Alles anzeigen
Auf jeden Fall kann man mit Dir reden und mir würden vermutlich noch mehr positive Eigenschaften einfallen.Ich will Dir deine Wahrnehmungen nicht absprechen, es gibt schwierige Leute. Mit meinen Eltern war es auch lange nicht einfach, ich fahre allerdings gerade so was wie die Ernte ein, fast unverhofft. Bin positiv überrascht.
Und ich kann Andere auch nicht gegen ihren Willen ändern, sondern muss das in der Regel akzeptieren, dass sie so sind, wie sie sind. Und umgekehrt die mich natürlich auch, denn ich ändere mich ja auch nicht wegen irgendwem. Leben und leben lassen ist auch so ein Ding.Ich hab lange drüber nachgedacht, was der Gelassenheitsspruch
"die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden"
für mich bedeutet.Ein Teil ist, wenn ich mich über andere ärgere oder etwas von denen will, was sie mir nicht geben wollen - oder auch nicht können, und ich aber weiss, dass die sich nicht ändern, dann ist das Ergebnis nur, dass es mir an die Nerven geht. Und wenn ich Pech habe, sogar nur an meine Nerven, weil es meinem Gegenüber vielleicht sogar komplett egal ist, was ich will. Oder der überhaupt nicht in der Lage ist, das zu tun, was ich mir einbilde etc pipapo.
Unter dem Strich opfere ich meine Laune, um nichts zu bewirken, wenn ich Pech habe. Bin ich dazu bereit? Nein. Ich kanns nur nicht immer auf Knopfdruck ausschalten, sondern muss mich um meine Laune bemühen. Da ist der Weg das Ziel, denn es klappt nicht immer. Aber auch das ist einfahc so, beim nächsten Mal versuche ich, es besser zu machen.
Wenn der Andere nichts ändert, ganz egal, warum auch immer, und ich mit der Situation nicht leben will, dann muss eben ich etwas ändern, zur Not mich selbst, wenn es nicht anders geht. Das ist die Quintessenz dieses Ganzen. Sonst bleibe ich tatsächlich das Opfer der Situation.
Und es fühlt sich erst mal wie eine Kapitulation an, aber Selbstliebe heisst auch, das ich mich über solche Leute oder auch Zustände möglichst wenig ärgere. Dass ich das akzeptiere und trotzdem mein Ding mache. Dazu muss ich sagen, ich bin früher schonungslos mit dem Kopf durch die Wand gegangen. Aber eben auch schonungslos zu mir selbst. Und ich hatte aber auch den Ruf, dass ich nur mache, was ich will. Damit habe ich zwar auch manchmal etwas erreicht, aber zu einem hohen Preis. Ich habe lange daran gearbeitet, smarter zu werden.
(manchmal bewirke ich aber doch was, und das muss ich natürlich auch merken)Auf der anderen Seite habe ich mal ein sehr intelligentes Buch gelesen "Die Neurobiologie des Glücks", wo unter anderem ziemlich schlüssig ausgelegt wurde, dass es einen selbst weniger belastet, wenn man sich in den Anderen hineinversetzt, anstatt ihn nur zu bekämpfen. Und auch da geht es aber um Akzeptanz des Gegebenen.
Das hindert mich wohlgemerkt nicht daran, "Nein" zu irgendwelchen Ansinnen zu sagen.
Ausserdem hat auch Meditation usw. alles messbare Auswirkungen, wenn man es richtig und eine längere Zeit macht.Und das Ganze wirkt alles nicht von heute auf morgen, und ab und zu finde ich es auch durchaus mal befreiend, mit der Faust auf den Tisch zu hauen. Aber im Laufe der Jahre hat sich da doch spürbar was geändert, und mir kam das viel schwieriger vor, mich da zu verändern, als nur mal blank das Glas stehen zu lassen.
Man kann und sollte vielleicht sogar sich selbst schon mal kritisch hinterfragen, sonst rennt man ja blind in der Gegend herum. Zumindest ich mache das so. Aber es bringt wenig, sich selbst fertig zu machen. Oft hat es - bei den meisten - durchaus nachvollziehbare Gründe, warum jemand so ist. Das zu verstehen hilft sogar, dabei zu unterscheiden, wo sich Einsatz bzw. auch Aufregung rentiert und wo nicht.
Sodele jetzedle.
Liebe Susanne
Ich wollte darauf schon geantwortet haben ,da mich das sehr bewegt hat ,was du geschrieben hast ,aber ich fand bisher noch nicht die Ruhe und war mit Arbeit beschäftigt, dann war auch familiär ein Vorfall und als sich etwas Ruhe abzeichnete, haben mich die Nachrichten der Welt erschüttert.
Heute hat nun alles eine andere Bedeutung für mich ,da das Große Ganze so viel Gewicht einnimmt und das menschliche Leid ,ausgelöst durch den Krieg, eine zentrale Rolle spielt, während ich meine innere Not,die ich noch manchmal spüre,was die familiäre Dysbalance betrifft im Vergleich dazu fast schon albern wahrnehme.
Aber solche Vergleiche sind ja meist nicht besonders zielführend, da das Subjektive Leid ,egal wodurch es ausgelöst wurde, immer auch ernst zu nehmen ist und doch hilft es mir auch ,mein eigenes Empfinden etwas zu relativieren.
Mittlerweile habe ich mich wieder eingekriegt und bin selbst in die Analyse gegangen.
Mit meiner Mutter gab es wieder schwierige Telefonate, in denen ich mich ganz gut für mich geschlagen hab,wie ich meine.
Ich hab ja schon mal geschrieben, dass ich dann immer wieder versuche, mich in sie hineinzuversetzen, um zu verstehen, wie sie so ist und weshalb sie so ist und dass es mit mir als Person nichts zu tun hat.
Mir ist wichtig, dass ich ihr mitteilen kann ,wie ich gewisse Dinge sehe und oft gehen die Meinungen auseinander.
Wichtig ist es für mich dann ,genau an dieser Stelle,es auszuhalten, dass sie mit meiner Meinung nicht einverstanden ist.
Wenn mir das gelingt ,bin ich frei von Ihren Erwartungen und das ist für mich wichtig.
Dinge ,die nicht änderbar sind ,versuche ich so zu belassen, wie sie sind,auch wenn es noch Stolpersteine gibt.
Das Leid entsteht, wenn diese Unveränderbaren Dinge beseitigt oder verändert werden wollen.
Das ist wie ein Kampf gegen Windmühlen.
In der Theorie ist mir das bewusst.
In der Praxis gelingt es mir noch nicht zuverlässig, aber bei bestimmten Personen (außerhalb der Familie) kann ich besser Grenzen ziehen, bei schwierigen Menschen habe ich mir etwas zurecht gelegt, Sätze, die ich sage ,weil ich bei manchen Arbeitskollegen (besonders dominante) sonst zu schnell "unters Rad" komme.
Festgestellt habe ich ,dass das gut funktioniert und ich auch durch das Tun eine innere andere Haltung einnehmen konnte.
Nun klappt das ganz gut und viel besser als vorher,was ich als Erfolg für mich verbuchen kann.
Mir hilft es ungemein, wenn ich in der Sachlichkeit, von oben betrachtend, die Situation einschätzen kann.
Das reduziert mein manchmal noch feurig emotionales Gemüt.
Heute bin ich so dankbar (gefühlt) ,dass ich es geschafft habe ,keinen Alkohol mehr missbrauchen zu müssen.
(Um meine Emotionen zu regulieren).
Ich wünsche einen sonnigen Sonntag.
Orangina