Ist mein Mann alkoholkrank?

  • Und ja, es geht ihm schlecht mit der Situation. Er kann nicht mehr mit dem Gemecker leben. Ich wäre ja nuuur unzufrieden, alles an ihm wäre schlecht. So drückt er es aus.


    Er ruht sich auch immer darauf aus bzw er redet sich den Konsum schön, weil er ja arbeiten geht. Einen Job hat, keinen Schnaps trinkt... Und und und


    Er kommt sehr geschafft nach Hause, muss dann auf unsere Kids aufpassen weil ich Abend noch teilzeit arbeite.

    Man merkte noch gestern zb wie er vor dem Trinken und dann währenddessen ist.
    Davor : Lustlos, genervt, schlecht gelaunt, Kinder nur am maßregeln

    Während : ruhig, gelassen, spielt mit den Kids, lacht mehr


    Die Kinder kommen mir so einem stimmungwechsel zwar zurecht, weil sie es kennen. Das ist traurig

    Er ist im Grunde lieb aber seine schlechte Laune, Impulsovitat usw sind anstrengend. Unser Leben ist nicht lebenswert. Könnte doch alles ganz anders sein...


  • Hallo, lieben Dank für deine Antwort. Das mit der Liebe ist schon so wie du sagst. Manchmal frage ich mich ob er mich wirklich liebt /lieben kann. Denn so manche Art und weisen haben mit Liebe wenig zu tun.

    Wie schon erwähnt wäre ich schon längst über alle Berge wären da nicht unsere Lieben Kinder.

    Zwar sagst du, dass ich den Kindern das ersparen könnte indem ich mich trenne. Der Meinung bin ich auch zum Teil.

    Der Schritt ist so schwer.. Müsste ihn rauswerfen aus unserem Haus.. Und bei ihm weiß man nie.. Der kann so arschig werden und n richtiges Drama kreieren..


  • Und ja, es geht ihm schlecht mit der Situation. Er kann nicht mehr mit dem Gemecker leben. Ich wäre ja nuuur unzufrieden, alles an ihm wäre schlecht. So drückt er es aus.

    OK so weit. Ihm geht es schlecht, Dir geht es schlecht. Es KÖNNTE zwar anders sein, aber es IST so, wie es ist.

    Ich frage, ob der andere überhaupt aufhören will, weil es für mich einen Unterschied macht, ob da überhaupt irgendeine Übereinstimmung im Punkt Alkohol zwischen den Partnern besteht oder auch nicht.
    Beziehungen entwickeln und bestehen ja zwischen Einzelpersonen mit unterschiedlicher Vorgeschichte, jeder hat eigene Ziele und eine eigene Entwicklung. So was kann sich ja auch auseinander entwickeln.

    In Deinem Fall würde ich fast sagen, Du brauchst Dich gar nicht mit seiner Sucht beschäftigen, denn dass er nicht aufhören will, könnte er auch entscheiden, wenn er nicht süchtig wäre. Es ist halt einfach nicht verboten, sondern Verhandlungssache zwischen Euch, und er scheint seine Entscheidung ja getroffen zu haben. Das sehe ich jetzt ganz unabhängig davon, ob er überhaupt aufhören könnte. Denn bevor sich diese Frage stellen würde, müsste er ja erst mal wollen, dann könnte er/Ihr sich/euch immer noch mit den Schwierigkeiten beschäftigen, die dann auf ihn/euch zukommen würden. So lange er das gar nicht will, ist das kein Thema..

    Ich sehe es aber auch so, das Du Dich entschieden hast, das mit anzugucken. Du hast auch Deine Argumente, warum Du ihn nicht verlässt, aber dennoch - es ist Deine Entscheidung. Das, dass Du bei ihm bleibst, obwohl es Dir reicht, kannst Du ihm nicht vorwerfen, sorry. Du hättest auch Möglichkeiten, das zu ändern.
    Egal wie schwierig das für Dich wäre - so hockst Du halt in der Situation und Du hockst und Du hockst...Du wartest auf etwas, was vermutlich nie passieren wird, und verpasst es, Dich da zu bewegen, wo Du dich bewegen könntest. Weil Du mit dem Kopf nur bei ihm bist und nicht bei Deinen eigenen Anteilen, da bin ich ganz bei Dietmar.
    Verstehst Du, was ich meine?

    Gruß Susanne

  • Liebe Leonie,

    bei allen klugen daherreden meinerseits weiß ich trotzdem, dass es verdammt schwer ist. Ich kann Dich wirklich zu 100 % verstehen, ich verstehe Dein Hin- und Hergerissen-Sein. Vieles von dem was ich heute als Erfahrung hier und anderswo von mir gebe, kann ich nur tun, weil ich meinen Weg damals dann gegangen bin. Du weißt ja vielleicht, dass ich mich dann damals, kurz nachdem ich trocken wurde, von meiner Frau, damit auch meinen Kindern getrennt habe. Weil es mir als der einzige Weg erschien, dauerhaft ohne Alkohol leben zu können.

    Damals, als ich in dieser Entscheidungsphase hing, so wie Du jetzt in Deiner hängst, habe ich das nicht alles so klar und nüchtern gesehen. Damals war ich auch hin und her gerissen. Wusste eigentlich, dass ich gehen muss um mein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Konnte mir aber andererseits absolut nicht vorstellen ohne meine Kinder zu sein, also nur noch ein Wochenendpapa. Das war eine Vorstellung, die mir beinahe körperliche Schmerzen bereitete. Ich bezeichne diese Zeit immer als die schlimmste aber auch als die wichtigste Zeit in meinem Leben.

    Es ging also hin und her und dann wurde mir irgendwann klar: Das schlimmste was mir passiern könnte wäre, wenn ich wieder trinken würde. Das schlimmste was ich meiner (noch) Frau antun könnte wäre wieder zu trinken und das schlimmste was meinen Kindern passieren könnte wäre, wenn ich wieder trinken würde. Diese Erkenntnis half mir dann endgültig, meine Entscheidung zu treffen. Mir war klar: Wenn ich wieder trinke, dann höre ich so schnell nicht wieder auf und wahrscheinlich geht's dann richtig dahin.

    Bei all den Gedanken die ich damals hatte kam mir immer wieder die Erkenntnis: Wenn ich bleiben würde, dann würde ich das "nur" wegen der Kinder tun. Nicht aus Liebe zu meiner Frau. Auch diese Erkenntnis war enorm wichtig für mich. Der Kinder wegen eine Beziehung aufrecht erhalten. Vielleicht kann man hierzu geteilter Meinung sein, ich habe dazu eine klare Meinung. Und zwar unabhängig davon, ob der Trennungsgrund eine Alkoholsucht ist oder irgend ein anderer. Wenn es nicht mehr stimmt und der Alltag von Streitereien, von Missachtung, von gegenseitiger Respektlosigkeit und was noch alles dazu kommt geprägt ist. Und wenn es nur eine permanente Kälte ist, die man sich gegenseitig spüren lässt. Dann macht es m. E. keinen Sinn eine Beziehung der Kinder zuliebe aufrecht zu erhalten. Dann sollte man lieber darüber nachdenken, wie man sich vernüftig trennen kann und wie die Kinder unter dieser Trennung möglichst wenig leiden bzw. wie der weitere Umgang mit den Kindern dann idealerweise geregelt werden kann.

    Nichts anderes haben meine Ex-Frau und ich dann getan. Ich weiß, dass Du jetzt denkst: Sowas wird mit meinem Mann nicht möglich sein. Er ist nasser Alkoholiker und zu was auch immer fähig aber sicher nicht zur Vernunft. Und ich kann Dir natürlich auch nicht widersprechen, ich kenne ihn ja nicht. Ich kann Dir nur aus meiner Geschichte erzählen, dass ich auch ganz viele solcher Gedanken hatte. Und das vieles, fast alles was ich befürchtet hatte, nicht eingetreten ist. Ganz klar auch, weil ich viele Kompromisse eingegangen bin, viele Kröten geschluckt habe aber hauptsächlich auch, weil sich meine Frau mehr als fair verhalten hat.

    Vorhersehen hätte ich das aber nicht können. Ich hatte auch das Motto: "Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende" im Hinterkopf. Ich bin unglaublich dankbar, dass es heute so ist wie es ist aber ich wäre auch einen anderen Weg gegangen, wenn es sein hätte müssen.

    Ich erzähle das, damit Du es auf Deine Situation übertragen kannst. Obwohl meine Situation eine ganz andere war, ich war ja Täter und nicht Opfer, geht es doch um das Gleiche: nämlich darum eine Entscheidung für sich und das eigenene Leben zu treffen. Es ist bei Dir (wie bei mir damals) eine ganz große Entscheidung. Für mich war es damals die größte meines bisherigen Lebens, für Dich ist es das vielleicht auch. Ich konnte sie nicht spontan treffen, ich war hin und her gerissen. Hab verschoben, neu gedacht, wieder versucht klar Schiff zu machen, wieder neu gedacht usw. Aber als es dann mal raus war, ab diesem Moment konnte ich beginnen, mein neues Leben anzugehen. Das war der Moment, ab dem es nur noch darum ging, mein neues Leben zu gestalten, altes zu überwinden und zu verarbeiten und neu anzufangen.

    Ich weiß das es sehr schwer ist. Aber einfach weiter machen und immer unglücklicher werden wird Dich auf Dauer sicher krank machen und, ehrlich gesagt, Deine Kinder wohl auch.

    LG
    gerchla

  • Finde nicht dass ich hier doof rumhocke und auf etwas warte. Ich tue auch was dafür. Auf meine Art. Ob es Erfolg hat steht in den Sternen...

  • Von "doof rumhocken" habe ich nicht gesprochen. Für mich hat das mehr was vom Kaninchen, das wie gelähmt (hypnotisiert) vor der Schlange sitzt. Statt zu laufen, guckt es die Schlange an.

    Ich kann das nicht beurteilen, was Du alles machst. Von den paar Sätzen, die wir hier schreiben, kenne ich ja nicht Dein ganzes Leben.
    Wenn Du halt schreibst, das geht schon seit Jahren so, tue ich mir einfach schwer, Fortschritte zu erkennen. Und wenn Du schreibst, Du bist total am Ende, was ist dann der nächste (Fort-)Schritt? Heute stehst Du am Abgrund, morgen bist Du einen Schritt weiter?

    ich kann Dir nur sagen, pass auf Dich auf. Alles Gute.

    Gruß Susanne

  • Ich sehe die Situation - so wie von Leonie beschrieben - nicht so furchtbar zwingend und dringend.

    Sie hat sich jetzt ja das erste Mal (?) an so ein Forum gewendet. Es ist also das erste Mal ein konkreter Schritt hin zu einer möglichen Veränderung. Das ist eigentlich schon ziemlich viel.
    Jetzt "arbeitet" es in ihr - und sie bekommt ein Feedback, das sie erst einmal verarbeiten muss.
    Jeder hat sein eigenes Tempo.
    Ich glaube auch nicht, dass es unter den gegebenen Verhältnisse (Familie, Kinder, Haus …) eine ad hoc Entscheidung geben kann. Da ist vieles zu klären, neu zu bewerten und abzuschätzen.

    Leonie, ich denke, in dieser Situation neigst Du jetzt dazu, sehr Vieles, was bislang in Eurer Partnerschaft ganz gut funktioniert hat, in Frage zu stellen. So auch die Liebe.
    "Auch Alkoholiker können lieben"! Es kommt halt sehr drauf an, wie stark sie die Sucht schon in Beschlag nimmt. Oft ist der Alkohol dann die absolute Nummer 1. Ein Suchtmittelabhängiger kann auf alles, einschließlich seiner geliebten Ehefrau verzichten - -nur nicht auf sein Suchtmittel. Das hat meist damit auch damit zu tun, dass Betroffene ohne ihr Suchtmittel gar nicht mehr so funktionieren können, wie es von ihnen erwartet wird (Arbeit ..)
    Dazu kommt eben dann noch die suchtbedingte Wesensveränderung und Wahrnehmungsverschiebung: Jeder, der den Alkoholkonsum missbiligt, ist ein erklärter Feind. Alles, was zwischen dem Suchtmittelkonsum und dem Betroffenen steht, stört und will ihm an den Kragen (und die Pulle).

    Du hättest jetzt auch nichts davon, wenn Dein Mann Dir zuliebe auf den Alkohol verzichtet. So eine erzwungene Trockenheit geht nie lange gut. Er muss selbst davon überzeugt sein, dass er und der Alkohol nicht (mehr) zusammenpassen, und dass es für ihn mit dem Alkohol nur noch bergab gehen kann.

  • Dietmar, ich bin dankbar für Momente in denen ganz normales Familienleben stattfindet. Und eigentlich denke ich mir dann, dass es doch eigentlich selbstverständlich sein müsste. Diese Erwartung habe ich natürlich dann an meinen Mann. Schlägt aber dann irgendwie etwas aus.. Sei es Geschrei ohne Grund, iwas mit Alkohol... Streit, weil er wieder quer schlägt.. Egal was. Werde ich wieder von der Tatsache eingeholt, dass dieser Mann evt krank ist.

    Ich verstehe ihn in seiner Krankheit noch nicht ganz. Deswegen bin ich hier.

    Wenn er mal einen Tag nicht trinkt.. Ist er jetzt nicht unerträglich. Nicht jedes Mal. Es kommt wohl dass er dann ziemlich gereizt ist.

    Ich übertreibe auch lieber gerne als iwas zu übersehen. Eine Krankheit sehe ich definitiv bei ihm.. Aber eine mit einem Ausweg.


    Susanne als du gefragt hast, ob er das Trinken lassen wollen würde habe ich gesagt: niemals.

    Er könnte es schaffen. Er möchte aber nicht. Weil er mit Alkohol M. E. Nicht nur seine Nerven betäubt, es hat auch mit Spaß, Party, Freunde usw zu tun. Geselligkeit.

    Was ist jetzt schlimmer.. Zu können aber nicht zu wollen
    Oder zu wollen aber nicht zu können. Es sehe noch ein kleines bockiges Kind in ihm. Zudem ist er Sturr wie ein Esel (Widder)..

    Deswegen sehe ich Licht.. Irgendwo am Ende. Das Licht bedeutet für mich :
    Nicht dass ich ihm das Trinken nehme, er es für mich aufgibt und selbst unglücklich ist. Hat niemand was von. Das hast du mir ja auch geschrieben, Dietmar.

    Es bedeutet für mich dass wir eine Lösung finden mit der wir alle leben können. Und glücklich sind.

    Wie das konkret aussieht kann ich nicht sagen. Es wird wohl an Kompromissen gearbeitet werden müssen.

    Aber dieses tau ziehen muss aufhören. Er darf ja Alkohol süchtig sein.. Niemand hat die handhabe... ABER ich vermisse die Ehrlichkeit bei ihm. Er spielt noch nicht mit offenen Karten.


  • Was ist jetzt schlimmer.. Zu können aber nicht zu wollen
    Oder zu wollen aber nicht zu können. Es sehe noch ein kleines bockiges Kind in ihm. Zudem ist er Sturr wie ein Esel (Widder)..

    lies mal Geschichten von Alkoholikern. Viele haben lange geglaubt, dass sie jederzeit aufhören könnten, bis sie es (aus irgendwelchen Gründen) mal ernsthaft probiert haben. Erst da haben manche gemerkt, wie sehr sie den Stoff brauchen. Von daher denke ich, dass Du das sowieso nicht wissen kannst, denn Du steckst ja nicht drin.

    Ein Partner, den man als kleines Kind sieht..und Du Dich als Erziehungsberechtigte (seine Mami)? Vielleicht hättest Du ja ein viel größeres Problem, wenn er mal erwachsen würde und seine Mami nicht mehr bräuchte. Ich glaube, das wird jedenfalls auf keinen Fall einfach.

    Meines wäre es jedenfalls nicht, aber über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten.

    Gruß Susanne

  • lies mal Geschichten von Alkoholikern. Viele haben lange geglaubt, dass sie jederzeit aufhören könnten, bis sie es (aus irgendwelchen Gründen) mal ernsthaft probiert haben. Erst da haben manche gemerkt, wie sehr sie den Stoff brauchen. Von daher denke ich, dass Du das sowieso nicht wissen kannst, denn Du steckst ja nicht drin.

    Ein Partner, den man als kleines Kind sieht..und Du Dich als Erziehungsberechtigte (seine Mami)? Vielleicht hättest Du ja ein viel größeres Problem, wenn er mal erwachsen würde und seine Mami nicht mehr bräuchte. Ich glaube, das wird jedenfalls auf keinen Fall einfach.

    Meines wäre es jedenfalls nicht, aber über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten.

    Gruß Susanne


    Susanne, danke für den blick aus andrer Perspektive. Ist nicht verkehrt.

    Du hast es wohl etwas zu wörtlich genommen. Weder bin ich seine Mami, noch er mein Sohn (hahaha) Sry!

    Er ist 33, reif, intelligent... Was seine Sturheit und bockigkeit angeht ist er noch wie so ein kleines Kind. Weiß nicht, was man daran nicht verstehen kann. ;D

  • Habe gerade bei einer alkohol Hilfe Hotline angerufen und mit einer Dame gesprochen. Habe ihr alles geschildert und sie geht bei mir nicht von einer Co Abhängigkeit aus.
    Sie sagte ich sehe die Sache sehr realistisch.

    Man kann sich auch was einreden.
    Dass wir darunter leiden.. Keine Frage.. Absolut!! Aber man sollte eh schon angeschlagenen Partnern alkoholkranker Menschen, die womöglich noch labil sind nicht noch mehr Angst und Schrecken machen.


    Erst wenn man mehr über sie weiß kann man eine Vermutung aufstellen. Aber per se zu sagen alle Partner der Süchtigen seien direkt krank..


    Hm

  • Verzeihung - Leonie - aber das ist jetzt lächerlich, und umgekehrt den Erfahrungswert der Teilnehmer hier im Forum völlig unterschätzt und herabgewürdigt.

    Sei's drum: Die Tür seht Dir offen, sollte sich die Hotline Tante, die meine Vertrauen jetzt zutiefst erschüttert hat, sich getäuscht haben. ;)

    Alles Gute!

  • Damit möchte ich sagen, dass nicht jeder automatisch Co abhängig ist. Ich lese aber nur davon, dass jeder Partner es sein soll. Das kann man nicht machen. Ich denke, dass man über Telefon mehr sagen kann als über geschriebene Sätze.


  • Damit möchte ich sagen, dass nicht jeder automatisch Co abhängig ist. Ich lese aber nur davon, dass jeder Partner es sein soll. Das kann man nicht machen. Ich denke, dass man über Telefon mehr sagen kann als über geschriebene Sätze.


    Das ist m. E. jetzt aber doch sehr verkürzt dargestellt, was Dir hier zur Co-Abhängigkeit mitgeteilt wurde.
    Also ich zumindest bin mir nicht bewusst, dass ich Dir eine Co-Abhängigkeit andichten wollte. Ich schrieb Dir auf der Grundlage dessen, was Du hier im Forum über Dich, Deinen Mann und die Situation geschrieben hast.
    Ich denke, egal ob telefonisch oder schriftlich (hier), man kann bei beiden völlig daneben liegen, weil die Gegenseite (Du) am Telefon ggf. was anderes erzählt, als sie hier schreibt.

    Ich schreibe Dir das jetzt ganz bewusst, nicht böse, aber sehr konsequent: Hätten wir einen persönlichen Kontakt, bei dem Du Dich ähnlich verhalten würdest, würde ich Dich "an die Hotline-Tante" weiterverweisen.
    Weil schau mal: Ich hab' ja überhaupt kein Problem, egal ob Du co oder nicht bist ;)


  • [quote='Leonie','https://alkoholforum.de/forum/index.ph…31755#post31755']

    Ich schreibe Dir das jetzt ganz bewusst, nicht böse, aber sehr konsequent: Hätten wir einen persönlichen Kontakt, bei dem Du Dich ähnlich verhalten würdest, würde ich Dich "an die Hotline-Tante" weiterverweisen.
    Weil schau mal: Ich hab' ja überhaupt kein Problem, egal ob Du co oder nicht bist ;)


    Wie meinst Du das, Du hättest mich dorthin verwiesen.
    Dort arbeiten z. T Psychologen oder ehemalige abhängige...

    Und warum sollte ich dort was anderes erzählen. Wäre absoluter Quatsch. Ich will was lösen und der Wahrheit ins Auge schauen. Das ist mein Motto, das weiß auch mein Mann. Manchmal nicht angenehm aber ich schaue immer der Wahrheit ins Auge. Egal obs weh tut. Nur so komme ich weiter im Leben. Gebe aber jedem eine Chance es besser zu wissen. Bin dankbar für jeden Hinweis. Und euch immer noch dankbar für eure Hilfe, Zeit und Erfahrungen.


    Nein, habe mir alles dazu durchgelesen, was z. T verlinkt wurde über Co Abhängigkeit.


    Lg

  • Hallo Leonie,

    ich wundere mich gerade, warum das Thema "co-Abhängigkeit" jetzt plötzlich so hoch kocht. Ich habe jetzt meine beiden Antworten an Dich nicht nochmal durchgelesen, kann mich aber gerade nicht daran erinnern irgendwas in diese Richtung geschrieben zu haben.

    Hast Du Angst Du könntest Co-Abhängig sein?

    Also, ich will jetzt gar nicht mehr viel schreiben. Ich habe alles gesagt was mir wichtig war. Nur eines noch: die Co-Abhängigkeit oder auch "nur" die Gefahr in selbige zu rutschen begleitet sehr viele Anghörige trinkender Alkoholiker. Das ist so und ich denke, das werden qualifizierte Menschen auch außerhalb dieses Forums nicht anders sehen. Ob jemand jedoch tatsächlich co-abhängig ist m. E. nicht an einzelnen Verhaltensmustern fest zu machen sondern man muss immer das Gesamtbild sehen. Sozusagen eine Kombination mehrerer Merkmale. Eigentlich genau so wie bei der Alkoholsucht. Nur weil jemand viel zu viel trinkt und das noch dazu regelmäßig bedeutet nicht, dass er automatisch Alkoholiker ist. Die Wahrscheinlichkeit das es jedoch so ist, ist natürlich hoch und die Wahrscheinlichkeit das so jemand bei weiterem, unveränderten Verhalten zum Alkoholiker wird, ebenfalls.

    Also, ich belasse es jetzt dabei. Was aus meiner Sicht wichtig ist habe ich Dir geschrieben. Ich wünsche Dir alles Gute auf Deinem Weg.

    LG
    gerchla

  • Ich denke zwar, dass jede weitere Diskussion sinnlos ist, aber trotzdem möchte ich Dir meinen Standpunkt darlegen:

    Ich schreibe hier nur vom Austausch zwischen Dir und mir:

    Zitat von "Leonie"

    Aber man sollte eh schon angeschlagenen Partnern alkoholkranker Menschen, die womöglich noch labil sind nicht noch mehr Angst und Schrecken machen.


    Das empfinde ich sehr verletzend mir gegenüber, weil ich erstens nicht "Angst und Schrecken" gemacht habe, und zweitens Deine Aussage lautete:

    Zitat von "Leonie"


      [li]Ich bin total am Ende und würde gerne eure Meinung dazu hören.[/li]
      [li]Unser Leben ist nicht lebenswert. Könnte doch alles ganz anders sein... [/li]

    Das, zusammen mit Deiner Schilderung ergibt das Bild einer Angehörigen, die in ihrer Hilflosigkeit nicht weiter weiß, und aufgrund der geschilderten langen Duldung der Trinkerei ihres Mannes und Vater der Kinder mit hoher Wahrscheinlichkeit Anzeichen einer Co-Abhängigkeitserkrankung hat.
    Auf dieser Grundlage wurde Dir hier geantwortet. Niemand, davon gehe ich einfach aus, hat ein Interesse seine Zeit und Mühe in Antworten zu investieren, um Dich in die Co-Ecke zu stellen.

    Das zusammen, gepaart mit ...

    Zitat von "Leonie"

    Gebe aber jedem eine Chance es besser zu wissen.


    ... ist m. E. niveaulos und für diejenigen, die Dir helfen wollten, sehr verletzend.

    Meine letzte Empfehlung an Dich: Bevor Du in die Hand beißt, die helfend zu Dir ausgestreckt wird, schau nochmal hin, ob Du sie vielleicht doch noch irgendwann brauchst!

  • Hallo Leonie, :)

    Erst bin ich so wütend und könnte die Flaschen kaputt schlagen, hasse ihn quasi dafür
    dass das blöde Getränk alles kaputt gemacht hat und dann... Mitleid.

    Warum


    Ich vermute, weil "hilflos". Du erlebst, dass Du keinerlei Macht hast, an der
    Situation der Sucht und der Motivation Deines Mannes etwas zu ändern.
    Und so ist es auch!

    Das kann keiner von uns. Im anderen dafür sorgen, dass der etwas "will".

    Diese Hilflosigkeit / Machtlosigkeit ANERKENNEN, ist schon ein Schritt nach
    vorn. Begreifen, seine Sucht und Dein Leben sind separat gesteuert. Du
    lenkst Deine Belange, Dein Mann seine eigenen.

    Familiengefühl, "es" so haben wollen, dass das Schöne bleiben kann ...
    Das ist ein völlig berechtigter Wunsch. Er darf die Realität aber nicht
    ersetzen. Ohne ANNAHME des Problems, auch der eigenen Machtlosig-
    keit darüber, keine bewussten Weichenstellungen möglich. Nörgeln
    oder Druck machen sind Zeichen dafür, die Machtlosigkeit über seine
    Sucht NICHT anzuerkennen. Ihn auflaufen lassen, dumm dastehen
    lassen, das drückt auch Machtlosigkeit und Wut darüber aus. Ich kann
    das so gut nachvollziehen! - Verstrickend in Richtung Co-Abhängigkeit
    ist einzig, dass Du so in einem Kampf gefangen bleibst, den Du gar
    nicht bewegen kannst. ER sollte kämpfen, FÜR etwas, nicht Du um
    ihn. Das Wegstück kannst Du nicht für ihn überbrücken.

    Dehalb auch soviele Hinweise hier, Dich dann für die Zeit, die er eben
    braucht, sein Problem angehen zu wollen, eigene Aktivitäten zu suchen.
    Selbsthilfegruppe, eigene Stärkung und "Genesung" (Erholung vom
    ständigen Kämpfen, Harren, Abwarten, Enttäuschtsein, ...), sowas!

    Ich wünsche Dir Kraft, seine und Deine Angelegenheiten voneinander
    trennen zu können. Das kann erstmal schmerzhaft sein, das Ringen
    aufzugeben, auch das heimliche ... (ihn beobachten, auswerten, ir-
    gendwann abrechnen, neu sticheln o.a.) ... Da musst Du raus.
    (Also, Du "darfst" ;) , müssen tut hier keiner irgendwas. Es geht
    um Entlastung, nicht um neue Zwänge ...)

    Liebe Grüße und berichte weiter von den Hilfsangeboten, die Du Dir
    in Deinem Leben suchst, ich werde hier gelegentlich mitlesen.

    Wolfsfrau

  • Das Verletztsein als Helfer ist wahrscheinlich wenig zielführend, denn das Jammern beherrschen Alkoholiker genau so gut wie die Angehörigen. Und sehr oft ist es ja so, dass wenn man dann gesagt kriegt, dass - und evtl was- man tun müsste, um die Situation substantiell und dauerhaft zu verbessern, ist plötzlich alles nur noch halb so schlimm, man hat es ja eigentlich im Griff und kann noch ein paar Jahre so weiter wursteln.

    Ich glaube, das Gejammer dient hauptsächlich der Suche nach Bestätigung, das Andere oder die böse Welt an der eigenen unbefriedigenden Lebenssituation schuld sind. Wenn mein(e) Partner(in) doch nicht so doof wäre, seht Ihr das auch so..das beherrschen beide Seiten unisono und deswegen passen sie ja vielleicht so gut zusammen.

    Seis drum. Jede(r) darf fragen, keiner muss Rat(schläge) umsetzen und jeder darf seine(ihre Beziehung gestalten, wie er/sie möchte. Und jeder, der sich das Gejammer nicht anhören will, darf sich auch umdrehen und das Problem bei demjenigen lassen, der es vielleicht hat. Die/derjenige muss es ja auch ausbaden, wenn sie einen Fehler macht. Ich kann ja viel leichter aus ihrem Leben verschwinden als sie selbst das kann.

    Mir ist jedenfalls bewusst, dass ich mich auf die Fragestellerin nicht hätte einlassen müssen. Die Logik, dass sie sich ja entschieden hat, das bei ihrem Partner mit anzugucken, und dass sie das ihm nicht zum Vorwurf machen kann, gilt ja für mich genau so. Ich kann ihr das auch nicht zum Vorwurf machen, dass ich darüber nachdenke, ich hätte ja auch baden gehen können. Habe mich offensichtlich aber auch so entschieden.
    Ich kannte einige Partnerinnen von Alkoholikern, die dabei geblieben sind und immer irgendwie unglücklich wirkten. Natürlich will sich das Gejammer irgendwann keiner mehr anhören. Aber ob sie so viel glücklicher geworden wären, wenn sie alle Ratschläge befolgt hätten, weiß ich auch nicht. Ich bin ja auch nicht überzeugt davon, dass ein Alkoholiker glücklicher wird, der nur auf Druck von außen aufhört. Wie ich neulich wo geschrieben habe, ich kannte Alkoholiker, die wussten, wo es hinführt und sie haben trotzdem lieber weiter getrunken. Des Menschen Wille ist sein Himmelreich, sagte man früher dazu. Warum soll ein Angehöriger das nicht auch machen können. In dem Fall hier weiß Leonie jetzt vielleicht besser als vorher, was auf sie zukommen kann, aber sie nimmt es in Kauf. Ist vielleicht momentan einfacher, als alles umzubauen, und ihr gutes Recht. Und ganz ohne Zynismus - vielleicht passiert ja auch irgendwas, was ihr das Problem irgendwann aus der Hand nimmt. Kommt ja oft genug vor. Sie braucht ihm ja nur genug auf den Sack gehen, dass er plötzlich eine Andere hat..oder sonstwas. Oder sie leben halt so weiter. Alles möglich..
    Jedenfalls muss ich auch nicht jedes Problem lösen. In dem Fall ist es ja nun wirklich nicht mein Problem. Warum soll ich es dazu machen, indem ich verletzt wäre?

    Gruß Susanne

  • Ihr Lieben vielen Dank für die Antworten, ich werde später darauf zurückkommen.

    Dir Susanne auch ein Danke!

    Aber anstatt Behauptungen auszustellen, die scheinbar aus Deinem eigenem erleben zu stammen scheinen, wäre ich für Objektivität auch dankbar gewesen.

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