Kapituliert

  • Moin,
    ich fang mal bei meiner Vorstellung mit dem Positiven an. Inzwischen bin ich über ein Jahr glücklich abstinent, habe mir mein "altes Leben" fast ganz zurückgeholt und freue mich auf viele weitere Jahre ohne Alk.
    Vor 1 1/2 Jahren hatte ich mein Leben durch die Sauferei fast völlig vor die Wand gefahren. Erst den Führerschein weg, 2 Jahre später die Arbeit verloren, zum Schluß von der Freundin vor die Tür gesetzt und fast auch noch diese verloren. Konsumiert hatte ich zum Ende ca. 2 Liter Wein + 0,4 Liter Wodka. Gesundheitlich zeigten sich erste Probleme, Lebervergrößerung und schlechteste Blutwerte für die Bauchspeicheldrüse. Mehrere kalte Entzüge zu Hause mit Trockenkotzen, einem Krampfanfall, das volle Programm. Als nichts mehr ging qualifizierte Entgiftung mit anschließender 10 wöchiger, stationärer Therapie. Hier habe ich gelernt, nicht mehr gegen den Alkohol, gegen die Sucht zu kämpfen sondern zu kapitulieren und meine Abhängigkeit zu akzeptieren.
    Das war ganz in Kürze mein Werdegang, bestimmt schreibe ich auch noch ein paar ausführlichere Passagen
    Seit einem Jahr besuche ich eine SHG in der ich mich sehr wohl fühle und bestimmt kann mir das Forum ergänzend auch noch einiges bringen.
    Soweit erstmal von mir und einen guten Start in die Woche.

  • Herzlich Willkommen hier im Forum :welcome: Und Glückwunsch zu Deinem zweiten 1. Geburtstag ;)

    Ich bin m, 55, Alkoholiker, nach mehreren Anläufen nun seit einigen Jahren trocken und auch schon ein paar Jährchen in der Suchtselbsthilfe aktiv.

    Ich freue mich, mehr von Dir zu lesen und wünsche uns einen guten Austausch!

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Corax!

    Herzlich willkommen hier im Forum!

    Herzlichen Glückwunsch zu über einem Jahr in Freiheit und einen guten Austausch wünsche ich dir.

    LG
    Caroline

  • Kalter Entzug ist wirklich schrecklich und ich kann es echt keinem empfehlen. 5mal ging es bei mir gut, beim letzten nicht. Bei dem Anfall war zum Glück meine Freundin da, ich hab davon absolut nichts mitbekommen.
    Mir ging es nach 2 Tagen Quälerei wieder halbwegs besser und ich lag zum Glück grad auf der Couch. Kann mich an nix erinnern, erst wieder als die Sanitäter da waren. Das ganze hat wohl 8 Minuten gedauert, ich hatte plötzlich angefangen zu röcheln, hatte Schaum vorm Mund und habe gekrampft. Meine Freundin rief dann umgehend den RTW. Später dann Schmerzen in den Oberarmen und der Kiefermuskulatur, möchte nicht wissen was hätte passiert können, wenn ich grad im Bad gewesen wär. Das passierte schlagartig wie aus dem Nichts, sowas hätte ich nie für möglich gehalten!
    Mal abgesehen vom eigenen Risiko kann man sowas auch seinen Angehörigen nicht zumuten, inzwischen hat meine Lebensgefährtin das verkraftet, aber einen geliebten Menschen so zu sehen muß echt keiner haben...

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