Neuanfang...

  • Wie lange die ganze Episode gedauert hat weiss ich nicht, kam mir ewig vor - wahrscheinlich waren es jedoch maximal 10 Minuten.

    Solche "Anfälle" dauern tatsächlich meist nur einige (max. 15 Minuten). Deshalb hilft es, einen Notfall-Plan parat zu haben - eine Flasche Wasser griffbereit, eingespeicherte Telefonnummern von (Gruppen-)Freunden [hat mir z.Bsp. schon mal "das Leben" gerettet] o.ä.

    Hoi Rekonvaleszent :)
    Frag mich nicht wieso das so ist, aber ich bin überzeugt davon dass ich am Samstag bei diesem Essen kein Problem haben werde zu verzichten.

    Dann hoffe ich mal sehr, dass Deine Überzeugung stärker ist als unsere Erfahrungen ... nixweiss0

    Kommt mir irgendwie so vor wie früher, als meine Mutter mich warnte, die Ofentür anzufassen - ich habe ihr erst geglaubt, dass sie heiss ist, als ich mich selbst verbrannt habe :(

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Ich bin im März 5 Jahre alkoholfrei. 44. :heartBalloon:

    Ja lesen kannst du unter "Vorstellungen - Ich stell mich vor - von Betty"

    Da kannst du den Anfang lesen.

    LG Betty :sun:

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Greenfox

    Zitat

    Dann hoffe ich mal sehr, dass Deine Überzeugung stärker ist als unsere Erfahrungen ... nixweiss0


    Darauf vertraue ich, ja :)

    Zitat

    Solche "Anfälle" dauern tatsächlich meist nur einige (max. 15 Minuten). Deshalb hilft es, einen Notfall-Plan parat zu haben - eine Flasche Wasser griffbereit, eingespeicherte Telefonnummern von (Gruppen-)Freunden [hat mir z.Bsp. schon mal "das Leben" gerettet] o.ä.

    Ich habe anschliessend meine Freundin zugetextet. Sie war grad einkaufen, wollte alles stehen und liegen lassen um zu mir zu fahren - war aber nicht nötig, der "Anfall" dauerte wohl wirklich nur etwa 10 Minuten. Aber schön zu wissen, dass da jemand ist der so selbstlos unterstützt!

    Ich wünsche dir einen guten Endspurt ins Wochenende :).
    Liebe Grüsse
    kookie

  • Darauf vertraue ich, ja :)

    Kennst Du den Spruch: "Vertrauen ist gut - vorbeugen besser"??

    Der Mann, der aus der 10. Etage fiel, hatte auch großes Vertrauen - schließlich ging es bis zur 1. Etage ja gut ...

    Ich hoffe, Du kannst nur Positives berichten.

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    können wir nur selber tun!

  • Greenfox, ja diesen Spruch kenne ich ;)!

    Ich kenne mich, weiss das in Gesellschaft nichts zu trinken für mich viel einfacher ist als zu Hause alleine...Wieso das so ist, ich weiss es nicht wirklich. Vielleicht weil ich in Gesellschaft abgelenkt bin, Unterhaltung habe, keine Leere aufkommt!?

  • Zitat

    Komisch ??? - denn üblicherweise heisst es "... Kontrolle ist besser"

    Wieso komisch? Vertrauen ist gut, vorbeugen besser kennt man ja auch aus safer sex Werbungen... ;)

  • Hallo!

    Möglicherweise stehst Du den Abend ohne Alk irgendwie durch.

    Doch habe auf dem Schirm, dass sich dann auf dem Heimweg oder am nächsten Tag aufgrund brutaler Suchtdruck einstellen kann, da dein Suchtgedächtnis morgen arg strapaziert werden wird.

    Gruß
    Rekonvaleszent

  • Hey Rekonvaleszent

    Zitat

    Möglicherweise stehst Du den Abend ohne Alk irgendwie durch.

    Doch habe auf dem Schirm, dass sich dann auf dem Heimweg oder am nächsten Tag aufgrund brutaler Suchtdruck einstellen kann, da dein Suchtgedächtnis morgen arg strapaziert werden wird.

    Ich bin aufmerksam, beobachte mich, bin auch ehrlich genug zu mir selber um morgen abzusagen wenn sich ein Gefühl der Unsicherheit einstellen wird oder aber Suchtgedanken aufkommen. Letztendlich ist es keine Saufparty die ich besuche, sondern ein Fondue-Essen mit Freunden. Ich freue mich sehr darauf, vor allem weil ich einige von ihnen schon länger nicht mehr gesehen habe. Würde ich zu Hause rumhocken, hätte ich ein ganz anderes Problem, soviel bin ich mir momentan sicher.

    Ich bin ein absoluter Genussmensch, überborde nicht nur beim Alkohol, sondern auch gerne beim Essen....;).
    Vieles was ich tue, mache ich "gerne" im Übermass...Sport, Shopping, Freunde gern haben, die Kinder beglucken, lieben, leiden...Ich empfinde Freude über schöne Dinge, auch Kleinigkeiten sehr intensiv, die Natur in unseren Schweizer Bergen raubt mir regelmässig den Atem. Ich frage mich, ob Menschen wie ich die Gefühle und Tätigkeiten so intensiv leben vielleicht auch suchtgefährdeter sind... nixweiss0

  • Tag 7

    Ich sitze mit meinem Tablet im Bett, bin zufrieden und wohlig müde.
    Wann war ich das letzte Mal nüchtern Samstagsnacht? Ich kann mich nicht erinnern...

    Das Fondue-Essen mit meinen Freunden war sehr gemütlich, auch lustig. Ich musste dreimal erklären, dass ich keinen Alkohol trinke weil ich mit dem Auto da war.Das ist ok, ich kann es meinen Freunden nicht verdenken - normalerweise bin ich diejenige welche schon den zweiten Prosecco bestellt bevor die anderen zweimal genippt haben an ihren Drinks..
    Irgendwann werde ich die engsten Personen einweihen, der Zeitpunkt dafür fand zu früh, die Angst zu scheitern noch zu gross.
    Auf jeden Fall habe ich den Abend gut ohne Alkohol überstanden - daheim zu sitzen und soviel Zeit für mich selber zu haben wäre viel schwieriger gewesen.

    Happy Bubu ihr Alle :)

  • Es ist also für dich gut gelaufen. Dann war es auch ok.
    Weiterhin von mir viel Erfolg!

    LG Betty

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Ich freue mich für Dich, dass es (trotz unserer Unkenrufe) so gut gelaufen ist :)

    Bei MIR war es früher so - und deshalb wollten mir auch viele Freunde Bekannte damals mein Outing auch erst nicht glauben - dass ich mich auf solchen Feiern/Treffen arg zusammengerissen und zurückgehalten habe. Und wenn ich mit dem Auto da war, habe ich auch mal nichts getrunken schwitz..
    Aber WEHE, ich war dann endlich zu Hause - dann habe ich alles nachgeholt. Dann MUSSTE ich alles nachholen!

    Und auch später hatte ich auf Feiern selbst nicht so die Probleme - eher danach. Deshalb habe ich es vermieden, welche zu besuchen bzw. habe mich abgesichert, dass ich auch jederzeit dort alleine wegkomme (wenn also mit dem Auto, dann so, dass ich nicht noch jemanden mitnehmen "musste").
    UND ich habe mich vorher immer gefragt: WILL ich auf diese Feier wirklich unbedingt hin - oder ist da irgendwo in mir etwas, das sich sträubt/wehrt??
    Sobald ich nicht 100%ig dort hin WOLLTE, bin ich auch nicht hingegangen.

    Übrigens/allerdings habe ich das auch offen so kommuniziert. Ich bin also aggressiv offen mit meiner Sucht umgegangen, um JEDEM etwaigen Wind aus den Segeln zu nehmen. Ich habe gesagt, dass ich Alkoholiker bin, trocken - und trocken bleiben möchte. Daher werde ich keinen Alkohol mehr trinken und jeder, der mir trotzdem welchen anbietet, ist für mich "gestorben". Und ich habe auch gleich zu Beginn (und nur einmal) gesagt, dass es kein Affront o.ä. ist/sein soll, wenn ich von einer Feier ohne mich von jedem zu verabschieden verschwinde - sondern einfach nur Selbstschutz.
    Es sind zwar einige Kinnladen runtergefallen, aber es haben alle verstanden und ich hatte nicht eine einzige negative Reaktion. Im Gegenteil.

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Übrigens/allerdings habe ich das auch offen so kommuniziert. Ich bin also aggressiv offen mit meiner Sucht umgegangen, um JEDEM etwaigen Wind aus den Segeln zu nehmen. Ich habe gesagt, dass ich Alkoholiker bin, trocken - und trocken bleiben möchte.

    Es sind zwar einige Kinnladen runtergefallen, aber es haben alle verstanden und ich hatte nicht eine einzige negative Reaktion. Im Gegenteil.

    Hallo!

    Die Frage, wen man alles so einweiht, wird unterschiedlich beantwortet. Manche meinen ihr gesamtes persönliches Umfeld behelligen zu müssen, andere ziehen den Kreis der Informierten wesentlich enger. Ich habe nur die in Kenntnis gesetzt, die ich auch von anderen lebensgefährlichen Krankheiten informieren würde. Der Kreis ist eng und überschaubar gezogen.

    "Aggressiv" bin ich dabei nicht vorgegangen.

    Wie das "eingeweihte" Umfeld wirklich reagiert, wird man eh nicht erfahren. Das erfolgt dann hinter vorgehaltener Hand, ohne dass man es selbst mitbekommt.

    @kookie: Wieg dich bitte nicht in falscher Sicherheit, nur weil Du einmal nüchtern geblieben bist. Mein Therapeut pflegte stets zu sagen: "So eine Nummer geht ein paar Male gut, dann kommt es häufig (nicht immer und bei jedem) zum Rückfall."

    Du bist noch lange nicht über den Berg. Die eigentliche Trockenarbeit liegt noch vor dir.

    Eine gewisse Festigkeit stellte sich bei mir erst nach ca. 1 Jahr ein.

    Gruß
    Rekonvaleszent

  • Tag 9

    Guten Morgen :)

    Es ist sicher sehr individuell wie man mit diesem "Outing" umgeht. Ich für mich möchte das Ganze nicht zu sehr an die grosse Glocke hängen, weniger deswegen (aber doch teilweise auch) weil ich Schiss habe rückfällig zu werden, mehr weil ich nicht jedem Rede und Antwort stehen und mich selber in den Mittelpunkt des allgemeinen Interesses stellen möchte.

    Meine beste Freundin weiss Bescheid ebenso ein sehr guter Kollege, der selber trocken ist seit zwei Jahren. Diese beiden darf ich jederzeit anrufen und volltexten wenn es mir beschissen geht, ich Krise schiebe. Das reicht mir momentan und ich scheue mich auch nicht Notlügen zu erfinden wieso ich im Beisammensein von Kollegen nichts trinke. Wenn ich etwas stabiler bin, mehr Zeit vergangen ist und ich wirklich das Bedürfnis habe mich mitzuteilen, dann werde ich wohl mehr Personen von meinem näheren Umfeld informieren. Alles Schritt für Schritt jetzt.

    Ich weiss auch jetzt schon wer Verständnis haben wird und wer nicht, ahne bereits welche Kommentare ich ernten werde.
    Es gab ja schon einmal eine Zeit da habe ich fast nichts getrunken, da hörte ich oft dass es früher (es waren nicht mehr als ein paar wenige Wochen) immer so lustig gewesen wäre mit mir, ich immer alle mitgerissen hätte mit meiner lebenslustigen Art. Lebenslustige Art = Liv stinkbesoffen die ganze Menschheit liebend in Bars oder in der Disco am Party reissen...JA, DAS KANN ICH! Dabei sollte man wissen, dass ebendiese Kommentare immer von Leuten kamen welche selber dem Alkohol sehr zusprechen, dabei aber noch jemanden brauchen der/die sie mitreisst damit sie so richtig in Stimmung kommen.

    Die wenigen Partys bei welchen ich einen guten Pegel hatte, diesen aber nicht überschritt waren wirklich toll und die werde ich wohl vermissen. Es braucht Zeit jetzt, das Umgewöhnen dauert. Wie Rekonvaleszent richtig geschrieben hat: Ich bin noch lange nicht über dem Berg. Die Trockenarbeit liegt noch vor mir.

    Eine Frage an die welche länger trocken sind bereits:
    Gestern Abend kam mein Freund zu mir, wir hatten uns eine Woche nicht gesehen.
    Erst habe ich mich gefreut, als er da war verspürte ich ziemliche Leere. Ich bin wie nicht im Stande meine vorherigen Gefühle für ihn wieder abzurufen. Es ist aber auch nicht so, dass ich irgendwelche Lust verspüre einen anderen Mann zu daten. Am liebsten wäre ich einfach nur für mich abends, eingehüllt in mein Zuhause mit meinen Kindern.
    Kennt dies jemand, diese Gefühlsschwankungen dem Partner gegenüber?

    Danke euch fürs Zulesen...Einmal mehr...Bin SEHR froh um den Austausch hier!

    Liebe Grüsse
    Liv

  • 11. Tag

    Hallo liebes Tagebuch und liebe Mitlesende :)

    Es geht mir gut momentan und ich bin dafür sehr dankbar!
    Gestern Abend kam meine älteste Tochter mit ihrem Freund vom Schiurlaub zurück, ich habe daher das Training sausen lassen und stattdessen für alle gekocht.
    Als ich im Bett dann noch meine to do Liste für heute durchging war da plötzlich die Erkenntnis, dass ich die Weinhexe nicht ein einziges Mal im Nacken gespürt hatte den ganzen Abend lang. Sie hält Nickerchen also...Vielleicht fällt sie ja bald in Tiefschlaf, nein noch besser ins Koma!

    Es werden wieder Hürden kommen, dessen bin ich mir bewusst...
    Ich bleibe jedoch im Hier und Jetzt, erfreue mich an den Smileys welche ich nach jedem trockenen Tag in meine Agenda kritzle :)!

    Liv

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