Partner - Alkoholiker :-/

  • Hi zusammen,

    eigentlich weiss ich gar nicht so recht was ich schreiben soll nixweiss0

    Ich fange am besten mal mit einer Vorstellung an:
    Mein Name ist Silke ich bin 38 Jahre alt (Ich würde eher sagen jung ;D ) ich komme gebürtig aus Köln und lebe seit knapp 8 Jahren in Spanien.

    Seit 7 Jahren bin ich jetzt mit meinem Freund zusammen und er ist Alkoholiker und ja ich bin Co Abhängig :-\
    Ich habe mir vorab auch die Links angeschaut die einige von euch in anderen Threads gepostet haben, aber mir ist bewusst das ich Co Abhängig bin.

    Zu meinem Freund:
    Ich nenne ihn mal Chris, er wird nächste Woche 30 und ist Alkoholiker.
    Wie schwer das kann ich selbst nach 7 Jahren Beziehung nicht 100%ig sagen..hmm.
    Er braucht den Alkohol nicht täglich u bd ich habe natürlich ein wenig recherchiert..wer in meiner Lage würde das nicht tun? Ich habe also herausgefunden das er zu 99% ein Quartalstrinker ist. Phasenweise trinkt er richtig viel und dann Wochen überhaupt nicht.
    Jeder der Angehörigen oder trockenen Alkoholiker kennt die Leier des kranken: nach einem schlimmen Suffanfall hört man immer wieder das gleiche versprechen: Ich weiss ich habe scheisse gebaut.
    Ich will das nicht mehr, ich höre auf..für wie lange? Bei meinem liebsten höchstens 3 Wochen und dann fängt der Kopf wieder an zu spinnen (so nenne ich es).

    Mein Freund "versucht" natürlich immer heimlich zu trinken, er versteckt den Alkohol in der ganzen Wohnung und an den unmöglichsten Orten, also das Alkoholiker nicht kreativ sind kann man ihnen nicht nachsagen ;)
    Nunja wie gesagt er versucht das, allerdings bin ich zwar blond aber noch lange nicht blöd oder bescheuert. Ich merke immer wenn er trinkt da sich seine Augen, seine gestik/Mimik, seine Stimme und sein Verhalten ändert. Ich habe mich hier ein wenig durchgelesen und viele berichten von einer Persönlichkeitsstörung ala Dr.jackell und Mr.Hyde.

    So ist es auch bei Chris, wenn er nüchtern ist, dann ist er wirklich der Mann meiner Träume, aber betrunken ist er einfach nur ätzend. Er wird eifersüchtig schreit nur rum ( was komisch ist aber wohl ein normales Verhalten wenn man "drauf" ist, ist das der süchtig schreit und sich keine 5 min komplett anders verhält..nach dem Motto Boah du bist so ne eklige schl.... Und im nächsten Moment..ach Schatz ich liebe dich so) für mich echt ein Phänomen :wall:

    Nunja früher hat mein Freund sich teilweise 1 bis 2 Wochen lang eine Flasche Jägermeister pro Tag gegönnt..dann war er wieder 2 bis 3 Wochen abstinent. Früher hat er nicht eingesehen das er ein Problem hat, heute sagt er offen ja ich bin Alkoholiker. Er trinkt "fast" keinen Schnaps mehr..wenn dann versteckt er diesen noch weil es ihm peinlich ist..warum auch immer?!? Ich finde ihn sowieso und setze ihm die Flasche unter die Nase..komischerweise schüttet er sie dann in den Abfluss..als ob es ihm peinlich wäre vor mir offen zu trinken.
    Meistens trinkt er "nur" Bier aber er schafft es nicht ganz von dieser Droge loszukommen. Sein Umfeld kennt seine Geschichte auch grade seine Eltern die auch hier in Spanien leben. Doch da Chris schon sehr lange dem Alkohol verfallen ist leben diese meist nach dem motto: keine Hilfe ist die beste Hilfe da sie dich selbst schützen wollen..klingt hart ist aber absolut verständlich!

    Und was viele hier im Forum geschrieben haben über die Co Abhängigkeit ist vollkommen korrekt. Ich sehe mich in so vielen Dingen wieder. Man benutzt immer die Ausrede das man ihn doch liebt oder das er alleine doch bestimmt zugrunde geht usw usw aber vielleicht hat man auch Angst das man selbst alleine untergeht?!? nixweiss0

    Ich weiss nur das ich ihn schon einmal wegen der sucht verlassen habe er wollte dann das ich zurückkomme, doch ich habe ihm gesagt das ich es erst nochmal mit ihm versuche wenn er eine Therapie macht und diese auch begonnen hat. Gesagt getan..hier in Spanien hat er dann einen Arzt aufgesucht und der hat ihm ein richtiges entschuldigt bitte die Ausdrucksweise, kack Drecksscheiss Medikament verschrieben von dem er richtig eklig abhängig würde..ich weiss nicht mal mehr genau wie es hiess glaube distraneurine oder so..das hat er über mehrere Monate! Bekommen und später habe ich von seinem Therapeuten wo er danach war erfahren das man das nur ein paar Tage geben darf und sich nur unter ärztlicher Aufsicht! Das absetzen war schwierig und er musste 3 verschiedene medis nehmen nur um von dem einen Medikament wegzukommen.

    Nunja wie ihr ja gelesen habt hat es schlussendlich nichts gebracht und er ist wieder dem Alkohol verfallen.
    Er trinkt, und das sage ich ehrlich, so gut wie keinen Schnaps mehr wenn nur versteckt aber den finde ich sowieso..eigentlich nur noch bier aber wenn dann so richtig..12 Dosen zack hintereinander weg..

    Vor kurzem war es dann mal wieder soweit und diesmal wäre ich endgültig gegangen..doch er hat nochmal eingelenkt und sich selbstständig nach einer Therapie umgeschaut und auch eine nette deutsche Therapeutin gefunden. Er hat sich für Sport angemeldet und macht jetzt wieder kickboxen :)
    Er hat es sogar geschafft auf bis dato 3 feiern wo gut gebechert wurde nix zu trinken ausser sprite und Cola.

    Ich weiss nicht ob er es diesmal schafft trocken zu bleiben, aber die Voraussetzungen sind gut denn er fängt auch an mit mir über die Dinge zu reden die ihn tief im Inneren belasten.

    Erst wusste ich gar nicht was ich schreiben sollte und nun ist es doch ein Roman geworden, ich entschuldige mich für die Länge aber es hat sehr gut getan das mal zu schreiben und viell findet sich jemand in meinem Beitrag wieder und man kann sich austauschen?!?

    Ich finde es aber sehr sehr gut das es solche Foren gibt und das es hier viele gibt die helfen und die auch knallhart die Wahrheit sagen, auch wenn man diese viell nicht hören will ;D

    Macht weiter so! 44.

    P.s: ich habe vorher in einigen Foren gestöbert und mir bewusst dieses ausgesucht, da ich denke das hier meine Geschichte für mich am besten verstanden wird und hier einige (bestimmt noch mehr, nur noch nix von ihnen gelesen) sehr sympathische mitglieder sind :)

    In diesem Sinne,

    Ich wünsche euch einen wunderschönen Abend

    Silke

  • Hallo Silke!

    Herzlich willkommen hier im Forum!

    Ich bin Betroffene und Angehörige - zu Deiner Co-Abhängigkeit finde ich nicht so die richtigen Worte, deswegen überlasse ich das mal den "Profis". Aber was hat Dein Freund frisch trocken auf Feiern zu suchen wo ordentlich gebechert wird?

    Alles gute - ich wünsche Dir gutes Aufdröseln Deiner Co-Abhängigkeit.

    LG
    Caroline

  • Zitat

    Ich finde ihn sowieso und setze ihm die Flasche unter die Nase..komischerweise schüttet er sie dann in den Abfluss..als ob es ihm peinlich wäre vor mir offen zu trinken


    Ich hätte das so gemacht, eine Flasche zum Finden und eine weitere gut versteckt ;)
    Unterschätze nicht den Einfallsreichtum von Alkis.

    LG Gerd

  • Guten Morgen Silke,

    willkommen im Forum!

    Vor vielen Jahren betrieb ich ein Forum für Residenten in Spanien, kenne also die Situation bzgl. Alkoholismus und Suchthilfe dort sehr gut.
    U. a. auch deswegen schreibe ich immer wieder mal, dass viele hier in Deutschland unsere luxuriöse Situation mit den unzähligen Hilfsangeboten und Facheinrichtungen überhaupt nicht zu schätzen wissen.
    Ich bin selbst trockener Alkoholiker, und in der Selbsthilfe tätig. In meine Gruppe, so wie in viele Kreuzbundgruppen, kommen auch Angehörige. Wir profitieren gegenseitig von unseren Erfahrungen und erhalten durch die jeweils andere Betroffenenseite einen anderen Blick auf die Sucht.

    Da Du Dich schon in Co-Abhängigkeit eingelesen hast, weiß Du, dass es wenig Sinn machen würde, wenn wir hier gemeinsam über Deinen Freund schreiben. Du hast Dich ja hilfesuchend an das Forum gewandt, weil Du etwas für Dich tun möchtest.
    Das ist auch der einzige richtige Weg für Angehörige von Suchtkranken, um mit ihrem Erleben in dieser Sucht fertig zu werden.
    Ich war viele Jahre verheiratet, und meine Ex-Frau hat meine Sucht schon mit jungen Jahren bis zu meinem Suchtausstieg miterleben müssen. Sie ist dabei genauso krank geworden, wie ich es war. Co-Abhängigkeit ist zwar leider immer noch eine stiefmütterlich behandelte Krankheit (Die verkannte Krankheit), und im Gegensatz zur Sucht selbst, finden sich nur schwer Hilfsangebote, selbst hier in Deutschland.

    Bei Sucht übernehmen z. B. die Krankenkassen in der Regel problemlos die Behandlung und weiterführende Therapien, während betroffene Co-Abhängige gezwungen sind „zu tricksen“, indem sie psychosomatische Symptome (die auch meist tatsächlich vorhanden sind) in den Fokus rücken.
    In Spanien wird es für Angehörige überhaupt nichts geben, außer den spärlich gesäten Al-Anon Gruppen.

    Egal auf welchem Weg, ob über dieses Forum, oder dass Du tatsächlich vor Ort eine Gruppe finden würdest, in der Du Dich über Dich und Deinem Problem mit der Suchterkrankung Deines Freundes austauschen kannst, wichtig ist, dass „es um Dich“ geht!
    In der Phase 2 der Co-Abhängigkeit suchen Angehörige oft nach den Verstecken, in denen der Alkoholiker seinen Stoff für Notfälle (wenn er dringend seinen Pegel auffüllen muss) gebunkert hat. Oder sie versuchen seinen Konsum zu kontrollieren – und vieles mehr.
    Das alles bringt überhaupt nichts. Im Gegenteil: Der Alkoholiker wird nur noch einfallsreicher und seine Tricksereien werden immer raffinierter.
    Aber diese Symptome der Co-Abhängigkeit führen vor allem zu einem: Als Angehörige wirst Du immer tiefer in die Sucht mithineingezogen, solange, bis sich auch Dein Leben nur noch um die Sucht dreht.

    Wie Du schon schreibst, klingt es sehr hart und fast unmenschlich, wenn ich auch Dir schreibe: Je weniger Du Deinem Freund hilfst, je mehr Du ihn dadurch zwingst, sich selbst zu helfen, und je mehr Du Dich von seiner Sucht distanzierst – und zwar deutlich und konsequent – umso eher „hilfst Du ihm wirklich“.
    Er soll schauen, wie er mit seinen Verantwortlichkeiten zurechtkommt und die Folgen seiner Sucht spüren und tragen müssen. Dann, eventuell, ist eine Umkehr möglich und er kann an den Punkt kommen, an dem er selbst den Wunsch hat, seine Sucht zum Stillstand bringen zu wollen.

    Sehr häufig ist auch tatsächlich die Angst vor dem Alleinsein, oder, auch das schreibst Du, die Angst davor „selbst unterzugehen“, wenn Angehörige den Alkoholiker verlassen, ausschlaggebend, warum sie gegen jedes besseren Wissens und trotz aller Alkoholexzesse an seiner Seite bleiben.
    Ich habe schon relativ viele Angehörige bei ihrem Ausstieg aus der Co-Abhängigkeit begleitet. Bei allen war eines gleich: Als sie bereit waren, etwas für sich selbst zu tun und sich von der Sucht des Partners distanzierten, ging es ihnen ein vielfaches besser.

    Natürlich, und das sage ich immer dazu, ist es völlig normal in einer Partner- und Freundschaft, dass man füreinander da ist und sich gegenseitig hilft. Aber in diesem Fall (in der Sucht) nicht, wenn der Partner seiner primären „Liebe“, nämlich dem Alkohol frönt.
    Neben dieser „ersten Liebe“ bist Du machtlos und spielst bestenfalls die zweite Geige. Die Sucht ist in ihrer aktiven Phase so stark, dass alles, auch die Liebe zu Dir, neben ihr verblasst.

    Wenn Dein Freund ernsthaft und für Dich nachvollziehbar und glaubwürdig etwas gegen seine Sucht unternimmt, dann, aber nur dann kannst Du ihm jede Hilfe anbieten, die er von Dir benötigt.

    Kurz zu „er trinkt keinen Schnaps, sondern nur Bier“.
    Es ist völlig egal, ob er Schnaps (38 Vol.-%), Wein (10-14 Vol.-%) oder Bier (4,9 Vol.-%), ja selbst ob „Sportler-Bier“ (3,5 Vol.-%) trinkt. Allein, dass die Getränke reinen Alkohol enthalten (2 dcl Schnaps 6.1 gr., ¼ Wein 22 gr., eine Flasche Bier 0,5 l 19,6 gr., und Biermixgetränke 0,33 l 9,2 gr. ist entscheidend. Die wenigsten Alkoholiker wissen, dass sie so dann mindestens 3 Schnäpse trinken könnten, um auf den Alkoholgehalt von einem Bier zu kommen.

    Ich kann Dir nicht dazu raten, dass Du Deinen Freund verlassen solltest. Genauso wenig, wie dass ich Dir empfehlen könnte bei ihm zu bleiben, egal was kommt.
    Empfehlen kann ich Dir aus Erfahrung nur, dass Du höllisch auf Dich selbst aufpassen musst, wenn Du nicht in Gefahr geraten möchtest, bei einer weiteren Eskalation der Sucht Deines Freundes mit unterzugehen.
    Da relativiert sich dann schnell die Angst, im Fall einer Trennung selbst unterzugehen. Viele Angehörige, die bei ihrem weitertrinkenden Partner geblieben sind, waren schließlich gesundheitlich, ob psychisch oder physisch, sozial und finanziell genauso am Ende, wie der Alkoholiker selbst.


  • Aber was hat Dein Freund frisch trocken auf Feiern zu suchen wo ordentlich gebechert wird?

    Hi Caroline,

    Es waren Geburtstagsfeiern. Jetzt steht erstmal nix mehr an. Und ja im Grunde hast du recht er hat da nix verloren so kurz nach dem letzten Schluck!
    Danke fürs willkommen heissen. Du sagst du bist betroffene und Angehörige? Wie genau kann ich das verstehen? :)


    Ich hätte das so gemacht, eine Flasche zum Finden und eine weitere gut versteckt ;)
    Unterschätze nicht den Einfallsreichtum von Alkis.

    LG Gerd

    Hallo Gerd,

    ja da muss ich dir zustimmen. Die Sucht macht kreativ und einfallsreich.
    Ich Frage mich immer warum ein Alkoholiker heimlich trinkt. Ich meine ist es peinlich offen vor dem Partner zu trinken? Oder möchte man Konflikten aus dem Weg gehen, weil der Partner wieder sagt: Trinkst du schon wieder? Reicht es nicht langsam? Hattest du nicht genug?
    Oder ist euch bewusst das ihr süchtig und krank seid und versteckt es deshalb?
    Mein Freund sagte mir er hätte den Alkohol versteckt um mich nicht zu verletzen, es ist nur so das ich viel verletzter bin wenn ich wieder merke das der heimlich getrunken hat, als wenn er es mir offen sagen würde. Ich weiss nicht ob ich mich grade verständlich ausgedrückt habe nur ist es so schwer für mich in den kopf eines Mannes zu schauen den der Alkohol beherrscht.
    Vielleicht kann hier ein betroffener ja, wenn er/sie Lust und Zeit findet etwas zu schreiben.

    Es ist ja jetzt ein wenig her das er zuletzt getrunken hat und ich weiss nicht ob der von den Angehörigen das kennt, aber er arbeitet heute und ich hab Urlaub und normalerweise nimmt er immer essen mit zur Arbeit aber gestern hatten wir viel zu erledigen weil er frei hatte und heute konnte er kein essen mitnehmen und muss sich in der Mittagspause was kaufen. Allerdings hat er Geld mit und die Angst in mir das er sich statt dessen nach der Arbeit Bier kauft sitzt sehr tief.

    Es ist ganz merkwürdig, er ist der der abhängig ist und wenn er alleine mit Geld unterwegs ist, bin ich es die die ganze Zeit über den scheiss Alkohol nachdenkt.
    Ich will das gar nicht und trotzdem sind die Gedanken immer da ;(

    Naja Danke auf jeden Fall für eure Rückmeldungen..es tut gut das mal raus zu lassen und sich auszutauschen.
    Dankeeee :)

    LG

    Silke

  • Hallo Dietmar,

    wow Danke das du dir die Zeit genommen hast um mir so ausführlich zu schreiben.

    Ja in Spanien ist es sehr schwer für deutsche Residenten etwas zu finden das hilft. Wir waren beide mal bei den AA's aber das hat Chris nicht viel weitergeholfen. Ich war noch ein paar mal da um mich mehr über die Krankheit und die Sicht zu informieren.
    Zum Verständnis, ich trinke gar nicht..das habe ich nie und habe das auch in Zukunft nicht vor. Deshalb weiss ich auch nicht wie ein Rausch ist usw usw.

    Was mir bei den AA's sehr gut gefallen hat ist das sie sich immer wieder sagen heute nicht! Denn ich glaube auch das es ein schrecken für einen jungen Suchtkranken ist wenn er realisiert das er nie wieder in seinem Leben Alkohol trinken will/darf wie auch immer man es nennt. In kleinen Schritten wie Heute nicht..das gefiel mir ganz gut.

    Ich habe mich wirklich sehr viel über diese Krankheit informiert um ihm bestmöglich helfen zu können..natörlich bin ich auch da über allen carrs Buch gestolpert nie wieder alkohol.
    Dort hat mit der Vergleich mit der fleischfressenden Pflanze sehe gut gefallen. Man sieht was der Alkohol mit Menschen anstellt und trotzdem denkt man irgendwie naja bei mir istbdas nicht so schlimm.. Ich hab das im Griff bis man plötzlich unten bei den fliegen liegt.

    Dietmar für mich macht es einen grossen Unterschied ob er Schnaps oder bier trinkt, denn nach Schnaps wird er aggressiv und so richtig wirklich richtig eklig. Das wird er nach 12 Bier nicht. Er ist dann unangenehm, aber erträglich. Keinen Plan was der Schnaps mit ihm anstellt. Ist aber lieb das du das nochmal für mich aufgeschlüsselt hast :)

    Auch Danke für die lieben und mitunter harten Worte ich weiss ja das du recht hast, auf den kopf gefallen bin ich ja nicht hihi.

    Was für mich nur unendlich wichtig ist:
    Er hat jetzt endlich eine Therapeutin gefunden die er mag u bd wo ihm die Therapie Spass macht. Er hat alles durchgezogen was er sich bis jetzt vorgenommen hat. Sport, mit mir über die Dinge reden die ihn belasten, aber was ist mit mir?
    Die ständige Angst sitzt mir im Nacken..

    Schafft er es diesmal?
    Wann wird er wieder rückfällig?
    Wird er überhaupt wieder rückfällig?
    Trinkt er heute oder schafft er es?
    Kann ich ihn alleine lassen? Oder besorgt er sich wieder was?
    Manchmal hab ich das Gefühl SEINE Sucht ist mitunter auch meine Sucht, denn die Gedanken kreisen eigentlich nur noch darum. Keine Ahnung..es ist die Co Abhängigkeit die mich fertig macht.
    Ich möchte mich von den Gedanken lösen..mich frei machen und lieber an die schönen Dinge des Lebens denken doch verdammt nochmal der Kopf spielt nicht mit.

    Wie haben das andere Angehörige nur geschafft?

    LG

    Silke

  • Hallo Romie!

    Zitat: "Du sagst du bist betroffene und Angehörige? Wie genau kann ich das verstehen? "

    Ich komme aus der mindestens dritten Generation Alkoholiker und bin selber abhängig geworden. Ich kenne also wahrscheinlich alle/viele Seiten dieser Krankheit. Unter anderem war meine Oma war Co-Abhängig wie es "im Buche steht" und mein Opa schwerer Alkoholiker. Das war nicht so "prickelnd" als ich dort einige Jahre gewohnt habe. Aber wie Du siehst: es hat mich nicht davor geschützt selber abhängig zu werden.

    Du solltest den Hinweis von Dietmar wirklich ernst nehmen und vor allem erstmal an Dich denken. Dein Freund kann sich im Prinzip nur selber helfen. Lies Dich in den wirklich erhellenden Beiträgen hier durch und ich wünsche Dir, dass sich bald eine/r Angehörige/r C-Abhänigige/r hier meldet um Dich zu unterstützen. Vor allem dieses ständige daran denken was ER wohl macht ist schlimm. Das kenne ich noch von früher.

    LG
    Caroline

  • Hi Caroline,

    aaah okay verstehe..
    Ja mein Vater war auch schwerer Alkoholiker ist dann gestorben als ich in der Pubertät war. Ich glaube das dieses Erlebnis mich immer davon abgehalten hat zu "trinken".
    Tut mir leid zu hören das es bei dir anders war.

    Mein Stiefvater war trockener Alkoholiker sehr lange trocken und er hat früher soviel getrunken das er alles verloren hatte..frau Haus einfach alles.
    Mit meiner Mutter hatte er einen Neuanfang und sie hat ihn kennengelernt als er schon trocken war. Als meine Mutter dann vor knapp 6 Jahren gestorben ist hat ihn das wieder runtergezogen. Er hat wieder angefangen zu trinken..icv wollte ihm helfen, aber ich hatte ja auch noch Chris zuhause der damals noch stark getrunken hat. Leider hat mein Stiefvater sich, klingt hart das so zu schreiben, tot gesoffen. Er hat so viel getrunken und ist dann nachts an seinem erbrochenem erstickt. So die Auskunft der Ärzte.

    Ich habe mich lange Zeit schuldig gefühlt, weil ich nicht wirklich geholfen habe und ihn nicht aufgenommen habe, es hat wirklich sehr lange gedauert bis ich mir darüber klar wurde das nur er selbst sich hätte helfen können. Auch wenn ich ihn aufgenommen hätte wahrscheinlich hätte er weiter getrunken und naja wie sich immer..ich habe schon viel in meinem doch recht jungen leben gesehen und erlebt und es würde mir such deshalb nie in den Sinn kommen zu trinken.

    Kann mir vorstellen das es bei anderen viell auch bei dir Caroline ins Gegenteil umschlägt und man sich betäubt und das alles vergessen und verdrängen will.

    Darf ich fragen wann du deine ersten Erfahrungen mit Alk gemacht hast und wieso du angefangen hast?

    Jetzt bist du ja trocken oder? Wenn ja wie lange denn schon und wie hat es bei dir Klick gemacht?
    Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Glück dieser Welt und das du dein Leben ohne Alk in vollen Zügen geniesst :)

    LG

    Silke

  • In die Sucht, genauso wie in die Co-Abhängigkeit rutscht man i.d.R. in kleinen, oft fast unmerkbaren Schritten.
    Aus der Sucht und der Co-Abhängigkeit heraus kommt man ebenso nur mit vielen kleinen Schritten.
    Trockene Alkoholiker, die ggf. schon Rückfälle nach einer Zeit der Abstinenz erlebt haben, wissen, dass es oft die unrealistischen Erwartungen und Ziele waren, die sie dann – aus Enttäuschung – wieder rückfällig werden ließen.
    Das nur zu dem Motto der AA „heute bin ich trocken“.

    Für mich ist es immer wieder erstaunlich, wie gut sich Angehörige über die Sucht ihres Partners informieren. Das wünschte ich mir oft auch von den betroffenen Suchtkranken.
    Aber darin liegt auch eine große Gefahr: Wenn sich Angehörige mehr mit der Sucht des Partners beschäftigen, als mit ihrer eigenen Befangenheit durch die Krankheit.

    In meiner Gruppe ist eine Angehörige Ehefrau eines Alkoholikers, die sich jahrelang über die Sucht ihres Mannes informierte – und ihre eigene Co-Abhängigkeit überhaupt nicht wahrnahm. Als ich ihr sagte, dass es auch Therapien für Co-Abhängige (z. B. bei der Caritas) gibt, fiel sie aus allen Wolken. „Wieso muss ich eine Therapie machen?“ fragte sie, „ich trinke doch nicht.“

    Weswegen Dein Freund beim Konsum von Hochprozentigem so aggressiv wird, und bei Bier nicht, wird wohl am Hopfen liegen, der ja bekanntlich beruhigt. (Spaß muss auch mal sein! :))
    Aber grundsätzlich ist es organisch und von der Wirkung, aber besonders auch von der Schädigung her völlig egal.

    Was Du hier geschrieben hast, sollten sich manche Angehörige auf den morgendliche Spiegel kleben, weil es die Krankheit – Co-Abhängigkeit auf den Punkt bringt.

    Wie haben es andere Angehörige geschafft, ihre Co-Abhängigkeit abzulegen:
    In dem sie sich vom Suchtkranken – besonders von seinem Befinden und seinem Zustand – trennten.
    „Es ist mir egal ob er gerade säuft. Es geht mich nichts an, wenn er wieder versackt. Soll er trinken, es ist nicht mein Problem. Ich sorge für mich und übernehme für mich die Verantwortung. Er muss die Verantwortung für sich selbst tragen.
    Ich warte jetzt noch ab, ob er tatsächlich ernsthaft etwas gegen seine Sucht unternimmt, dann werde ich mich von ihm trennen, und für mein Wohlergehen sorgen.
    Mein Leben, mein Glück hat Vorrang. Wenn ich unglücklich bin, wenn ich krank werde, wenn ich vor Sorgen zu nichts mehr fähig bin, kann ich weder ihm noch mir helfen.
    Und so weiter ….

    Ich muss Dir leider schreiben: In der Mehrzahl der Fälle von Co-Abhängigkeit haben Angehörige es bitter bereut, sich nicht viel, viel früher vom Suchtkranken komplett zu lösen. Oft waren dann die finanziellen, sozialen, aber auch psychischen und psychosomatischen Schäden schon so groß, dass es sehr schwer war, wieder zu gesunden.
    Und leider muss ich dazu auch schreiben: Nicht wenige suchtkranke, trinkende Alkoholiker bauen gerade auf „die Hoffnung“, die die Partnerin ständig vor sich her schiebt. Weil es diese Hoffnung ist, die sie an konsequentem Handeln hindert.
    „Ich gebe ihm nochmal eine Chance … und nochmal … und nochmal ….“ Und irgendwann ist man so tief in die Sucht des Partners verstrickt, dass man, so paradox es sich anhört, gar nicht vorstellen kann ohne die Sucht und das Sich-Drum-Kümmern weiterleben zu können.

    Dann kommt es zu der wirklich paradoxen Situation, dass – wenn sich Angehörige vom trinkenden Partner lösen – sie zuerst einmal in ein tiefes, leeres Loch fallen und überhaupt nichts mit sich anzufangen wissen. Genauso wie beim Suchtkranken, wenn er endlich den Alkohol weglässt, der ja eine Unmenge an Lebenszeit geraubt hat, ist da, wo bisher die Sucht war, plötzlich – Nichts.
    Man kann es dann fast nicht glauben, aber: Es fehlt dann Etwas.

    Wegen all dieser Gründe ist es so immens wichtig, dass sich Co-Abhängige genauso wie der Suchtkranke, aktiv um ihre Genesung kümmern, ggf. Selbsthilfegruppen besuchen, über ihre Probleme mit anderen Betroffenen reden, in Suchtberatungen gehen und Gesprächstherapie machen, usw.
    Und bei vielen Co-Abhängigen dauert die Genesung oft länger, wie einen Alkoholiker trocken zu legen …

    In Deutschland gibt es - rein statistisch, also formal erfassten - ca. 2 Millionen Alkoholkranke.
    Rechnet man das hoch, dann gehen seriöse Schätzungen davon aus, dass es mindestens 8 - 10 Millionen Co-Abhängige gibt.

    Genaus so ist aber auch der Beitrag von Caroline zu werten: Fast jeder Alkoholkranke, auch die, die ihre Sucht zum Stillstand bringen konnten, haben in ihrem unmittelbaren Umfeld einen aktiv Süchtigen. Sind also damit sowohl als Suchtkranke betroffen, als auch als Angehörige, Freunde, Arbeitskollegen, usw...
    Und hier lauert dann die nächste, nicht zu unterschätzende Gefahr: Das Helfersyndrom ...

    Ich wünsche Euch allen eine schönes Wochenende. Ich bin auf Tour, genauer gesagt: Ich gehe übers Wochenende ins Kloster. 8)

  • Hallo Dietmar,

    du hast ja sowas von recht! Aber wirklich extrem recht ;D

    Als ich mich das erste mal von ihm getrennt hatte wusste ich Tatsache nix mit mir anzufangen. Alles in meinem Kopf hat sich nur um seine sucht gedreht und plötzlich war da nichts mehr.
    Aber so sehr ich ihn auch Liebe, diese Zeit hat mir klar werden lassen das ich auch ohne ihn leben kann und das auch tun werde sollte er es jetzt aufs Spiel setzen. Die Situation mit meinem Stiefvater hat mir vieles bewusst gemacht und ich habe lernen müssen das ich nicht für seinen Tod verantwortlich bin, sondern nur er selbst. Natürlich war er krank, doch ich konnte ihn nicht heilen. Er hatte kein Geld für eine Therapie und nach DE zurück wollte er nicht und somit hat er sein Schicksal selbst gewählt.

    Mit euch zu schreiben hilft mir auch grade extrem diese Gedanken zu verbannen. Also die ganzen fragen was er grade macht ob er trinkt usw. Ich will gar nicht daran denken. Ich habe Urlaub und möchte lieber an schöne Dinge denken. :)

    Natürlich habe ich mich gut über die sucht informiert und auch gelernt das es nichts bringt zu sagen DU hast scheisse gebaut u bd deshalb geht es auch mir schlecht oder DU ruiniert alles oder DU bist der Trinker und machst alles kaputt!
    Diese ganzen Vorwürfe bringen gar nichts es bringt den Suchtkranken nur noch weiter in die sucht!

    Ich habe von AA auch mitgenommen das man besser nur von sich spricht also besser sagt ICH fühle mich verletzt weil...
    Oder ICH bin enttäuscht, denn....

    Glaub mir Dietmar ich habe mich jahrelang mehr mit seiner Sucht beschäftigt als mit mir. Ich bin da sehr ehrlich und ich habe seine Sucht vor alles gestellt am meisten vor meine eigenen Bedürfnisse..immer und immer wieder!
    Und natürlich wie man das wahrscheinlich immer von Co Abhängigen hört habe ich ihm tausendmal gedroht ihn zu verlassen..etwas geändert hat er erst als ich ihn verlassen habe! Vorher waren das für ihn wahrscheinlich für ihn nur leere Worte.. Jaja sie sagt das immer aber sie bleibt eh bei mir.

    Ich glaube dass das sehr häufig passiert was du beschreibst, denn ich war mir lange der Co Abhängigkeit nicht bewusst. Ich hatte viel darüber gelesen und dachte nein so ist es bei mir nicht ich versuche ihm wirklich zu helfen..viell habe ich es auch verdrängt weil ich es nicht sehen wollte. Es hat lange gedauert bis mir klar wurde das seine sucht mein Leben bestimmt.
    Ich weiss das seine Therapeutin wo er jetzt ist auch eine Therapie für Angehörige macht und das is in Spanien sehe selten, aber keine Ahnung ob es Sinn macht zu der gleichen zu gehen?!?
    Da bin ich mir sehr unsicher.

    Der Hopfen jajajajajaja :D ;D
    Irgendwie ist die Wirkung echt krass unterschiedlich, klar von der Schädigung her ist es egal. Alkohol bleibt Alkohol egal ob Bier Schnaps oder Wein!

    Danke nochmals das du dir die zeit nimmst solche langen Antworten zu verfassen..das ist nicht selbstverständlich und ich danke dir ehrlich von Herzen dafür. Es hilft mir sehr :) ich wünsche mir für ihn das er es diesmal schafft, sollte er es nicht schaffen dann werde ich mich von ihm und der sucht lösen..7 Jahre sind eine lange Zeit und ich habe es dann doch auch irgendwann mal verdient ohne ständige Co sucht Gedanken zu sein!
    Vielleicht schaffe ich das auch bald schon mit eurer Hilfe, aber wahrscheinlich wird es ein langer Weg auch wenn Chris den Absprung endgültig schafft, werden die Gedanken bei mir noch lange da sein :-\

    Uiuiui ein Wochenende im Kloster :)
    Ich wünsche dir eine Menge Spass und ein erholsames Wochenende lieber Dietmar!

    LG

    Silke

  • Hallo, Romie, und auch von mir ein HERZLICHES WILLKOMMEN hier im Forum :welcome:

    Da ich mich eigentlich nur meinen Vorschreibern anschließen kann, vorerst nur kurz zu mir:
    Ich bin 55, Alkoholiker, sein nunmehr 10 Jahren trocken und in der Selbsthilfe aktiv.

    Die AA sind zwar insgesamt nicht ganz so mein Ding, aber sie haben doch etliche gute, sehr gute Ansätze, derer ich mich ungeniert bediene. Bin eben egoistisch. Und "Gesunder Egoismus" ist nicht nur für uns Betroffene gut, sondern eigentlich für JEDEN (also auch für Angehörige).

    Hör auf Dich selbst, tu Dir was Gutes!
    Sich von einem Menschen, der einem im Großen, Ganzen nicht guttut, NICHT zu lösen, nur weil man schon die Zeit X mit ihm zusammen ist, ist wie Selbstmord auf Raten. Also mach eine Liste mit SOLL und HABEN - und guck, was als SALDO übrigbleibt.

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo greenfox,

    10 Jahre trocken, das nenne ich mal einen grossen Erfolg :)

    Ich habe leider noch keine Zeit gefunden deine Geschichte zu lesen, sollte sie hier zu finden sein.

    Und ja AA war leider sich nicht Chris Ding. Ich kann könnte mich wirklich auch nur mit Ansätzen anfreunden.

    Es ist schade das es hier nicht wirklich Selsthilfegruppen gibt, denn diese würden Chris bestimmt gut tun. Das Problem bei AA war ja unter anderem auch das die eigentlich alle ü50 waren, jetzt nichts gegen ältere Menschen, bitte nicht falsch verstehen aber Chris war 25 zu dem Zeitpunkt und konnte damit nichts anfangen ich denke er hätte sich in einer gemischten Gruppe wohler gefühlt jung/alt.

    Ich habe ein bisschen schon von dir gelesen greenfox und ich finde es wirklich faszinierend wie sehr du dich einsetzt für Suchtkranke das du deine Gruppe vorstellst. Das ist richtig klasse, ehrlich. Viele trauen sich bestimmt auch nicht offen zu sagen das sie süchtig oder Co Abhängig sind doch wenn man dann so eine Gruppe vorstellt dann traut man sich vielleicht eher hin. Toll das du dich so engagierst!

    Und ja du hast recht..wenn es nicht funktioniert muss man sich lösen solange man noch psychisch stark und nicht finanziell gebrochen ist. Ich schaue mir seine Veränderung jetzt erstmal an. Letztes mal hat er eine Therapie gemacht weil ich ihn verlassen habe aber diesmal hat er sie aus freien Stücken gemacht. Er hat gesagt er will nie wieder trinken und sich selber nach Hilfe umgeschaut. Ich weiß nicht warum er plötzlich abrupt aufhören will ich weiss nur das er es selbst entschieden hat und ich glaube das dies ein wichtiger Schritt ist. Nur möchte ich nicht an diesen schlimmen Co Abhängigen Gedanken festhalten. Ich denke ich werde mir morgen mal einen Shopping Trip mit einer Freundin genehmigen ;D
    Das tut mir gut und bringt mich auch auf andere Gedanken!

    Auf jeden fall auch Danke dir greenfox für die wahren Worte :)

    LG

    Silke

  • Hi Greenfox,

    wow was für eine Geschichte!

    Im Moment bin ich ehrlich sprachlos..das lasse ich jetzt erstmal sacken und werde aber später etwas dazu schreiben.

    Auf jeden fall kamen mir ein paar kleine Tränen bei deiner Geschichte..swhr bewegend!

    LG

    Silke

  • Hey,

    Ja das glaube ich und ich werde mich mal ein wenig durch das Forum lesen.

    Es ist toll von Menschen zu lesen die es geschafft haben :) auch wenn rückfälle vorhanden waren..letztendlich haben sie den richtigen und besseren weg gewählt!

    Kein Mensch ist vor dem Biest Alkohol sicher..treffen kann es jeden aus allen Schichten. Und JEDER einzelne kann stolz sein aus dieser Hölle zu entkommen, egal mit welcher Methode.

    Ich werde bestimmt noch viel weinen..auch vor Freude wenn ich mich hier durchlese, denn ich bin sehr emotional..aber auch interessiert wie andere Süchtige und Angehörige es geschafft haben sich aus dem Dreck zu befördern..ich möchte diese Geschichten nicht lesen weil ich Sensationsgeil bin sondern weil ich daraus noch mehr lernen kann was meinen Partner angeht aber allem vorran kann ich daraus etwas für mich selbst ziehen und lernen und mich mit anderen an ihrem Erfolg freuen :)

    Bin gespannt was mich erwartet!

    LG

    Silke

  • Hallo Silke,

    ich habe im Moment ziemlich viel um die Ohren, deswegen nur leider eine knappe Antwort: Dein "Werdegang" als Co-Abhängige scheint mir klassisch zu sein... aber ich habe ein sehr gutes Gefühl bei Dir, dass Du es schaffen kannst da wieder raus zu kommen!

    Lesen tue ich alles, aber ich habe leider zur Zeit nicht die Kraft auf alles zu antworten. Nur so viel: ich "kämpfe" um jeden Tag der Trockenheit.

    Der erste Vollrausch war mit 15 Jahren, das hat aber gereicht um den Konsum dann auf niedrigem Niveau zu halten. Richtig angefangen zu Trinken habe ich Ende 20. Ich wusste mir in einer schlimmen Lebenskrise nicht anders zu helfen. Es hat mir damals wohl das Leben gerettet mich mit Alkohol zu betäuben, aber nun habe ich den Schlamassel... ;) Ich habe viel positives in meinem Leben, aber die Sucht hat mich viel zu lange begleitet.

    Hab eine gute Zeit, sorg für Dich - ich finde Dein Avatar gut.

    LG
    Caroline

  • Hey liebes,

    Ja ich hatte irgendwo gelesen das du auch 2 Katzen hast :)

    Und schwupps hab ich den Avatar geändert..hihi

    Vielleicht sollte ich wieder meine Katzen einstellen nixweiss0

    Hey es ist nicht schlimm wenn man nicht sofort antwortet..ich kenne das viel um die Ohren haben.

    Hmm das is eine Riesen scheiss Situation..der Alkohol hat dir einst das Leben gerettet und dann zerstört er es :(

    Du kämpfst um jeden Tag der trockenheit?
    Mir tut es wirklich sehr leid zu hören das du jeden Tag kämpfen musst..ehrlich man sollte nicht kämpfen man sollte froh sein das man sich das drecksszeug nicht gibt, aber ich weiss das ist sicherlich einfacher gesagt als getan.

    Ich persönlich finde du kannst auf jeden Tag unendlich stolz sein in dem du deinem Körper kein Gift zufügst.

    Und danke dir für deine aufmunternden Worte :*

    Ich habe bis auf diese "fxdjdjdjs" Co Gedanken eine wirklich gute Zeit Und diese wünsche ich dir auch :)

    Ich wünsche dir von Herzen das du eines Tages nicht mehr kämpfen musst und du es als Erleichterung empfindest dir das Gift nicht geben zu müssen!

    Alles Liebe

    Silke

  • Liebe Silke,

    Deine Wünsche für’s „Klosterleben“ haben mich wohl begleitet. Es war sehr schön, erlebnis- und lehrreich. :)
    Ab und an, meist in den späten Abendstunden, habe ich hier rein geschaut, Und ich möchte zum Ausdruck bringen, dass es mir im Zuge der Hilfe, die dieses Forum bietet, sehr gut tut, in leider meist seltenen Fällen auf Angehörige wie Dich zu treffen.

    Du bist m. E. schon sehr weit mit Dir und Deiner Co-Abhängigkeitserkrankung gekommen, hast in viele emotional schwierige Innen-Situationen eine hervorragende Reflektion und bist auf einem guten, Dich – im Sinne der Co-Abhängigkeit – gesunden lassenden Weg.
    So eine Entwicklung freut mich sehr!

    Zu Deiner Frage bzgl. Therapeutin, und ob es Sinn machen würde, wenn Du zur selben in Gesprächstherapie gehen sollst, wie Dein Freund, kann ich Dir nur aus eigenem Erleben berichten, und aus dem, was meines Wissens nach Standard für Therapeuten ist: Aufgrund der hohen Befangenheit der Therapeutin Deines Freundes, weil sie eben „seine Therapeutin“ ist, würden die mir bekannten Therapeuten eine gleichzeitige Behandlung von Dir ablehnen.
    Oft empfehlen solche Therapeuten aber dann weiter an einen anderen, ihnen bekannten – und meist auf die Sache (Co-Abhängigkeit) spezialisierten Therapeuten.

    Zitat

    Es hilft mir sehr ich wünsche mir für ihn das er es diesmal schafft, sollte er es nicht schaffen dann werde ich mich von ihm und der sucht lösen..7 Jahre sind eine lange Zeit und ich habe es dann doch auch irgendwann mal verdient ohne ständige Co sucht Gedanken zu sein!

    Meiner eigenen Erfahrung nach muss man nicht immer gleich von kompletter Trennung reden. Abgesehen davon, dass ja allein durch eine Trennung das Problem (die Co-Abhängigkeit) nicht erledigt ist, genügt in vielen Fällen einfach auch mal eine Zeitlang konsequente Distanz und – wie auch schon oft erlebt – vorübergehende räumlich Trennung. Sozusagen als Schuss vor den Bug des Alkoholikers. Um ggf. die Ernsthaftigkeit der Konsequenzen zu unterstreichen.
    Manchmal – so schien es mir auch von außen – ist das auch für den Suchtkranken ein guter Weg, obwohl er sich anfangs heftig dagegen sträubt.

    Aber es gibt Raum und Zeit um sich „ordnen zu können“, es schafft die nötige, durch die vorübergehenden Trennung entstehende Perspektive, um „klarer zu sehen“, wo man (der Alki) tatsächlich steht, was noch kommen könnte, wenn man weitertrinkt, usw.
    Paare, die ich in dieser Phase begleiten durfte, haben sie allesamt als produktiv in ihrer eigenen – getrennten – Weiterentwicklung empfunden. Oft wurde mir im Nachhinein gesagt, dass so erst die notwendigen Veränderungen möglich geworden sind.

    Nicht vergessen darf man in der ganzen, höchst problematischen Situation, in der sich ein Alkoholiker und seine Angehörige befindet, dass da auch sehr starke, antreibende und „brennende“ Emotionen, wie die Liebe, die Fürsorge, das Mitgefühl, usw. im Spiel sind.
    „Man kippt das Bad nicht gleich mit dem Kind aus“, sagt man. Damit ist – für mich – gemeint, dass man eine ehemals gut funktionierende Partnerschaft und Liebe nicht „so geschwind“ wegwirft und Tschüss sagen kann.

    Zitat

    Vielleicht schaffe ich das auch bald schon mit eurer Hilfe, aber wahrscheinlich wird es ein langer Weg auch wenn Chris den Absprung endgültig schafft, werden die Gedanken bei mir noch lange da sein .

    Das ist nicht anders, wie mit der Suchterkrankung, wie Du hier bereits in vielen Threads lesen konntest. Zwar haben einige Suchtkranke die große Neigung, kaum dass sie die Sucht einigermaßen zum Stillstand bringen konnten, nach Möglichkeit „nichts mehr damit zu tun haben zu wollen“, aber es ist eben eine mehr oder weniger lebenslange „Erkrankung“. D. h., die Suchtveranlagung, vor allem aber die Probleme, die zur Sucht geführt haben, sind allein damit, dass man den Alkohol weglässt noch lange nicht erledigt.

    Ein spannender Ansatz beim „Umprogrammieren“ von Co-Abhängigen ist u. a. NLP …
    Um wegzukommen, von den immer wieder um die Sucht des Angehörigen kreisenden Gedanken …

  • Hey lieber Dietmar,

    Bin grade unterwegs..vielen lieben Dank für deine netten Worte.

    Ich antworte später oder morgen ausführlicher:-)

    Aber wenn du magst..mich würde interessieren wie dein klostererlebnis war :)

    Hast du Lust und vor allem Zeit evtl mal von deiner Erfahrung zu berichten?

    Würde mich sehr freuen!

    LG

    Silke

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