• Hallo zusammen, ich bin Alkoholiker, und mir geht es erade mal wieder ziemlich besch...
    Dazu kommt das ich alleinerziehender Vater einer kleinen Tochter bin, und ich vor 4 Wochen nach Schwerin gezogen bin.
    Das mit der Bertreuung ist echt ein Problem, da z.B. alle Selbsthilfegruppen nur abends stattfinden.

    Ich suche eine Stationäre Therapie, wo ich meine Tochter mitbringen kann.
    Die Therapie wird wohl dazu führen das ich den Job verlieren werde, da ich noch in der Probezeit bin.
    Aber ohne Therapie werde ich nicht wieder Herr meines eigenen Lebens werden.

    Wer kann mit eine Therapieeinrichtung empfehlen?
    Vielen Dank.

  • Hallo,

    dort in der Nähe ist eine Klinik, in Lübsdorf.

    Vielleicht kann dir außerdem auch eine Suchtberatungsstelle auch mit guten Tipps weiterhelfen.
    Und hast du einen Arzt dort?

    Ich drücke die Daumen, dass du Hilfe für dich findest. Du hast recht, ohne Trockenheit nützt dir auch der Job nichts…

    Alles Gute!
    Camina

  • Hallo alleinerziehender Vater,

    eine Therapieeinrichtung kann ich dir in deiner Nähe nicht empfehlen, da ich in Mittelhessen zuhause bin.

    Was ich dir aber als Kind von süchtigen Eltern und späterer süchtiger Mutter ans Herz legen will: Hole dir bitte jede Hilfe, die du bekommen kannst! Für dich und deine Tochter. Egal, ob Oma, Tante, Nachbarin, evtl. auch die Mutter hinzuziehen. Und bitte keine Angst vor der Jugendhilfe (Jugendamt). Es ist sehr teuer, ein Kind aus der Familie zu nehmen und woanders unterzubringen. So arbeiten die erstmal mit FamilienhelferInnen und haben gute Ideen, wie ihr Zwei wieder auf die Füße kommen könnt. Ich und meine Kinder haben es erlebt und sind in der Nachschau echt dankbar für diese Möglichkeit. Weiß nicht, inwieweit du evtl. schon Kontakt hast?

    Nur Gutes wünscht euch

    ichso

  • Hallo Alleinerziehender,

    Deine Geschichte triggert mich seit gestern. Wie ist es bei euch gerade so? Wenn du magst, schreib doch ein wenig zu dir und deiner Kleinen. Wie alt seid ihr zum Beispiel? Und wie ist dein Trinkverhalten zur Zeit? Hast du jemanden in der Nähe, den du benachrichtigen kannst, wenn du die Kleine einmal nicht gut versorgen kannst (z.B. Essen kochen, mit ihr spielen, sie waschen und solche Dinge)?

    Bitte schäme dich nicht. Aber bitte hole schnell Hilfe.

    ichso - die dir mal einen etwas längeren Text mitschickt, den sie gerade in einem andern Thread geschrieben hat:

    ---
    Oh Mann... Ich schicke dir mal eine Umarmung. So von einem Kaktus zum Anderen.

    Ich dachte als junge Frau, wenn der (mein Erzeuger) mal stirbt, trampel ich auf dem seinem Grab rum. So eine brutale S au war das. Habs dann doch nicht gemacht. Meine Mutter klebt immer noch in ihrer Opferrolle fest, obwohl sie uns mit allem was sie in die Finger bekam (Kochlöffel, Teppichklopfer und so) auch oft grün und blau geschlagen hat. Ich war früher auch oft die letzte, die vom Spielplatz heim ist. Alles war besser als dahin zu müssen.

    Am Anfang meiner Therapie habe ich irgendwann versucht zu begreifen, dass die auch krank waren. Hab es erst geschafft, als ich zwischen der erwachsenen und der kleinen ichso unterscheiden lernte. Für die erwachsene ichso waren die krank. Für die kleine ichso sind das kranke A rschlöcher geblieben. Er ist schon lange tot, zu ihr habe ich schon Jahre keinen Kontakt mehr.

    Und ich selbst als Mutter? Nicht diese schlimmen Sachen gemacht oder zugelassen. Aber Worte können auch Schläge sein. Hab dann in der ersten manischen Phase (wo ich noch ger nicht wusste, was das ist) das Jugendamt mit ins Boot geholt und die waren das Beste, was meinen Kindern in dieser Zeit passieren konnte. Denn die Verwandschaft stand lange nur drumrum und hat blöd geglotzt...

    Und als Oma? War ich mit meiner damals vierjährigen Enkelin beim Jugendamt, weil ihre Mutter (getrennt lebend von meinem Sohn) obdachlos wurde. Ich wusste, ich werde sie lange nicht sehen (wie kannst du so etwas nur tun????). Einmal zwischendurch, als sie 11 Jahre war, durfte ich sie ein paarmal besuchen (sie verbrachte den Rest ihrer Kindheit bei meinem Sohn und seiner neuen Frau, die auch nicht wirklich gern Stiefmutter werden wollte). Jetzt mit 18 ist sie ausgezogen in meine örtliche Nähe und wollte "wissen". Sie sagte neulich: Du warst die einzige, die mir geholfen hat. Und jetzt sitze ich hier und flenne grad bissi. Weil dieser Suchtkreislauf so unfassbar schwer zu durchbrechen ist. Wenn überhaupt.

    Sorry für den langen Text.
    ---

  • Hallo, AV, und erstmal HERZLICH WILLKOMMEN hier im Forum :welcome:

    Schön, dass Du Dich entschlossen hast, etwas in Deinem Leben zu ändern und dafür auch nötigenfalls Deinen Job sausen zu lassen 44. Deine Tochter wird es Dir später danken - und auch Du wirst es nicht bereuen.
    Denn Du hast es sehr richtig erkannt:

    Zitat

    Aber ohne Therapie werde ich nicht wieder Herr meines eigenen Lebens werden.

    Im Gegentum: Es wird Dich immer mehr aufreiben, kaputt machen - und auch das Verhältnis zu Deiner Tochter zerstören. Ich habe es sowohl bei mir selbst erlebt (konnte zum Glück auch noch rechtzeitig die Reißleine ziehen) als auch in vielen Gesprächen im Rahmen der Suchtselbsthilfe gehört.

    Eine spezielle Klinik kenne ich zwar in Deiner Gegend nicht, aber der Tipp mit der Suchtberatung kam ja schon (sonst wäre er jetzt von mir gekommen).

    Und aus unserer Linksammlung kommt dieser hier: DHS - Suchthilfeverzeichnis
    Hier kannst Du z.Bsp. auch "stationöre Entwöhnungsbehandlung" für "Betroffene mit Kind" in Deiner Umgebung suchen. Und sollte Deine Muttersprache nicht deutsch sein, kann man hier auch nach der entsprechneden Sprache suchen. Oder ob es nur Alkohol betrifft oder noch andere Suchtmittel ...
    In Deinem Fall kam als Empfehlung die Fontane-Klinik in Mittenwalde heraus ...
    Schau einfach mal rein.

    Und wenn Du sonst Fragen an uns hast - einfach raus damit. Wir sind hier.

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

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