Hi zusammen,
eigentlich weiss ich gar nicht so recht was ich schreiben soll nixweiss0
Ich fange am besten mal mit einer Vorstellung an:
Mein Name ist Silke ich bin 38 Jahre alt (Ich würde eher sagen jung ;D ) ich komme gebürtig aus Köln und lebe seit knapp 8 Jahren in Spanien.
Seit 7 Jahren bin ich jetzt mit meinem Freund zusammen und er ist Alkoholiker und ja ich bin Co Abhängig :-\
Ich habe mir vorab auch die Links angeschaut die einige von euch in anderen Threads gepostet haben, aber mir ist bewusst das ich Co Abhängig bin.
Zu meinem Freund:
Ich nenne ihn mal Chris, er wird nächste Woche 30 und ist Alkoholiker.
Wie schwer das kann ich selbst nach 7 Jahren Beziehung nicht 100%ig sagen..hmm.
Er braucht den Alkohol nicht täglich u bd ich habe natürlich ein wenig recherchiert..wer in meiner Lage würde das nicht tun? Ich habe also herausgefunden das er zu 99% ein Quartalstrinker ist. Phasenweise trinkt er richtig viel und dann Wochen überhaupt nicht.
Jeder der Angehörigen oder trockenen Alkoholiker kennt die Leier des kranken: nach einem schlimmen Suffanfall hört man immer wieder das gleiche versprechen: Ich weiss ich habe scheisse gebaut.
Ich will das nicht mehr, ich höre auf..für wie lange? Bei meinem liebsten höchstens 3 Wochen und dann fängt der Kopf wieder an zu spinnen (so nenne ich es).
Mein Freund "versucht" natürlich immer heimlich zu trinken, er versteckt den Alkohol in der ganzen Wohnung und an den unmöglichsten Orten, also das Alkoholiker nicht kreativ sind kann man ihnen nicht nachsagen
Nunja wie gesagt er versucht das, allerdings bin ich zwar blond aber noch lange nicht blöd oder bescheuert. Ich merke immer wenn er trinkt da sich seine Augen, seine gestik/Mimik, seine Stimme und sein Verhalten ändert. Ich habe mich hier ein wenig durchgelesen und viele berichten von einer Persönlichkeitsstörung ala Dr.jackell und Mr.Hyde.
So ist es auch bei Chris, wenn er nüchtern ist, dann ist er wirklich der Mann meiner Träume, aber betrunken ist er einfach nur ätzend. Er wird eifersüchtig schreit nur rum ( was komisch ist aber wohl ein normales Verhalten wenn man "drauf" ist, ist das der süchtig schreit und sich keine 5 min komplett anders verhält..nach dem Motto Boah du bist so ne eklige schl.... Und im nächsten Moment..ach Schatz ich liebe dich so) für mich echt ein Phänomen :wall:
Nunja früher hat mein Freund sich teilweise 1 bis 2 Wochen lang eine Flasche Jägermeister pro Tag gegönnt..dann war er wieder 2 bis 3 Wochen abstinent. Früher hat er nicht eingesehen das er ein Problem hat, heute sagt er offen ja ich bin Alkoholiker. Er trinkt "fast" keinen Schnaps mehr..wenn dann versteckt er diesen noch weil es ihm peinlich ist..warum auch immer?!? Ich finde ihn sowieso und setze ihm die Flasche unter die Nase..komischerweise schüttet er sie dann in den Abfluss..als ob es ihm peinlich wäre vor mir offen zu trinken.
Meistens trinkt er "nur" Bier aber er schafft es nicht ganz von dieser Droge loszukommen. Sein Umfeld kennt seine Geschichte auch grade seine Eltern die auch hier in Spanien leben. Doch da Chris schon sehr lange dem Alkohol verfallen ist leben diese meist nach dem motto: keine Hilfe ist die beste Hilfe da sie dich selbst schützen wollen..klingt hart ist aber absolut verständlich!
Und was viele hier im Forum geschrieben haben über die Co Abhängigkeit ist vollkommen korrekt. Ich sehe mich in so vielen Dingen wieder. Man benutzt immer die Ausrede das man ihn doch liebt oder das er alleine doch bestimmt zugrunde geht usw usw aber vielleicht hat man auch Angst das man selbst alleine untergeht?!? nixweiss0
Ich weiss nur das ich ihn schon einmal wegen der sucht verlassen habe er wollte dann das ich zurückkomme, doch ich habe ihm gesagt das ich es erst nochmal mit ihm versuche wenn er eine Therapie macht und diese auch begonnen hat. Gesagt getan..hier in Spanien hat er dann einen Arzt aufgesucht und der hat ihm ein richtiges entschuldigt bitte die Ausdrucksweise, kack Drecksscheiss Medikament verschrieben von dem er richtig eklig abhängig würde..ich weiss nicht mal mehr genau wie es hiess glaube distraneurine oder so..das hat er über mehrere Monate! Bekommen und später habe ich von seinem Therapeuten wo er danach war erfahren das man das nur ein paar Tage geben darf und sich nur unter ärztlicher Aufsicht! Das absetzen war schwierig und er musste 3 verschiedene medis nehmen nur um von dem einen Medikament wegzukommen.
Nunja wie ihr ja gelesen habt hat es schlussendlich nichts gebracht und er ist wieder dem Alkohol verfallen.
Er trinkt, und das sage ich ehrlich, so gut wie keinen Schnaps mehr wenn nur versteckt aber den finde ich sowieso..eigentlich nur noch bier aber wenn dann so richtig..12 Dosen zack hintereinander weg..
Vor kurzem war es dann mal wieder soweit und diesmal wäre ich endgültig gegangen..doch er hat nochmal eingelenkt und sich selbstständig nach einer Therapie umgeschaut und auch eine nette deutsche Therapeutin gefunden. Er hat sich für Sport angemeldet und macht jetzt wieder kickboxen
Er hat es sogar geschafft auf bis dato 3 feiern wo gut gebechert wurde nix zu trinken ausser sprite und Cola.
Ich weiss nicht ob er es diesmal schafft trocken zu bleiben, aber die Voraussetzungen sind gut denn er fängt auch an mit mir über die Dinge zu reden die ihn tief im Inneren belasten.
Erst wusste ich gar nicht was ich schreiben sollte und nun ist es doch ein Roman geworden, ich entschuldige mich für die Länge aber es hat sehr gut getan das mal zu schreiben und viell findet sich jemand in meinem Beitrag wieder und man kann sich austauschen?!?
Ich finde es aber sehr sehr gut das es solche Foren gibt und das es hier viele gibt die helfen und die auch knallhart die Wahrheit sagen, auch wenn man diese viell nicht hören will ;D
Macht weiter so! 44.
P.s: ich habe vorher in einigen Foren gestöbert und mir bewusst dieses ausgesucht, da ich denke das hier meine Geschichte für mich am besten verstanden wird und hier einige (bestimmt noch mehr, nur noch nix von ihnen gelesen) sehr sympathische mitglieder sind
In diesem Sinne,
Ich wünsche euch einen wunderschönen Abend
Silke