Dich von der Psychologenseite so hängen lässt. Gerade diese Leute müssten doch verstehen, wie schwer der Ausstieg - aus welcher Sucht auch immer - ohne Unterstützung ist.
    Du schreibst, dass Du noch keine passende SHG gefunden hast. Wohnst Du in einer eher etwas ländlichen Gegend? Ich frage, weil doch eigentlich in den (Groß-)Städten das Angebot an unterschiedlichsten Gruppen eigentlich ganz gut ist ... (Man, bin ick froh, Berlina zu sein - Gruppen ohne Ende ;D).

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hey Greenfox,

    danke für deine Antwort!
    Um genau zu sein, wohne ich am Ar*** der Welt, irgendwo an der niedersächsichen Grenze zu NRW. Das Angebot an Gruppen ist zwar reichhaltig, jedoch darf ich wegen meiner dissoziativen Störung keinen Führerschein machen. Damit fallen viele Gruppen schon einmal weg. Die Fahrtkosten bis in die nächste Stadt sind zu teuer, da bleiben dann relativ wenige übrig. Was nicht heißt, dass ich es nicht probiere.
    Im Umkreis von 30 Kilometern gibt es doch noch so einige Gruppen die ich mir ansehen kann :)

    Was die therapeutische Seite angeht: Naja, ich glaube man hat mich aufgrund meiner "Psychiatrie-Karriere" in der Klinik dort schon aufgegeben.... ich war 2009 das erste Mal in der Klinik und hab seitdem 10 Aufenthalte unterschiedlicher Dauer hinter mir....
    Die Fortschritte werden glaub ich kaum wahr genommen... die einzigen die mich daran erinnern sind meine ambulante Wohnbetreuung und mein Hausarzt (der kennt mich seit 8 Jahren und freut sich immer wieder wenn es einen kleinen Schritt voran geht :) )

    Liebe Grüße
    Darksoulsunited

  • Hallo Darky,

    auch von mir erst mal ein herzliches Willkommen hier :)

    Liebe Grüße,

    Hups (die das mit den "Dissoziationen" erst mal googeln musste, nun aber diesbezüglich ein bisserl schlauer ist)

  • Hey Hups,

    danke dir!
    Ich finde deinen Namen übrigens sehr schön :)

    Ja so lernt man immer dazu :)

    Dark

  • Hallo Darky,

    Ich möchte dich auch herzlich willkommen heißen:).

    Du bist im selben Alter wie ich,ich komme auch aus Niedersachsen;)...Ich jedoch bin selber nicht betroffen sondern mein Dad, welcher auch der Grund war das ich mich hier Angemeldet habe..

    Die Leute und das Forum hier sind klasse, jeder ist für jeden da, ausserdem sind hier halt beide Seiten vertreten sprich Angehörige und betroffene.. Besser könnte die Situation zum Austausch also gar nicht sein:).

    Ich bin positiver Dinge bei dir du hörst dich sehr Kampfgewillt an das ist super.

    Ich hoffe das wir dir helfen können und wünsche dir ganz viel Kraft für den weg der nun vor dir liegt.

    Vlg

  • Mira : Danke!

    @Ann-Cathrin91: Freut mich zu lesen dass ich nicht die einzige junge Person hier bin :)
    Bei mir fing es damals auch mit Co-Abhängigkeit an (meine Mutter ist auch betroffen, jedoch bis heute ohne Krankheitseinsicht. Und meine Tante starb letztes Jahr an den Folgen ihres Konsums... was mich sehr zum Umdenken gebracht hat), leider hab ich es nicht bemerkt und mein Umfeld belogen.

    Erst jetzt, wo ich einige Jobs und nun auch mein Ehrenamt verloren habe ist der Kampfgeist da.


    Liebe Grüße
    Darky


  • Erst jetzt, wo ich einige Jobs und nun auch mein Ehrenamt verloren habe ist der Kampfgeist da.

    Ich bin zu der Überzeugung gelangt, dass jeder Abhängige erst seinen persönlichen Tiefpunkt erlangen, seinen persönlichen "Tritt in den Ar..." erhalten muss, um endlich aufzuwachen. Und dann steht er vor der Entscheidung, zu resignieren und sich weiter in den Abgrund ziehen zu lassen oder die Reissleine zu ziehen.

    Ich freue mich, dass Du Dich für die 2. Alternative entschieden hast 44.

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  • Greenfox: Danke dir! 44. Ihr macht mir hier viel Mut, dass ich den richtigen Weg gewählt habe! :)

    Zum Glück steht die Option offen, jederzeit wieder einzusteigen, wenn ich trocken bin. Nur jetzt soll ich mich eben erst einmal um mich kümmern. Aber es war schön, zu hören, dass ich eben nicht "rausgeworfen und im Stich gelassen werde", sondern dass man sich Sorgen um mich macht.

    Das kenne ich aus meinem früheren Leben so gar nicht, und das anzunehmen, war sehr schwer. Aber irgendwie ist es auch schön, wenn sie einem zwischendurch dann mal eine SMS schreiben oder anrufen, einfach nur um zu fragen, wie es mir geht. :)

    Naja, das einzige, was mir im Moment noch geblieben ist, ist meine Wohnung und mein Verlobter, mit dem ich zusammen lebe. Doch auch das schwankt mit meinem Konsum.
    Ich habe wirklich keine Lust, meinen Verlobten zu verlieren. Aber er hat mir schon mit Trennung gedroht und gesagt, beim nächsten eskalierenden Rückfall ruft er sofort einen Arzt... und überlegt sich, ob ich zurück in unsere gemeinsame Wohnung kommen darf.
    Wegen dem letzten eskalierten Rückfall, vor ca. 3 Wochen, habe ich von unserem Hausmeister, eine mündliche Abmahnung bekommen.

    Nach meiner Entgiftung habe ich mich zwar entschuldigt, aber die Schuldgefühle sind immer noch da.
    Aber auch hier, wurde mir Hilfe angeboten. Im Fall eines Rückfalls darf ich auch ihn anrufen, und ich werde ins Krankenhaus gebracht. Man sollte dazu sagen, dass ich in einem großen Block wohne und die Hausmeisterfirma nachts und am Wochenende auch Sicherheitsdienst macht.

    Das gibt mir das Gefühl, endlich mal zuhause sicher zu sein, und das möchte ich keinesfalls riskieren!

    Darky


  • Ich habe wirklich keine Lust, meinen Verlobten zu verlieren. Aber er hat mir schon mit Trennung gedroht und gesagt, beim nächsten eskalierenden Rückfall ruft er sofort einen Arzt... und überlegt sich, ob ich zurück in unsere gemeinsame Wohnung kommen darf.

    Ich hoffe nur, dass Du es ihm nicht übel nimmst. Denn auch er will - und muss - sich schützen. Und macht es eigentlich richtig. Guckst Du hier (besonders Punkt 2!): http://www.a-connect.de/hilfea.php

    Also, mach weiter so - Du bist auf einem guten Weg!

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

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    können wir nur selber tun!

  • Zitat


    Ich hoffe nur, dass Du es ihm nicht übel nimmst. Denn auch er will - und muss - sich schützen. Und macht es eigentlich richtig.

    In dem Moment bin ich vielleicht sauer, aber hinterher bin ich ihm dann doch dankbar für das, was er getan hat. Das geht eigentlich weit über die Unterstützung hinaus, die man sich in einer Partnerschaft gibt.
    Ich weiß, dass jeder andere an seiner Stelle schon längst "weg" gewesen wäre.

    Danke für die Tipps und den Link!

    Darky

  • Bevor es zu Verwirrungen kommt, wollte ich hier einmal meine Namensänderung bekannt geben:

    ab sofort bin ich hier als Hope unterwegs - mein alter Name war doch zu negativ und erinnert mich zu sehr an die dunkle Vegangenheit, die ich hinter mir lassen möchte :)

    Hope.

  • Das ist ein sehr guter Schritt mit der Namensänderung. :)

    Gefällt mir. 44.

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“


  • ab sofort bin ich hier als Hope unterwegs - mein alter Name war doch zu negativ und erinnert mich zu sehr an die dunkle Vegangenheit, die ich hinter mir lassen möchte :)

    Hope.

    Well done 44. Gut gemacht - immer positiv denken :D

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

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