Hallo zusammen!

  • Hallo ich bin 33 (w), habe zwei kleine Kinder und bin so wie es aussieht Co-Abhängig??!? Mein Partner trinkt leider seit 6 Jahren immer mehr. Er ist mittlerweile bei mindestens alle zwei Tage Alkohol (3-4 Feierabend Bier gibt es eigentlich jeden Tag) und mindestens zweimal in der Woche Vollsuff (einmal unter der Woche und einmal am Wochenende, nach einem Vollsuff Abend folgt ein Tag Abstinenz) mit Realitätsverlust angekommen. Leider wird er sehr sehr streitsüchtig im Suff, aus dem Weg gehen geht leider auch nicht, er weckt mich auch wenn es sein muss um zu Streiten. In seiner angetrunkenen Phase macht er einen auf toller Papa der jeden Quatsch mit den Kindern macht, im Suff fallen Ich und die Kinder und das „spiessige Leben“ zur Last, im nüchternen Zustand möchte er normalerweise von uns gar nichts wissen.
    Ich bin es mittlerweile echt leid, dass alles an mir hängen bleibt. Der Haushalt, die Kinder, organisatorisches etc. Hinzu kommt, dass ich glaube schon mittlerweile fast eine Angststörung entwickel weil mich diese Suff Tage sowas von stressen, sodass es mir psychisch und körperlich schlecht geht, ich muss dringend etwas ändern! Ich hoffe ich bekomme hier vielleicht etwas Unterstützung.
    Ich weiß, dass es gut wäre zu einer Selbsthilfe Gruppe zu gehen, allerdings sind die Termine immer Abends und da bekomme ich dann ein Problem wegen der Kinder. Für ihn ist es immer ein Problem allein mit den Kindern daheim zu sein (ist ja nicht seine Aufgabe, er geht schließlich Vollzeit arbeiten und ich nur Teilzeit) und wenn er es dann ausnahmsweise doch mal macht dann sitzen sie bis um 22 Uhr vor dem Fernseher.

  • Hallo Cr33pz,

    herzlich Willkommen bei uns im Forum.

    Ich stelle mich mal kurz vor: Ich bin 50 Jahre alt, Familienvater (3 Kinder), Alkoholiker und lebe jetzt schon lange ohne Alkohol.

    Zu Deiner Geschichte:

    Ich möchte Dir vorab mal eine Frage stellen, die Du natürlich nur dann beantwortest, wenn Du das auch möchtest:

    Kannst Du Dir vorstellen weiterhin mit ihm zusammen zu leben? Wäre oder ist es Dein Ziel weiterhin mit ihm zu leben oder möchtest Du ihn am liebsten verlassen und mit den Kindern Dein eigenes Leben führen?

    Ich frage das nicht einfach so. Ich frage Dich das, weil ich glaube, dass Deine Antwort einen Hinweis darauf geben kann, wieviel Porzelan in Eurer Beziehung bereits zerbrochen ist. Manchmal loht es sich für eine Beziehung zu kämpfen. Aber nur dann, wenn diese auch noch ein Perspektive hat. Bei Dir könnte diese so aussehen, dass er von sich aus bereit wäre, einen Entzug zu machen und anschließend in eine Therapie (o. ä.) geht. Um zurück in ein Leben ohne Alkohol zu finden. Wenn er das von sich aus tun würde, wenn er das wollen würde, dann könntest Du darüber nachdenken, ob Du ihn bei diesem Prozess unterstützend begleitest.

    Solltest Du aber feststellen, dass schon so viel passiert ist, dass Du das gar nicht mehr möchtest, dass Du Dir nicht vorstellen kannst ihm jemals wieder zu vertrauen, dann solltest Du darüber nachdenken, wie eine Trennung ablaufen könnte.

    Das ist auch alles reine Theorie, denn es würde ja voraussetzen, dass er bereit ist etwas gegen sein Sucht zu unternehmen. Du wirst selbst einschätzen können, ob er dazu bereit sein könnte. Ich kann das nicht abschätzen, würde aber nur von dem Gelesenen davon ausgehen, dass er keinesfalls aufhören möchte. Wahrscheinlich ist er der Meinung er hat gar kein Problem oder ihr seid sein Problem oder was auch immer er sich in seinem Hirn gerade so zurecht legt. Hast Du ihn den schon mal ganz direkt auf sein Trinkverhalten angesprochen? Hast Du schon mal mit ihm darüber gesprochen, dass Du das so nicht mehr möchtest? Hast Du ihm schon mal ganz klar gesagt, was Du von ihm erwartest und welche Konsequenzen Du ziehen wirst, wenn diese Erwartungen nicht erfüllt? Wenn ja, wie hat er reagiert?

    Wenn er weiter trinkt und weiter trinken will, dann bleibt Dir nichts anderes als Dich schleunigst um Dich und vor allem auch um Deine Kinder zu kümmern. Du kannst ihm dann nicht helfen, das kann er nur selbst. So schwer und so unmöglich es Dir auch erscheinen mag: Wenn er weiter trinken will, dann kannst Du nur Dein eigenes Leben verändern. Auch wenn Du vielleicht jetzt gerade eine Menge an Hürden siehst, die Dir das unmöglich erscheinen lassen. Aber wenn er weiter trinkt und Du weiter bei ihm bleibst, wird es immer schlimmer werden. Für Dich und vor allem auch für Deine Kinder. Das sagt Dir jemand der selbst viele Jahre getrunken hat und selbst Kinder hat.

    Du schreibst ja auch von Co-Abhängigkeit! Ich finde es echt gut, dass Du Dich damit beschäftigst. Denn das ist eine echt heftige und ernstzunehmende Krankheit. Ob Du darunter leidest weiß ich nicht, zumindest schreibst Du nichts darüber, dass Du ihn gerne vom Alkohol weg bringen möchtest, dass Du für ihn lügst (um seine Sucht zu vertuschen), dass Du ihm seinen Stoff auch notfalls besorgst usw. Das alles sind z. B. Anzeichen von Co-Abhängigkeit.

    Ich lese aus Deinen Zeilen eher eine Angst, eine große Angst vor den Zeiten wo er getrunken hat und dem was darauf für Dich folgt. Vielleicht magst Du einfach noch ein wenig mehr erzählen, dann können wir Deine Situation noch ein wenig besser einschätzen, auch bezüglich einer Co-Abhängigkeit. Wie mir aber bereits jetzt schon scheint, gibt es für Dich/Euch (also auch Deine Kinder) nicht viele Alternativen. Es geht vielleicht mehr darum, wie Du diesen Weg heraus richtig angehen kannst und wo Du auch im realen Leben die richtige Unterstützung finden kannst.

    Ich wünsche Dir einen guten Austausch hier.

    LG
    gerchla

  • Hallo Gerchla,

    vielen Dank für dein schnelle Rückmeldung und das Willkommenheißen im Forum!! Ich bin das erste Mal überhaupt in einem Forum unterwegs und freue mich über deine Rückmeldung! Ich versuche mich hier mal zu Recht zu finden, auch mit Zitaten und co...

    Zitat

    Kannst Du Dir vorstellen weiterhin mit ihm zusammen zu leben? Wäre oder ist es Dein Ziel weiterhin mit ihm zu leben oder möchtest Du ihn am liebsten verlassen und mit den Kindern Dein eigenes Leben führen?

    Am liebsten wäre es mir natürlich wenn der Alkohol aus unserem Leben verschwindet. Beziehungsweise wenigstens in diesen Ausmaßen. Ich selber trinke mittlerweile gar nichts mehr, weil ich mir denke, es muss wenigstens einen zurechnungsfähigen Erwachsenen im Haus geben. Allerdings ist bei uns auch schon echt viel "Porzellan" kaputt gegangen. Er hat im Suff mehrfach mein Vertrauen missbraucht und auch mir Dinge an den Kopf geworfen die unter der Gürtellinie sind. Wieso ich immer noch bei ihm bin, weiss ich manchmal selber nicht, zumal momentan zumindest die negativen Momente überwiegen. Als wir uns kennengelernt haben vor 7 Jahren hat er beispielsweise gar keinen Alkohol getrunken. Kämpfen würde ich definitiv um die Beziehung, schon alleine auch der Kinder wegen. Aber ich hatte ihn mehrfach schon darauf angesprochen und das ist eine Sache die er nicht für mich und auch nicht für die Kinder aufgeben würde. Mit seinen Worten: "Solange die Arbeit läuft und er seinen Arsch da an die Wand bekommt, macht er sich keine Gedanken über seinen Alkoholkonsum. Und wenn ich versuchen sollte ihm das zu nehmen soll ich mich warm anziehen. Er lässt es nicht zu, dass ich ihm alles was ihm noch bleibt (Alkohol, Haus und Kinder - wir sind nicht verheiratet, haben aber ein Haus zusammen gebaut) nehme." Für mich ein Fall von Erpressung?! Und ich Frage mich auch hier wieso ich das überhaupt alles mit mir machen lasse!!!

    Zitat

    Du schreibst ja auch von Co-Abhängigkeit! Ich finde es echt gut, dass Du Dich damit beschäftigst. Denn das ist eine echt heftige und ernstzunehmende Krankheit. Ob Du darunter leidest weiß ich nicht, zumindest schreibst Du nichts darüber, dass Du ihn gerne vom Alkohol weg bringen möchtest, dass Du für ihn lügst (um seine Sucht zu vertuschen), dass Du ihm seinen Stoff auch notfalls besorgst usw. Das alles sind z. B. Anzeichen von Co-Abhängigkeit.


    Natürlich würde ich ihn gerne vom Alkohol weg bringen. Vom Schnaps hält er mittlerweile Abstand. Diesbezüglich hatte er wenigstens Einsicht und verzichtet darauf. Aber auf Bier, und falls dieses alle ist, Sekt oder Wein, will er nicht verzichten (seine Antwort siehe oben).
    Für ihn gelogen habe ich leider auch schon und mache es ständig. Ich bin sehr darauf bedacht was Nachbarn, Familie und sonstiges Umfeld von uns denken. Leider!!! Ich müsste echt versuchen ihn da alleine zu lassen und selbst verantwortung übernehmen zu lassen, aber das ist schwerer als gedacht. Zur Tanke fahre ich auch desöfteren um Zigaretten oder Alkohol für ihn zu holen. Da ist das kleinere Übel loszufahren und ihn "bei Laune" zu halten, als sein gestänker dann auszuhalten wenn er keinen Nachschub mehr bekommt. Dann geht das gestreite wieder los, dass ich ihn ja nicht lieben würde und wie arm er doch ist. Bla bla. Letztendlich denke ich schon, dass ich ihn durchschaut habe diesbezüglich, aber ich lasse es trotzdem mit mir machen.

    Zitat

    Ich lese aus Deinen Zeilen eher eine Angst, eine große Angst vor den Zeiten wo er getrunken hat und dem was darauf für Dich folgt.

    Ja diesbezüglich habe ich wirklich Angst wie die Tage und Abende sich entwickeln wenn er getrunken hat. Er wird sehr verletzend, unverschämt und unberechenbar. Einmal wollte er mitten in der Nacht um 23 Uhr mit den 4 und 3 Jahre alten Kindern losgehen einen Burger essen. Er hat sie wach gemacht und gefragt ob sie mit in den Burgerladen wollen wegen dem Spielzeug. Natürlich haben sie sich gefreut, er konnte aber nicht mehr stehen geschweige denn fahren. Ich habe mich ihm in den Weg gestellt und gesagt dass er gerne alleine machen könnte was er will aber nicht mit den Kindern. Natürlich verstehen sie es nicht, sondern nur Mama ist der Spielverderber und Papa der Tolle. Umso mehr er sie von sich wegstößt und sich versucht seine Liebe zu ihnen durch Spielzeug zu erkaufen umso mehr rennen sie ihm hinterher. Ich bin leider immer die Böse in der Geschichte auch weil ich die Einzige bin, die versucht die Kinder zu erziehen und ein Elternteil zu sein. Gleichzeitig bricht er ihnen jeden Tag aufs neue das Herz und das wiederrum zerreisst meines ;(

    In einer anderen Nacht (damals habe ich noch geraucht) hat er mich ausgesperrt als ich gerade draußen war eine rauchen und sich mit den Kindern eingeschlossen. Nach einer Stunde hat er mich dann doch wieder rein gelassen, weil ich ihm zu viel Lärm gemacht habe und er deshalb nicht schlafen konnte.

    Wie schon geschrieben hat er schon mehrfach mein Vertrauen missbraucht und sehr vertrauliche Dinge rumposaunt. Mit meiner gesamten Familie hatte er schon mehrfach Streit. Mit meiner Mama kommt er gar nicht klar, weil sie nicht mit seinem Alkoholkonsum und seinem Umgang mit mir klar kommt.

    Und so weiter und so fort. Es gibt noch sooooo viele Situationen in denen eben "Porzellan" kaputt gegangen ist. Und immer habe ich nachgegeben und ihm verziehen. Ich bin wahrlich auch keine leichte Persönlichkeit und die Kinder sind auch anstrengend, aber wenn von ihm nun keine Einsicht kommt (wobei ich glaube, dass er sie hat er es sich selbst nur nicht eingestehen will) und daraus ein Wandel erfolgt weiss ich nicht ob wir eine weitere gemeinsame Zukunft haben.

    Zitat

    Es geht vielleicht mehr darum, wie Du diesen Weg heraus richtig angehen kannst und wo Du auch im realen Leben die richtige Unterstützung finden kannst.


    Das hört sich sehr gut an. Wobei ich hier auch hoffe die ein oder anderen Tipps zu bekommen. Ich habe mich nun schon ein bisschen durchgelesen und es hat wirklich jeder hier sein Päckchen zu tragen. Ich brauche vielleicht auch einfach noch einen Schubs in die richtige Richtung. Und ich habe Angst, dass er seine Drohung, mir alles zu nehmen, inklusive Kinder, wahr macht.

    Sorryyyyy für den Roman und tausend Dank für eure Meinungungen und Rückmeldungen!!

  • Grüß Dich liebe Cr33pz,

    meine Eingangsfrage an Dich lautet:

    Liebst Du ihn noch?

    Im Laufe meiner Antwort komme ich auf diese Frage zurück...

    Ich bin Proky, 41 Jahre alt, trockener Alkoholiker seit knapp 14 Jahren.

    Dankeschön für Deine Geschichte und Dein Vertrauen in uns!

    Gerchla hat Dir ja nun schon aufgezählt was Deine Optionen sind.


    Letztendlich kann ich Dir auch nur raten, Dir Deine Situation vor Augen zu führen und in Deinem und im Interesse Deiner Kinder zu handeln!

    Fest steht:

    Dein Mann bzw Lebensgefährte (schließlich seit ihr nicht verheiratet) ist ein Alkoholiker und somit körperlich wie geistig krank! Punkt!

    Das heißt im Klartext, er kann Dir noch so oft (unter Tränen und Selbstmitleid) versprechen sich ändern zu wollen, aufgrund der Krankheit wird er es nicht tun (können)! Er wird immer trinken! Er kann nur zeitweise seinen Konsum reduzieren, aber eben nur Zeitweise, nach Ablauf einer Zeitspanne von X wird er wieder und sogar noch heftiger den Alk in sich hineinschütten! So ist nun mal der Verlauf dieser Krankheit.

    Die Alkoholkrankheit kann nur gestoppt werden, aber niemals geheilt werden. Fakt!
    Das wiederum heißt im Klartext: Dein Lebensgefährte muss von Selbst(!!!) erkennen und einsehen, dass er Alkoholkrank ist und sich durch sein Verhalten sich selbst und seinen Umfeld Schaden zufügt.

    Danach erfolgt dann Entgiftung, Langzeittherapie. Selbsthilfegruppe etc das ganze Programm eben - aber soweit sind wir noch nicht und das ist auch nicht das Problem und vor allem: Es ist auch nicht Dein Problem! denn, ein jeder Mensch (auch in einer Ehe oder in einer Eheähnlichen Beziehung) ist für sich selbst Verantwortlich! Liebe kann und darf nicht so weit gehen, dass sie in die (in diesem Fall Deine) Selbstzerstörung führt! und in diesem Fall ist es nicht nur deine Selbstzerstörung, sondern auch die deiner Kinder! Denn Dein Mann ist nicht mehr in der Lage seinen Pflichten als Erziehungsberechtigter verantwortungsbewusst nachzukommen! Von dem schlechten Vorbild und den psychischen Schaden den er Euren Kindern beibringt in seinen Rauschzuständen will ich gar nicht erst reden...

    Mit anderen Worten:

    Wenn Du nicht die derzeitige Situation verlässt oder beendest, wirst Du und Deine Kinder psychisch wie körperlich daran zerbrechen!!!

    Jetzt, aktuell, ist es "nur" verbale Gewalt. Aber die Abwärtsspirale der Alkoholkrankheit dreht sich unaufhörlich weiter und von daher ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis Dein Lebensgefährte auch körperliche Gewalt gegen Dich und Deine Kinder anwenden wird!

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass Du es soweit kommen lassen möchtest!

    Und weil ich gerade von Abwärtsspirale schreibe:

    Es ist auch nur noch eine Frage der Zeit bis er aufgrund seiner Sauferei seine Arbeit verliert oder falls er Selbstständig ist, sein Geschäft sträflich vernachlässigt - Darauf gebe ich Dir Brief und Siegel!!! (einen arbeitslosen Säufer daheim im wahrsten Sinne des Wortes rum liegen zu haben, macht die Situation nur noch schlimmer, vor allem falls auf eurem Haus noch eine Hypothek liegen sollte...)


    Wie geschrieben: Liebe darf nicht in Selbstaufopferung münden, sondern sie beruht auf Gegenseitigkeit. Diese Gegenseitigkeit ist aber aufgrund der Krankheit nicht mehr gegeben.

    Was ist also für Dich zu tun?

    Ich persönlich, als Proky und Außenstehender, würde Dir zur sofortigen Trennung raten! Denn, darauf zu hoffen das er sich ändert, darauf kannst Du lange warten! Er wird es (vielleicht) erst dann begreifen wenn Du und die Kinder fort seid...


    Nun komme ich auf meine Eingangs gestellte Frage zurück:

    Liebst Du ihn noch? Wenn Deine Antwort Nein oder sogar "Ich weiß nicht" lautet - dann sollte Dich nichts mehr halten - verlassen ihn! Um die Kinder machst Du Dir mal keine Gedanken, ein Säufer bekommt niemals das alleinige Sorgerecht!
    Um das Haus würde ich mir auch keine Gedanken machen, denn Besitzansprüche kann man klären. Und selbst wenn Du das Haus verlieren solltest: Einen materiellen Schaden kann man verkraften und ersetzen. Aber seelische Schäden sind irreparabel, vor allem bei Kindern - denk mal darüber nach!

    Falls Du meine Eingangsfrage mit einem klaren und für Dich überzeugenden Ja beantwortest, dann rate ich Dir die Situation zu verlassen, zu Deinem und der Kinder Schutz. Und ihm dann im Anschluss die Pistole auf die Brust zu setzen:

    Entweder Du begibst Dich SOFORT in Behandlung oder ich bin mit den Kindern fort! Kerinerlei Verhandlungen darüber, keinerlei Beteuerungen von ihm annehmen! So hart es klingt! Das ist die EINZIGSTE Möglichkeit ihm zum Beenden dieser Abwärtsspirale zu bewegen.

    Eine vorübergehende Trennung ist auch in diesem Fall unvermeidbar, weil...

    a) Dein und der seelische wie körperliche Schutz Deiner (Eurer) Kinder ABSOLUTEN Vorrang hat

    und

    b) er nur so sichtbar begreifen kann, dass die Lage für ihn Ernst ist und dass Deine Drohung keine leeren Worte sind!


    Liebe Cr33pz, nächste Frage:

    Ist Dir überhaupt bewusst, dass Du bereits häuslicher Gewalt ausgesetzt bist?


    Deine Aufzählungen von "Wörter unter der Gürtellinie", aussperren beim rauchen und und und...

    ...dass ist alles schon Gewalt! Und glaube mir: diese Gewalt wird definitiv zunehmen, denn irgendwann lässt er im Rausch seinen Frust an diesem "spiessigen Leben" an Dir mit der Faust aus. (Heute nicht und morgen gewiss auch nicht - aber bald!!!)

    ...und nüchtern will er mit Euch gar nichts zu tun haben schreibst Du. Nur im angetrunken Zustand ist er ein toller Papa...

    Ich behaupte, er nutzt die gleiche Ausrede / "Begründung" wie ich damals zu meiner nassen Zeit:

    "Ich muss trinken, denn anders ertrage ich dieses Leben nicht!"

    Mädchen, mach Dir bitte nichts vor: Haus, Frau, Kinder - das will er nicht! Er will seine Freiheit. Er hat nur nicht den Mumm und das Rückrat sich es einzugestehen. Aber sein Körper und sein Verhalten sprechen eine Eindeutige Sprache!
    Mag sein das er anders gesprochen hat als ihr Euch kennengelernt habt - Meinungen können sich ändern, gerade dann wenn man seine "Wünsche" in der Realität erlebt...

    Das lese zumindest ich heraus - tut mir leid wenn ich es Dir so hart ins Gesicht schleudere - aber nimm das mal mit, rede mit Deinen Freundinnen und Freunden und überprüfe diese These...

    Nebenbei: Für mich persönlich ist dieses Verhalten schon ein Trennungsgrund!

    Aber zurück zur häuslichen Gewalt:

    Du und die Kinder, ihr solltet ihr entfliehen. (Ihr entfliehen heißt übrigens nicht zwangläufig das ihr gehen müsst!)

    Bitte schau mal hier:

    https://alkoholforum.de//index.php?topic=1976.0 (Hilfe bei Gewalt gegen Frauen)

    Ruf dort mal an, schildere Deine Situation, dort wird Dir kompetent geholfen!


    Falls Du aber die Möglichkeit haben solltest vorab wo unter zu kommen (Freunde, Deine Eltern, Geschwister...) - tu es!

    Bitte bleibe weiterhin mit uns im Kontakt. Denn da es wie Du schreibst, schwierig und nachvollziehbar für Dich ist in eine "analoge" Selbsthilfegruppe zu gehen (zu der ich Dir aber auch raten würde, nämlich um Bestätigung zu bekommen!) sind wir aktuell die einzigsten die Dich unterstützen können.


    Viel Glück Dir und Deinen Kindern, auch Deinem Mann/Lebensgefährten!

    Das war jetzt viel und (leider auch ) bestimmt hart.

    Schreibe ruhig was Dir nun durch den Kopf geht...

  • Auch von mir ein ganz HERZLICHES WILLKOMMEN hier im Forum :welcome:

    Kurz zu mir: Ich bin m, 56, Alkoholiker, seit einigen Jahren trocken und in der Suchtselbsthilfe ein wenig aktiv.
    Und auch beruflich C:-) mit dem von proky angesprochenen Thema "Häusliche Gewalt" leider sehr vertraut ...

    Es wurden Dir hier schon sehr viele und sehr nützliche Tipps und Ratschläge gegeben. Von daher möchte ich Dich nicht nochmehr zutexten.

    Ich brauche vielleicht auch einfach noch einen Schubs in die richtige Richtung. Und ich habe Angst, dass er seine Drohung, mir alles zu nehmen, inklusive Kinder, wahr macht.

    Es würde mich nur interessieren, was ist für Dich die RICHTIGE Richtung?? Und wenn Du Angst vor ihm hast - warum wehrst Du Dich nicht und "schlägst" zurück? Geh zu einem Anwalt, lass Dich beraten, erwirk eine Einstweilige Anordnung nach dem Gewaltschutzgesetz gegen ihn, schöpf Deine Möglichkeiten aus!

    Wer nicht handelt wird behandelt. Also: Steh auf und kämpfe!

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!