Zufriedene Abstinenz setzt eine positive Einstellung zum Leben voraus und erfordert jedochr auch eine gewisse finanzielle Absicherung. Wer im Niedriglohnbereich schuften muss, nicht von Beruf Sohn oder Tochter oder einfach wohlhabender Erbe ist, der hat es deutlich schwerer, diesen Zustand je zu erreichen. Wer tagein-tagaus grübeln muss wie er die Strom-, Gas und Benzinrechnung bezahlen kann und jeden Euro 2x umdrehen muss, für den ist der Zustand der Zufriedenheit eine gewaltige Herausforderung.
Ich glaube, Du setzt "zufriedene Abstinenz" mit "Zufriedenheit mit dem/meinem gesamten Leben/Lebensumständen" gleich - und davon reden wir bzw. ich überhaupt nicht.
Oder glaubst Du, ich bin zufrieden damit, mich jeden Tag mit ignoranten Leuten (egal, ob es Vorgesetzte/Kollegen und/oder andere Mitmenschen sind) auseinandersetzen zu müssen?? Oder damit, dass sich dauernd ein neues Zipperlein meldet??
Ich möchte mich mal selbst zitieren:
ZitatZufriedenheit bedeutet gemäß dem Duden:
- innerlich ausgeglichen zu sein und nichts anderes zu verlangen, als man hat;
- mit den gegebenen Verhältnissen, Leistungen oder ähnlichem einverstanden zu sein, nichts auszusetzen zu haben.Und genau das ist der Zustand, in dem ich mich (in Bezug auf meine Trockenheit!!) nach meinem derzeitigen Empfinden befinde:
Ich möchte nichts anderes (z.Bsp. mal wieder etwas trinken) und habe an meinem jetzigen Verhältnis zum Alkohol nichts auszusetzen und bin mit ihm einverstanden.Der Alkohol fehlt mir nicht (mehr). Ich vermisse nichts: weder etwas trinken zu „müssen“ und schon gar nicht den Zustand und die übrigen Begleitumstände „danach“.
Der Begriff "Zufriedenheit" bezieht sich lediglich auf den Zustand der Abstinenz - nicht auf die Allgemeinsituation der Welt.
Aber das ist ein völlig anderes Thema ...