Zufriedene Trockenheit – was bedeutet das für mich?

  • Zufriedene Abstinenz setzt eine positive Einstellung zum Leben voraus und erfordert jedochr auch eine gewisse finanzielle Absicherung. Wer im Niedriglohnbereich schuften muss, nicht von Beruf Sohn oder Tochter oder einfach wohlhabender Erbe ist, der hat es deutlich schwerer, diesen Zustand je zu erreichen. Wer tagein-tagaus grübeln muss wie er die Strom-, Gas und Benzinrechnung bezahlen kann und jeden Euro 2x umdrehen muss, für den ist der Zustand der Zufriedenheit eine gewaltige Herausforderung.

    Ich glaube, Du setzt "zufriedene Abstinenz" mit "Zufriedenheit mit dem/meinem gesamten Leben/Lebensumständen" gleich - und davon reden wir bzw. ich überhaupt nicht.

    Oder glaubst Du, ich bin zufrieden damit, mich jeden Tag mit ignoranten Leuten (egal, ob es Vorgesetzte/Kollegen und/oder andere Mitmenschen sind) auseinandersetzen zu müssen?? Oder damit, dass sich dauernd ein neues Zipperlein meldet??

    Ich möchte mich mal selbst zitieren:

    Zitat

    Zufriedenheit bedeutet gemäß dem Duden:
    - innerlich ausgeglichen zu sein und nichts anderes zu verlangen, als man hat;
    - mit den gegebenen Verhältnissen, Leistungen oder ähnlichem einverstanden zu sein, nichts auszusetzen zu haben.

    Und genau das ist der Zustand, in dem ich mich (in Bezug auf meine Trockenheit!!) nach meinem derzeitigen Empfinden befinde:
    Ich möchte nichts anderes (z.Bsp. mal wieder etwas trinken) und habe an meinem jetzigen Verhältnis zum Alkohol nichts auszusetzen und bin mit ihm einverstanden.

    Der Alkohol fehlt mir nicht (mehr). Ich vermisse nichts: weder etwas trinken zu „müssen“ und schon gar nicht den Zustand und die übrigen Begleitumstände „danach“.

    Der Begriff "Zufriedenheit" bezieht sich lediglich auf den Zustand der Abstinenz - nicht auf die Allgemeinsituation der Welt.

    Aber das ist ein völlig anderes Thema ...

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Ich glaube, Du setzt "zufriedene Abstinenz" mit "Zufriedenheit mit dem/meinem gesamten Leben/Lebensumständen" gleich - und davon reden wir bzw. ich überhaupt nicht.

    Oder glaubst Du, ich bin zufrieden damit, mich jeden Tag mit ignoranten Leuten (egal, ob es Vorgesetzte/Kollegen und/oder andere Mitmenschen sind) auseinandersetzen zu müssen?? Oder damit, dass sich dauernd ein neues Zipperlein meldet??

    Dem schliesse ich mich an.

    Ich vermute mal, dass es in der Ukraine grade ziemlich viele Leute gibt, die mit der momentanen Situation überhaupt nicht einverstanden oder gar zufrieden sind.
    Ich vermute aber ebenfalls, dass ihnen Saufen überhaupt nichts helfen würde und niemand davon besser drauf käme.

    Und so gehts mir auch mit meiner Behinderung z.B.. Da hatte ich schon grottenschlechte Laune deswegen, aber Saufdruck oder überhaupt den Gedanken dran hatte ich deswegen noch nie. Und gedanklich betrachtet, würde es einfach nichts verbessern, wenn ich trinken würde. Aber ich denk dann tatsächlich und völlig automatisch erst mal an ganz andere Dinge. Grade dann würde es mir erst recht nicht in den Sinn kommen, zu trinken, würde mich ja nur noch mehr behindern.
    Was im übrigen auch für finanzielle Notlagen gälte, was soll ich da das Geld für Alk rauswerfen? Wäre doch völlig kontraproduktiv.

    Ich meine und empfinde es auch so, dass mit klarem Kopf auch die unangenehmen Gefühle viel besser auszuhalten sind. Wenn man das mal begriffen hat, auf jeden Fall.

  • Zufriedene Abstinenz bezieht sich meines Erachtens nur auf das zufriedene Gefühl ,nicht mehr unter einem Suchtdruck leiden zu müssen und frei von Alkohol zu sein.
    Die "andere" Zufriedenheit, die hier häufiger erwähnt wurde, hat meines Erachtens nichts mit Alkoholabstinenz zu tun.

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