Guten Tag zusammen.
Ich will Euch gar nicht groß mit meiner Vorgeschichte langweilen. Die werdet ihr im Laufe der Kommunikation mitbekommen.
Guten Tag zusammen.
Ich will Euch gar nicht groß mit meiner Vorgeschichte langweilen. Die werdet ihr im Laufe der Kommunikation mitbekommen.
Hallo Henry
Ich bin Teddie , w, und habe jahrelang ( fast 8 Jahre und dann wieder 5 Jahre lang ) ohne Alkohol gelebt .
Ich gehe regelmäßig in eine SHG , betreibe ehrenamtlich Suchthilfe , machte eine ambulante Therapie nach dem 1. Rückfall aber trotzdem habe ich einen 2. Rückfall erlebt der mich sehr erschreckte
Jetzt mache ich wieder eine ambulante Therapie und wir ( meine Therapeutin und ich ) versuchen nun aufzudröseln warum ich in diesen - jeweils kurzen Momenten - rückfällig wurde .
Rückfall beginnt m E. schon länger vor dem eigentlichen Rückfall im Kopf . D.h. der Gedanke lauert schon länger - wartet nur noch auf den richtigen Moment .
DU hast nicht getrunken - super !
Für MICH kein Rückfall aber das sehen andere Forenteilnehmer evtl. anders . nixweiss0
Du hast dran gerochen und fandst den Geruch ekelhaft...aber was war vorher ? Warum hast du den Wein gekauft ?Mit welchem Gefühl hast du den Laden betreten ? Hast du noch mehr eingekauft , bist du nur wegen dem Wein in den Laden ?
Warst du traurig ? Unzufrieden ? Gestresst ? Verärgert ? Wolltest du abschalten oder dich belohnen ??
Ich weiß - es ist schwer genau dort hinzublicken !
Vielleicht schaffst du es mit der " Aufdröselei " .
Ich arbeite dran .
Hallo Teddie,
Danke für Deine Worte. Ich sehe das auch als Rückfall. Ich bin in ein
altes Muster verfallen. Ich darf mich jetzt zwar nicht selber runterdreschen.
Aber klären, was da los war muss ich.
Ich kann gar nicht sagen was los war. Belohnen mit Nervengift sicher nicht.
Das ganze lief wie ferngesteuert ab. Laden gesehen, rein, Lieblingswein geholt
während die Alarmglocken immer mehr brüllten bis zu dem Punkt wo ich
dran roch und dachte: Du Idiot.
Ich wüsste gerne was los war, dass ich so wieder getriggert war. Ich passe
da so auf. Und irgendwas muss ich übersehen haben in all den Jahren. Und
genau das muss weg. Dann bin ich wieder einen Faktor mehr los.
Heute ist alles ok. Auch wenn ich so schreibe. Tee und Wasser sind meine
Getränke und das soll so bleiben.
Hallo Henry,
Ich bin Britt, Mitte 50 , Alkoholikerin. Zur Zeit in einer 2. ambulanten Suchttherapie,
da ich im letzten Jahr nach fast 5-jähriger Abstinenz einen Rückfall hatte.
In einem anderen Thread schrieb ich:
[...ich las mal, dass nur 2% aller Alkoholiker es schafft, bis ans Lebensende abstinent zu bleiben und ich fragte mich, warum? warum ein Rückfall nach vielen trockenen (zufriedenen?)
Jahren? Einige sprechen ja auch von einer Rückfallkrankheit. Im November letzten Jahres wusste ich auch nicht, welcher Teufel mich geritten hat, wieder zur Flasche zu greifen.
War es Nachlässigkeit? Unachtsamkeit? Verantwortungslosigkeit? Gleichgültigkeit? Gedankenlosigkeit? Leichtsinn? Vergessen? Übersteigerte Selbstsicherheit? Blödheit?
Ich habe getrunken, wohl wissend, dass ich etwas tue, das gefährlich und unüberlegt war. Jedenfalls stand ich völlig neben mir und war mit den Nerven völlig am Ende.
Als ich es tat, war ich nicht "Herr" meiner Handlung/Sinne. Ich tat es eben.
Wenn ich davon ausgehe, dass einige (zufriedene?)Langzeittrockene, die ich in SHG kennen lernen durfte und die greifbar die überzeugendsten, sachlichsten und fundiertesten Argumente
für die absolute Abstinenz lieferten, irgendwann in den nächsten Jahren wieder rückfällig werden könnten,finde ich das ziemlich beängstigend.
Jemand schrieb mir mal (ich gaube, es war Gerchla): Es gibt keinen Grund zum Trinken, aber es gibt einen Grund für die Sucht...]
Ich wünsche dir hier einen hilfreichen Austausch.
Liebe Grüße von Britt
Danke schön. Ja da hast Du Recht. Einige Dinge haben sich da privat allerdings geändert. So dass die vielleicht mitgewirkt haben. Das könnte sein. Guter Ansatz, daran habe ich gar nicht groß gedacht bisher. Sind nur marginale Änderungen, aber genau die werde ich nun mal hinterfragen.
Grüße, Henry
Hallo Henry!
Meines Erachtens bist Du gerade nicht rückfällig geworden.
Du warst unvorsichtig und hast das Ruder rechtzeitig rumreißen können. Also ist nichts passiert. Verfall jetzt bloß nicht in Panik.
Nur mach dir bewusst, dass so ein plötzlicher Schub jederzeit wieder kommen kann. Dein Suchtgedächtnis kann Kapriolen schlagen, dass hat es dir gerade bewiesen.
Wann hattest Du denn vor diesem Vorkommnis, um es mal so zu bezeichnen, das letzte Mal Suchtdruck? Eventuell warst Du einfach mal wieder fällig.
Gruß
Rekonvaleszent
Hallo Henry,
toll, dass Deine Notfallkiste die Uhr gerade noch angehalten hat, als der Zeiger auf die 12 springen wollte!
Und ich möchte Dir dazu gratulieren, dass Du trotzdem, obwohl Du die Situation gemeistert hast, den Vorgang verstehen möchtest und „dran bleibst“!
Zitat von “Henry“Nun habe ich vor einigen Wochen irgendwas getan, was ich nicht genau einordnen kann. Irgendwas muss ich unbewusst getan oder konsumiert haben.
Ich weiß jetzt nicht, ob Du doch etwas weißt, das Du zwar unbewusst getan oder konsumiert hast, oder ob du keine Ahnung hast, was es sein könnte?
Das „was ich nicht genau einordnen kann“ liest sich jedenfalls so, als hättest Du „eine Spur“?
Zitat von “Henry“Plötzlich war vor knapp 10 Tagen der Wunsch da, Wein zu trinken. Aber mit so einer Macht, das war Saufdruck wie kurz nach dem Aufhören. Knallhart.
Das Suchtgedächtnis hier, und hier anhand der Struktur des Gehirns erklärt, sitzt sehr tief, und ist dementsprechend auch schwer zu behandeln. Vorgänge im Suchtgedächtnis laufen i.d.R. unbewusst ab und sind nur schwer zu beeinflussen.
Es ist sehr anfällig auf Trigger, die von Suchtkranken gar nicht bewusst registriert und erkannt werden.
Was Du jetzt erleben musstest, war ein beginnender Rückfall „aus heiterem Himmel“, wie ihn leider relativ viele Süchtige auch noch nach Jahren der Abstinenz erleben.
Das wirklich Gute dabei bei Dir: Deine vorherigen erarbeiteten Abwehrmechanismen haben gegriffen und Dich erfolgreich vor dem ersten Schluck abwenden lassen.
Das Erschreckende daran, das Dich ängstigt: Da Du so etwas noch nie zuvor erlebt hast, warf es Dich erst einmal um.
Das Beruhigende daran: Du hast daraus gelernt, dass so eine „Trigger-Situation“ aus dem Nichts heraus entstehen kann, und deswegen ganz andere Strategien notwendig sind, wie zum Beispiel bei sich langsam entwickelnden, schleichenden Rückfällen. Du kannst Dich also jetzt zielgerichtet darauf „vorbereiten“.
Zitat von “Henry“Ich habe mich nicht sicher gefühlt, aber nie gedacht, dass nach so vielen Jahren sowas so extrem passieren kann.
Das ist mehr als verständlich, weil – siehe oben – man als wachsamer trockener Alkoholiker solche Situationen, ohne sie jemals vorher selbst erlebt zu haben, eher für sehr unwahrscheinlich hält.
Dass Du diese Situation als Rückfall für Dich wertest, ehrt Dich, aber fachlich in der Sucht-Terminologie findet ein Rückfall dann statt, wenn Betroffene innen und außen in das bekannten Suchtverhalten zurückfallen. Du hast ja sogar eher das Gegenteil dessen getan.
Ich möchte Dir dann noch ans Herz legen: „Wer zu viel Angst vor einem Rückfall hat, der lebt in ständigem Misstrauen, weil er ständig auf der Hut vor Rückfallsituationen ist. Im Extremfall wird dann die eigene Gefühlslage zum Risikofaktor.“ (siehe Expositonsbehandlung)
Danke für die tollen Beiträge. Also das letzte Mal Gedanken daran ist lange her. 6-7 Monate vielleicht?
Und da war das so, der Gedanke kam auf, ich schob ihn weg, erledigt.
Einen Verdacht was es sein könnte habe ich nicht. Ich habe es nur angenommen, dass ich irgendwas getan habe oder zu mir genommen habe, was das ausgelöst haben könnte. Und das wüsste ich
eben gern.
Ich muss eben weiter vorsichtig bleiben. Immer. So gesehen war der Dämpfer gut. Aber auf das Gefühlschaos hätte ich sehr gerne verzichtet.
Und man hat jetzt einfach wieder nicht nur Respekt vor der Sucht, sondern auch Angst.
Aber die darf mich nicht kriegen. Weiter arbeiten und dann wird das wieder.
Jetzt schaue ich mir mal die ganzen Links an in den Postings. Danke schon mal vorab.
Wachsame Grüße, Henry
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