rückfälle

  • hi leute!

    ich wollte eigentlich längere zeit abstinent bleiben. ein paar monate mindestens. leider hält es nie länger als 2 wochen an bis ich mich wieder völlig abschieße.
    ich gehe schon in therapie wegen depressionen. manchmal bringt es etwas. ich weiss das ich keinen alkohol trinken sollte da ich damit nicht umgehen kann.
    hab schon öfter auf der arbeit gefehlt wegen der sauferei am vortag. ich möchte aufhören schaffe es aber irgendwie nicht.

    grüße
    nitram

  • Hallo nitram,

    hab' gerade mal geschaut wann Du Dich hier im Forum zum ersten Mal gemeldet hast. Das ist jetzt fast genau ein Jahr her.

    Zitat

    ich möchte aufhören schaffe es aber irgendwie nicht.

    Was hast Du denn das letzte Jahr über alles gemacht um mit den Trinken aufzuhören? Warst Du bei der Suchtberatung, hast Du mal ein paar Selbsthilfegruppen "probiert" oder gar versucht eine Therapie zu machen? Wenn ja, dann erzähle uns doch ein wenig über Deine Erfahrungen. Dann können wir Deine Situation sicher etwas besser einschätzen.

    Falls Du "einfach nur" versucht hast nichts zu trinken und dann jedes mal spätestens nach 2 Wochen wieder trinken musstest, dann wird Dir jetzt klar sein, dass Du eben nicht "einfach nur nix trinken" kannst. Du hast also die Wahl, es weiter immer wieder selbst zu versuchen oder aber Dir Hilfe zu suchen. Welche Art von Hilfe es gibt weißt Du ja. Es liegt an Dir das anzugehen.

    Ich kann schon verstehen, dass man erst mal alternative, eigene, Methoden ausprobieren will um mit dem Trinken aufzuhören. Ich denke, dass gehört in gewisser Weise zu einem Erfahrungsprozess, den viele einfach durchlaufen müssen. Es gibt ja auch immer wieder Alkoholiker die es wirklich schaffen dauerhauft mit dem Trinken aufzuhören ohne eine Therapie oder andere Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen. Im großen und ganzen aber wahrscheinlich die Minderheit. Ist auch egal: wichtig ist, dass man erkennt, wenn man seinen Weg ändern muss weil man nicht weiter kommt.

    Ich würde übrigens bei dem was Du schreibst nicht von Rückfällen sprechen wollen. Denn eigentlich hast Du ja weiter getrunken unterbrochen von kurzen Trinkpausen. Aber unterm Strich ist das natürlich Wortklauberei und auch völlig egal.

    Meine Frage an Dich: Wie können wir Dir helfen? Hast Du Fragen? Den Tipp Dir Hilfe zu suchen und diese anzunehmen hast Du ja schon von mehreren erhalten. Was können wir noch für Dich tun? Ich bin gerade noch etwas ratlos, was ich tun kann um Dir auf Deinem Weg zu helfen.

    Schön, dass Du Dich wieder mal gemeldet hast. Bleib dran!

    LG
    gerchla

  • Hallo nitram

    Mir ist das >irgendwie< in deinem Text aufgefallen. Ich habe vor kurzem jemanden mal geantwortet:

    "Bisher hast du vermutlich gedacht du schaffst das schon irgendwie… irgendwie gibt es nicht."

    Dein >wollte< und >möchte< bringt wohl einiges an Klarheit über das eigene Trinkverhalten aber es
    lässt dich nicht über die Grenze der guten Wünsche hinaus. Da braucht es andere Geschütze. Den Mut
    Nägel mit Köpfen zu machen. Den Weg bist du eben noch nicht gegangen. Zu verlieren hast du dabei
    nichts.

    Brant


  • Da braucht es andere Geschütze. Den Mut
    Nägel mit Köpfen zu machen. Den Weg bist du eben noch nicht gegangen. Zu verlieren hast du dabei
    nichts.

    Dabei kann man sich maximal auf den Finger hauen. Wenn Du aber so weitermachst wie bisher, dann schiesst Du Dich völlig (freiwillig) ab ...
    "Nägel mit Köpfen" sind allemal besser als bloße Splinte (Nägel ohne Köpfe), die sich durch Erschütterungen relativ leicht wieder lösen.

    Ansonsten schließe ich mich Gerchla an: Wie war das letzte Jahr? Was hast Du KONKRET unternommen, um Dich vom Alkohol zu lösen?

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Nitram,

    auch mir ist der folgende Satz besonders aufgefallen:

    ich möchte aufhören schaffe es aber irgendwie nicht.

    wenn ich zurückdenke, passte der auch lange Zeit zu mir.
    Ich wollte ebenfalls über viele Jahre meines Lebens mit dem Trinken aufhören. Ich versuchte die Menge des von mir konsumierten Alkohols zu reduzieren, indem ich weniger Alkohol einkaufte (mit dem Ergebnis, dass ich am späten Abend zur Tanke fahren musste, um Nachschub zu besorgen), ich versuchte den Alkoholgehalt der von mir konsumierten Getränke zu reduzieren, indem ich die Light-Versionen trank usw.

    Nur eins wollte ich nicht: Aufhören den Alkohol für meine Zwecke zu missbrauchen. Denn so ein paar Glücksgefühle auf Knopfdruck. Das hat schon was.

    Erst als ich mit diesem Missbrauch aufhörte -und das passierte im Kopf- konnte ich mit dem Trinken aufhören.
    Denn jetzt wusste ich, warum ich aufhören wollte. Und ich wusste, warum ich es bislang niemals geschafft hatte.

    Nur aufhören wollen und zu erkennen, es irgendwie nicht zu schaffen, ist m.E. zu wenig.

    Alles Gute
    Bassmann

  • hallo leute,

    vielen lieben dank erst einmal für die rückmeldungen.

    ich denke das problem bei mir ist, das ich die sache nicht richtig angepackt habe. vielleicht habe ich mein problem auch kleingeredet.
    mit alkohol umgehen konnte ich nie wirklich. und seit dem letzten jahr häufen sich meine trinkexzesse.
    ich werde mir einen therapeuten suchen der auf sucht spezialisiert ist.
    es liegt aber zum größten teil an mir selbst was ich daraus mache.

    danke für eure ratschläge.

    alles gute und bis bald

    nitram

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