AA
Anonyme Alkoholiker (siehe dort) sind eine Selbsthilfeorganisation für Alkoholiker.
AAK
Alkoholatemkonzentration
Abstinenz
Bedeutet in etwa dasselbe wie Enthaltsamkeit (von lat.: abstinere = sich enthalten, fernhalten).
Abstinente Alkoholiker bezeichnen ihr neues Leben auch als ein trocken oder nüchtern sein.
Abstinenzbewegung
Die Abstinenzbewegung ist eine soziale Bewegung gegen den Genuss alkoholischer Getränke, die Ende des 19. bis Beginn des 20. Jahrhunderts ihren Höhepunkt hatte. Politisch und praktisch aktiv wird die Abstinenzbewegung mithilfe sogenannter Abstinenzvereine.
Adaption
Adaption bedeutet „Übergang, Verbindung, Anpassung” zwischen der stationären Suchttherapie und der sozialen und beruflichen Wirklichkeit der Außenwelt.
Al Anon
In Al-Anon treffen sich weltweit Verwandte und Freunde von Alkoholikern, die durch das Teilen ihrer Erfahrungen ihre gemeinsamen Probleme lösen.
Alpha-Trinker
Typologie nach Jellinik (Gilt heute als überholt):
(Problemtrinker) trinken, um seelische Belastung leichter ertragen zu können. Es besteht keine
körperliche Sucht, jedoch eine seelische. Das Trinkverhalten ist undiszipliniert. Es kommt jedoch
nicht zu einem Kontrollverlust. Gesundheitsschäden sind dennoch zu befürchten.
Alateen
Selbsthilfegruppen für Kinder von Alkoholikern.
Anonyme Alkoholiker
Die Anonymen Alkoholiker (AA) (englisch Alcoholics Anonymous) sind eine in den Vereinigten Staaten entstandene, weltweit agierende Selbsthilfeorganisation zur Bekämpfung von Alkoholismus. Alkoholismus ist nach Auffassung der AA eine Krankheit, die der Einzelne nicht aus eigener Kraft, sondern nur mit Hilfe einer spirituellen Erfahrung besiegen könne.
BAK
Blutalkoholkonzentration
BE
Blutentnahme
Beta-Trinker
Typologie nach Jellinik (Gilt heute als überholt):
(Gelegenheitstrinker) trinken unter der Übernahme gesellschaftlicher Konsummuster
(z.B. auf Feiern jeglicher Art). Obwohl Beta-Trinker weder psychisch noch physisch
süchtig sind, sind sie leicht zum Konsum zu verleiten und schädigen durch unverantwortliches
Handeln ihre Gesundheit. Beta-Trinker sind suchtgefährdet.
Blaues Kreuz
Blaues Kreuz ist eine christliche Organisation zur Selbsthilfe bei Suchtkrankheiten. Die beiden
Leitworte „Evangelium und Abstinenz – mit Jesus und ohne Alkohol“ gehörten bereits für den
Gründer Louis-Lucien Rochat und für die Blaukreuz-Arbeit unzertrennlich zusammen.
Co-Abhängigkeit
Co-Abhängigkeit bezeichnet ein sozialmedizinisches Konzept, nach dem manche Bezugspersonen
eines Suchtkranken (beispielsweise als Co-Alkoholiker) dessen Sucht durch ihr Tun oder Unterlassen zusätzlich fördern oder selber darunter in besonderer Form leiden.
Delirium tremens
Das Delirium tremens (von lat.: delirium = Irresein; tremere = zittern; Synonym: Alkoholdelirium) stellt eine ernste und potenziell lebensbedrohende Komplikation bei einer länger bestehenden Alkoholkrankheit dar.
Delta-Trinker
Typologie nach Jellinik (Gilt heute als überholt):
(Spiegeltrinker) sind körperlich stärker abhängig als psychisch. Delta-Trinker benötigen eine bestimmte Mindestmenge Alkohol um sich gut zu fühlen. Ohne Alkohol leiden Delta-Trinker an Entzugserscheinungen wie Tremor, Durchfall und Schlaflosigkeit und fallen sozial eher auf.
EKA /EKS / ACA
EKA / EKS / ACA sind Abkürzungen für Erwachsene Kinder aus alkoholkranker Familie, von suchtkranken Eltern und Erziehern.
Epsilon-Trinker
Typologie nach Jellinik (Gilt heute als überholt):
(Quartalssäufer) sind psychisch abhängig. Sie können über Monate abstinent sein, gefolgt von Episoden exzessiven Alkoholkonsums. In diesen Phasen ist ein Kontrollverlust vorhanden. Trinkexzesse können tagelang fortgeführt werden und zu vorübergehendem Gedächtnisschwund (Filmriss) und illusionärer Verkennung führen. Nach einer solchen Phase folgt in der Regel wieder eine Phase der Abstinenz.
Filmriss
Der vorübergehende oder auch anhaltende Gedächtnisverlust nach hohem Alkoholkonsum
Flachmann
Bezeichnung für kleinere im Handel erhältliche Spirituosenflaschen. Kann auch eine eigens gefüllte Taschenflasche, meist 200ml, mit Hochprozentigen sein.
Flashback
Ein Flashback ist davon gekennzeichnet, dass der trockene Betroffene völlig unvorbereitet das Empfinden und Erleben hat, als wäre er wieder auf Droge, bzw. betrunken. Die Ursachen dafür in Bezug auf Alkoholismus sind bis heute nicht vollständig erforscht. (Ein Flashback hat, wie fälschlicherweise oft angenommen wird, nichts mit einer Rückerinnerung an die nassen Zeiten zu tun.)
Flattermann
Wenn der Betroffene einige Zeit nichts trinkt, bekommt er einen Flattermann. Er zittert,
wird unruhig, schwitzt, hat Angstzustände. Meist hat der Alkoholiker solche Zustände am
Morgen, weil über Nacht der Alkoholspiegel absinkt. Nach ein paar Bieren / Schnäpsen
ist wieder Ruhe.
Freundeskreise
Der Bundesverband der Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe (kurz „Freundeskreise“ genannt) ist ein Dachverband bundesweiter Selbsthilfegruppen für suchtkranke Menschen und Angehörige.
Gamma-Trinker
Typologie nach Jellinik (Gilt heute als überholt):
(Suchttrinker) sind psychisch stärker süchtig als physisch. Beim Trinken kommt es zum Kontrollverlust. Trinkexzesse und unauffällige Phasen wechseln sich ab. Durch den ersten Schluck Alkohol wird ein scheinbar unstillbares Verlangen nach immer mehr Alkohol ausgelöst.
Guttempler
Die Guttempler sind eine internationale Organisation, die sich für Enthaltsamkeit von Alkohol
und bewusstseinsverändernden Drogen sowie für Solidarität und Frieden einsetzt.
ICD-10 / ICD-11
Die ICD ist ein Klassifikationssystem der WHO zur Verschlüsselung einer ärztlichen Diagnose, das sich weltweit durchgesetzt hat. Die Abkürzung „ICD” steht für „International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems”. Die 10 steht für die 10. Version. Neben der derzeit gültigen Version ICD-10 ist im Januar 2022 die neue Version ICD-11 in Kraft getreten. Für eine Übergangsfrist von 5 Jahren sind beide Versionen verwendbar. Bis die ICD-11 in Deutschland eingeführt ist, wird weiter nach ICD-10 verschlüsselt.
KH
Das einfache Krankenhaus. Im Forum meist im Zusammmenhang mit angeschlossener Abteilung für Suchtproblematik verwendet.
Klassifikation von Personen mit Alkoholproblemen
Jellinek war einer der ersten Forscher, der den Krankheitscharakter des Alkoholismus erkannte. Auf ihn geht die heute noch bekannte Klassifikation von Personen mit Alkoholproblemen nach fünf Kategorien von Alpha bis Epsilon zurück. Siehe dort.
Komorbidität (Begleiterkrankung)
Alkoholismus verursacht oder begünstigt eine Menge an Begleiterkrankungen, der Fachbegriff dafür ist Komorbidität. Wer würde zum Beispiel denken, dass Morbus Dupuytren eine Begleiterkrankung von Alkoholismus sein kann?
Korsakow-Syndrom
Das Korsakow-Syndrom ist eine zuerst bei Alkoholikern beschriebene Form der Amnesie (Gedächtnisstörung). Eine detaillierte Beschreibung wurde erstmals 1880 vom russischen Neurologen Sergei Korsakow veröffentlicht.
Kreuzbund
Der Kreuzbund ist ein Fachverband des Deutschen Caritas-Verbandes, der als Selbsthilfe- und
Helfergemeinschaft Hilfe für Alkohol- und Medikamentenabhängige und Angehörige anbietet.
KT
Kontrolliertes Trinken nach Prof. Körkel: Soll zu einer Konsumreduktion führen und wird mit Hilfe von Programmen in meist kostenpflichtigen Kursen erlernt.
Kurzer
Unter einem Kurzen versteht man ein alkoholhaltiges Getränk, das in 2-cl- oder 4-cl-Gläsern serviert und zumeist in einem Zug getrunken wird. Mittlerweile hat sich für Kurzer auch der Anglizismus Shooter oder shot (engl. Schuss) eingebürgert.
LZT
Stationäre Langzeittherapie. Meist zwischen 8 – 16 Wochen.
MEOS
Bei chronischem Alkoholkonsum wird das MEOS induziert und baut neben der ursprünglichen
Alkohol-Dehydrogenase Alkohol ab. Damit ist es ein Grundmechanismus der Toleranzentwicklung
gegenüber der Substanz.
Nasses Denken
Unter nassem Denken versteht man den Zustand, in dem die Gedanken wieder (oder noch) ständig um den Alkohol kreisen. Typisch ist zum Beispiel die Beschaffungs-Organisation: Habe ich genug Vorrat im Haus, wo bekomme ich den nächsten Drink, usw.
PIA
Psychiatrische Institutsambulanz der Suchtkliniken und Psychiatrischen Kliniken
Rückfall
Einen Rückfall bezeichnet man die Wiederaufnahme des Konsums von Alkohol nach Zeiten der Abstinenz und Nüchternheit. Bei einem Rückfall verändert sich auch das komplette Denken und Handeln des Betroffenen. Er verhält sich erneut so wie eben ein nasser Alkoholiker.
SB
Suchtberatung
SD
Suchtdruck. Das starke Verlangen Alkohol konsumieren zu müssen.
SHG
Selbsthilfegruppe im allgemeinen
Skills
Mit dem Begriff „Skill“ wird jedes Verhalten bezeichnet, das in einer schwierigen Situation kurzfristig wirksam und dabei langfristig nicht schädlich ist. Skills sind Verhaltensmaßnahmen, die kurzfristig im Umgang mit starken Anspannungszuständen und Krisensituationen hilfreich sind und langfristig dabei helfen, mit der eigenen Erkrankung besser zurechtzukommen. Hervorgegangen ist dieser Begriff aus der dialektisch-behaviorale Therapie (DBT) für Borderliner, setzt sich inzwischen aber auch für andere Bereiche durch.
Tiefpunkt
Häufig ist es ein emotionales Schlüsselereignis, ein unvorhergesehener Anstoss zum Ausstieg aus der Sucht, der die Chance zu umfassender Veränderung herbeiführt. Sehr kontrovers diskutiert. Deshalb eine einführende Leseprobe „sich das Leben nehmen“ (Seite 13-21), von Jürgen Heckel.
TK
Tagesklinik
Trockenrausch
Bei dem trockenen Alkoholiker ist also das Symptom Alkoholismus nicht mehr vorhanden, die ursächlichen, seelischen Probleme bestehen aber, da ungelöst, weiterhin. Der trockene Alkoholiker trinkt zwar nicht mehr, hat sich innerlich und im sonstigen Verhalten nicht verändert. Siehe hierzu auch Svens Bericht.
Vorfall
Neuere Auslegungen in Fachkreisen differenzieren zwischen Rückfall und Vorfall. Während bei einem Rückfall (siehe oben) das komplette Wesen und all seine Handlungen der Sucht untergeordnet sind und von ihr bestimmt werden, definiert man einen Vorfall mit einem kurzfristigen und sofort wieder beendeten Konsum von Alkohol. Ein Vorfall führt dann in der Regel auch nicht zu einer erneuten nassen Wesensveränderung und nassem Denken.
Zufriedene Abstinenz
Bezeichnung für den Seelenfrieden von schon länger trocken lebenden Menschen.
Führt sehr oft zu kontroversen Diskussionen unter der Betroffenen.
Siehe auch die internen Threads Zufriedene Trockenheit – was bedeutet das für mich?
sowie auch Ich habe den ersten Schritt in die Trockenheit gewagt - Und nu? Wie weiter?
Zwölf Schritte
Das Zwölf-Schritte-Programm ist ein spirituelles Programm der Anonymen Alkoholiker (AA),
das Alkoholikern zur Abstinenz vom Alkohol und zu einem neuen Lebensstil verhelfen soll.
Hinweis
Dieser Artikel wurde unter Mitwirkung von AmSee13 , Brant und rent gestaltet.