side 67

  • Heute das erste mal seit Jahren ohne Fishermensfriends und Angst vor Polizeikontrolle einkaufen gefahren ! Und ich bin lächelnd am Weinregal vorbeigeschwebt !!!

    LG

  • Hallo side,
    bez. des Blutdrucks würde ich dir ein Oberarmmessgerät empfehlen (sind ja recht preiswert inzwischen) und mal eine Zeitlang morgens und abends messen und notieren, hilft deinem Arzt und dir. Mit Dauerhochdruck ist nicht zu spaßen, wegen Langzeitschäden.

    LG Gerd

  • Heute das erste mal seit Jahren ohne Fishermensfriends und Angst vor Polizeikontrolle einkaufen gefahren !

    Kann ich sehr gut nachvollziehen ;D
    Trotzdem: Fishermans are still best friends ;) Aber diesmal ohne Hintergedanken.

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Side,

    liest sich gut, was du schreibst.

    Hör jetzt immer intensiv in Dich rein, du lernst dich nüchtern neu kennen ;)

    Gruss

    Stefanut

    DU MUSST DEIN ÄNDERN LEBEN.

  • Hallo Stefanut,

    es geht mir richtig gut ! Heute ist der 4. Tag !!! Ich bin so stolz auf mich aber ohne euch wäre es nicht so einfach gewesen (glaub` ich) ! Ihr habt mir echt die Augen geöffnet !!! Ich wäre nie darauf gekommen, dass an meinen körperlichen Beschwerden der Alkohol schuld sein könnte ! Ich hasse Alkohol, empfinde Wut auf ihn ( er hat mich zwar nie gezwungen ihn zu konsumieren aber er hat mich verführt!) !

    LG Silvia

  • Ich hasse Alkohol, empfinde Wut auf ihn ( er hat mich zwar nie gezwungen ihn zu konsumieren aber er hat mich verführt!) !

    LG Silvia

    Vielleicht ist es für Dich momentan gut so. Ich würde aber "den Alkohol" niemals so sehr personifizieren.
    Sind zwar niedliche Vergleiche, wie etwa "das Teufelchen auf meiner Schulter" u. ä., können aber auch dazu führen, dass manche die Selbstverantwortlichkeit schon ein bisschen von sich weg schieben.
    Das soll nur eine Anregung sein!

    Lieben Gruß
    Dietmar

  • Hallo Dietmar,

    nein ich personifiziere den Alkohol nicht und verniedliche ihn auch nicht , sorry das kam verkehrt `rüber ! Würdest du mich länger kennen wüsstest du, dass es meine Art ist Situationen (auch wenn sie noch so schlimm sind) mit etwas Humor zu nehmen ohne den Ernst dabei aus den Augen zu verlieren . Z.B. hat mich vor ein paar Wochen eine ältere Frau angesprochen als ich mit Pauli draußen war :,,Sie laufen immer so fröhlich herum und sind so freundlich haben Sie gar keine Probleme? "

    LG Silvia

  • Guten Morgen,
    so heute beginnt der 6. Tag ohne Wein ! Habe letzte Nacht gut geschlafen. Allerdings bin ich immer lange wach (sonst habe ich um 21:00h geschlafen). Mein Hund ist immer noch beleidigt: er schläft auf seinem Kopfkissen neben meinem und kommt nur noch selten unter die Decke!
    Wollte nur `ne kurze Rückmeldung geben :
    Es geht mir richtig gut und ich werde wieder so wie früher : Habe wieder Lust an der Teilhabe am öffentlichen Leben und auch mit meinen Jung`s gesprochen. Und viel darüber nachgedacht wie es zu dieser Sucht kommen konnte. Richtig schlimm wurde es als wir vor 6 Jahren hier her gezogen sind. Ich wurde Stalkingopfer und stand unter Gewaltschutz, daraufhin habe ich das Haus verkauft und bin hier in eine Mietwohnung gezogen. Dann saß ich hier, kannte niemanden, traute mich trotz Polizeipräsenz nicht mehr aus dem Haus, Abend habe ich mir Wein `reingepfiffen (viel Wein), bin dann ins Bett gegangen und konnte gut schlafen. Das ist nun vorbei ! Ich werde nie wieder einen Tropfen Alkohol anfassen !!! Meine Gesundheit und mein Wohlbefinden sind mir wichtiger!
    Nächste Woche werde ich zu meinem Arzt gehen, alles beichten und nachfragen bzgl. Tabletteneinnahme. Beichte: Das Sertralin schleiche ich schon langsam eigenmächtig aus !
    Ohne dieses Forum hätte ich das alles niemals geschafft!
    LG Silvia

  • Guten Morgen side,

    es freut mich sehr, dass es Dir so gut geht. 6 Tage ohne - fühlt sich richtig gut an, gell? Erinnere mich noch an meine ersten Tage. Körperlich dachte ich, ich könnte einen ganzen Wald abholzen. Dass das mit dem Schlafen nicht so klappt ist ziemlich normal. Schließlich hast Du Dich früher in den Schlaf gesoffen, ich übrigens auch. Allerdings schläft man deswegen nicht besser sondern schlechter. Es ist falsch was im Volksglauben angenommen wird. Alkohol führt dazu, dass die zweite Nachthälfte (wenn ein Teil des Alks abgebaut ist) erheblich unruhiger verläuft, man hat auch keine Träume mehr (somit arbeitet die Psyche nichts auf) und muss häufig auf die Toilette. Also nimm Deine Schlafprobleme jetzt einfach mal hin, das wird normal auch wieder besser. Mir persönlich haben z. B. Hörspiele beim Einschlafen sehr geholfen...

    Zitat

    Nächste Woche werde ich zu meinem Arzt gehen, alles beichten und nachfragen bzgl. Tabletteneinnahme.

    Das halte ich für eine sehr gute Idee.

    Zitat

    Und viel darüber nachgedacht wie es zu dieser Sucht kommen konnte.

    Auch das finde ich sehr wichtig. Da solltest Du meiner Meinung nach dran bleiben. Die Geschichte, die Du von Dir erzählst mit Stalking usw. hört sich schlimm an. Da hast Du einiges mitgemacht. Ich denke aber das die Sucht tiefer liegt. Es ist oft so, dass extreme Situation das Suchtverhalten (das bereits anderweitig angelegt war) verstärkt oder zum Vorschein bringt. Bei mir war das wohl so, dass ich irgendwann, als ich noch kein echtes Problem hatte, bemerkte das Alkohol mich so schön entspannt... Kennt ja irgendwie fast jeder, das Gefühl. Als es dann mal zu Problemen kam, war der Alk dann mein erstes Problemlösungsmittel. Ich hatte nicht gelernt mit Problemen umzugehen und vor allem sie anzugehen. Das ist etwas, was sich schon wie ein roter Faden durch meine Kindheit gezogen hat. Aber ich war mir dessen überhaupt nicht bewusst... Also nur mal so ein Beispiel von mir.

    Ich will damit nur sagen: Bei aller Freude die Du jetzt zu recht verspürst und die Du auch genießen sollst, denke daran, dass Du ein Leben, Deine Sucht aufarbeitest und Strategien für die Zukunft entwirfst. Das ist meiner Meinung nach das Rüstzeug für eine dauerhafte Abstinenz. Und für eine (jetzt nenne ich das Wort mal wieder ) "zufriedene" Abstinenz. Ich denke auch Dein Ziel wird es sein, dass der Alkohol irgendwann keine oder kaum noch eine Rolle in Deinem Leben spielt. Vielleicht nur noch so viel, dass Du Dir immer wieder bewusst wirst, wie schön das Leben ohne ist, er aber ansonsten in Deinem Alltag nicht mehr weiter wichtig ist. Ich denke diesen Zustand kann man erreichen, wenn man seine Sucht und sein Leben aufgearbeitet hat und mit sich im Reinen ist.

    Alles Gute weiterhin und ich freue mich Deinen Weg hier verfolgen zu dürfen.

    LG
    gerchla

  • Hallo Stefano,
    ja was du geschrieben hast stimmt ! Ich bin immer um 4:00h morgens wach gewesen und habe auch nix mehr geträumt ! Körperlich geht es mir aber auch sehr gut, ich habe auch keinen Durchfall mehr . Seit Wochen musste ich jedesmal nach dem Essen eine viertel Std. später zur Toilette = wie Wasser (das war ja auch der Grund für meinen Arztbesuch) . Habe mir auch schon überlegt, wie ich meinen 50 -zigsten Geburtstag feiern soll. Werde ganz normal Freunde einladen und wenn sie fragen sollten :,, Warum trinkst du nix?`` dann werde ich mich outen !!! Mittlerweile stehe ich dazu !

    LG Silvia

    Einmal editiert, zuletzt von side 67 (20. Januar 2017 um 11:19)


  • Habe mir auch schon überlegt, wie ich meinen 50 -zigsten Geburtstag feiern soll. Werde ganz normal Freunde einladen und wenn sie fragen sollten :,, Warum trinkst du nix?`` dann werde ich mich outen !!! Mittlerweile stehe ich dazu !

    Super, dass Du mittlerweile dazu stehst 44.
    Aber meinst Du nicht, dass es besser wäre VOR dem Geburtstag (weiß ja nicht, wieviel Zeit noch ist)?? Ich denke da nur an die beliebten Geschenke Wein, Sekt, Cognac, Whisky, andere Alkoholika ...

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Greenfox.

    nee, wenn ich es jedem einzeln erzähle, erzählen sie es dem Nächsten und jeder dichtet etwas dazu bevor ich Stellung nehmen kann, darum hab` ich mir überlegt : alle auf einem Haufen !
    Falls ich alkoholische Geschenke bekomme dürfen sie es an diesem Tag selber trinken oder wieder mitnehmen :) !

    LG Silvia

  • Hi Side,

    find gut was du für Gedanken hast.

    Du machst wirklich tabula rasa 44.

    Sag deinen Freunden ruhig Bescheid, du musst dich schützen;
    an Geburtstagen sind schon so einige Rückfälle passiert!

    Mach so weiter ;)

    Grüsse von

    Stefanut

    DU MUSST DEIN ÄNDERN LEBEN.

  • Guten Morgen,
    heute ist der 7. Tag ,,ohne" !!! Seit 2 Tagen kann ich wieder gut durchschlafen ! Mein Hund verhält sich auch wieder normal (ok, so wie er immer war) , übrigens Mundtrockenheit gehörte auch zu den Entzugserscheinungen. Ich bleib dabei: Nie wieder einen Tropfen Alkohol! Das was ich während des Entzuges erlebt habe möchte ich nie wieder erleben weder mit noch ohne ärztlichen Beistand. Trotzdem bleibe ich euch hier im Forum erhalten, ich möchte anderen genauso zur Seite stehen wie ihr mir zur Seite gestanden seid !

    LG Silvia

  • moin side,
    der Entzug ist hinter dir und du hast in Erinnerung, wie schlimm er war. Diese Erinnerung wird aber verblassen und der Gedanke aufkommen, ein Glas geht doch, kann ich doch mal ausprobieren. Ich kann nur raten, im Forum aktiv zu sein, sogar eine SHG zu besuchen. Die Aufgabe trocken zu bleiben wird dich Jahre begleiten, die Versuchungen kommen aus Ecken, an die noch gar nicht denkst.
    lg Gerd

  • Hi, ich möchte nicht schwarz mahlen, eher realistisch sein, und von daher kann ich Gerd nur beipflichten, die Erinnerung wird oder kann verblassen. Grundsätzlich kann es sein, muss nicht sein, ist bei jedem anders.

    In den ersten zwei, drei, vier Monaten fühlte ich mich in bezug auf Alkohol über den Dingen stehend. Ich hatte auch ein paar für mich heikle Situationen, in denen ich vorher wieder Alk trank, ohne Alk gemeistert und war mir recht sicher, dass das ohne besondere Anstrengungen so weiterging. Ich war motiviert, dachte der Alk kann mir nichts mehr anhaben und brauche den einfach nicht mehr. Mehr noch, Alkohol stünde mir in meinem Leben nur mehr im Weg.

    Doch (bei mir zumindest) wars dann doch wie beim Rauchen aufhören. Die Sehnsucht nach Alk, an die früheren Zeiten, Gedanken, angenehm wars doch auch oft, kamen wieder zum Vorschein, das Interesse "wie wärs", nicht soo oft, aber doch. Dann beu Gefühlen wie Ärger, Frust, Wut, Enttäuschung können ein "jetzt ist es mir egal" Gefühl/Gedanken auslösen. Also eine Strategie vorher schon überlegen, wie man mit solchen Situationen/Gedanken umgehen könnte, ist sicher nicht verkehrt.

    Vielleicht hilft das, ich möchte nicht entmutigen, sondern nur weitergeben, wie es mir dabei geht/ging. Aber eins ist schon: das grundsätzliche Verlangen nach Alkohol wird mit der Zeit weniger. Wenn man achtsam ist, gute Strategien hat, sollten kritische Momente (die mit einiger Wahrscheinlichkeit kommen werden) ohne allzu grossen Aufwand zu meistern sein.

    Einmal editiert, zuletzt von franz68 (22. Januar 2017 um 10:12)

  • Hallo Gerd und Franz,
    ihr habt ja Recht, aber mein Vorteil war/ist : Ich habe ,,nur`` trockenen Rotwein getrunken. Ich mag` weder Cola noch Sprudel geschweige denn irgendwelche Mischgetränke, darum haben Freunde, Verwandte mir auf deren Feiern immer Rotwein besorgt (welchen ich dann alleine trinken durfte da niemand den mag). Wenn ich irgendwo eingeladen war habe ich meistens nix getrunken, weil mir meine Führerscheine heilig sind. Dafür habe ich mir dann zu Hause den Wein reingezogen. Ich genieße das Leben jetzt wieder. Ich bekomme viel mehr mit was um mich herum los ist ! Das Leben ist schön!!!

    LG Silvia

  • Hallo Silvia,

    wegen Rotwein: entscheidend ist nicht was man trinkt (tendenziell sind aber Schnaps/Wodka... trinker schon mehr in der Sucht drin), sondern auf die Menge Alk pro Tag. Zwischen 24 und 60g sind angeblich auf Dauer gesundheitsgefährdend, ab ungefähr 60 mg soll es (was ca. 0,5 l Rotwein entspricht) Missbrauch sein.

    Die Art des Alkohols ist sekundär, obwohl meist die gleiche Menge bei Bier und Wein besser vertragen wird, und angeblich noch einige gesundmachende Vitamine und Pflanzensubstanzen drin sind (was aber kontrovers diskutiert wird; auch dass zb. diese sekundären Pflanzenstoffe in Rotwein, die fürs Herz und HDL (Cholesterin) gut wären, auch in rotem Traubensaft und andere Quellen enthalten sind), die bei anderen hochprozentigen Gebräuen völlig wegfallen.

    Einmal editiert, zuletzt von franz68 (22. Januar 2017 um 11:00)

  • Hallo Franz,
    das weiß ich heute ja auch! Ich habe jeden Abend 1-2 l getrunken und fand es normal! Bis ich auf euch ,,gestoßen" bin . Durch euch wurde mir erst klar, dass meine körperlichen Beschwerden auf den Alkohol zurückzuführen sein könnten !!! Ich kann wieder essen ohne `ne viertel Std. später auf Klo rennen zu müssen wg. Durchfall und mein Blutdruck (messe ich nun 2 mal tägl.) ist auch wieder ok. Nun habe ich nicht nur ein alkoholfreies Leben sondern bald auch ein tablettenfreies !!!

    LG Silvia

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