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  • Hallo,
    Ich heiße Luisa, bin 25 und mein Freund (mal mehr mal weniger) trinkt sehr viel. Er pendelt zwischen Mexiko und Shanghai. Mittlerweile ist es so, dass wir sonnig wie keinen Kontakt haben, wenn er in China ist. Dort hat er rund um die Uhr Beschäftigung.. andere Frauen, Partys und einfach viel Alkohol. Wenn er allerdings in Deutschland oder Mexiko ist, dann ist es das komplette Gegenteil. Er ruft bis zu 20mal am Tag an und meldet sich ganz viel. Im Moment ist er in Mexiko und wir haben dementsprechend viel Kontakt. Das Ganze geht so jetzt schon seit über 2 Jahren und er hat dieses Problem schon seit dem wir uns kennen. Aber ich habe das Gefühl dass es immer schlimmer wird.. wir telefonieren immer mit Kamera und können uns deshalb dabei auch sehen. Vorgestern ist er elnfach umgefallen und hat dabei mehrere Flaschen mit gerissen und sich dabei geschnitten: seit 3 Tagen macht er nichts anderes als zu trinken und dann wieder zu schlafen. Er weint ganz viel und 1 Minute später fängt er an laut los zu lachen. Er sagt dass ich die einzige bin die ihm helfen kann und 1 Minute später dass alles gut ist und er keine Hilfe braucht. Ich bin überfordert und weiß nicht was ich tun kann. Im Moment habe ich auch beruflich nicht die Möglichkeit wieder hin zu fliegen. Aber wenn er in 2 Wochen wieder in China ist, ist er wieder nicht greifbar. Seine Eltern wohnen nur ein paar 100 Meter von mir entfernt. Wir reden schon lange darüber.. wenn er aber dann hier ist (vor 2 Wochen das letzte mal) dann machen sie so als wäre alles gut und reden sich alles schön.. stellen sogar den Wein auf den Tisch..
    ich frage mich wie lange er bzw sein Körper das noch aushalten soll.. er hat schlimme Schmerzen unterhalb der Rippen.. geht aber nicht zum Arzt.. Schwindel, Schweißausbrüche und er weiß wenn’s ganz schlimm ist, noch nicht mal mehr wer ich bin. Heute hat er selbst weinend zu mir gesagt dass es „fünf vor 12 ist“ . Und das Gefühl habe ich auch.. aber ich weiß einfach nicht was ich tun kann.
    Was ist wenn ich’s irgendwie schaffe ihn nach Deutschland zu bekommen? Was habe ich dann für Möglichkeiten ? Ich würde gerne nochmal mit den Eltern reden.. möchte sie aber nicht weiter belasten oder wieder merken, dass sie auch nichts machen (können)
    Aber ich habe das Gefühl dass mir die Zeit weg rennt..
    Teilweise sind es bis zu 8 Flaschen Wein über den Tag verteilt, was man ihm nicht anmerkt und am Abend kommt dann noch Schnaps dazu..
    ich weiß gar nicht, ob es einen „Ratschlag“ gibt.. aber ich bin verzweifelt und kann doch nicht einfach zu sehen..

  • Hallo, Luisa, und HERZLICH WILLKOMMEN hier bei uns im Forum :welcome:

    Ein wenig fühle ich mich überfordert, denn was soll ich Dir sagen, was Du nicht eigentlich schon weisst??
    8 Flaschen Wein/Tag entsprechen alleine schon ungefähr 2 Flaschen Schnaps/Tag - guckst Du HIER.

    Und bei den Symptomen, die Du beschreibst, ist es allerhöchste Eisenbahn und auch wenn ich kein Arzt bin, so ist es doch nicht mehr 5 vor 12, sondern m.E. 1 vor 12. Da hilft bei Gesprächen mit ihm oder mit seinen Eltern auch nicht, dass Du niemanden "belasten" willst - da hilft nur Klartext!

    Und Selbstschutz - sprich, dass Du Dich selbst schützt und nicht selbst in diese "Spielchen" mit einbeziehen und damit kaputt machen lässt!

    Ach ja, ich vergass: Ich bin selbst Alkoholiker - und nach mehreren Anläufen nun schon ein paar Jahre trocken.

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Ich war gerade bei seiner Mutter und habe tatsächlich Klartext gesprochen.. auch wenn ich weiß dass es ihr sehr weh tut... aber ich kann diese Verantwortung einfach nicht mehr alleine tragen und brauche einfach jemanden der mir dabei hilft.. bei ihnen macht er ja immer so, als wäre alles gut.. ruft nur an, wenn er einen einigermaßen klaren Kopf hat.. sie möchte jetzt mal mit ihrem Mann sprechen und wir haben gesagt dass wir im Kontakt bleiben. Ich sehe nur eine Möglichkeit, wenn wir es schaffen ihn irgendwie nach Deutschland zu bekommen..
    was habe ich\wir dann für Möglichkeiten? „Einfach“ erstmal zum Hausarzt?
    Seine Schmerzen unter den rippen werden immer schlimmer hat er eben zu mir gesagt.. nachdem er geweint hat, fing er kurz darauf wieder laut an los zu lachen.. ich hoffe dass hier jetzt irgendwas passiert und wir irgendwas tun können..

  • Hallo,

    also nach meiner Erfahrung kann man jemandem mit sanftem, aber bestimmten Druck zum Arzt bringen oder man kann den Notarzt rufen.
    Dann ist man aber darauf angewiesen, dass der Betroffene "mit spielt". Denn er kann dem Arzt sagen, dass er keine Hilfe will und dann darf ihn der Arzt nicht behandeln. Bei tatsächlicher Selbstgefährdung gäbe es zwar noch die Möglichkeit der Zwangseinweisung, aber wenn er schlau ist, wird er auch da bald wieder entlassen.

    Scheint ja für ihn ein lustiges Spielchen zu sein, das er da mit Dir spielt. Hast Du wenigstens auch Deinen Spaß? Auch wenn sich das für Dich zynisch anhört, ich würde ihn da gnadenlos beim Wort nehmen. Wenn er das zum Lachen findet, würde ich lachen.

    Gruß Susanne

  • Ja, für ihn scheint es manchmal wirklich ein Spiel zu sein..
    heute Nacht wars ganz schlimm und er hat mir versprochen, dass er heute nach einem Flug schaut um hier hin zu kommen.. ich glaube sogar mittlerweile, dass er so schlimme Schmerzen hat, dass sogar er zum Arzt gehen würde.. (war er das letzte mal vor 7 Jahren in Südafrika)
    Auf jeden Fall bin ich froh, dass ich mit seiner Mama gesprochen habe gestern und scheinbar werden jetzt auch alle mit ins Boot geholt. Der Bruder mit dem ich letztes Jahr schon einmal gemeinsam in Mexiko war, hat mich eben angerufen. Damals haben wir auch schonmal probiert ihn mit hier hin zu nehmen.. aber ohne Erfolg..

  • Jetzt haben wir uns gerade gestritten.. aber mir sind einfach die Nerven durch gegangen.. und mein Gewissen frisst mich jetzt natürlich auf.. ich habe ihn das aller erste mal angeschrien.. aber er hat nicht nach einem Flug geschaut und das hat mich enttäuscht..

    Übrigens tuts mir leid, dass ich hier so viel schreibe.. aber mein Mitteilungsbedürfnis ist gerade so riesig..

  • Hallo liebe Luisa,
    Ich bin Britt, über 50 und Alkoholikerin.
    Ich merke, dass du völlig verzweifelt bist. Ich Frage mich natürlich, ob dein Freund mit seinem Konsum überhaupt noch arbeitsfähig ist. Du hast gerade mit ihm telefoniert, aber in Mexiko ist es doch erst früh am Morgen? Ich denke, aus dieser Ferne kannst du wenig bis gar nichts erreichen. Was du tun kannst ist nicht mit ihm zu sprechen, wenn er alkoholisiert ist. Brich das Gespräch ab. Schreib hier bei Bedarf so viel du willst. Irgendwer ist immer da.
    Alles Gute dir von Britt

    ~ bevör ik mi nu opregen deed, is dat mi lever egaal ~

  • Nein, er war seit er da ist noch nicht in der Firma. „Leider“ hat das aber auch keinerlei Konsequenzen, weil er der Chef ist.. ja, dort ist es jetzt kurz vor 8.. Dadurch, dass er aus China dort hin ist, hat er 14 std Zeitverschiebung.. aber er hat ja seit Freitag nicht das Haus verlassen und ist entweder am trinken, weinen oder schlafen.. er schläft aber immer nur maximal 2 std am Stück. Ich muss heute Abend in den Nachtdienst und bin dementsprechend nicht erreichbar.. das wird eine Katastrophe.
    Ich habe so unglaublich große Angst um ihn.. ich kenne mich nicht aus, hatte noch nie damit zu tun.. wie lange hält ein Körper sowas aus? Was sind das für Schmerzen die er unter den rippen hat ? Leber, Milz? Ich weiß, dass ich nicht schuld bin und das er schon viel länger trinkt als wir uns kennen.. aber was ist, wenn ihm jetzt was passiert und ich ihm nicht helfen konnte ? Ich weiß gerade nicht wo unten und oben ist und er versteht gar nicht, was er mir antut..

  • Wegen dem Schreiben brauchst Du Dir nichts denken, dazu ist so ein Forum da.

    Zu dem "eigentlichen Thema" möchte ich Dir ein paar Gedanken dalassen, immer unter der Maßgabe, dass Du nichts musst und dass Du das einfach vergessen kannst, wenn es Dir nicht weiterhilft. Ratschläge von mir musst Du auch nicht befolgen, es ist nur ein Angebot.
    Und auch, ganz klar, ich kann mich irren. Ich bin nicht allwissend. Ich schreibe Dir nur, wo es bei mir beim drüberlesen "holpert".

    Also erstens komme ich nicht ganz mit, was das genau für eine Beziehung ist, wenn er in der Weltgeschichte rumgondelt und Dich grade dann mal kontakiert, wenn es ihm passt. Das liest sich so für mich, als wenn Du ihm als Seelenmülleimer jederzeit zur Verfügung stehst, aber ansonsten hast Du nicht allzuviel zu melden. Ein echter Energiefresser.

    Zweitens bringe ich den von Dir beschriebenen Gesundheitszustand nicht ganz damit zusammen, dass er gleichzeitig von Kontinent zu Kontinent reisen kann, wie es ihm gerade passt.

    Drittens würde ich es an Deiner Stelle absolut ernst nehmen, wenn er sagt, dass er keine Hilfe will. Du wirst hier im Forum an verschiedensten Stellen lesen können, dass eine Entwöhnungsbehandlung nur dann überhaupt Aussicht auf Erfolg hat, wenn sie vom Betroffen selbst gewollt wird (und selbst dann gibts noch viele Rückfälle). Er kann sich das jederzeit anders überlegen und wenn er das nur auf Druck von Dir oder seinen Eltern macht, dann sind die Erfolgssaussichten denkbar gering.

    Viertens, was er Dir erzählt, wenn Du ihn unter Druck setzt, wenn er womöglich noch unter Alkoholeinfluss steht, das kannst Du getrost in die Tonne treten. Entweder er weiss es hinterher sowieso nicht mehr, oder er ist froh, dass er Dich erst mal beruhigt hat und er in Ruhe weiter trinken kann. Auf das, was er Dir erzählt, weil Du es gerne hören möchtest, kannst Du Dich überhaupt nicht verlassen. Da zählen nur Taten, und zwar keine angekündigten, sondern vollzogene. Eine Enttäuschung ist immer eine Folge einer Täuschung, und zwar in diesem Fall auch einer Selbst-Täuschung, denn Du WILLST es ja glauben.

    Fünftens, wenn Du ihn anschreist, kannst Du darauf warten, dass er Dir die Schuld dafür in die Schuhe schiebt, dass er trinkt. Dann solltest Du daran denken: Er hat schon vorher getrunken und Du hast ihm die Flasche nicht an den Hals gehalten.

    Sechstens hast Du den üblichen Scheixx am Hals, mit dem sich Angehörige von Abhängigen rumschlagen, also nimms nicht persönlich, sondern akzeptiere, das Du auch nicht mehr machen kannst als alle Anderen. Das haben schon so viele vergeblich probiert, einen Alkoholiker zum Aufgeben zu bewegen, damit bist Du nicht alleine. Es ist auch nicht Dein Fehler und Du hast keine Schuld.
    Da Du ihm aber durch ungeeignete Kommunikation (Vorwürfe, Anschreien) die Trinkgründe noch liefern könntest und Du das mit Sicherheit nicht willst, würde ich Dir dringend empfehlen, Deine Verstrickung in seine Sucht zu lösen, das steigert sich nämlich gegenseitig immer mehr.

    Und wenn Du das alleine nicht schaffst, dann wäre mein persönlicher Rat, eine Suchtberatungsstelle aufzusuchen. Da gibt es oft professionell geführte Angehörigengruppen, da findest Du Erfahrungsaustausch und auch ganz konkrete Informationen, wie sich das System aus Abhängigen und Angehörigen im Laufe der Zeit entwickeln kann und wie Du überhaupt gegensteuern kannst, dass Du am Ende nicht noch kaputter bist als er. Und ansonsten findest Du auch hier im Forum unter "Angehörige" so Einiges.

    Habe fertig.
    Gruß Susanne

  • Da kann ich Britt nur zustimmen.

    Schrei...b es Dir ruhig von der Seele - das tut gut. Auch wenn ich Alkoholiker bin, aber in vielen, vielen Gesprächen auch mit Angehörigen - und da kannst Du Dich auch hier im Forum um"hören" - erleichtert es schonmal ungemein, seine Sorgen und Probleme Menschen nicht irgendwelchen Menschen zu erzählen, sondern Menschen, die wissen, wovon Du redest, die diese Sorgen nachvollziehen können!
    Du kannst für ihn überhaupt nichts tun - außer NICHTS! Wenn er mal wieder besoffen ist - brich das Gespräch ab, ignorier ihn! Wenn er Dir wieder vorheult, dass Du der einzige Mensch bist, der ihm helfen könne, sag ihm "FALSCH - der einzige Mensch, der Dir helfen könnte, bist DU!". Und brich das Gespräch ab. Lass ihn in seinem eigenen Saft schmoren - bis er sich ernsthaft und selbst um Hilfe bemüht. Dann kannst Du ihm zur Seite stehen, wenn Du es dann noch kannst und willst. Zur Seite, begleitend - nicht schiebenderweise hinter ihm.

    Ansonsten kannst Du Dich effektiv nur um Dich selbst kümmern - denn dass es DIR besch...eiden, schlecht geht, das kann man (ich) mehr als deutlich lesen.

    Im Übrigen frage ich mich - was ist das für eine merkwürdig einseitige Beziehung? Du reibst Dich auf mit Deinen Sorgen - und ihn interssiert das bzw. Du interessierst ihn einen Schietdreck. Hauptsache, er kann jemanden im Suff volllabern und ggf. die Schuld für's Saufen geben.
    WAS HÄLT DICH??

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  • Dass das eine komische Beziehung ist, das stimmt.. im Dezember stand ich vor der Entscheidung in Mexiko zu bleiben oder wieder zurück zu fliegen.. da er aber nicht bereit war, weniger Zeit in China zu verbringen, bin ich (erstmal) zurück..
    das mit dem um die Welt fliegen stimmt.. wird aber immer mehr zum Problem.. vor ein paar Wochen wurde er bei einer Zwischenlandung nicht mehr mit genommen und musste ein paar Stunden am Flughafen verbringen, bis er wieder weiter durfte..
    im Endeffekt habt ihr wahrscheinlich recht dass er mich so sieht..ich bin die einzige, die über die Situation Bescheid weiß und die er egal in welchem Zustand anruft..
    was ich vielleicht noch sagen sollte ist, dass ich generell ein Problem mit „loslassen“ habe. Auch schon bevor ich ihn kennenlernte, war ich in Behandlung wegen Verlustsängsten.. das fing damals an, nachdem erst mein Papa und dann mein Bruder gestorben sind..
    ihr gebt mir alle so tolle Ratschläge oder zeigt mir andere Sichtweisen und eigentlich weiß ich, dass alle recht haben.. aber das umsetzen bzw Umdenken ist das schwierige..

  • Dann frage Dich doch mal selbst, horch doch mal in Dich rein:

    Worin besteht bei diesem Typ Deine Verlust-Angst? Was fürchtest Du, zu verlieren?

    Wenn Du jemanden suchst, der Dich ständig im Suff anruft und wahlweise vollheult, anmacht oder vollpöbelt - findest Du an jedem Bahnhof oder vor jedem Supermarkt.
    Wenn Du jemanden suchst, der Dich ständig zu unmöglichen Zeiten im Suff anruft und wahlweise vollheult, anmacht oder vollpöbelt - sollte auch nicht schwer zu finden sein.
    Oder geht es darum, dass Du nie weisst, ob der Anruf aus Mexiko oder China kommt?

    Sorry, ich möchte mich auf keinen Fall über Deine Ängste lustig machen!! Deshalb solltest Du Dir diese Fragen auch ernsthaft stellen.

    Wäre es denn wirklich ein Verlust, wenn Du ihn in den Wind schiessen würdest? Oder nicht vielmehr ein Gewinn für Dich und Deinen Gemütszustand?

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  • wie meinst du ob der Anruf aus China oder Mexiko kommt ?
    Ich weiß ja immer wo er ist, weil ich seinen Flugplan kenne..
    ich glaube dass es vielleicht auch was damit zu tun haben könnte, dass ich ihn verlieren könnte und nichts machen konnte (so wars in der Vergangenheit)

    Ich habe zwischendurch probiert mich mit anderen Männern zu treffen.. aber jedes Mal denke ich dass es vielleicht sogar ganz nett ist aber eben nicht die gleichen Gefühle auslöst..

    Eigentlich kann ich’s gar nicht so richtig beantworten.. ich nehme mir ganz oft vor dass ich jetzt damit aufhöre und ihn ignoriere, bekomme es aber doch nicht hin.. oder ich schaffe es mal für ein paar Tage und dann kommt er und sagt mir dass er es jetzt verstanden hat und sich alles ändern wird..und alles fängt wieder von Neu an.. manchmal glaube ich dass er das mit Absicht macht..

  • manchmal glaube ich dass er das mit Absicht macht..

    Ich denke, da denkst Du vollkommen richtig.
    Alkoholiker sind meist Meister der Manipulation.

    Als Alkoholiker weiß ich, wovon ich rede.

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  • Wenn ich klar darüber nach denke dann weiß ich das auch.. in den letzten 2 Jahren ist so viel passiert, dass mich das teilweise echt beeinflusst.. ob Löcher auf dem Kopf, wo mir die Haare ausfallen, Magen Probleme und Erbrechen oder einfach weinen.. er weiß von all dem.. in dem Moment sagt er auch dass es ihm leid tut und 5 min später fragt er mich warum ich meine Haare nicht offen trage wenn wir zum Abendessen gehen oder so..
    Wenn mir das ganze eine Freundin erzählen würde oder eigentlich sogar egal wer, dann wäre für mich klar gewesen, dass mir sowas niemals passiert und das sie ihn vergessen soll..
    aber wenn man selbst in der Situation ist..


  • ich glaube dass es vielleicht auch was damit zu tun haben könnte, dass ich ihn verlieren könnte und nichts machen konnte (so wars in der Vergangenheit)

    bekanntes, gut untersuchtes Phänomen, das sich Beziehungsmuster oft wiederholen und das der "Nächste" oft erhebliche Ähnlichkeit mit dem "Letzten" hat, das man seine Familienstruktur tradiert etc. Nicht nur in Suchtfamilien wohlgemerkt, und auch nicht bei allen, aber bei einer deutlichen Mehrheit.

  • Im Übrigen habe ich neulich erst gelesen, dass man bei stoffungebundenen Süchten - zu denen so eine Beziehungsabhängigkeit gehört - festgestellt hat, dass die Suchtentwicklung durch die Unsicherheit, wann man denn mal wieder sein Zuckerl kriegt, gefördert wird. Also der unberechenbare Wechsel aus Hoffen und Bangen...ganz gefährlich für Leute, die darauf anspringen.

  • Das tue ich wohl voll und ganz.. also darauf anspringen..
    nach unserem Streit von vor ein paar Stunden habe ich nichts mehr gehört.. in einer halben Stunde muss ich zur Arbeit.. meine Sorgen machen mich wahnsinnig !

  • Das Problem ist halt, dass Du Dir da zum Teil auch nur selbst helfen kannst - mit Hilfe von Anderen - genau so wie er - für sich - sich nur selbst helfen kann, evtl. mit Hilfe von Anderen.
    Ich persönlich würde Dir zwar schon gerne helfen, aber ich habe ja nun auch keinen Knopf hier, mit dem alles wieder gut wird, und mir fällt im Moment leider auch nichts ein, mit dem ich Dir Deine Sorgen auf die Schnelle verringern könnte.

    Du schreibst, Du warst in Therapie. Hast Du da möglicherweise noch jemanden, den Du anrufen kannst? Das wäre halt ein persönlicher Kontakt und Die würden Dich wohl auch kennen.

  • Mittlerweile arbeite ich im Schichtdienst und deshalb habe ich damals damit aufgehört..
    ich hoffe einfach dass er sich gleich mal irgendwie meldet und ich halbwegs entspannt meinen Job machen kann..

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