Ist mein Mann alkoholkrank?

  • Genau das ist Co-Abhängigkeit.
    Es ist seine Krankheit, um die er sich kümmern muss. Entzugserscheinungen können lebensgefährlich sein.

    Aber statt ihm klar zu sagen, dass Du ihn nicht behandeln kannst und dass er genau deswegen eben zum Arzt muss, fragst Du hier.

    Nein, da kann ich Dir nicht helfen.

  • WAS genau.?


    Das hättest du mir jetzt bei jeder Begründung gesagt.


    Nochmal : nicht jeder, der sich mit der Materie beschäftigt, ist es automatisch. Ich setzte meinem Mann Grenzen, er weiß was sonst passiert.

  • Was willst Du jetzt eigentlich diskutieren?

    Such hier nach Alkoholentzug und google nach Citralopram und auch nach den Entzugserscheinungen, und Du wirst feststellen, dass das eine ganz tolle Kombination sein kann.
    Das kann aber nur der Arzt entscheiden. Hier auf die Entfernung, glaubst Du, ich bin so blöde und übernehme dafür die Verantwortung, indem ich Dir sage was Du da tun sollst?


  • Was willst Du jetzt eigentlich diskutieren?

    Such hier nach Alkoholentzug und google nach Citralopram und auch nach den Entzugserscheinungen, und Du wirst feststellen, dass das eine ganz tolle Kombination sein kann.
    Das kann aber nur der Arzt entscheiden. Hier auf die Entfernung, glaubst Du, ich bin so blöde und übernehme dafür die Verantwortung, indem ich Dir sage was Du da tun sollst?

    Bleib locker.. Wenn Du so genervt bist, dann antworte mir bitte nicht.

  • Ich bin nicht mal genervt. Ich hab aber schon mal erlebt, wie genau während so einer Diskussion der Betroffene, über den man geredet hat, und seine Frau war auch der Meinung, SOOOO schlimm ist es ja doch noch nicht, einen Krampfanfall bekommen hat, mit dem Kopf auf den Tisch schlug und sich dabei die Zunge abgebissen hat.
    Das geht so zack, zack, das glaubt vorher keiner. Natürlich sind es nur ein paar Prozent, aber wenn man dazugehört, Pech gehabt.

    Und mir ist nun mal absolut bewusst, das ich da vollkommen machtlos bin, wenn Deinem Alten was passiert, während wir hier plaudern.

    Ich hab Dir mal vorgeschlagen, dass du mal andere Geschichten liest, damit Dir die mögliche Tragweite des Problems überhaupt bewusst wird.
    Und ich bin jetzt weg. Du kannst ja ausprobieren, was passiert.


  • Ich bin nicht mal genervt. Ich hab aber schon mal erlebt, wie genau während so einer Diskussion der Betroffene, über den man geredet hat, und seine Frau war auch der Meinung, SOOOO schlimm ist es ja doch noch nicht, einen Krampfanfall bekommen hat, mit dem Kopf auf den Tisch schlug und sich dabei die Zunge abgebissen hat.
    Das geht so zack, zack, das glaubt vorher keiner. Natürlich sind es nur ein paar Prozent, aber wenn man dazugehört, Pech gehabt.

    Und mir ist nun mal absolut bewusst, das ich da vollkommen machtlos bin, wenn Deinem Alten was passiert, während wir hier plaudern.

    Ich hab Dir mal vorgeschlagen, dass du mal andere Geschichten liest, damit Dir die mögliche Tragweite des Problems überhaupt bewusst wird.
    Und ich bin jetzt weg. Du kannst ja ausprobieren, was passiert.


    Dazu müsste er es erst einmal einsehen. Ich kann ihm nur helfen das einzusehen. Indem ich mit ihm spreche. Ansonsten bin ich auch mit meinem Latein am Ende.

  • Ist ja nicht so, das ich das nicht nachvollziehen könnte.
    Mein Vater war Alkoholiker, er bekannte sich als Alkoholiker und er starb am Alkohol. Er hat sich nie helfen lassen, bis er völlig am Ende war. Und auch da brachte man ihn nicht vom Alkohol ab, sondern es ging "nur" noch um Allgemeinversorgung und Pflege.
    Deswegen weiß ich glaube ich ziemlich gut, was Machtlosigkeit ist.
    Ich beherrsche allerdings auch Abgrenzung ziemlich gut, deswegen hat mich das nicht besonders mitgenommen. Andere Familienmitglieder, die weniger von der Vorstellung lassen konnten, was mein Vater alles müsste, hat das mehr mitgenommen.


    Er müsste es erst mal einsehen.
    Du müsstest erst mal einsehen, das Du ihm nicht helfen kannst, das einzusehen.
    Ich müsste erst mal einsehen, dass ich Dir nicht helfen kann, einzusehen, dass Du ihm nicht helfen kannst, das einzusehen.

    so long.


  • Das ist natürlich tragisch und tut mir leid.

  • Kannst Du ja machen.

    Das Selbstbestimmungsrecht ist eines der höchsten Rechtsgüter bei uns (finde ich wichtig, ganz nebenbei) und solange kein medizinisch-psychologischer Gutachter feststellt, dass derjenige wegen geistiger Defizite gar nicht mehr wissen kann, was er will, gibt es keinerlei Handhabe, etwas dagegen zu tun, außer er wird irgendwie straffällig, fährt betrunken o.Ä.. ansonsten darf sich bei uns jeder zu Tode trinken, das wäre in Saudi-Arabien vielleicht anders, aber da möchte ich aus anderen Gründen nicht leben.

    Muss Dir nicht leid tun, ich glaube ich bin da relativ gut damit fertig geworden. Diese Abgrenzung von der Krankheit hat ja auch den Vorteil, das man sich trotzdem mögen kann. Da ist dieses Gezerre, was Du hast, nicht da. Ich brauchte das außerdem für die Handlungsfähigkeit, weil ich die Pflege organisieren musste, wenn Du da außerdem auch noch psychisch auf dem Zahnfleisch gehst, kannst Du dem Anderen gar nicht richtíg helfen, glaube ich.


  • Kannst Du ja machen.

    Das Selbstbestimmungsrecht ist eines der höchsten Rechtsgüter bei uns (finde ich wichtig, ganz nebenbei) und solange kein medizinisch-psychologischer Gutachter feststellt, dass derjenige wegen geistiger Defizite gar nicht mehr wissen kann, was er will, gibt es keinerlei Handhabe, etwas dagegen zu tun, außer er wird irgendwie straffällig, fährt betrunken o.Ä.. ansonsten darf sich bei uns jeder zu Tode trinken, das wäre in Saudi-Arabien vielleicht anders, aber da möchte ich aus anderen Gründen nicht leben.

    Muss Dir nicht leid tun, ich glaube ich bin da relativ gut damit fertig geworden. Diese Abgrenzung von der Krankheit hat ja auch den Vorteil, das man sich trotzdem mögen kann. Da ist dieses Gezerre, was Du hast, nicht da. Ich brauchte das außerdem für die Handlungsfähigkeit, weil ich die Pflege organisieren musste, wenn Du da außerdem auch noch psychisch auf dem Zahnfleisch gehst, kannst Du dem Anderen gar nicht richtíg helfen, glaube ich.


    Jetzt ist mein ganzer Text weg, den ich gerade geschrieben habe....

    Ganz toll!!

  • Mal ein kurzer Einwand von mir (Alkoholiker, nach ein paar Anläufen nun schon seit ein paar Jahren trocken und auch in der Suchtselbsthilfe aktiv):

    Susanne : Wir sind keine Missionare! Weder wir Betroffenen noch die Angehörigen hier. Das Einzige, was wir tun können, ist von unseren Erfahrungen berichten. Wenn der Andere es partout anders sieht nixweiss0 dann ist das so.
    Ich habe mich früher auch manchmal darüber echauffiert, warum jemand etwas anders sieht als ich - habe mich aber eines Besseren belehren lassen (müssen). U.a. auch hier im Forum. Man wird eben alt wie eine Kuh ...
    Wenn ich heute merke, jemand sieht das Rot partout als Grün - dann klinke ich mich aus.

    @Leonie: Und das ist u.a. auch der Grund, warum ich mich hier in die Diskussion (bis jetzt) nicht eingeklinkt habe: "Meine" Argumente wurden vorgebracht, von Dir als nicht passend erachtet - okay, was soll ich dann noch mehr rumlabern ...

    Also, lasst es doch erst mal sacken. Irgendwo kann ich Euch beide verstehen.

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!


  • Mal ein kurzer Einwand von mir (Alkoholiker, nach ein paar Anläufen nun schon seit ein paar Jahren trocken und auch in der Suchtselbsthilfe aktiv):

    Susanne : Wir sind keine Missionare! Weder wir Betroffenen noch die Angehörigen hier. Das Einzige, was wir tun können, ist von unseren Erfahrungen berichten. Wenn der Andere es partout anders sieht nixweiss0 dann ist das so.
    Ich habe mich früher auch manchmal darüber echauffiert, warum jemand etwas anders sieht als ich - habe mich aber eines Besseren belehren lassen (müssen). U.a. auch hier im Forum. Man wird eben alt wie eine Kuh ...
    Wenn ich heute merke, jemand sieht das Rot partout als Grün - dann klinke ich mich aus.

    @Leonie: Und das ist u.a. auch der Grund, warum ich mich hier in die Diskussion (bis jetzt) nicht eingeklinkt habe: "Meine" Argumente wurden vorgebracht, von Dir als nicht passend erachtet - okay, was soll ich dann noch mehr rumlabern ...

    Also, lasst es doch erst mal sacken. Irgendwo kann ich Euch beide verstehen.

    Gruß
    Greenfox

    Hab ich echt gesagt deine Argumente seien unpassend? Ohne Spaß? Wo denn bzw worum gings? Sry aber habe nicht mehr alles auf dem Schirm.


    Meinst du mich persönlich gerade mit dem Einsehen?


  • Kannst Du ja machen.

    Das Selbstbestimmungsrecht ist eines der höchsten Rechtsgüter bei uns (finde ich wichtig, ganz nebenbei) und solange kein medizinisch-psychologischer Gutachter feststellt, dass derjenige wegen geistiger Defizite gar nicht mehr wissen kann, was er will, gibt es keinerlei Handhabe, etwas dagegen zu tun, außer er wird irgendwie straffällig, fährt betrunken o.Ä.. ansonsten darf sich bei uns jeder zu Tode trinken, das wäre in Saudi-Arabien vielleicht anders, aber da möchte ich aus anderen Gründen nicht leben.

    Muss Dir nicht leid tun, ich glaube ich bin da relativ gut damit fertig geworden. Diese Abgrenzung von der Krankheit hat ja auch den Vorteil, das man sich trotzdem mögen kann. Da ist dieses Gezerre, was Du hast, nicht da. Ich brauchte das außerdem für die Handlungsfähigkeit, weil ich die Pflege organisieren musste, wenn Du da außerdem auch noch psychisch auf dem Zahnfleisch gehst, kannst Du dem Anderen gar nicht richtíg helfen, glaube ich.


    Jedenfalls....

    Was ich schreiben wollte..

    Ich bin immer noch heilfroh, hier gelandet zu sein. Nun sinds aber statt gute auch schlechte Gefühle, die mich etwas nachdenklich... Etwas..(?) Also sehr nachdenklich machen..

    Gerade weil ich immer mehr verstehe, was der Alkohol auf das Leben einer Person für Auswirkungen haben kann und hat. Geht's mir z. T jetzt schlecht dadurch. Ich bekomme das Bedürfnis mich davon emotional abzugrenzen. So, wie du es ungefähr beschrieben hast.

    Denke das würde mir Weitsicht bringen und vor allem klarere Sicht.


    Aber : zuerst aufräumen.. Sortieren.

    Das Ding ist nämlich jetzt, dass ich meinen Mann mit dem Wissen von hier, mit etwas anderen Augen sehe.

    Ja, das beschreibt es sehr gut.

    Weiß wohl jetzt zu viel. Nein Spaß,... Ich meine das ist gut sehr gut. So wollte ich es auch. So komme ich (für mich und hoffentlich für ihn) vorwärts.

    Und bleibe nicht stehen.

  • Irgendwie erinnerst Du mich gerade an das HB-Männchen ...

    Hast Du es als auf Dich zutreffend (passend) betrachtet, als von Co-Abhängigkeit in Bezug auf Dich geredet wurde?
    Ich glaube nicht. Ergo ... reg Dich ab.

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!


  • Irgendwie erinnerst Du mich gerade an das HB-Männchen ...

    Hast Du es als auf Dich zutreffend (passend) betrachtet, als von Co-Abhängigkeit in Bezug auf Dich geredet wurde?
    Ich glaube nicht. Ergo ... reg Dich ab.


    Ich rege mich gar nicht auf.
    Entschuldigung dass ich gefragt habe.

    Bei so vielen Texten konnte ich deinen nicht zuordnen.


  • Ich habe mich früher auch manchmal darüber echauffiert, warum jemand etwas anders sieht als ich - habe mich aber eines Besseren belehren lassen (müssen). U.a. auch hier im Forum. Man wird eben alt wie eine Kuh ...
    Wenn ich heute merke, jemand sieht das Rot partout als Grün - dann klinke ich mich aus.

    meinst Du mich mit "auch" echauffiert?

    dann siehst Du wohl rot, wo ich grün sehe. Ich empfinde mich nicht als echauffiert. Nicht mal besonders emotional involviert. Bislang denke ich, reden wir halt drüber. Dass ichs nicht ändern kann und gegen den Willen des Gesprächspartners erst recht nicht, ist mir sowieso klar. Aber wenn Du das so siehst, dann siehst Du das so. Ist ja auch OK.

    An sich ist "sacken lassen" aber sicher nicht verkehrt. Bei mir ist halt der Punkt, mir gehts nicht schlecht mit der Diskussion, deswegen usw usf. etcpp...aber Du hast vielleicht recht.

    Gruß Susanne

  • Das Ding ist nämlich jetzt, dass ich meinen Mann mit dem Wissen von hier,
    mit etwas anderen Augen sehe.


    Hallo Leonie, :)

    das ist ein sehr wertvolles Ergebnis Deiner ersten Auseinandersetzung
    mit allem. Ich schreibe das voller Anteilnahme und Wertschätzung, auch
    für Deinen Mann.

    Ich habe eine Therapie gemacht, um mich aus anderen Abhängigkeiten
    (eher emotionale) frei zu schaufeln. Es ging um Sucht (meiner Eltern),
    und mein Therapeut brachte mir seinen Blick darauf näher:

    "Ich schätze Dich sehr und mir liegt alles am Herzen, was Dich bewegt."
    "UND ich lehne Deine Sucht ab." - Ich will Dich, nicht Deine Sucht. :)

    Das war für mich ganz neu damals. Ich dachte immer, wenn ich die
    Sucht ablehne, fühlt sich auch der Mensch zugleich mit abgelehnt.
    Ich dürfte die Sucht also nicht offen ablehnen, sonst verletze ich die
    Person. :o - uff. Das ist auch Co-Abhängigkeit, in den Kopf und in
    die Gefühle des anderen zu kriechen, statt mir meine eigenen zu
    erlauben. OHNE Angst, damit irgendwas auszulösen. (Die Macht habe
    ich genau genommen nicht. Interpretieren tut der andere ganz allein.)

    Ehe es jetzt wieder so ein "Paket" wird, ende ich mal hier. ;)

    Nur soviel: Keine Angst vor all den Erkenntnissen samt ihrer Wider-
    sprüchlichkeiten. Es ordnet und verfeinert sich alles mit der Zeit.
    Das einzige, was Du beisteuern kannst, ist einfach offen und bereit
    zu sein, Dinge einzulassen und in Ruhe auszuwerten, so etwa.

    Liebe Grüße und allzeit genügend Rückzüge in gesunde Kleinigkeiten
    des Alltags, eine duftende Blume oder eine Stunde Sonne z.B., ...

    Wolfsfrau


  • Danke, das kam an. :)

  • Guten Abend ihr Lieben..

    Ich habe noch ein paar Fragen, wer möchte und kann, darf sie mir gerne beantworten.

    Mein Mann hat es jetzt geschafft bis Freitag nichts zu trinken. Man merkte aber schon, dass er sich dadurch gekämpft hat.

    Am Wochenende erlaubt er sich natürlich dann sein Trinken, ohne schlechtes Gewissen. Es ist ja Wochenende..

    Möchte mich ja, wie schon erwähnt, etwas abgrenzen. Aber das ist voll kompliziert. Er weiß nicht, dass ich mir im Hintergrund nun dieses Wissen aneigne, es passiert im Moment so viel in MEINEM Kopf, das muss doch auch ohne Worte bei ihm ankommen, nur wie gehe ich vor (hat jemand noch einen Ratschlag?) dass ich mich abgegrenzt (emotional), verhalte, aber trotzdem 'weiter komme'.

    Passiert für mich nichts... (keine Gespräche oder so) ist es für mich wie STEHENBLEIBEN.


    wisst ihr wie ich es meine?


    Liebe Grüße

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