Beiträge von Nyssa

    Stymo

    Ich sehe hier ganz viele Leute, die dir helfen wollen und die sich deswegen ganz viel Zeit für dich nehmen.

    Ich frage mich aber, ob du Hilfe willst, oder ob du eher nach Ausreden suchst, warum du nicht aufhören kannst oder willst. Und wofür möchtest du Hilfe? Zum Aufhören, oder zum besser fühlen?

    Möchtest du aufhören zu trinken oder weiter trinken?

    Diese Frage solltest du dir einmal stellen und ganz für dich selbst beantworten.

    Und dass du immer wieder schreibst, dass du nach Leuten suchst, denen es wie dir geht, und die nicht schon ewig trocken sind... die gibt es hier auch. Aber die haben für sich vielleicht schon entschieden, dass sie nicht mehr trinken wollen. Und die macht das dann eher wütend, wenn du allen hier vorwirfst, sie wüssten ja nicht, wie schlecht es DIR geht. Auch anderen fällt das nicht leicht, und sie kämpfen. Aber das ist der Unterschied: sie kämpfen!
    Sie haben sich entschieden und kämpfen dafür, das Ziel zu erreichen. Auch wenn es nicht einfach ist.

    LG

    Hallo

    Danke für eure Antworten. Musste erst drüber nachdenken bevor ich wieder antworte.

    Also es gibt da schon einen Tiefpunkt. An dem mir klar wurde, dass es so nicht weitergeht. Hat dann aber noch paar Anläufe gebraucht bzw. da dachte ich noch, es ginge kontrolliert. Ich mag da nur nicht so genau öffentlich drüber schreiben. Jetzt hab ich genug, und mag gar nicht mehr. Ich vertrage das Zeug einfach nicht und wenn ich trinke, dann zu viel.

    Wegen dem Stress muss ich schauen. Ich muss einen anderen Umgang damit finden. Mit Arbeit allgemein.
    Bin schon am Bücher lesen dazu...

    Ich bin richtig wie ich bin... Es gibt mittlerweile Tage an denen ich das so sehen kann. Aber auch ganz viele andere... Mir fällt es dann auch schwer, mir Gutes zu tun. Was noch wichtig wäre denke ich. Zu mir zu stehen.
    Hm...

    Selbsthilfegruppe ist nicht mein Ding. Ich habe Angst, dort auf Unverständnis zu treffen, weil ich das Thema früher angehe als andere und daher nicht ernst genommen zu werden. Ganz davon abgesehen hätte ich dafür momentan auch keine Zeit... Daher hoffe ich im Internet auf Austausch.

    Danke euch!

    Zitat

    Ich bin dieses Leben seit Ewigkeiten leid, nur kann nicht da raus, weil sich in meinem Leben nicht das geringste ändert.
    Ich will einfach nur mit Leuten reden, die in der gleichen Situation sind.

    Du bist der einzige, der in deinem Leben etwas ändern kann.

    Liebe Susanne

    Gerne antworte ich dir auch auf deine Fragen:

    Zitat

    Wenn Du durchgehalten hast..musstest Du kämpfen? Durchhalten hört sich nach Anstrengung oder Kampf an. Ist das so?

    Ja, leider.
    Alkohol gehört seit fast 30 Jahren einfach zu meinem Leben dazu. Wenn etwas zu feiern und anstossen gab, mit dem Mann abends gemütlich sitzen und reden, als Medizin gegen Stress oder Übelkeit oder Grippe oder Aphten, abends zum runterkommen und besser einschlafen, sich was besonderes gönnen, ein gutes Essen aufwerten oder verdauen...
    Teilweise konnte ich das ersetzen (mit alkoholfreiem oder Tee), oder tatsächlichen Medikamenten.
    Teilweise blieb es einfach ein Verzicht.
    Zu Beginn war der Kampf echt gross.
    Jetzt stört es mich einfach, wenn dann mein Mann abends da sitzt und trinkt. Keine Ahnung warum. Vielleicht, weil es mir halt auch geschmeckt hat und weil ER die angenehmen Gefühle dann hat und ich nicht. nixweiss0 (morgens bin ich natürlich nicht neidisch auf den Kater).

    Zitat

    Was erwartest Du? Wie kann man Dir helfen, was glaubst Du?

    Ich denke mir hilft es wenn ich darüber schreiben und mich damit auseinandersetzen kann.
    Nicht alleine damit bin, dass für mich Alkoholverzicht nicht ganz leicht ist.
    Mut, weil ich sehe, dass es andere auch geschafft haben.
    Zuspruch, dran zu bleiben und nicht aufzugeben.
    Input, wie man den Alkohol ersetzen kann und Tipps zur Selbsthilfe.

    Hallo Gerchla

    Vielen Dank für deine ausführliche Antwort und die Zeit, die du dir dafür genommen hast.
    Gerne gehe ich auf einige Punkte ein, weil ich denke, dass mir das hilft.

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    Also grundsätzlich kann ich nur sagen: je früher desto besser. Desto weniger besteht auch die Gefahr, dass Du auch z. B. körperliche Schäden nimmst. Ich bin mir aber nicht sicher, ob Du es deshalb leichter hast mit dem aufhören. Es gibt hier ja auch die Theorie, dass ein Alkoholiker erst seinen persönlichen Tiefpunkt erreicht haben muss, bevor es ihm wirklich gelingen kann, dauerhaft mit dem Trinken aufzuhören.

    Das habe ich auch schon gelesen...
    Und ja, ich denke, das fehlt mir ein wenig. Ich habe keinen Tiefpunkt, es geht nichts schief, im Gegenteil.
    Körperlich habe ich noch keine Schäden. Trotzdem habe ich ein Problem und möchte das loswerden. Eben weil ich ja in der Familie sehe, wie das sonst enden kann. Und darauf habe ich echt keine Lust. Deswegen will ich es vorher lassen.

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    Aber sag mal, hälst Du Dich selbst denn für eine Alkoholikerin? Also für suchtkrank. Oder bist Du eher der Meinung, Du würdest "nur" Missbrauch betreiben. So wie Du schreibst, scheinst Du ja nicht täglich zu trinken und auch nicht so große Mengen. Magst vielleicht mal ein bisschen was über Dein Konsumverhalten schreiben?

    Also mein Suchtverhalten war... unterschiedlich. Phasenweise habe ich es einfach laufen lassen. Da war es fast täglich abends Rotwein. Zwischen 2 Gläser und einer knappen Flasche. Manchmal mit Kater am nächsten Morgen (Übelkeit, Magenschmerzen, Schwindel, Kopfweh). Zudem hatte ich ziemlich Magenprobleme, und der Alkohol hat sie verschärft (in dem halben Jahr jetzt ohne ging es meinem Magen bestens). Und ich habe schlecht geschlafen. Aber konnte dank Alkohol einschlafen.
    Dann hatte ich wieder Phasen, in denen ich mir dessen bewusst wurde, und mal tage- oder wochenlang nichts getrunken habe, danach weniger, bis ich irgendwann wieder bei der "laufenlassen"-Phase war.
    Getrunken habe ich, um abends den Stress zu vergessen.

    Einschlafen und durchschlafen kann ich mittlerweile gut ohne. Notfalls nehme ich mal ein pflanzliches Mittel (vom Arzt verschrieben). Und ich bin tagsüber viel fitter.

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    Darf ich fragen, ob Du das aufgearbeitet hast? Du brauchst übrigens grundsätzlich auf nichts zu antworten wenn Du es nicht möchtest. Ich stelle diese Frage deshalb, weil es schon sein könnte, oder sogar wahrscheinlich ist, dass Dein Trinkverhalten unmittelbar damit in Zusammenhang steht. Hast Du heute immernoch das Gefühl falsch zu sein? Denkst Du immernoch Du wärst nicht normal? Oder gibt Dir irgendjemand in Deinem Umfeld dieses Gefühl?

    Ja, ich denke, ich habe das meiste aufgearbeitet.
    Das Gefühl von früher gibt mir sicherlich eine Person extrem auf Arbeit, weil sie mich sehr an meine Eltern erinnert.
    Ansonsten habe nur ich selbst immer noch das Gefühl...

    Und natürlich trinken alle normalen Menschen um mich herum... Das ist ein Punkt, der es mir schwer macht, weil ich mich als Versager fühle, dass ich nicht normal konsumieren kann.

    Hallo Gerchla

    So genau weiss ich das gar nicht...

    Zuerst aber noch eine wichtige Info. Ich höre sicher früher auf mit trinken als andere. Soll heissen, dass meine Mengen nicht so gross waren, und ich auch immer Pausen hatte. Es sollte also nicht so schwer für mich sein aufzuhören...
    Ich will es einfach nicht so weit kommen lassen.

    Meine Kindheit und Jugend waren schwierig. Vater Alkoholiker, Bruder auch, Mutter coabhängig.
    Es war geprägt von Missbrauch, Mobbing, schläge, und immer das Gefühl falsch und nicht normal zu sein.

    Dann Heirat, Kinder, Studium, inzwischen guter Job. Hart dafür gekämpft.

    Psyche ist nicht immer toll. Aber viel besser als auch schon. Bin eigentlich stabil.

    Unterstützung ist... Naja, nicht besonders. Denn alle andren trinken normal weiter. Es ist zwar okay, wenn ich nichts will, aber ist nicht immer einfach für mich, standhaft zu bleiben.

    Alkohol war gut, um abends nach stressigen Tagenruntee zu kommen. Geht aber auch mit Tee... Sonst einfach Gewohnheit würde ich sagen.

    Hallo

    Ich wäre offen am deiner Stelle. Also beim Gespräch. Würde sagen, du hast ein Problem (ob psychisch oder mit alkohol musst du wissen), aber dass du dir ambulante Hilfe gesucht hast. Und ich würde gleich heute beim Arzt anrufen und einen Termin machen.
    Falls du jetzt vier Tage ohne Krankmeldung gefehlt hast, würde ich heute nachträglich eine beim Arzt holen.

    Du musst dem Arbeitgeber zeigen, dass du den Job willst und dass du deine Probleme in den Griff bekommst, ohne dass es ihm allzu sehr einschränkt. Also ohne dass du mich sehr oft und lange fehlen wirst. Daher ambulant...

    LG

    Hallo Elly

    Nein Hilfe habe ich mir nicht geholt. Es war nicht so viel an Wochenende. Also körperlich merke ich nichts.

    Es ärgert mich trotzdem, dass ich es nicht so im Griff hatte wie ich wollte. Das zweite Mal wäre nicht nötig gewesen.

    Aber ich mache weiter mit der Abstinenz. Diesmal für immer.

    Hoffe ich!

    LG Nyssa

    Hallo

    Ich bin Nyssa.
    Über 40. Verheiratet. Kinder. Guter Job.

    Und ich habe ein Alkoholproblem.

    Hatte mehrere Trinkpausen. Habe im März dann aufgehört, wusste aber nicht für wie lange.
    Habe knapp ein halbes Jahr durchgehalten. Am Wochenende dann zweimal was getrunken. Und bereut.

    Seitdem ist mir klar: Alkohol geht nicht.

    Nun stehe ich quasi wieder am Anfang.

    Und hoffe hier auf Unterstützung.

    LG