Mein Sohn sagte mal zu mir: Wenn eine/r was sagt, kannst du das vernachlässigen. Wenn zwei oder mehr das Gleiche sagen, ist es klug, drüber nachzudenken.Soll nicht heißen, einer Herde nachzublöken.
Moin ichso,
ich sehe das grundsätzlich erstmal ganz ähnlich wie dein Sohn, gleichzeitig hab ich aber auch den Spruch, den mein Vater gerne im Munde führte, gut im Gedächtnis: „Tausende Fliegen können sich nicht irren. Scheiße ist gut.“
Alkoholhaltige Aufenthalte habe ich in den ersten Monaten auch möglichst gemieden. Dank der Beschränkung wegen Corona war das auch nicht so schwer.
Schwierigkeiten hätte ich nach dieser Devise aber mit den Besuchen bei oder von meiner Familie gehabt. Mich vor denen mit dem Satz „Ich bin Alkoholikerin.“ zu outen, soweit war ich nicht. Und das wäre bei denen auch nicht so einfach gewesen, weil die mit diesem Begriff ganz bestimmte Vorstellungen verbinden, was mir das Zusammenleben mit denen nicht gerade leichter gemacht hätte. Ganz wegbleiben hätte ich auch nicht dürfen, können, weil ich da auch in Schwierigkeiten gekommen wäre.
So habe ich sie eben nicht meiden können.
Ich war im Sommer in einem Biergarten. Ganz ehrlich, hat mir keine unangenehmen Gefühle bereitet. Ich hatte zwei große Apfelschorlen und leckeres Essen, mein Mann alkoholfreies Hefeweizen und ebenfalls leckeres Essen. Dass an den Nachbartischen Alkohol getrunken wurde, hat mich nicht sonderlich interessiert oder irgendwie länger gedanklich beschäftigt. Und gewiss hat‘s mich nicht getriggert.
Das mag ja so sein, dass andere damit echt ihre Schwierigkeiten haben, ich hab mich diesbezüglich im letzten Jahr genau beobachtet, Biergärten, Restaurants sind für mich keine ernsthaft kritischen Orte.
Grüße
AmSee