Bin neu hier

  • Hallo zusammen, habe mich gerade hier angemeldet und wollte mich vorstellen, ich bin 34 Jahre alt, weiblich und trinke zu viel und oft unkontrolliert Alkohol (Rotwein und Weißbier). Nachdem ich heute früh wiedermal total verkatert aufgewacht bin und eigentlich so nicht mehr weitermachen möchte habe ich beschlossen mir Hilfe zu suchen, denn alleine schaffe ich es nicht.

    ich trinke nicht täglich Alkohol aber meist am Wochenende und dann bis zum völligen ich nenne es mal Verlust meinerselbst. Gestern waren es 2 Flaschen Rotwein.

    Mein Vater war Alkoholiker und ich habe damals schon immer mitbekommen wie sich ein Mensch verhält wenn er getrunken hat, es war nicht schön, trotzdem habe ich wohl den gleichen Weg eingeschlagen...

    Meine Beziehungen hielten nie lange, ich war mehr unterwegs und teils auch sehr stark alkoholisiert, hatte meinen Ruf eigentlich weg, bis vor 2,5 Jahren als ich mit meinem Freund zusammenkam, anfangs hab ich so weitergemacht aber heimlich, bis er dann bei mir einzog, dann hab ich immer eine Ausrede dafür gefunden aber ganz schlimm ist es wenn ich depressiv bin, dann trinke ich täglich, ansonsten nur wenn was im Haus ist oder eben am Wochenende.

    Habe auch schon Flaschen versteckt aber er hat es immer gemerkt und sie gesucht und eben auch gefunden. Jetzt hatten wir ein Gespräch und ich muss was ändern, so kann es nicht weitergehen.

    Ich habe viel im Internet gelesen darüber bin auch am Überlegen ob ich mich in eine Therapie begeben soll... Den Anfang machen wir jetzt so, dass kein Alkohol mehr gekauft wird, denn komischerweise wenn keiner im Haus habe ich auch nicht das Verlangen danach, würde also deshalb nicht einkaufen gehen (war vor meiner Beziehung schon so)

    Wie sind eure Erfahrungen mit Therapien?

    Würde mich über Eure Antworten freuen

  • Hallo und HERZLICH WILLKOMMEN hier im Forum :welcome:

    Der Ansatz mit der alk-freien Wohnung ist schon ganz gut. Aber nur ein erster Schritt. Trotzdem empfehle ich Dir, mal zur Suchtberatung zu gehen. Dort bekommst Du persönlich Tipps und Ratschläge, wohin Du Dich womit wenden kannst. Auch in puncto Therapie kann Dir da geholfen werden: welche Arten von Therapien es gibt, was braucht man, um einen Platz zu bekommen etc.

    Ich persönlich hatte mich damals zunächst für eine ambulante Therapie an meinem Wohnort entschieden (3x/Woche nachmittags für 2-3 Stunden einzel-/Gruppengespräche). Grund für diese Entscheidung war, "weil es meine Frau ja nicht alleine mit unserer 2jährigen Tochter geschafft hätte, über die Runden zu kommen" Ja, is klar. Als ich dann geschnallt habe, dass ich es so nicht schaffe, mir vielmehr nach den Sitzungen erstmal einen Flachmann geholt habe, bin ich dann umgeschwenkt auf eine stationäre Therapie am AdW. Viiiiel besser - für MICH.

    Für Dich kann ja etwas anderes gut sein. Es gibt ja auch noch teil-stationäre Therapien etc. Entsprechende Infos kriegt man eben in der Suchtberatung.

    Aber einfach nur keinen Alk mehr zu kaufen ... wird m.E. nicht reichen.

    Lies Dich erst mal hier richtig ein. Und schau auch mal in unsere Linksammlung - da kriegst Du noch mehr Tipps.

    Ich wünsche Dir viel Kraft!

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Lovetravel,
    dein Nickname gefällt mir..
    schön dass Du hier bist und ein herzliches 'Grüß Dich hier im Forum' auch von mir an dich wikende091

    Mir persönlich ist der Ausstieg aus der Sucht auch geglückt als ich 35 Jahre alt war.


    Wie sind eure Erfahrungen mit Therapien?


    Ich denke dass das sehr individuell und unterschiedlich ist. Die eigene Einstellung, Therapieform, persönliches Verhältnis zum Therapeuten, jeweiliges Therapieprogramm,.... und manches mehr spielt da mit rein. Aber ich glaube ganz wichtig ist vor allem das was in einem selbst liegt. Was man will, und wie sehr man es will. Und dann wird man sich schon aktiv auf das Richtige zu bewegen.

    Hier in einem Thread haben wir mal ein wenig über verschiedene Therapieformen geschrieben:
    https://alkoholforum.de//index.php?topic=291.msg6275#msg6275

    da ist das Thema aber natürlich erstmal sozusagen 'angekratzt' und lässt sich sicher noch mehr vertiefen.
    Für manche reicht es auch einfach zu einem freien Psychologen zu gehen. Gute und passende therapeutische Unterstützung ansich ist jedoch meiner Meinung nach absolut zu empfehlen! Du kannst hier in den vielen verscheidenen Lebensgeschichten viel darüber, und noch vieles mehr lesen. Auch in Suchtberatungsstellen und in realen, aber auch wie hier virtuellen, Selbsthilfegruppen kannst Du viele Informationen, Anregungen und Erfahrungen bekommen.

    Nun will ich aber erstmal einen schönen Gruß an dich senden.

    Es ist gut dass du etwas zum Positiven hin verändern willst!
    Bereits damit beginnst Du den Weg zu gehen... 44.

    Auf einen guten Austausch und bis bald,
    Land-in-Sicht

    Einmal editiert, zuletzt von Land-in-Sicht (30. April 2016 um 18:14)

  • Hallo Greenfox und Land in Sicht :D erst mal vielen Dank für Eure Ratschläge und Links, werde ich mir gleich anschauen. :)

    Ja es ist richtig, dass allein das nicht mehr einkaufen nicht reicht, irgendwann steht der nächste Geburtstag an und da gibt es wieder Wein und Bier...

    Ich war schon mal ein einer Gruppentherapie allerdings wegen Depressionen, ich werde mich jetzt beraten und das hoffentlich richtige für mich aussuchen.

    ich glaube ich habe mir bis zum heutigen Morgen eingeredet, dass ich kein Problem habe aber irgendwann muss man sich eben eingestehen dass es so nicht weitergeht. Vor allem wenn die Partnerschaft drunter leidet. Mein Partner unterstützt mich wo er nur kann und ich konnte da heute auch ganz offen mit ihm drüber sprechen aber ich weiß aus meiner Kindheit (Eltern) dass das so sehr belastend ist und irgendwann einfach nicht mehr funktionieren kann.
    Es leidet ja alles darunter, Partnerschaft, Freunde, Arbeit, Familie... Es ist eine einzige Lüge.

    hier im Forum sind sehr viele sehr interessante Kommentare in vielen erkenne ich so viel wieder. Auch dass es mir nach dem Trinken psychisch hundsmiserabel geht, ich kann dann nicht mehr vor die Tür, will niemanden sehen, sperre mich daheim ein, hab da richtige Angstzustände jeder wüsste was ich gestern gemacht habe und zeigt mit dem Finger auf mich. vor allem wandle ich umher wenn ich betrunken bin, ich stehe mehrfach nachts auf und lauf durch die Wohnung, geh rauchen auf den Balkon, räume Schränke aus... Kann mich morgens aber nicht mehr daran erinnern. Kennt ihr das?

    Wünsche Euch allen ein schönes Wochenende, bin wirklich froh, mich hier angemeldet zu haben :)

  • Hallo Lovetravel,

    :welcome: schön, dass du da bist. Der erste Schritt ist gemacht. Du willst etwas ändern. Ja, such dir Hilfe und Unterstützung. Dein Freund ist mit im Boot. 44. Wir haben wohl alle ähnliche Erlebnisse erfahren und doch ist eben jeder Weg anders. Lies dich hier mal ein und dann kann ich dir nur sagen: Gute Idee von dir, dass du dein Leben ändern möchtest. Ich habe meinen Entschluss nicht bereut. Alles Gute dir.

    Auf einen guten Austausch mit lieben Grüßen von Betty :sun:

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

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