BACLOFEN - MEINE RETTUNG

  • Hi,

    ich möchte mich kurz vorstellen.

    Ich bin seit ca. 7 Jahren alkoholabhängig.

    Meine tägliche Dosis lag bei ca. 1 Flasche Wodka täglich.
    Ich habe es aber vor ca. 3 Jahren geschafft, die Dosis auf ca. 0.3L pro Tag runter zu schrauben - Nach der Arbeit.

    Am Wochenende ist es aber immer ausgeartet, dort habe ich schon immer morgens um 7 angefangen ca. 0.3L Wodka oder Jägermeister zu trinken.
    Danach bin ich schlafen gegangen, als ich aufgewacht bin, nochmal die gleiche Menge -> Wieder schlafen gegangen -> Aufgewacht, nochmal die gleiche Menge.
    Das Samstag, Sonntag und wenn ich Urlaub hatte - Dann die gesamte Urlaubszeit.

    Teilweise bin ich mit zerbrochenen Schnapsflaschen neben mir aufgewacht und wusste davon nichts mehr.

    Ich habe es so oft versucht aufzuhören, habe es nie geschafft, es hat mich wahnsinnig gemacht.

    Ich habe dann mal aus Verzweiflung nach "Alkoholismus Medikament" gesucht und bin auf Baclofen gestoßen.

    Auch z.B. auf dieses Video

    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Ich habe mir das Medikament dann erst mal im Internet bestellt, leider als Pulver -> Etwas schwer zu dosieren.
    Später als Tabletten, allerdings wird man arm bei den Preisen im Internet, die 100er Packung für etwa 240 EUR.

    Ich bin dann kurz darauf zu einem Arzt, der mir die 100er Packung verschrieben hat. (Hat mit Privatrezept dann 25 EUR gekostet)
    Ich nehme pro 6 Tabletten a 25mg, also 150mg pro Tag, das ist zwar die doppelte Menge, als die die im Beipackzettel steht, allerdings habe ich keinerlei Nebenwirkungen, die ersten 10-14 Tage ist man zwar etwas neben der Spur, aber das lässt dann nach.

    Leider war nach 14 Tagen die Packung leer und ich bin erneut zu diesem Arzt, er wollte mir die nicht noch einmal verschreiben, ich soll in 2 Wochen noch einmal kommen.

    Nach 2 Wochen bin ich dort dann erneut aufgetaucht, dort hat er mir dann gesagt, er würde mir jetz noch eine Packung verschreiben und dann nicht mehr, ich soll mir jemand anderes suchen.

    Habe nun eine Ärztin in Regensburg, die sehr viel Erfahrung auf dem Gebiet Baclofen hat, die mir das Medikament regelmäßig verschreibt.

    Ich bin nun seit 5 Monaten ohne Probleme nüchtern, ich kann durch den Supermarkt laufen, mir Schnapsflaschen anschauen, ohne dass ich auch nur auf den Gedanken komme, etwas trinken zu wollen.

    Bestimmt wird der eine oder andere nun sagen - "Schön aber Tabletten sind nicht die Lösung".
    Mag sein, aber immer noch besser als sich tot zu saufen.

    Ich wollte meine Erfahrung hier mit euch teilen, in der Hoffnung, auch anderen helfen zu können.

  • Heftig, .... 240EURO für 100 Tabletten... 6 Stück am Tag.

    Ist hier evtl. nicht gerne gesehen aber mal dran gedacht dir legales CBD-Öl zu kaufen? Das kostet nur einen Bruchteil davon. Wirkt aber zuverlässig. Kratom gibt es auch noch.

    Könntest du mal etwas im Detail schreiben, wie genau dieses Baclofen wirkt? Was passiert nach dem man diese Tabletten genommen hat?

    Würde mich sehr interessieren.

  • Ich habe mir jetzt 2 Stunden lang diese Videos über Baclofen reingezogen und muss ganz ehrlich schreiben. Totale Gülle! 99% davon sind Werbung für ein überteuertes Homöopathisches Mittel. Der Wikipedia-Eintrag ist n Witz.

    Man könnte sich auch 6 Pillen H1-Blocker pro Tag reinschmeißen und hätte den gleichen Effekt. Guckt euch mal die Strukturformel an und vergleicht diese mal.

    Baclofen ist Bullshit! Nix weiter als ein extrem überteuertes Placebo.

    Noch etwas; Baclofen dient gegen Spastiken/Zuckungen!!! NICHT gegen Saufdruck.

  • noch was zum Baclofen;

    hier mal meine Erfahrung; Setzt euch mal s aufs Fahrrad im Frühling und setzt euch eininge CBD Hanfpflanzen. ;) die Kosten pro Pflanze ca. 3,50EURO und sind LEGAL. CBD erfüllt und minimiert nahezu komplett den Suchtdruck nach Alkohol. Es ist keine Alternative sondern ein Hilfsmittel davon loszukommen.


    diese Videos auf Youtube zB. sind der Brüller. Wie kann man Suchtkranken nur so eine Scheiße verkaufen wollen und dafür sogar noch Werbung machen? Ich muss echt kotzen.l :(

  • Hallo Maru,


    Heftig, .... 240EURO für 100 Tabletten... 6 Stück am Tag.

    Hättest du es mal richtig gelesen:

    Zitat


    Ich bin dann kurz darauf zu einem Arzt, der mir die 100er Packung verschrieben hat. (Hat mit Privatrezept dann 25 EUR gekostet)

    Inzwischen 5 EUR mit einem Kassenrezept dass ich alle 2 Wochen bekomme.

    Zitat


    Könntest du mal etwas im Detail schreiben, wie genau dieses Baclofen wirkt? Was passiert nach dem man diese Tabletten genommen hat?

    Darauf werd ich dir in dem Maße qualifiziert antworten wie deinen letzten 3 Beiträge hier.
    Deine Augen fallen dir aus dem Kopf und dein Magen implodiert.

  • Habe dich gefragt, wie es bei DIR wirkt und was es mit dir körperlich anstellt. DU hast hier immerhin nen Thread darüber geschrieben. Ich sehe bzw. lese da nur nix außer den ....

    Um das mal etwas konkreter auszudrücken: WAS PASSIERT BEI DIR WENN DU SAUFDRUCK HAST und dieses Homöopathische Mittel einschmeißt?

    Physisch und Psyschich..

    ...


    @Maru: Ich habe mal den Text etwas entschärft. So kannst Du Stammtischkumpane unter dem Tisch vollpöbeln! Wenn Du Dich nicht halbwegs gesittet benehmen kannst und mit Schimpfwörtern um Dich schmeissen musst, such Dir jemand anderes!
    Gruß >:(
    Greenfox

    Einmal editiert, zuletzt von Greenfox (6. November 2017 um 16:52)

  • Hätte ich die original Nachricht gelesen, würde ich wahrscheinlich nicht antworten.

    1. Es ist kein Homöopathische Mittel, das wäre nicht verschreibungspflichtig
    2. Ich habe deshalb ja keinen Saufdruck mehr

    Das Prinzip ist eigentlich ganz einfach.

    Die Alkoholsucht wird im Stammhirn ausgelöst, der Teil, der auch für das Überleben zuständig ist, der aber nicht kontrollierbar ist.
    Der Teil der für das eigentliche Denken zuständig ist, liegt vorne im Kopf.

    Man kann sich zwar z.B. so reinsteigern, dass man sich umbringen will und wirklich von der Brücke springt, aber das Stammhirn wird trotzdem dafür sorgen, dass man versuchen wird zu überleben sobald man im Wasser landet, weil dieser Teil des Gehirns die kürzere "Leitung" hat und auch "stärker" ist.

    Das Problem ist, dass bei einem Trinker im Stammhirn ein sagen wir mal eigener "Steuerkreis" gebildet wurde, der dafür sorgt, dass Alkohol inzwischen lebensnotwendig ist.

    Das heißt, man kann sich zwar dauernd zwanghaft denken, dass man nichts mehr trinken darf, aber das Stammhirn wird früher oder später immer dafür sorgen, dass man es trotzdem tut und man kann es auch nicht kontrollieren, da das Stammhirn und der Teil mit dem man denkt keine direkte Verbindung miteinander haben. (Deswegen ist es ja so schwer auf zu hören und nur wenige schaffen es)

    Beim Trinken von Alkohol wird grundsätzlich Dopamin im Stammhirn ausgeschüttet. (Glückshormon)
    Bei einem "normalen" Menschen werden sagen wir mal 5 Einheiten ausgeschüttet.
    Bei einem Trinker jedoch ca. 100 Einheiten, das liegt daran, dass er für etwas lebenswichtiges enorm belohnt wird, wie damals in der Steinzeit, als der Mensch noch jagen musste um zu überleben.

    Baclofen tut nun folgendes und das wurde auch nur zufällig von Dr. Ameisen herausgefunden:

    Es verhindert die Ausschüttung des Dopamins im Stammhirn wenn getrunken wird und natürlich auch, dass es auch nicht mehr lebensnotwendig ist.
    (Es wirkt auch auf das Gehirn bei Multipler-Sklerose um eben die "Symptome" zu lindern)

    D.h. man hat seine Ruhe und muss auch nicht mehr ans Trinken denken, weil es nun total unwichtig ist.
    Es funktioniert auch exzellent....
    Positiver Nebeneffekt, ich kann auch kein Wodka mehr riechen, stinkt total und dran denken auch nicht.

    Physisch und psychisch kann ich nur sagen...

    Physisch - Am Anfang beim hochdosieren, Schwindel, Übelkeit und weiche Knie. (Muskelrelaxan halt)
    Psychisch - Überhaupt nichts.

  • Hätte ich die original Nachricht gelesen, würde ich wahrscheinlich nicht antworten.

    Gut, dass Du es doch tust, denn hier sind die meisten ernsthaft interessiert ...

    Ein Gruppenfreund, der früher ständig extremen Sauf-/Suchtdruck hatte, hat übrigens auch von diesen "weichen Knien" beim Hochdosieren berichtet. Dies hat sich dann allerdings gegeben bzw. er hat sich an diese Muskelrelaxans gewöhnt.
    Von Schwindel und Übelkeit hat er nix gesagt.

    Und seit nunmehr über einem Jahr hat er keine Probleme, keinen Suchtdruck mehr :)

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Ja das mit den weichen Knien habe ich aber auch nicht mehr, ich habe gar keine Nebenwirkungen mehr.
    Nur eine einzige - wenn ich eh schon müde bin, ist es mit Baclofen noch schlimmer. Es ist schon öfter passiert, dass ich mit dem Handy auf dem Rücken liegend Videos angesehen hab, eingeschlafen bin und mir das Handy ins Gesicht gefallen ist.

    Ich bereue es, dass ich nicht schon Jahre früher drauf gekommen bin...

  • Es ist schon öfter passiert, dass ich mit dem Handy auf dem Rücken liegend Videos angesehen hab, eingeschlafen bin und mir das Handy ins Gesicht gefallen ist.

    Ist mir im Suff auch passiert ;)

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Manson, ich will das Medikament nicht verteufeln, wenn es Dir Hilft trocken zu bleiben dann ist es gut so.
    Ich habe mich informiert wie Baclofen wirkt. es gibt aber in Deutschland, noch ein Medikament das die selbe Wirkung hat.
    Der Wirkstoff heißt Nalmefen, es ist mit dem Namen Selincro, auf dem Markt.
    Für mich ist ein Medikament einzunehmen, um trocken zu bleiben, keine Option.
    Mein Weg ist mit offenen Augen durch das Leben zu gehen, Achtsam auf mich zu sein, mich zu reflektieren und Hilfe holen,
    wenn ich Sucht druck bekommen sollte.
    Bis jetzt hat es funktioniert. Ich habe mir mal überlegt, wie es wäre Baclofen einzunehmen, könnte dann 1-2 Bier trinken und dann wieder aufhören.
    Ich weiß es funktioniert bei mir nicht, wenn ich den Geschmack von Bier im Mund habe, dann möchte ich auch den Rausch spüren.
    Ich stelle mir auch die Frage, was passiert wenn Baclofen eingenommen wurde und der Proband dann doch mehr Alkohol konsumiert?
    Ich habe keine eine Antwort gefunden.

    Ich wünsche Dir viel Kraft,
    Wolfgang

    Das Leben leben ohne Alkohol und Medikamente!


  • Der Wirkstoff heißt Nalmefen, es ist mit dem Namen Selincro, auf dem Markt.

    Darüber habe ich mich auch informiert, es scheidet aber völlig für mich aus. Wegen 4 Punkten, wovon die ersten 3 für mich ausschlaggebend sind:

    1. Es wird über die Leber abgebaut, das kann ich nicht brauchen, wenn ich schon seit 10 Jahren jeden Tag Wodka in mich reinkippe.
    Baclofen dagegen wird unverändert über die Nieren ausgeschieden

    2. Die Einnahme und Anwendung von Nalmefen ist komplett anders gedacht als die von Baclofen
    Nalmefen soll eingenommen werden, sobald man das Gefühl hat trinken zu müssen, dieses tägliche Auf und Ab kann ich nicht gebrauchen

    3. Es sind so gut wie keine Erfahrungsberichte vorhanden, jedenfalls habe ich keine gefunden

    4. 220 EUR für eine 50er Packung ist schon echt heftig


    Für mich ist ein Medikament einzunehmen, um trocken zu bleiben, keine Option.


    Es muss nicht für immer eingenommen werden, sondern wird normalerweise nach 2 Jahren abgesetzt. (Ausnahmen gibts aber überall)


    Mein Weg ist mit offenen Augen durch das Leben zu gehen, Achtsam auf mich zu sein, mich zu reflektieren und Hilfe holen,
    wenn ich Sucht druck bekommen sollte.

    Für mich keine Option, ich hab 10 Jahre lang jeden Tag Wodka in mich reingschüttet und im Dauerrausch gelebt,
    seit dem letzten Absturz und der damit verbundenen längeren Zeit in der ich nüchtern war (2 Monate) sind nun schwupdiwup eben mal 4 Jahre vergangen,
    in denen ich jeden Tag versucht habe auf zu hören.
    - in denen ich mir auch ca. 30 mal im Jahr Krankheiten ausdenken musste für die Arbeit, weil ich nicht kommen konnte wegen einem Vollrausch
    - Geburtstage der Eltern verpasst habe, weil ich lieber gesoffen hab
    - es sich keine Ahnung wie viele hunderte von Kg leere Wodka Flaschen angesammelt haben, die ich nach 5 Monaten übrigends immer noch wegschaffe, weil ich damals nicht mehr die Kraft hatte,
    noch irgendwo hin zu fahren um die weg zu werfen

    Das ist mir die Lösung ehrlich gesagt sch.. egal, hauptsache sie funktioniert und am besten schnell, Gedanken über sich selbst kann man sich hinterher immer noch machen, wenns vorbei ist.



    Bis jetzt hat es funktioniert. Ich habe mir mal überlegt, wie es wäre Baclofen einzunehmen, könnte dann 1-2 Bier trinken und dann wieder aufhören.
    Ich weiß es funktioniert bei mir nicht, wenn ich den Geschmack von Bier im Mund habe, dann möchte ich auch den Rausch spüren.

    Hast du's ausprobiert?
    Am Anfang bis die richtige Dosis gefunden wurde, trinkt man immer wieder mal, aber definitiv nicht mehr so viel, weils einem irgendwie vergeht, es ist einfach nicht mehr das gleiche Gefühl.
    Bei täglich 1L 40%igem kann ich definitiv auch sagen, dass ich nicht nach 2 Gläsern aufhören konnte.
    Wie es dann langsam angefangen hat zu wirken, war es so, dass ich ca. 100-200ml Wodka getrunken habe, das einzige was mir das gebracht hat, war n schlechtes Gefühl,
    dass ich doch getrunken habe, aber überhaupt kein Rauschverlangen mehr oder dass es mir überhaupt auch nur irgendwas bringen würde. (Oft hab ich mir dann 2 kleine Fläschen gekauft und daheim weggekippt, weil ich dann doch kein Bock mehr hatte)
    Bei Bier- und Weintrinkern soll es sogar so sein, dass die meisten das Zeug dann nicht mal mehr riechen können. Für mich riecht Wodka inzwischen auch eher nach Terpentin oder so, möcht ich jetz nicht unbedingt mehr trinken.


    Ich stelle mir auch die Frage, was passiert wenn Baclofen eingenommen wurde und der Proband dann doch mehr Alkohol konsumiert?

    Inzwiefern? Körperlich?
    Also da passiert gar nichts, außer dass du es am nächsten Tag noch mehr bereuen wirst, weil dir kotzübel ist.



    Ich wünsche Dir viel Kraft

    Danke ;)
    Brauch ich aber nicht......mehr....
    Nüchtern zu sein ist inzwischen ganz normal, als wäre es schon immer so.
    Ich denke nicht mal mehr eine Minute pro Tag an Alkohol, nicht einmal wenn ich hier etwas schreibe.

  • Hallo Woko,

    Deine Fragen waren zwar an Manson gestellt, ich möchte Dir aber aus meiner Sicht heraus antworten.

    Zitat

    ich will das Medikament nicht verteufeln, wenn es Dir Hilft trocken zu bleiben dann ist es gut so.

    Die Diskussion, ob mittels Medikament, mittels (meist anfänglichem) KT, oder dank SHG, Therapie usw. es gut und sinnvoll ist trocken zu werden, geht meist sehr konträr am Thema vorbei.
    Es kann niemals darum gehen, ob irgendein Weg, der die Lebensqualität von Betroffenen verbessert oder verbessern könnte, „verteufelt“ wird.

    Zitat

    Ich habe mich informiert wie Baclofen wirkt. es gibt aber in Deutschland, noch ein Medikament das die selbe Wirkung hat.

    Dann hast Du Dich offenbar völlig falsch informiert. Wo hast Du Dich denn informiert?
    Jedenfalls gibt es kein mit Baclofen vergleichbares Medikament, das SD vermindert, meist sogar völlig verhindert.
    Baclofen, das sollte man auch immer dazu schreiben, ist in Deutschland nicht zur Behandlung von Suchtkrankheiten zugelassen. Man muss also einen Arzt finden, der es trotzdem zur Suchtbehandlung (vermutlich unter Angabe einer anderen Diagnose) verschreibt.

    Zitat

    Der Wirkstoff heißt Nalmefen, es ist mit dem Namen Selincro, auf dem Markt.

    Nalmefen ist ein völlig anders Medikament und wirkt völlig anders.
    Nalmefen ist ein Opioidrezeptorantagonist und soll vor allem angewendet werden, wenn momentan eine Abstinenz nicht möglich ist. Nalmefen soll verhindern, dass zu viel Alkohol konsumiert wird.
    Baclofen ist ein Derivat der γ-Aminobuttersäure (GABA), das als spezifischer Agonistan an GABAB-Rezeptoren des Rückenmarks und Gehirns wirkt.
    Da Baclofen nicht zur Suchtbehandlung zugelassen ist, aber z. B. in Frankreich schon recht häufig genau dazu angewendet wird und es ausreichende Studien darüber gibt, kann man feststellen, dass Baclofen generell durch Vermeidung von SD direkt in die Abstinenz führt.

    Zitat

    Für mich ist ein Medikament einzunehmen, um trocken zu bleiben, keine Option.

    Das ist ja auch nicht das Thema, für wen und ob Baclofen eine Option ist.
    Für Betroffene, die trotz bestem Willen und Wunsch immer wieder heftige Rückfälle erleiden, ist Baclofen absolut eine Option.

    Zitat

    Mein Weg ist mit offenen Augen durch das Leben zu gehen, Achtsam auf mich zu sein, mich zu reflektieren und Hilfe holen,wenn ich Sucht druck bekommen sollte.

    Das Eine (Baclofen) schließt doch das Andere (Achtsamkeit) nicht aus!
    Alle, das sind jetzt mittlerweile ungefähr mehr als 30 Betroffene, die mittels Baclofen den Weg in ihrer Abstinenz gehen, oder aber auf dem Weg dahin sind und die ich kenne, habe sämtliche klassischen Behandlungsansätze zum Erlangen der Abstinenz hinter sich oder befinden sich noch mitten drin.
    Niemand hat je gesagt: Nimmst Du Baclofen brauchst Du keine Therapie und keine anderweitige Behandlung.

    Zitat

    Bis jetzt hat es funktioniert. Ich habe mir mal überlegt, wie es wäre Baclofen einzunehmen, könnte dann 1-2 Bier trinken und dann wieder aufhören.

    Auch das ist der völlig falsche Denkansatz. Ich habe niemand kennen gelernt, der so an die Sache heran gegangen ist. Ziel war immer die völlig Abstinenz, niemals „mit Baclofen könnte ich gemütlich weitersaufen“.

    Zitat

    Ich weiß es funktioniert bei mir nicht, wenn ich den Geschmack von Bier im Mund habe, dann möchte ich auch den Rausch spüren.

    Du kannst es eben nicht wissen, weil Du Baclofen nie genommen hast. ;)

    Zitat

    Ich stelle mir auch die Frage, was passiert wenn Baclofen eingenommen wurde und der Proband dann doch mehr Alkohol konsumiert?

    Nochmals: Ich kenne keinen „Proband“ der nach Einnahme von Baclofen mehr als zuvor getrunken hätte. Aber alle, die ich kenne, haben dank Baclofen im ungünstigsten Fall deutlich weniger getrunken und im günstigen Fall gar nicht mehr.
    Abgesehen davon, dass „Proband“ in dem Zusammenhang ziemlich abschätzig ist. Weil dann müsstest Du so ziemlich alle Patienten, auch völlig anderer Krankheiten, als „Probanden“ bezeichnen. Wie ein Medikament beim Einzelnen wirkt weiß man nämlich nie im Voraus.

    Zitat

    Ich habe keine eine Antwort gefunden.

    Kannst Du schon alleine aufgrund Deiner völlig falschen „Informationen“ nicht. Kannst Du aber auch mit hoher Wahrscheinlichkeit aufgrund Deiner Einstellung zur modernen Suchtforschung nicht. ;)
    Zum Anderen hat Dir Manson ergiebig geschrieben. Meine Erfahrungen (auch, dass ich mich vor Bier sehr geekelt habe, obwohl das immer mein Lieblingsgetränk war) gehen diesbezüglich d’accord.

  • Hallo Sara,

    zur Gewichtszunahme kann ich nur sagen, dass es zwar eine von möglichen Nebenwirkungen ist, allerdings auch Appetitlosigkeit.

    Bei mir ist es so, dass ich 4kg abgenommen habe, von 71 auf 67kg, am Anfang hatte ich so gut wie keinen Hunger mehr, inzwischen ist es aber wieder normal. (Können aber auch die fehlenden Kcal's vom Wodka sein)
    Das Gewicht allerdings ist so geblieben.

    Ich habe gerade noch gegoogelt, 14% sagen sie haben Gewicht verloren, 9% sie haben Gewicht zugelegt.
    Leider ist die Seite down, ich habe es nur in der google "Vorschau" gesehen.

    @Dietmar - ich lese es später, bin grad @Work

  • Hallo Dietmar, ich hatte jetzt kurz Zeit es zu lesen und ich muss sagen, ich stimme dir in allem zu. 44.

    Nur das muss nicht so sein:


    Man muss also einen Arzt finden, der es trotzdem zur Suchtbehandlung (vermutlich unter Angabe einer anderen Diagnose) verschreibt.

    Ich habe eine Ärztin (Link habe ich hier schon gepostet), die es mit der richtigen Diagnose verschreibt.
    Es ist möglich, nur wenn etwas passiert, steht sie alleine da. Off-Label verschreiben (Also außerhalb des zugelassenen Verwendungszwecks) ist immer möglich für einen individuellen Heilungsversuch.

  • Auch das ist der völlig falsche Denkansatz. Ich habe niemand kennen gelernt, der so an die Sache heran gegangen ist. Ziel war immer die völlig Abstinenz, niemals „mit Baclofen könnte ich gemütlich weitersaufen“.

    Jap - man sollte sich mit dem Gedanken anfreunden nie wieder etwas zu trinken.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!