Ich bin neu

  • Nikotinersatz kann manchen Menschen wirklich helfen, die starke Raucher sind.
    Ich denke ,man sollte nichts unversucht lassen und doch bin ich generell auch skeptisch bei Ersatz-Methoden.

  • ...ich glaube, ich weiß so ungefähr, was du da mit diesen Phasen meinst. Bei mir war es der Sport (Rennen) , der mir geholfen hat. 2019 dann mein erster Halbmarathon, sogar mit einer halbwegs anständigen Zeit. Nun soll er nach 2 Jahren Corona-Pause am 3. Oktober wieder stattfinden und jetzt bin ich wegen einer Achillessehnen-Reizung lahm gelegt. :(
    Der Orthopäde hat mir zwar in Aussicht gestellt, dass das durchaus was werden kann, wenn ich jetzt meine Schiene 6 Wochen brav trage und dann erst langsam wieder los lege.
    Aber anmelden werde ich ich nur wenn ich den Trainingsrückstand wieder aufholen kann und zu mindestens nicht langsamer bin als vor 3 Jahren. Dafür schwimme ich jetzt wie ein Wahnsinniger, letzten Sonntag 5km . Ein Freund aus meiner Selbsthilfegruppe würde dazu sagen: Wir sind eben Alkoholiker, wir können nicht "Normal".
    ...vielleicht sollte ich auf Triathlon umsteigen, ist vielleicht etwas schonender für Gelenke und Sehnen für ältere Herrschaften wie mich ;) und ich müsste aufs Laufen denn doch nicht ganz verzichten

    Dann wünsche ich dir erstmal möglichst baldige Genesung.

    Wie sich das anfühlt, nicht Sport treiben zu können, kann ich, denke ich, ganz gut nachfühlen.

    Bei mir war’s ein weiterer MS-Schub im September vor dreieinhalb Jahren, der mir einen ziemlichen Schlag versetzt hat.
    Er hat u.a. dazu geführt, dass ich nicht mehr besonders weit gehen konnte. Treppensteigen war mitunter fast eine Qual.

    Erst seit letztem Frühjahr konnte ich meinen Bewegungsradius so nach und nach wieder erweitern und inzwischen wieder 10 Kilometer und mitunter sogar mehr spazieren gehen. Auch Treppensteigen geht wieder problemlos, nur morgens nicht so gut, weil ich da immer steife Beine habe.
    Schönes Gefühl übrigens, wieder etwas zu können, was ich für immer verloren glaubte. 44.

    Sport, so wie du ihn betreibst, ist für mich derzeit (noch?) nicht möglich, deshalb kann ich in solchen Phasen, wie beschrieben, die Anspannung nicht mit Rennen oder Laufen einfach abbauen, wie ich das früher tatsächlich ab und zu gemacht habe.

    Ich bin da an etwas anderem dran, etwas, das auch funktionieren kann, wenn ich mich nicht (mehr? nixweiss0) bewegen kann.

    Dank deinem Post gestern hab ich übrigens den Mut gefunden, den Rauchstopp schon ziemlich bald anzugehen. Du hast mich an etwas Entscheidendes erinnert, was ich so nicht mehr auf dem Schirm hatte. Danke dir!

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.


  • ...kennt ihr den Frädrich?

    Nee, noch nicht, gucke ich mir gleich aber mal in Ruhe an. Von Nikotin-Ersatz-Produkten halte ich auch nicht viel. Hab mich vor einer Weile mal an so Kaugummis versucht. Fürchterlich!

    Wenn, dann kommt für mich eigentlich nur der kalte Entzug in Frage. Was da auf mich zukommt, fürchte ich eigentlich nicht so sehr. Ist nervig, aber in der Regel nach fünf Tagen vorbei.

    @Orangina Mit dem Buch von Allan Carr hab ich auch schon mal aufgehört, aber ich bezweifle sehr, dass es mir diesmal nochmals von Nutzen wäre, denn das Wissen hab ich grundsätzlich ja. ;)

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.


  • Wenn, dann kommt für mich eigentlich nur der kalte Entzug in Frage. Was da auf mich zukommt, fürchte ich eigentlich nicht so sehr. Ist nervig, aber in der Regel nach fünf Tagen vorbei.


    Klar ,wenn das so geht um so besser!
    Für mich war das hilfreich, aber da muss jeder seine Methode finden.
    Und für das dauerhafte Nicht-Mehr-Raucher bleiben hilft es sowieso nichts.

  • Ihr Lieben,
    möchte hier nur kurz vermelden, dass mein erster (nun wieder) rauchfreier Tag so gut wie vorüber ist. Die ersten 24 Stunden werden gleich überstanden sein.
    Er war erträglich und ich konnt mein Befinden mittels meiner „Werkzeuge“ und mittels positivem Denken recht gut steuern.

    Liebe Grüße
    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Liebe AmSee

    Das freut mich zu lesen ,aber ich war nun auch etwas überrascht, dass du dich nun doch so schnell an die Umsetzung gemacht hast ,dein "rauchfrei" anzugehen.
    Dabei wünsche ich dir nun alles Gute.
    Vielleicht hast du ja hin und wieder Lust zu berichten, wie es dir geht.
    Übrigens kann ich nachvollziehen, dass du heute mit Allen Carr nicht mehr so viel anfangen könntest.
    Ich glaube heute bräuchte ich auch eine andere Unterstützung.
    Damals hat es mir sehr geholfen, auch wenn ich seinen teils manipulativen und "reisserischen" Schreibstil damals schon furchtbar fand , trotzdem hab ich mich an jedem Strohhalm festhalten müssen, damit ich irgendwie vom Rauchen wegkommen konnte.
    Ich probierte so allerhand aus.
    Um von einer Sucht wegzukommen habe ich immer mehrere Anläufe und verschiedene Strategien benötigt.
    Durchs Ausprobieren, Scheitern und wieder aufstehen ging der Weg dann weiter.
    Deswegen denke ich auch ,dass Nikotinersatzprodukte auch hilfreich sein können,zumindest zeitweise für den Anfang.
    Ich rauchte damals Kräuterzigaretten, die ich ganz schnell wieder wegließ.

    Alles Gute !
    Orangina

  • Liebe Orangina,
    ich hab mich schon eine Weile mit dem Gedanken beschäftigt, das Rauchen wieder sein zu lassen und hab sozusagen auf den richtigen Moment gewartet. Es einfach lassen, wollte ich nicht, weil ich wusste, wogegen ich dann zusätzlich ankämpfen müsste.
    Frank hat mich an etwas erinnert, was dann tatsächlich zum entscheidenden Anstoß wurde. Ich erkannte die sich bietende Gelegenheit und nutzte sie.

    Liebe Grüße
    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.


  • Übrigens kann ich nachvollziehen, dass du heute mit Allen Carr nicht mehr so viel anfangen könntest. ....
    Damals hat es mir sehr geholfen, auch wenn ich seinen teils manipulativen und "reisserischen" Schreibstil damals schon furchtbar fand...

    Ich fand den Schreibstil vom Carr ziemlich arrogant - das schlägt ja irgendwie in dieselbe Richtung. Und ich habe auch nie verstanden,
    worin seine Methode denn genau besteht.
    Dennoch habe ich ihn gern gelesen (ich habe da schon ein paar Tage aufgehört).
    Vor allem sein dickes Buch "Für immer Nichtraucher", gekennzeichnet durch einen köstlichen Humor, der allein
    schon dadurch zustande kommt, dass er die Gedankenwelt der "noch aktiven" Raucher und Situationen aus dem Alltag
    der Raucher nachempfindet und schildert. Er muss da noch nicht mal etwas überspitzen, so merkt der Leser noch besser,
    wie absurd das Rauchen ist, finde ich.

    War für mich alles im allem ein gutes Buch, wenn man von den letzten Kapiteln absieht, wo er sich über Alkohol und Heroin und
    andere Drogen auslässt. Von Alkohol und vor allem von den einschlägigen Selbsthilfegruppen hat er offensichtlich keine
    Ahnung - Wie denn auch er ist ja wohl kein Alkoholiker. (Das Kapitel über die anderen Drogen habe ich gar nicht erst gelesen).


  • meinen Glückwunsch zu deinem Entschluss und zum gelungenen Absprung 44.
    Jetzt zieh es durch!
    Ich stelle dir einen großen Sack Sturheit vor die Tür!

    Lieber Frank,
    Danke dir, ich bin recht zuversichtlich, dass es diesmal klappt. Sonst hätte ich den Mut zum Absprung wohl kaum aufgebracht.

    Der große Sack Sturheit könnte im Zweifelsfall das Quentchen sein, das mir fehlt. ;)

    Hab derzeit nicht das Bedürfnis nach einer Zigarette, aber mit Schwindel, Aufenflackern, Kopfschmerzen und Migräne zu tun. Ob das Absetzerscheinungen sind? Möglich und nicht ganz unwahrscheinlich. nixweiss0
    Wird schon wieder. 8)

    Den Schreibstil von Carr empfand ich auch als arrogant, fand das Buch aber trotzdem nicht übel. Diesmal hätt‘s mir kaum geholfen, weil ich schon wusste, was drin steht. Ich war ja trotz dieses Wissens rückfällig geworden und konnte/ wollte nicht wieder so einfach aussteigen.
    Den Frädrich fand ich übrigens auch etwas anstrengend, aber ich hab für mich das rausgezogen, was mir hilft.

    Liebe Grüße
    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Was mir beim Rauchen aufhören und auch beim Trinken aufhören geholfen hat ,war die Vorstellung von den 2 Gegnern ,die sich gegenüber stehen...Einerseits war da die Stimme in mir ,die versucht hat ,mich zum Rauchen (Trinken ) zu animieren ,ich nenne es den inneren Ruf nach dem Suchtmittel und auf der anderen Seite war das ICH ,das sich davon nicht mehr beirren lassen und verleiten lassen wollte.
    ICH wollte mich nicht mehr aufgeben, kleinkriegen lassen ,ich wollte mich nicht mehr von dieser Stimme beherrschen und leiten lassen.
    Ich wollte nicht mehr einknicken, sondern mein Leben wieder zurückgewinnen und meine Autonomie wieder erlangen.
    Ich habe mich mit dieser inneren Stimme nicht mehr identifiziert,sondern mich von ihr gelöst.
    Mir hat dies enorm geholfen.
    Ich sah mich als mein eigener Chef und enthauptete sozusagen die Suchtstimme in mir ,die sonst Chef und Bestimmer über mich und mein Leben war.
    Diese gedankliche Trennung gab mir sehr viel Kraft und Mut.

    @ Frank
    Was du zu Allen Carr geschrieben hast, kann ich ganz genau so unterschreiben.
    Danke für die Zusammenfassung;-)
    Mir wäre es damals Recht gewesen, er hätte sich etwas kürzer gefasst ,mir war da zu viel unnötiger Text und doch hatte das sicher auch Sinn.
    Er nahm mir definitiv auch die Angst vorm Rauchstopp und hat mich in vielen Punkten genau da abgeholt, wo ich stand und was ich brauchte(Mut und sogar auch die Freude aufs nichtrauchen).


  • Was mir beim Rauchen aufhören und auch beim Trinken aufhören geholfen hat ,war die Vorstellung von den 2 Gegnern ,die sich gegenüber stehen...Einerseits war da die Stimme in mir ,die versucht hat ,mich zum Rauchen (Trinken ) zu animieren ,ich nenne es den inneren Ruf nach dem Suchtmittel und auf der anderen Seite war das ICH ,das sich davon nicht mehr beirren lassen und verleiten lassen wollte.
    ICH wollte mich nicht mehr aufgeben, kleinkriegen lassen ,ich wollte mich nicht mehr von dieser Stimme beherrschen und leiten lassen. Ich wollte nicht mehr einknicken, sondern mein Leben wieder zurückgewinnen und meine Autonomie wieder erlangen.

    Wie die Wege doch immer wieder unterschiedlich sind!
    Ich weiß durchaus, wie hilfreich Vorstellungen und Visualisierungen sein können, aber ich habe mir (auch) diesmal keinen Gegner als solchen vorgestellt. Das hätte zu mir nicht gepasst.

    Der Frädrich benutzt zwar das Bild (und Kuscheltier) eines Inneren Schweinehundes und dieser kommt als so eine Art Gegenüber/ Gegner rüber, aber ich vermeide eher diese Vorstellung und auch die Vorstellung eines Inneren Kampfes.

    Ich hab schon zu lange gekämpft und ich bin des ewigen Kämpfens müde. Nein, ich gehe da etwas anders heran.

    Ich weiß, wer bzw. welche meiner Anteile das sind, die mir eine Zigarette als Hilfsmittel zur Runterregulierung, zur Entspannung, zur Belohnung vorschlagen. Ich weiß auch, warum sie das tun. Eigentlich meinen sie es sogar gut mit mir. Sie „wissen“ es nur nicht besser. - Außen vor lasse ich dabei, was Sucht/ Abhängigkeit an sich schon körperlich/ biochemisch im Gehirn mit uns macht. Das ist Wissen, das mir das Verstehen etwas leichter macht.

    Frädrich schlägt da an einer Stelle etwas ganz Interessantes für den Umgang mit dem Inneren Schweinehund vor und zwar eine positive Umformulierung, die sich darauf konzentriert, dass wir etwas Schönes erleben werden.

    Nicht: „Du darfst nicht abhängig sein/ nicht stinken/ nicht dein Geld verbrennen/ krank werden.“

    Denn das regt zu Widerspruch und Widerstand an.

    Stattdessen schlägt er vor, so formulieren:
    „Du musst nicht abhängig sein, du darfst frei sein.
    „Du musst nicht stinken, du darfst gut riechen.“
    „Du musst nicht krank werden, du darfst gesund sein.“

    So kreisen deine Gedanken auch nicht um den „Verlust“, den du erleidest, wenn du aussteigst.

    Ich hab diesen Ansatz Frädrichs auf den Umgang mit meinen entsprechenden Anteilen übertragen. Ich gehe eher freundlich, liebevoll mit ihnen um und konzentriere mich darauf, was ich nun Besseres (Frank hat mich daran erinnert) bekomme. Hier in Bezug auf das Rauchen fällt mir das nicht so schwer, denn der Zigarettenrauch fühlte sich beim Inhalieren kaum angenehm und wohltuend an, sondern im Gegenteil tatsächlich eher nach Ersticken an. Wann immer ich jetzt tief und bewusst einatme, fühlt sich das angenehm an und ich weiß, dass das noch besser wird, wenn der Schleim in den Bronchien endlich wieder gänzlich abgebaut ist.

    Liebe Grüße
    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Liebe AmSee
    Ich danke dir für deinen interessanten Beitrag zu den inneren Anteilen und deinen Umgang damit.
    Mit den inneren Anteilen hab ich mich oft und viel auseinander gesetzt und ich finde das auch sehr spannend und hilfreich.
    Ich wende dies auch immer wieder an und setze mich mit ihnen auseinander und danach merke ich ,wie ich ruhiger werde oder wie ich manche schwierige Themen anders betrachten kann.

    Trotzdem weiß ich bis heute nicht ,welche Anteile mich damals zum Rauchen animiert haben , deswegen kann ich beim Thema Sucht nicht mit meinen inneren Anteilen reden.
    Ich finde das etwas schwierig ,über innere Anteile von einem Suchtproblem wegzukommen.
    Irgendwann mit 13 Jahren habe ich begonnen zu rauchen und natürlich wollte ich dazu gehören,ausprobieren, meine Nervosität regulieren,abschalten oder was auch immer.
    Die Wirkung schlug ja voll ein und so ging es dann weiter und weiter.
    Die Zigarette gehörte zu mir und meinem damaligen Wesen.
    Ängste etc waren damals schon ein Thema und die Zigarette war ein liebgewonnenes Hilfsmittel.

    Ein Auseinandersetzen mit inneren Anteilen hätte mir damals nichts genützt.
    Für mich war es schlichtweg eine schlimme Sucht.
    Ich wollte mich nicht mehr meiner inneren Suchtstimme beugen und ihr nachgeben als ich beschlossen habe ,endlich mit dem Rauchen aufzuhören.
    Ich wollte wieder Chefin sein und dies nicht mehr meiner Suchtstimme überlassen.
    Das gab mir Stärke und Selbstbewusstsein, dass ich die Dinge wieder in die Hand nehmen kann und mich nicht der Suchtstimme unterordne.
    Für mich war das gefühlt schon so ,wie wenn ich die Sucht anschaue und ich mich vor ihr hinstelle und wir uns gegenüber stehen.

    Ich hatte damals trotzdem positive Affirmationen:
    Ich brauche das rauchen jetzt nicht mehr.
    Ich werde mich immer besser fühlen etc...

    So ähnlich ging ich auch vor 1,5 Jahren an meine Alkoholabstinenz heran.
    Ich wollte wieder die Kontrolle über mich haben und mich nicht mehr dem Alkohol hingeben.

    Für mich war es sehr wichtig zu unterscheiden, was gehört zu MIR und was gehört zur SUCHT.
    Nur durch dieses Auseinanderhalten war mir möglich mit dem Rauchen und auch mit dem Trinken aufzuhören.
    Ein "Kampf " war das nicht.
    Es gab viele positive Affirmationen, die mich weiter getragen haben und gestärkt haben.
    Aber mir war auch bewusst ,dass meine Sucht womöglich sehr stark werden kann und ich nicht rückfällig werden wollte ,also musste ich sehr gut aufpassen.
    Das Rauchen aufhören war wirklich schlimm für mich.
    Ja da gab es damals schon innere Kämpfe und ich fühlte mich schon immer wieder machtlos und klein, weil die Suchtstimme in mir ordentlich rief.
    Ich wollte ihr aber nicht mehr folgen.
    Aus meiner Sicht ist es wichtig gewesen ,dieser Stimme ein Stopschild hinzustellen, damit ich mich wieder daran erinnern konnte ,welches Ziel ich verfolge: nämlich nicht mehr rauchen müssen und ein rauchfreies Leben anzustreben.
    Da brauchte ich schon eine klare innere Haltung.
    LG Orangina

  • P.s.
    Was den Verlust betrifft...
    Als ich mit dem Trinken aufhörte, war es nie ein Verlustgefühl.
    Beim Rauchen aufhören war es zumindest am Anfang eine große Angst vor dem Verlust,wobei Allen Carr mir auch sehr viel Lust und Freude aufs Aufhören bereitet hat ;-))

  • Liebe Orangina,
    ich kann ganz gut nachvollziehen, warum dir das schwer gefallen ist bzw. jetzt im Nachhinein schwer fällt, dich über Innere Anteile mit deinen Süchten zu beschäftigen. Ich weiß ja nicht, wie weit du damals, als du mit dem Rauchen aufgehört hast, bzgl. dieses Thema schon warst, und wie weit du vor 1 1/2 Jahren diesbezüglich warst.


    Irgendwann mit 13 Jahren habe ich begonnen zu rauchen und natürlich wollte ich dazu gehören,ausprobieren, meine Nervosität regulieren,abschalten oder was auch immer.
    Die Wirkung schlug ja voll ein und so ging es dann weiter und weiter.
    Die Zigarette gehörte zu mir und meinem damaligen Wesen.
    Ängste etc waren damals schon ein Thema und die Zigarette war ein liebgewonnenes Hilfsmittel.

    Mir drängt sich da schon der Gedanke an einen bestimmten Anteil auf…. ;)

    Dein 13-jähriges Ich, das dazu gehören wollte, das seine Nervosität mit Zigaretten reguliert hat usw., das die „positive“ Wirkung der Zigaretten kennengelernt hat, zu dessen Wesen die Zigarette damals dazu gehörte, das ist ja irgendwie noch da.
    Jedenfalls durfte ich bei mir feststellen, dass meine Ichs aus unterschiedlichen Zeiten meines Lebens noch da sind.


    Für mich war es sehr wichtig zu unterscheiden, was gehört zu MIR und was gehört zur SUCHT.

    Und an dem Punkt hab ich eben meine Schwierigkeiten, weil es nach meiner eigenen Beobachtung mehr als nur die SUCHT war, die mich hat rauchen und bis vor 19 Monaten hat trinken lassen. Das Rauchen hat z.B. einem hilflos überforderten Inneren Anteil von mir einen „Zauberstab“ an die Hand gegeben, innere Anspannungen, Ängste usw. aushalten zu können. Und dann ist da noch der Anteil, der von den „Normalen“ ziemlich angenervt ist, sich von denen ganz bewusst abgrenzen will, frei und cool sein will. Und ich könnte noch weitere nennen.

    Nun, für mich selbst klingt das ganz logisch und in sich stimmig. Und ich spüre, dass dieser Weg für mich der Richtige zu sein scheint. Die erste rauchfreie Woche ist so gut wie um und es läuft zu meiner vollen Zufriedenheit. Ich nehme so eine Art von Vertrauen in mir war, dass ich’s richtig mache. Da gibt’s überhaupt keine Inneren Kämpfe bei mir.

    Ich hab den Eindruck, dass das, was ich im Laufe der Therapie erarbeitet und verarbeitet habe, seine guten Früchte zeigt. Ich kann nur sagen: Gefällt mir richtig gut! 44.

    Andere gehen andere Wege und haben damit ihre Erfolge. Ich finde das spannend und ich würde und werde mich gewiss niemals hinstellen und meinen Weg als den allein selig machenden hinstellen. :) :devilsmile:

    Liebe Grüße
    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

    Einmal editiert, zuletzt von AmSee13 (31. Mai 2022 um 22:20)

  • Liebe AmSee
    ich habe über deinen letzten Beitrag nachgedacht.
    Die Sache mit den Anteilen : So richtig warm werde ich mit diesem Thema nicht, wenn es um Süchte geht...
    Du hattest geschrieben, dass meine Anteile damals mit 13 Jahren sicher auch ein Grund waren, weshalb ich angefangen habe zu rauchen.
    So zumindest habe ich dich verstanden.
    In dem podcast, den ich gerade bei der linksammlung gepostet habe, war das Rauchen auch Thema.
    (Stefanie Stahl-Sucht in Familie und Partnerschaft)..
    Das Gespräch in der Podcastreihe zwischen Stefanie Stahl und dem Psychologen hat meine Gedanken ganz gut zusammengefasst.
    Ich denke, dass einige anfälliger sind für Substanzmissbrauch und manche weniger.
    Die Regelmäßigkiet, die Routine etc werden bei Substanzen so nach und nach zur Sucht.
    Sicher war ich damals schon mit einigen Themen konfrontiert und war weniger selbstbewusst als manch anderer in meiner Clique.
    Das Rauchen gehörte einfach damals dazu und irgendwann entwickelte ich diese Sucht-weil das Rauchen an sich bei mir, wie bei vielen Rauchern ein positives Gefühl hinterlässt.
    Für mich hat das weniger mit den "Anteilen " zu tun.

    Die Arbeit mit den "Anteilen" hätte mich auch vor 1,5 Jahren nicht weitergebracht, als ich mit dem Trinken aufhören wollte: Die Beschäftigung und Auseinandersetzung mit den inneren Anteilen ist eine sehr gute und hilfreiche Methode , aber sie hätte mich beim Thema Sucht -Aufhören mit dem Rauchen /Trinken keinenfalls weitergebracht..

    Es freut mich zu lesen, dass du gute Erfahrungen machst -auch mit deiner Therapie.

    LG
    Orangina

  • Liebe Orangina,


    Du hattest geschrieben, dass meine Anteile damals mit 13 Jahren sicher auch ein Grund waren, weshalb ich angefangen habe zu rauchen.
    So zumindest habe ich dich verstanden.

    so habe ich das nicht gemeint. Warum auch immer man in eine Sucht hineingerät, ist meines Erachtens ein weites Thema. Ob da Innere Anteile eine Rolle spielen? nixweiss0
    Das ist auch gar nicht so sehr das, was mich dabei interessiert.

    Was mich eher interessiert, ist, wie man oder vielmehr wie ICH daraus wieder herauskommt.
    Beim Thema Alkohol hat‘s bei mir ja offensichtlich so richtig „klick“ gemacht, beim Thema „Rauchen“ habe ich mich, wie du mitbekommen hast, sehr viel schwerer getan und immer wieder Rückfälle erlebt. Und gerade deshalb frage ich mich, was da bei mir dahinter stecken könnte.

    Ich vermute, dass das bei mir etwas mit gewissen früheren Ichs von mir (= Innere Anteile) zu tun hat. Ein paar dieser früheren Ichs, die abhängig vom Rauchen waren, verbinden etwas „positives“ damit.
    Der Frädrich ordnet das, was ich meine, dem sogenannten „Inneren Schweinehund“ zu, ich differenziere das etwas mehr und vermute, dass da auch „Überzeugungen“ gewisser früherer Ichs von mir, eine Rolle spielen.

    Ich meine also nicht, dass deine Anteile damals mit 13 Jahre ein Grund waren, weshalb du angefangen hast zu rauchen, sondern dass deren Überzeugungen ein möglicher Grund waren, warum du dich so gequält hast, als du aufgehört hast.


    Liebe Grüße
    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Liebe AmSee.

    Ich denke ,dass es sicher mit vielen inneren Überzeugungen zusammenhängen könnte ,aber auch mit Gehirnstrukturen und mit dem ,wie jeder einzelne auf ein Suchtmittel anspringt und diese verarbeitet.
    Ich war damals ,als ich mit dem Rauchen aufgehört habe ,nachdem ich Allen Carr las ,auch ziemlich gespannt und freudig aufs Nichrauchen und hatte teils gute innere Bilder aufgebaut und trotzdem, so schien mir ,war mein Suchtzentrum im Kopf noch immer gierig und wollte den Stoff wieder haben.

    Beim Alkohol-Stopp war das gar nicht der Fall.
    Ich denke ,dass ich ganz unterschiedlich auf Alkohol und auf Nikotin reagiert habe.

    Ich hatte auch gerne eine präzisere Erklärung, warum das so war und weshalb das eine so viel leichter war ,es aufzugeben, als das andere.

    Du redest vom "klick" , der dir immer wieder beim Rauchstopp noch nicht ganz präsent war,das kann ich gut nachvollziehen,was du meinst.
    Vielleicht kann es sein ,dass dein Hirn aber auch viel intensiver auf Nikotin reagiert hat als der Alkohol?
    Vielleicht sind es mehrere oder auch ganz andere Komponenten.

    Jedenfalls kann ich verstehen, was dich beschäftigt und gewisse Anteile und auch Überzeugungen spielen mit Sicherheit auch eine große Rolle.
    Du nanntest das Beispiel vom Frädrich ,das dir zu einfach sei ,wenn er vom inneren Schweinehund spricht,bzw dass du das differenzierter siehst.

    Ich nannte es damals das Nikotin Monster, das wieder mal nach einer Zigarette rief.
    Und dieser Ruf wsr oft laut und fordernd und ich setzte diesen Ruf mit der Suchtstimme gleich ,die endlich "Nachschub" haben will.
    Ich hab mich lange und viele Jahre mit dieser Stimme komplett identifiziert, aber zum Glück konnte ich das damals trennen und wusste ,dass ICH das in der Hand habe ,ob ich diesem Nikotin Monster wieder einen Gefallen tu oder nicht. Das war mir sehr hilfreich damals und ich musste das Monster als "Feind" sehen ,der mich manipulieren will( und sehr massiv werden kann).

    Und während ich das so schreibe ,merke ich ,dass es sich schon so ein bisschen anhört ,wie wenn ich mich mit den inneren Anteilen auseinander setze.(mit dem Unterschied, dass man die Anteile nicht wie einen Feind betrachten sollte )
    Trotzdem sehe ich aber auch ganz besonders die Sache mit den Gewohnheiten, die irgendwann zur Sucht wurden und dass das Hirn gelernt hat ,auf Substanzen zurück zu greifen,immer und immer wieder.
    Diese "Bahn" wurde fest angelegt und das Hirn hat genau gelernt, sich nur in dieser Bahn zu bewegen .
    Eine andere Bahn ,nämlich keine Suchtmittel zu konsumieren muss ja erst mal neu angelegt werden und das ist am Anfang ja ziemlich schwierig, andere Wege und andere Methoden anzuwenden.

    Mich hat damals immer wieder gewundert, wie unterschiedlich Menschen reagieren ,wenn sie mit dem Rauchen aufhören.
    Manche waren Zombies,manchen fiel es erstaunlich leicht...
    Genauso wunderte ich mich über Nichtraucher (!!).
    Ich dachte eine ganze Zeit lang,wie diese Menschen ohne Zigarette glücklich sein können

    Ich konnte mir nicht vorstellen, dass diesen Menschen nichts fehlt.
    Gelegenheitsraucher machten mich ganz wuschig:
    Wie funktioniert das???
    Ab und zu mal eine rauchen ,dann wochenlang nicht mehr ?
    Ich brachte das irgendwie nicht zusammen.
    Für mich war Nikotin so essentiell und das wichtigste überhaupt.

    Dank unseres Themas, das wir hier hatten über die inneren Anteile,hab ich mich in den letzten Tagen wieder mit den inneren Anteilen beschäftigt und mir selbst damit ein aktuelles Problem, das ich lösen wollte ,angeschaut.

    Ich merke ,dass mich das ein Stück weiter brachte.

    LG
    Orangina

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