Meine voratellung

  • Hallo ihr lieben

    Ich bin nun hier gelandet wegen meinem Mann.

    Mal etwas zu uns.

    Ich bin 26 Jahre alt und mein Mann 37. Zusammen haben wir einen Sohn der ist 2 1/2 Jahre alt ( war ein extrem frühchen, hatte 800gramm geburtsgewicht und lag über 5 Monate mit vielen Komplikationen im Krankenhaus) er ist laut Ausweis schwerbehindert. Kommt aber daher das er von der Entwicklung sehr stark verzögert ist. Soviel erstmal dazu.

    Mein Mann hat noch eine 10 jährige Tochter aus erster Ehe diese wohnt bei ihrer Mutter 60km von uns entfernt.

    Nun zum "Problem" Mein Mann trinkt meiner Meinung nach zu viel Alkohol. Es ist immer Bier.

    Wir haben uns letztes Jahr einen kleingarten gekauft und da viel es mir stark auf das es immer mehr wurde. Er hatte auch so mal getrunken aber das war dann wenn er einen anstrengenden Arbeitstag hatte und auch nicht ständig.

    Nun war es letztes Jahr auch öfter so das es über 6 bier ging. Er war zu der Zeit auch arbeitslos. Hatte dann wieder für 6 Monate gearbeitet. Da war es weniger Alkohol aber auch nicht so wie vorher. Nun ist er seit Februar wieder arbeitslos und ich merke extrem wie er wieder trinkt. Es ist nicht täglich. Aber ich bekomme es oft nicht mit weil er morgens in den Garten fährt und da bis 15 Uhr bleibt. Also fängt auch schon früh an mit dem Bier. Heute war bzw bin ich stinksauer auf ihn.

    Ich habe gestern mit ihm darüber geredet das ich Angst habe und er viel trinkt in meinen Augen und er auch stimmungsschwankungen hat. Wenn er nicht trinkt ist er sehr leicht gereizt. Motz den Hund an wenn er bellt oder nicht sofort hört und auch zu unserem Sohn ist er motzig da er noch nicht redet und viel weint und schreit ist es oft nicht einfach ich verliere manchmal auch die Geduld aber nicht so. Wenn er 2 oder 3 Bier getrunken hat dann ist er super drauf... Albert ganz viel mit dem kleinen rum und auch wenn er schreit ist er entspannter.
    Heute war mein Mann sehr komisch... Er hat mir plötzlich Komplimente gemacht und so. Ich habe nach der Schwangerschaft zugenommen und noch nicht alles runter und darf mir eigentlich anhören das ich ja so fett bin.... Naja als ich in die Küche gegangen bin habe ich gesehen das er den sixer leer getrunken hatte. Wohl gemerkt er kam um 14:30 nach Hause und 17:15 Uhr war es mir aufgefallen.

    Er ist dann auch schon kurz nach 18 Uhr ins Bett weil wir uns gestritten haben..

    Ich weiß einfach nicht was ich machen soll.
    Von ihm bekomme ich zu hören das ich aufhören soll mir Gedanken zu machen und das er das gut im Griff hat und sich einschätzen kann. Das er ja auch paar Tage auf Alkohol verzichten kann.

    Wenn er mal 2 Tage nicht getrunken hat dann hält er mir das unter die Nase als ob er eine Gold Medaille gewonnen hat und das er sich nun auch ein Bier verdient hat.

    Ich bin den ganzen Tag mit unseren Sohn zuhause. Er unternimmt nichts mit uns und wir leben mehr nebeneinander her bzw sind nachmittags zu dritt im Wohnzimmer aber da liegt er aufer Couch und ich übe mit dem kleinen laufen und so.. Und wenn er dann mal zu Papa geht ist es gut Glück ob er mit ihm Albert.

    Ich weiß ehrlich nicht was ich mir von dem schreiben hier erwarte. Habe auch schon mit einer Therapeutin darüber geredet. Sie sagte auch ich habe nicht die Kraft mich auch darum noch zu kümmern und schätz die Situation auch als gefährlich ein. Zumal mein Schwiegervater trocken ist und mein Mann die Alkoholzeit als Kind mitbekommen hat.

    Er hat aber nur dieses Klischee vor Augen. Das man wenn man alkoholkrank ist immer einen gewissen Pegel halten muss um normal zu sein und wenn man mal nicht trinkt anfängt zu zittern und so. Und das hat er ja nicht.

    Ich hoffe so sehr das mir jemand hier helfen kann.

    Meine Kräfte sind echt am Ende und ich weiß nicht mehr weiter...

    Mich verletzt es das ich ihm meine Gefühle sage und als dank wird am nächsten Tag gleich mindestens 6 bier getrunken.

    Danke fürs Lesen und sorry das es so lang geworden ist.

    Gehört wahrscheinlich auch alles gar nicht hier rein aber mir überkam es gerade. Tut mir leid für die Rechtschreibung und fehlenden, und. Ich bin am weinen und habe meinen Sohn schlafend im Arm.

    Liebe Grüße und einen schönen Abend noch.

    Er ist

  • Hallo, Lalelu, und HERZLICH WILLKOMMEN hier im Forum :welcome:

    Und Du bist hier schon ganz richtig.

    Kurz zu mir: Ich bin m, 56, Alkoholiker und nun schon ein paar Jahre trocken.

    Leider muss ich gleich zur Arbeit und mich von daher kurz fassen.
    Es ist gut, dass Du Dich einer Therapeutin anvertraut hast. Darf ich fragen: Ist es eine auf Angehörige von Suchtkranken spezialisierte Therapeutin - oder bist Du wegen etwas anderem bei ihr und hast sie nur "nebenbei" auf dieses Thema angesprochen? Sie schätzt die Situation als gefährlich ein - und zu welchem Ausweg rät sie?

    Hast Du vielleicht die Möglichkeit, mal eine Angehörigen-Selbsthilfegruppe zu besuchen - aus eigener Erfahrung weiß ich, wie gut persönliche Gespräche mit Menschen, die dieselben/sehr ähnliche Probleme haben, tun. Und man bekommt sofort Ratschläge, ein Feedback ...

    Okay, leider muss ich jetzt los - aber hier bei uns gibt es ja auch viele Angehörige, die Dir bestimmt Ratschläge geben können.

    Ich wünsche Dir ersteinmal viel Kraft und einen guten Austausch hier!

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Guten Morgen,

    Erstmal Respekt das du schon ein paar Jahre trocken bist 44.

    Bei der Therapeutin bin ich wegen mehreren Sachen aber alle in Bezug auf meinen Sohn.

    Sie hat aber sehr viel Erfahrung und arbeitet im Uksh.

    Sie hat mir gerade mit ihm zu sprechen und das er auch bei denen jederzeit vorbei kommen kann. Die behandeln auch Alkoholiker bzw haben Gesprächsgruppen.

    Aber was soll ich machen wenn er mich und meine Sorgen nicht ernst nimmt. Ich sagte ihm auch das es ja gesundheitlich nicht gesund ist. Unabhängig ob süchtig oder nicht.

    Aber er will von all dem nichts hören.

    Ich hatte ihm auch gesagt das ich kurz davor war mit seinem Vater zu sprechen das er mal mit ihm redet. Da würde er ganz schön sauer und sagte das ich dann nicht mehr bei ihm ankommen bräuchte wenn ich sowas machen würde.

    Wie schätzt ihr denn sein Verhalten ein? Reagiere ich über oder geht es schon Richtung Sucht?

    Was kann ich sonst machen, ich kann ihn ja zu nichts zwingen wenn er es selber nicht einsieht.

    Eine Gesprächsgruppe für mich suchen ist leider momentan nicht möglich. Habe so viel mit meinem lütten zu tun. Aber wenn es nicht besser wird gehe ich zur caritas oder so die beraten ja auch.

    Ja ich merke schon das es mich belastet das ich mit keinem reden kann. Deswegen habe ich dieses forum gesucht.

    Einen schönen Tag und danke für die Antwort

    Liebe Grüße

  • Guten Morgen,

    ich trinke auch schon ein paar Jahre nichts mehr. Auch mein Vater hat getrunken und meine Mutter war damit unzufrieden, ich kenne das also von beiden Seiten. Ausserdem war es als Kind ganz toll, mit Eltern aufzuwachsen, die sich immer mehr gestritten haben, obwohl sie versuchten, mich rauszuhalten, aber so was kriegt man einfach mit. Dein Sohn wird ja auch älter, wenn das noch länger geht, dann lässt sich das nicht mehr verbergen. Und man kriegt auch mit, dass die Mutter unglücklich ist, was für die zukünftige Lebenseinstellung nicht unbedingt förderlich ist. Glückliche Eltern haben glückliche Kinder sagt man, unglückliche Eltern haben...



    Wie schätzt ihr denn sein Verhalten ein? Reagiere ich über oder geht es schon Richtung Sucht?

    Was kann ich sonst machen, ich kann ihn ja zu nichts zwingen wenn er es selber nicht einsieht.

    ich schätze sein Verhalten so ein, dass ihm das Trinken wichtiger ist als das, was Du willst.

    Nicht mehr und nicht weniger. Ob er nicht anders kann oder ob er einfach der Meinung ist, das steht ihm zu und Du hast da nichts zu melden, kann ich nicht beurteilen. Aber wenn einer seinen Hausfrieden dafür aufs Spiel setzt und Ärger in Kauf nimmt, denke ich mir mein Teil. Beweisen kann das aber niemand. Beweisen könnte man nur schwere alkoholbedingte Schäden, und das kann sehr lange dauern bis es dazu kommt. Ob er deswegen abhängig wäre oder "nur" Missbrauch betreiben würde, wüsste man dann trotzdem nicht.

    Angenommen, Deine beste Freundin würde Dir erzählen, dass sie mit einem Säufer zusammen ist, der sich wegen ihr nicht ändert und dass sie mit ihm unglücklich wird - was würdest Du ihr raten? Wenn klar ist, dass sie daran nichts ändern kann - würdest Du ihr raten, das auszuhalten? Oder würdest Du ihr raten, sich besser um sich selbst zu kümmern?

    Gruß Susanne

  • Guten Morgen Lalelu,

    herzlich Willkommen hier bei uns im Forum. Hier bist Du genau richtig!
    Du kannst Dich hier sowohl mit anderen Angehörigen von Alkoholikern als auch mit Alkoholikern selbst austauschen. Ich denke, da kannst Du für Dich und Deine Situation ganz wertvolle Impulse bekommen.

    Ich will mich Dir mal ganz kurz vorstellen, damit Du weißt wer Dir hier schreibt: Ich bin 50 Jahre alt, Alkoholiker, männlich, Papa von drei Kindern und ich lebe jetzt schon lange ohne Alkohol.

    Fühl Dich erst mal virtuell von mir gedrückt. Dein Vorstellungspost hat mir fast die Tränen in die Augen getrieben. Da ich ja selbst Alkoholiker bin und damals meine Familie (das waren Frau und zwei Kinder) sehr unter meiner Sucht leiden mussten, sind die Geschichten von Angehörigen für mich immer besonders bewegend. War ich mir doch als trinkender Familienvater nicht bewusst, was ich da eigentlich anrichte. Diese Erkenntnis traf mich dann, nachdem ich trocken wurde, umso härter und so war meine persönlich Challenge beim Aufarbeiten meiner Suchtgeschichte das Klarkommen mit meinen Schludgefühlen. Aber das ist jetzt nicht das Thema.

    Zurück zu Dir. Ich möchte Dir sagen, dass aus der Beschreibung Deiner Situation, aus der Beschreibung des Verhaltens Deines Mannes, für mich ziemlich klar hervor geht, dass er wohl bereits ein süchtiger Alkoholiker ist. Diese Geschichte hier...

    Zitat

    Wenn er mal 2 Tage nicht getrunken hat dann hält er mir das unter die Nase als ob er eine Gold Medaille gewonnen hat und das er sich nun auch ein Bier verdient hat.

    ... ist so was ganz typisches. Damit betrügt er sich quasi selbst und versucht sich zu beweisen, dass er ja gar kein Problem hat. Ich vermute mal, dass ihm tief in seinem Inneren schon klar ist, dass sein Trinkverhalten nicht normal ist. Er scheint aber noch meilenweit davon entfernt zu sein sich eingestehen zu können, dass er ein ausgewachsenes Alkoholproblem hat.

    Ob er jetzt wirklich tatsächlich Alkoholiker ist (für mich deutet vieles deutlich darauf hin) oder vielleicht doch gerade noch an der Kante des Missbrauchs entlang schrammt kann Dir wahrscheinlich erst mal niemand zu 100% sagen. Jedoch, und das ist das, was mir besonders wichtig ist Dir zu sagen:

    Es macht keinen Unterschied für Dich! Vielleicht fragst Du Dich jetzt: Aber es wäre doch toll, wenn er noch nicht süchtig wäre! Nun, es wäre nur dann toll, wenn er die Erkenntnis hätte etwas ändern zu wollen. Nur dann könnte er vielleicht noch rechtzeitig die Reiißleine ziehen und hätte vielleicht noch die Chance auch irgendwann mal zu einem moderaten Kosum zurück zu finden.

    ABER: Wie gesagt, das darf nicht Dein Thema sein. Denn für Dich und Dein Kind ist das eigentlich nicht bedeutend. Für Dich ist es egal, ob er Dich als Alkoholiker so verhält wie er das aktuell tut oder ob er das als Missbräuchler tut. Er tut es und Dir geht damit nicht gut bzw. Du leidest ganz enorm unter seinem Verhalten. Und genau das darf nicht sein in einer Partnerschaft. Übrigens auch nicht in einer Partnerschaft ohne Alkoholproblem.

    Was bedeutet das jetzt also für Dich? Ich möchte Dir das aus meiner Sicht schildern. Ich denke, dass bedeutet für Dich, dass Du jetzt erst mal erkennen solltest, das es um Dich und um Dein Leben geht und natürlich um das Deines Kindes. Und genau darauf solltest Du Deinen Fokus richten. Lass ihm sein Leben und kümmere Dich um Deines.

    Ich weiß, das hört sich jetzt vielleicht erst mal ein wenig schräg an. Ich kann das verstehen. Aber nur so kannst Du weiter kommen und etwas verändern. Es wird Dir aller Voraussicht nach nicht gelingen ihn zu verändern. Wenn er Alkoholiker ist, was ich stark annehme, dann wird der Alkohol immer die Nummer 1 für ihn sein. Da kommst Du und auch sein Kind erst mal überhaupt nicht ran. Da steht ihr in zweiter Reihe. D. h. nur er allein könnte etwas gegen seine Sucht unternehmen, wenn er das wollte. Aktuell scheint es ja aber so zu sein, dass er überhaupt kein Einsehen hat, dass er überhaupt irgend ein Problem hat. Er scheint also ganz weit davon entfernt zu sein etwas an seiner Situation ändern zu wollen.

    Also kannst Du nur auf Dich und Dein Kind achten. Ich möchte Dir auch dringend empfehlen, eine Suchtberatung, z. B. Caritas, aufzusuchen und Dich dort als Angehörige beraten zu lassen. Dort wirst Du wertvolle Tipps und Hinweise erhalten. Und, wie Du ja schon bemerkt hast, reden mit Menschen die einen verstehen hilft enorm und nimmt etwas Druck und Last weg. Das was Du gerade erlebst erleben leider sehr viele Menschen in diesem Land. Weil es eben so viele alkoholkranke Menschen mit Partnern gibt. Du bist also nicht allein und das was Du hier schilderst habe ich schon so oft geschildert bekommen. Immer mit individuellen Abweichungen natürlich aber im Kern immer sehr ähnlich. Und letztlich habe ich das alles ja auch selbst erlebt, nur eben einfach von der andere Seite aus.

    Ich denke also es geht für Dich darum, Dir einen Plan zu machen, wie Du weiter mit dieser Situation umgehen möchtest. Es geht keines Falls darum, herauszufinden was Du tun könntest damit er mit dem Trinken aufhört, denn das wirst Du nicht schaffen können und das ist nebenbei erwähnt auch überhaupt nicht Deine Aufgabe. Es geht darum für Dich einen Weg zu finden wie Du mit dieser Situation umgehst und wie es Dir möglich wird wieder zu einem lebenswerten Leben zurück zu finden.

    Ich möchte Dich auch noch kurz auf das CRAFT-Programm hinweisen. Google das doch einfach mal. Das ist ein Programm das speziell für Angehörige bzw. Partner von Alkoholikern entwickelt worden, wo der Trinkende eben keine Einsicht hat. Also wie es bei Dir der Fall ist. Sich mit diesem Programm zu beschäftigen macht m.E. dann Sinn, wenn man (also Du) sich noch vorstellen kann, mit dem alkoholkranken Partner weiter sein Leben verbringen zu können bzw. zu wollen. Oft ist es leider so, dass durch die Sucht bereits so viel Porzellan zerbrochen wurde, dass es eigentlich kaum mehr möglich ist, auch wenn der Trinker seine Sucht zum Stillstand bringen könnte, weiter eine vertrauensvolle Partnerschaft zu führen.

    Aber das kannst nur Du selbst entscheiden. Letztlch wirst Du Dir überlegen müssen, welche Konsequenzen Du ziehen wirst oder ziehen möchtest, wenn sich er an seiner Situation nichts ändert. Und genau darüber kannst Du Dich hier aber auch z. B. bei der Caritas informieren bzw. austauschen. Eine Konsequenz könnte auch sein, dass Du Dich trennst. Ein großer, eminent einscheidender Schritt. Aber leider oft auch der einzig sinnvolle. Dazu wirst Du hier sicher viele Geschichten von anderen Angehörigen lesen können.

    Übrigens kann das Einhalten von angekündigten Konsequenzen Deinerseits auch zu einer Verhaltensänderung bei Deinem Mann führen. Denn nur wenn er wirklich am eigenen Leib spürt, dass sein Verhalten tatsächlich (negative) Folgen für ihn hat, kann er einen Anreiz bekommen sein Verhalten zu hinterfragen. Jedoch, das muss ich leider auch sagen, ist das bei weitem nicht immer so. Leider ist es in viele Fällen auch so, dass der Trinker einfach weiter trinkt, also z. B. wenn der Partner ihn verlässt. Manchmal jedoch führt so ein großes Ereignis aber auch zu einem Umdenken und es gibt auch hier im Forum Beispiele wo das passiert ist. Leider aber viel mehr Beispiele, wo es anders lief.

    Und genau deshalb ist es so wichtig, dass es nur um DICH geht. Denn dann ist es letztlich "egal" was er macht. Und Du könntest Dir nur dann neue Gedanken machen, wenn sich bei ihm tatsächlich eine nachhaltige Veränderung einstellen würde. Wenn nicht, wirst Du Dein Leben so leben, wie es für Dich und Dein Kind gut ist.

    So, jetzt habe ich recht viel geschrieben und ich hoffe, es sind ein paar Denkanstösse für Dich dabei. Mehr soll es auch gar nicht sein, denn ich bin nicht in der Lage Dir eine ultimative Wahrheit oder den genau richtigen Weg für Dich zu präsentieren. Es sind nur meine Gedanken, die aus meinen Erfahrungen resultieren.

    Ich wünsche Dir viel Kraft, alles alles Gute und einen guten und hilfreichen Austausch hier bei uns im Forum. Schön das Du zu uns gefunden hast.

    LG
    Gerchla

  • Erstmal herzlichen Dank für die lieben Worte.

    Ja ich weiß wie stark Alkohol ein Menschen verändern kann.

    Und mein Mann weiß auch das ich meine Probleme mit alkoholikern habe, da mein Vater einer ist aber es selber nicht so sieht und ich es als Kind schon gemerkt habe das der Alkohol ihm wichtiger war als ich. Seine neue Frau ist auch in meinen Augen abhängig. Das würde mir am meisten klar als sie vom Arzt gesagt bekam das sie keine süßen Getränke mehr trinken darf und seit dem gibt es halt korn mit selter...
    Mit beiden habe ich keinen Kontakt mehr weil es für mich einfach das beste ist.


    Aber zum eigentlichen Thema zurück Gerchla ich danke dir für deine Geschichte und deine Sichtweise dazu.

    Ich habe heute nochmal mit meinem Mann geredet und er hat eingesehen (sagt er) das es ziemlich viel war und er möchte nicht mehr trinken. Und das nicht weil ich es will sondern weil er es will. Für sich und für uns.

    Es waren aber auch gestern mehr als 6 bier und er hat doch Kopfschmerzen. Mal schauen ob er es auch durchzieht. Er hat schon im Garten alle leeren Flaschen weg gebracht volle hat er nicht mehr und er möchte auch so die Ernährung umstellen. Er hatte in den letzten Monaten immer mehr Probleme mit dem Magen und glaubt das es vom Alkohol kommen kann.

    Ich bin gespannt wie lange das anhält. Wodurch mir gleich wieder eine neue Frage aufkommt.
    Wenn es Missbrauch ist wann wäre es denn OK wieder zu trinken und in welchen maßen?
    Ich kann das für mich überhaupt nicht einschätzen da ich nichts trinke. Silvester hatte ich etwas Sekt und 6 monate davor ein Schnaps.

    Wie schon erwähnt war sein Vater alkoholiker und ist schon lange trocken. Aber bei seinem Vater war es laut Erzählungen meines Mannes auch schlimm. Also mit Gewalt und sich nicht unter Kontrolle haben. Meine Schwiegermutter hat ihm damals wohl auch immer gedroht ihn zu verlassen aber es brachte nichts und dann hat sie sich ohne sein Wissen eine Wohnung gesucht und alles organisiert und als er das mitbekommen hat wurde es ihm bewusst und seitdem ist er trocken.

    Ich werde es mir auch nicht ewig antun. Klar gebe ich meinen Mann die Chance und bin auch für ihn da. Aber er muss aktiv werden und es begreifen.

    Mein Sohn bekommt es so zum Glück noch nicht mit da er dafür halt noch nicht bereit ist. Kann auch noch nicht reden oder ein verstehen.

    Ich stelle mir auch die Frage wie lange so ein Prozess dauert und wann er über den Berg ist.
    Ich weiß nicht wie ich meine Gedanken momentan in klare Worte fassen soll.

    Ich bin einfach so unglaublich sauer und enttäuscht von ihm.

    Ich will auch seine Entschuldigungen nicht mal hören.

    Ich habe selber so viele Probleme und Sachen um die ich mich kümmern muss wo ich alleine da stehe. Und dann kommt er und meint ich trinke mich mal glücklich und meinen Frust weg so das der Stress und der Trubel mich nicht interessiert und ich muss jetzt auch noch schauen das er es begreift weil ich schon die Ehe retten möchte.

    Andererseits weiß ich auch nicht wie lange ich dafür die Kraft habe. Denn ich bin schon seit 2 1/2 Jahren dabei meinen Sohn zu pflegen wir haben verdammt viele Termine und er ist super anstrengend. ( Verdacht auf Autismus und adhs) und dann noch Haushalt, Hund und Mann der noch mehr Probleme macht..

    Tut mir leid aber das musste gerade mal raus.

    Ich sag ihm so oft das ich gerne mal Unterstützung von ihm hätte. Sei es das Kind füttern, baden oder so aber ich bekomme noch mehr jetzt aufgebrummt.

    Insgeheim weiß Ich wohl schon länger das er zu viel trinkt und das es gefährlich werden kann. Aber ich musste mir das auch erstmal eingestehen und dann jemanden suchen mit dem man redet ist auch nicht einfach...

    Wie habt ihr es geschafft trocken zu werden? Bzw was war der Auslöser?

    Liebe Grüße

  • Der Auslöser war kein spezieller. Nichts, was ich nicht schon hundertmal erlebt hätte. Eines Nachts als der Pegel sank, ging mir halt auf, das es immer gleich endet, wenn ich unbedingt ein bisschen was trinken will, und dass ich das so nicht mehr wollte. Weiss nicht genau wie ich das beschreiben soll, plötzlich sah ich halt vor meinem inneren Auge, dass ein Leben ganz ohne Alkohol viel schöner sein könnte, als das was ich bis dahin machte. Das hatte ich davor nie so empfunden, war wirklich das erste Mal und es war sehr intensiv, dieses Gefühl. Ging auch nicht mehr weg.
    Mir ging es so schlecht, dass es ohne Alkohol kaum schlechter werden konnte. Und dass es mit Alkohol nicht mehr besser werden konnte.
    Das hat mir geholfen, alle Schwierigkeit mit dem Aufhören auszuhalten..war alles besser, als Weitertrinken oder wieder anzufangen.

    Ich bin jetzt ein paar Tage unterwegs, falls Du Fragen an mich persönlich hast, musst Du warten. Aber sind ja noch Andere da.

    Gruß Susanne

  • Hallo Lalelu

    Deine aktuelle Situation ist meiner recht ähnlich. Auch meiner trinkt abends gerne mehr als 6 Bier meinen richtigen Weg Suche ich auch noch obwohl er gedanklich schon beginnt sich zu formen.

    Ich selbst bin 39 und habe 4 Kinder mein großer (15) hat auch Autismus mit Anzeichen einer ADHS wobei das gar nicht so leicht zu diagnostizieren ist. Zumindest in jungen Jahren. Bei ihm war der Verdacht auch schon früh aufgekommen mit ca 3 Jahren zum Eintritt in den Kindergarten merkte man die Unterschiede deutlich die entgültige Diagnose hatten wir aber erst mit Beginn der Schule. Ich weiß also was für ein Termin Marathon du da hast. Und da deiner ein Frühchen ist sind es wahrscheinlich noch ein paar Termine mehr.

    Mit meinem Mann habe ich auch mehrmals geredet mal hörte ich dasselbe wie du das er es im Griff hat das mich das nicht stören sollte, er würd ja immer noch alles schaffen. Oder er hat Mal ein paar Tage weniger getrunken um mir zu " beweisen" das er kein Problem habe. Das ist ein Teufelskreis wie mir mittlerweile klar geworden ist.

    Ich wünsche dir hier einen guten Austausch, hier bist du genau richtig mir ist auch schon vieles klarer geworden seit ich hier lese.
    Lieben Gruß Massara

  • Hallo Lalelu,

    dann will ich doch gleich mal schreiben was mir beim Lesen Deines Textes so durch den Kopf gegangen ist.

    Also erst mal dazu:

    Zitat

    Ich habe heute nochmal mit meinem Mann geredet und er hat eingesehen (sagt er) das es ziemlich viel war und er möchte nicht mehr trinken. Und das nicht weil ich es will sondern weil er es will. Für sich und für uns.


    Das finde ich jetzt erst mal positiv. Bei dem was ich bisher gelesen habe hatte ich das Gefühl, dass Du gar nicht mehr richtig, sprich sachlich, mit ihm über dieses Thema reden kannst. Er also normalerweise sofort blockiert. Jetzt hat er zumindest mal gesagt das er einsieht, dass er zuviel trinkt und das er es ändern möchte.

    Wie darfst Du das jetzt beurteilen? Hm, also solche Antworten gehören bei Alkoholikern eigentlich zum Standardrepertoire. Oft abwechselnd. Also einmal die tiefe Einsicht und das Versprechen alles ändern zu wollen und dann aber auch wieder das Leugnen oder gar die Schuld auf die nervigen Angehörigen schieben. Also erst mal kannst Du Dir davon nichts kaufen....

    Es kommt jetzt schlicht darauf an was nun folgt. Wenn er alkoholabhängig ist, dann wird es ihm (auf diese Weise) nicht gelingen längere Zeit auf Alkohol zu verzichten. Dann werden es vielleicht wieder ein paar Tage ohne sein und er wird wieder anfangen und Dir aber erklären, dass er ja jetzt soooo lange nichts getrunken hat. Es bräuchte dann also schon etwas mehr von ihm, also z. B. das er mal zum Arzt geht und sein Problem bespricht, dass er mal zur Suchtberatung geht um dort einen weiteren Weg für ihn abzusprechen, dass er mal eine SHG besucht um zu schauen, ob das vielleicht die richtige Hilfe für ihn sein könnte.

    Danach sieht es jetzt nicht aus. Er will erst mal nicht mehr trinken und das darf man ihm wahrscheinlich sogar glauben. Nur das es ihm gelingt, daran zweifle ich schon ein wenig (aber ich wünsche es ihm und Dir, das darfst Du mir glauben!).

    Auch wenn er "nur" Missbrauch betrieben hätte, wird er sich richtig ran halten müssen. Um zurück finden zu können zu einem "normalen" Trinkverhalten, müsste er m. E. jetzt erst mal längere Zeit nichts trinken. Mit längerer Zeit meine ich z. B. mal ein halbes Jahr keinen Alkohol. Wenn ihm das problemlos gelingt sind seine Chancen gut. Allerdings sind Missbräuchler m. E. einer hohen Gefahr ausgesetzt, wieder in alte Muster zurück zu fallen. Weil sie ja die Wirkung des Alkohol durch langen Missbrauch sehr gut kennen. Ich bin deshalb der Meinung, dass auch noch nicht süchtige Menschen, die aber erheblichen Missbrauch betrieben haben, gut daran tun zu ergründen, warum sie das getan haben. Oft wird hier ja dann lapidar "Stress" als DER Grund schlechthin genannt. Aber das ist meiner Meinung nach ein wenig zu einfach gedacht.

    Denn es gibt viele Menschen mit viel Stress/Schicksalsschlägen/Pech im Leben/Jobverlust/etc. Aber nur die wenigsten saufen ihn sich dauerhaft weg. Sie haben also andere, gesunde Mechanismen um diesen diesen Stress, woher auch immer er kommen mag, zu verarbeiten. Wer aus diesen Gründen zum Alkohol greift hat m.E. immer etwas unter der Oberfläche, etwas nicht "sichtbares" (also psychisches) das dafür verantwortlich ist. Und da sollte man ran gehen. Denn klar kann man versuchen so gut es geht die Situationen die zum Trinken führen zu vermeiden, noch mehr wenn man diese dann auch kennt. Aber das Leben ist eben das Leben und man vermeiden so viel man will. Es wird immer schwierige Situationen geben und wenn man mit sich selbst nicht im Reinen ist, wird man schnell auf das bewährte weil bekannte und wirksame Mittel Alkohol zurück greifen.

    Und wenn Du mal nachdenkst, Du hast es ja schon selbst geschrieben: In stressigen Zeiten trank er mehr, als er wieder Arbeit hatte (abgelenkt war, eine Aufgabe, was auch immer) war es wieder etwas weniger. Gehts wieder mal schief, wirds wieder mehr. So kommt man dann da nicht dauerhaft raus. Es gehört aufgearbeitet und das ist ein langer Prozess den wirklich nur die allerwenigsten ohne Hilfe schaffen.

    Zitat

    Ich bin gespannt wie lange das anhält. Wodurch mir gleich wieder eine neue Frage aufkommt.
    Wenn es Missbrauch ist wann wäre es denn OK wieder zu trinken und in welchen maßen?


    Dazu habe ich ja schon ein wenig geschrieben. Also wie lange das jetzt anhält, tja, lass Dich mal überraschen.... Ich weiß es auch nicht. Kann morgen vorbei sein, heute Abend, in zwei Wochen oder vielleicht zieht er es auch durch.

    Zum zweiten Teil Deiner Frage:
    Ich möchte Dir hier mal kurz schreiben was offiziell als unbedinkliches Trinken gilt. Also: Als man "darf" man 24 gr. reinen Alkohols pro Tag konsumieren (als Frau die Hälfte), wobei man pro Woche mindestens an zwei Tagen gar keinen Alkohol zu sich nehmen "darf". Übersetzt bedeutet das: Er könnte pro Tag etwas 1 Bier (0,5 l), je nach Alkoholgehalt evtl. auch 0,75 l) zu sich nehmen müsste aber an zwei Tagen dieser Woche komplett verzichten.

    Das ist nicht viel, gell? Aber jemand der kein Suchtproblem hat findet das ganz normal bzw. trinkt sogar noch viel weniger, siehe Dich selbst z. B.

    D. h. also, wenn er Missbrauch betrieben hat und würde zurück finden, dann könnte einfach mal, weil es ihm schmeckt, zum Abendessen ein Bier trinken, vielleicht sogar mal zwei. Um dann vielleicht die nächsten 10 oder was weiß ich wie viele Tage gar nichts zu trinken und dann wieder mal was, wenn eben ein Anlass dazu besteht.

    Aber dorthin müsste er erst mal kommen. Und das ist auch für "nur" Missbräuchler nicht so einfach. Und dafür gibt es auch Hilfsangebote. Er könnte z. B. ein Trinktagebuch führen um sich selbst damit besser kennen zu lernen, um sich damit auch ein Stück weit zu kontrollieren. Nur muss er dafür halt auch das Bewusstsein haben, er muss es wollen! So könnte er vielleicht zu einer Art kontrolliertem Trinken kommen. Aber nur dann, wenn er nicht schon süchtig ist und auch nur dann, wenn er genug Bewusstsein hat um das überhaupt so disziplierniert anzugehen.

    Du siehst, da sind viele viele Fragezeichen.

    Zitat

    Ich stelle mir auch die Frage wie lange so ein Prozess dauert und wann er über den Berg ist.
    Ich weiß nicht wie ich meine Gedanken momentan in klare Worte fassen soll.


    Und schau, hier ist es wieder, das eigentliche Problem. DEIN Problem. Seine Gedanken drehen sich um ihm und um seine Sucht und Du hättest am liebsten klare Antworten, idealerweise klare Vorgaben wie Du unterstüzten könntest und irgendwie einen Punkt auf den Du hinarbeiten kannst, damit bei ihm wieder alles gut wird. Und somit dann auch bei Dir.

    Ich verstehe das wirklich. Aber das ist nicht das was Dir helfen wird. Damit verknüpfst Du DEIN Wohlbefinden mit seinem Trinkverhalten bzw. mit seiner Sucht. Und damit hast Du schon verloren, denn seine Sucht kannst DU nicht kontrollieren, nicht zähmen, nicht einfangen, nicht abstellen, gar nix kannst Du hier tun.

    Was Du tun konntest hast Du schon getan. Du hast ihn angesprochen, hast es thematisiert, hat es nicht tabuisiert oder unter den Teppich gekehrt. Das war ganz richtig. Nur bringt es nichts, wenn Du das ständig tust. Denn damit bist Du nur die lästige Co-Abhängige die mal wieder nervt und die der Alkoholiker dann irgendwie wieder bei der Stange halten muss. Sei es durch Versprechen, sei es durch Liebesschwüre, durch emotionale Zusammenbrüche oder was auch immer. Die Palette ist breit gefächert, je nach persönlicher Veranlagung zieht der Alkoholiker alle Register. Und der Co-Abhängige lässt es mit sich machen und klammert sich jedes mal ein das Fünckchen Hoffnung, dass es diesmal ja doch ernst gemeint sein könnte....

    Kurz dazu, auch wenn Dir das in Deiner Situation (siehe meine Zeilen oben) nichts bringt:

    Zitat

    Wie habt ihr es geschafft trocken zu werden? Bzw was war der Auslöser?


    Ich trank weit über 10 Jahre abhängig, die meiste Zeit davon heimlich, was für meine Familie aber kein "Vorteil" war. Sie litten genauso unter meiner Sucht als wenn ich offen getrunken hätte. Sie führten ein Leben im ungewissen.

    Ich log und betrog in den letzten Jahren meiner Sucht was das Zeug hält und war ein Meister, ein Godfather der Manipulation (ein "Titel", den man vielen Alkholikern sofort verleihen könnte). Dabei ging es mir immer schlechter. Erst psychisch, dann auch körperlich. Aber das hätte mich niemals zum Aufhören gebracht. Für mich gab es diese Alternative gar nicht, jedenfalls nicht mehr in den letzten 2 - 3 Jahren meiner Sucht. Vorher gab es Versuche was zu ändern, jedoch wurden höchstens Trinkpausen daraus. Mal ein paar Monate, dann paar Wochen, irgendwann nur noch Tage und dann gar nichts mehr. Jedenfalls ging es immer weiter Berg ab, wobei ich nach außen hin immernoch funktionierte. Super Job, erfolgreich, etc. Innerlich war ich ein Wrack, leer und kaputt.

    Warum es an jenem Abend bei mir plötzlich "klick" gemacht hat und ich völlig ungeplant meiner Frau meine Sucht gebeichtet habe und dann auch sofort all meine Lügen und Betrügereien weiß ich nicht. Sie konfronierte mich mit einer schlimmen Geschichte die ich getan hatte. Überlicherweise log ich mich aus diesen Situationen meisterlich heraus, was auch in diesem Fall sicher gelungen wäre. Aber ich wollte nicht mehr.

    Das führte dann also dazu, dass sich von dieser Minute an mein gesamtes Leben veränderte. Ich wusste das auch, es war mir klar und es war all die Jahre vorher für mich immer unvorstellbar gewesen diesen Schritt so zu gehen. In diesem Moment war es mir egal. Nun, was folgte war eine sehr harte Zeit, für mich und noch mehr für meine Familie. Denn nachdem ich trocken wurde trennte ich mich auch sehr schnell von meiner Frau (ja, so herum kann es auch gehen) und ich krempelte mein ganzes Leben um. Das war notwendig, sonst hätte ich es niemals schaffen können dauerhaft ohne Alkohol zu leben. All das was ich dann getan und verändert habe ergab sich aus dem Prozess des Aufarbeitens und des Verstehens meiner Sucht. Das machte ich mit Hilfe von außen aber auch mit sehr viel Arbeit mit mir selbst. Nach etwa einem Jahr war ich mit dem Gröbsten durch, aber noch lange nicht fertig.

    Ich emfpinde mich heute als sehr glücklichen Menschen.

    Nun, liebe Lalelu, das hilft Dir jetzt nicht weiter. Ich kann es nur noch einmal sagen: Du bist der wichtigste Mensch in Deinem Leben (und Dein Kind natürlich). Nimm Dich bitte auch so wichtig und überlass Deinem Mann seine Entscheidungen selbst und triff die richtigen für Dich. Lass ihn nofalls in Liebe los, aber löse Dich um zurück zu Dir und zu Deinen Bedürfnissen zu finden.

    Ja, alles leicht gesagt. Sowas braucht Zeit, das ist mir klar. Aber gehe diesen Weg, Schritt für Schritt, dann wirst Du auch voran kommen.

    LG
    gerchla

  • Mein Sohn bekommt es so zum Glück noch nicht mit da er dafür halt noch nicht bereit ist. Kann auch noch nicht reden oder ein verstehen.

    Oha - Du würdest Dich wundern, was kleine Kinder so alles mitkriegen! Und nur, weil sie Dir bzw. Deinem Mann nicht sagen können, wie sie sich fühlen bei Euren Streitereien und/oder Spannungen oder wenn er mal wieder besoffen ist oder ... heisst das noch lange nicht, dass sie NICHTS mitkriegen!

    Meine heute große Tochter war 2 Jahre, als ich das erste Mal in eine Langzeittherapie ging. Kurz vorher hat sie mir noch den endgültigen Grund "geliefert", warum ich dorthin wollte: Ich wollte mit ihr kuscheln und spielen - sie nicht: "Nicht zu Papa - du stinkst!" Autsch, das hat gesessen.
    Unterschätzt die Kinder nicht! Oder frag mal bei NACOA nach, was die Leute da von dieser oft geäußerten These halten, die Kinder würden ja nichts mitkriegen, weil sie noch zu klein wären :-\

    Während meiner "Arbeit" in der Suchtselbsthilfe habe ich so einige Gespräche mit betroffenen Angehörigen geführt, die mich als Betroffenen sehr betroffen gemacht haben - wenn Du verstehst, was ich meine ... Und von daher kann ich Susannes frustierte Äußerung in ihrem eigenen Thread in Bezug auf Co's sehr gut nachvollziehen :-[

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

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