Hallo....

Hallo nochmal,

ich hoffe ich bin hier richtig. Habe mich letzten Montag am 30.11. bei meinem Hausarzt als Alkoholikerin geoutet.

Wurde danach ins Wagner Jauregg Krankenhaus überwiesen, hatte dort mein Erstgespräch auf der Psychiatrischen und
am kommenden Dienstag mein Erstgespräch auf der Suchtambulanz.

Bin heute sehr niedergeschlagen weil ich heute auch noch zeitgleich meine fristlose Entlassung per Einschreiben erhalten
habe. Somit das nächste Monat keine Kohle erhalten werde und psychisch eh schon ziemlich am Ende bin.

Vielleicht ist ja noch jemand munter und hat ein paar aufmunterne Worte für mich.

Lg Sommer

Hallo,

naja, was heißt berechtigt. Ich hatte einen Scheißtag und bin Einkaufen gegangen bei uns
im Kaufland. Und ging danach auf zwei Spritzer weiß, da sah ich erst, dass eine Kollegin mit ihrem
Lebensgefährten an der Bar gegenüber saß. Hatte zwar Ausgang lt. Hausarzt bis 18 Uhr,
aber in der Firma hat sie mich trotzdem gemeldet.
Weil ich ja krankgemeldet war/bin.

Was soll´s. Jetzt kann ich es eh nicht mehr ändern.

Lg Sommer

Familie hab ich, ja. Aber Gott sei Dank nicht im gleichen Haushalt. >:(

Meine Mutter ist inzwischen 71 und jeden Montag, wenn Vater außer Haus ist, betrunken.
Mein Bruder fast jeden Tag. Weiß gar nicht mehr wann wir das letzte Mal ein nüchternes Gespräch
hatten.

Habe zwei weitere Geschwister, die haben´s glaub ich hinter sich gebracht. Aber das Thema Alkohol
ist in unserer Familie schon ewig vertreten.

Lg Sommer

Danke dir und noch eine schöne Woche...

Lg Sommer wikende091

Hallo Sommer,

auch von mir ein herzliches Willkommen!

Du hast die ersten Schritte gewagt; lass Dich jetzt nicht entmutigen!
Fatalismus wegen Deiner Kündigung solltesst Du Dir selbst jetzt nicht durchgehen lassen ("Was soll´s. Jetzt kann ich es eh nicht mehr ändern.").

Widersprich auf jeden Fall der Kündigung! Das kannst Du auch ohne Nennung eines Grundes tun.
Damit sicherst Du Dir Fristen und Ansprüche.

Wenn Du jetzt die dunkle Jahreszeit und die Zeit des Feierns trocken überstehst, kannst Du schon stolz auf Dich sein.

Beste Grüße

Anton

Hallo Liebe
Sommer!

Hoffentlich bekommst du bald Hilfe, um aus so einer Situation wieder rauskommen zu können und
damit es besser weiter gehen kann alles.
vielleicht hast du auch viel mit deiner familiensituation aufzuarbeiten, wo du da rauskommst,
damit das Problem weniger werden kann.

trink mal so wenig wie möglich und melde Dich wieder, wenn du magst.
Probleme können halt schwimmen, die kannst du nicht ertränken.

wir kannst aber drüber reden oder schreiben, wenn du magst.
vielleicht hilft dir das auch...

Lg Gina

Hallo Sommer

herzlich willkommen und fühl dich gedrückt. Das mit der Kündigung ist mir auch passiert. Ich weiß das ist kein Trost.

Du solltest eine Kündigungsschutzklage (ich glaube so heißt das) einreichen beim Arbeitsgericht. Du brauchst dafür erstmal keine Begründung. Es erhält dir alle Möglichkeiten und könnte den AG zu einem Vergleich veranlassen (Abfindung).

Dann kannst du dich um einen Anwalt kümmern, den ggf. bezahlt bekommst. Alles andere hast du m.E. richtig gemacht. Ich weiß, es klingt in dieser Situation blöd, aber sehe es als Chance an. Du hast jetzt die Möglichkeit, dich um dein Alkoholproblem zu kümmern.

Versuch zur Ruhe zu kommen um deinem Leben eine neue. andere Richtung zu geben und such dir Unterstützung. Der Anfang ist gemacht. Auch wenn dir die ersten Schritte schwerfallen es wird immer leichter. Peil den nächsten Dienstag an und versuche deien Probleme offen zulegen. Bei einer guten Beratungsstelle wird dir umfassende Hilfe angeboten. Für mich war und ist meine Suchtberaterin der absolute Glücksgriff.

Melde dich hier im Forum. wann immer du das Bedürfnis hast. zu reden (schreiben) es wird immer ein offenes Ohr daherkommen.

Ich wünsche dir alles Gute und bin gespannt auf deinen nächsten Post.

Pit

Hallo....

und danke für all eure lieben Worte.....

Werde am Montag mal zu unserer AK gehen (bin ja aus Österreich) und mich näher erkundigen.

Nachdem ich ja mein Erstgespräch auf der Psychiatrischen bei uns im Wagner Jauregg hatte, hab
ich mir ja auch ein Herz gefaßt und meine Eltern über den Sachverhalt (mein Alkoholproblem) und den
weiteren Verlauf dargestellt.

Was soll ich sagen/schreiben? Es war Montag, meine Mutter betrunken und mein Vater hat nur gesagt, er ist
total schockiert - und wieso ich das jetzt über eine Klinik mach. Er hat schließlich auch von einem Tag auf den
anderen damit aufgehört?!

Hab davon zwar noch nichts mitgekriegt - das er es sehr reduziert hat - ja, keine Frage (er hat meine Mutter und drei Geschwister
jahrelang im Suff verdroschen - schon vor meiner Geburt). Aber sein Bier oder seinen Wein trinkt er immer noch.

Auf alle Fälle hab ich festgestellt, dass sie nicht mit der Situation definitiv nicht klar kommen. Hab sie heute angerufen und gefragt wie es ihnen geht und wieso sich keiner bei mir meldet.

Sie sind angeblich alle so fertig....ich mußte sie auch noch trösten (von wegen " es wird schon wieder usw.")

Soweit der Stand der Dinge...alles nicht so leicht.

Lg Sommer

Hallo Sommer

Hast du die Möglichkeit zumindest die nächste Zeit Abstand zu deinen
Eltern zu halten. Die ziehen doch echt runter. Ich glaub das wäre für
dein Vorhaben endlich mal Nägel mit Köppe zu machen einfach immens
vorteilhaft.

Brant

@ Brant:

Das ist alles nicht so leicht - ich versuche ja so viel wie möglich Abstand zu halten,
aber ich war in den letzten Jahren mit Sicherheit überfordert - mit meinen eigenen
Problemen und auch mit denen, die meine Eltern auf mich abgemünzt haben. :-\

Lg Sommer

Ja, stimmt schon - ihr habt ja recht. Und ich werde es auch durchziehen.

Nur mein Freundeskreis ist in den letzten zehn Jahren auf genau zwei Mädels geschrumpft.

Ich hatte zwei Partner die mich schwer mißhandelt haben, einer davon hat mich fast drei Tage
in eine Decke und mit Koffergurten verschnürt, verschleppt weil ich mich von ihm getrennt hatte. Er wollte sich und mich auf einem abgelegenen Badesee an einem Baum aufknüpfen, ich bin ihm (nachdem er einiges getrunken hatte, entwischt - nur weil ich ihm sagte ich bleibe ihm und ich verlasse ihn nicht....) Er ist mir dann nach...

Bin dann schwer mißhandelt auf einer Wiese bei uns in OÖ aufgefunde worden weil zwei Passanten auf uns aufmerksam geworden sind, wie er mich auf der Wiese vermöbelt hat...

Die Gerichtsverhandlungen zogen sich über Jahre....ich mußte umziehen....ansonsten wär er in meinem Leben wahrscheinlich heute
noch präsent.

Ist mir schon schwer gefallen, das hier zu schreiben.

Lg Sommer

Hi Sommer

Ja eine kleine Oase wo du ungestört und in Ruhe Dir und deinem Anliegen "endlich nüchtern sein" begegnen kannst ist vor allem am Beginn eine schöne Sache. Die emotionalen Ticker (väterlicherseits mehr Richtung. Aha. Wir sind dir wohl nicht mehr gut genug. Fräulein Tochter ist ja jetzt was Besseres bis zum eher weinenden mütterlichen: am eigenen Busen genährt und grossgezogen und jetzt sowas) sind nicht ganz ohne. Ich hab das mal erlebt als ich mit meiner Mutter telefonierte. Sie hat mich quasi durch die Leitung gezogen und aus dem grossen Brant wäre schwuppdiwupp das Kleinkind geworden das nach Mamas Pfeife tanzt. Ich habe einfach aufgelegt.
Dein Entschluss das jetzt auch durchziehen verdient Unterstützung. Was sonst noch anliegt hat erstmal Zeit. Entschleunigung des eigenen Lebens ist eine Angelegenheit wo eben immer wieder Geduld gefragt ist.

Brant

Hi Brant,

auch wenn es mir schwerfällt es einzugestehn....du hast voll recht....

Ich habe, wenn man es genau nimmt, immer nur völlig kranke Beziehungen gehabt.

Hab mir geschworen, ich werde nie so wie meine Mutter... die hat immer meine Tagebücher
gelesen während ich in der Schule war. Und doch verwandle ich mich immer mehr in die gleiche
Richtung...

Ich sehe für mich einen Neustart ab Dienstag.

Bin auf mich alleine gestellt, aber das wird schon.

Lg Sommer

Liebe Sommer,

manchmal inszeniert der alk richtige Tragödien in unserem Leben.
Versuch da Abstand davon zu bekommen,
damit du Ruhe innen und aussen finden kannst.

du bist nicht alleine.
Kopf hoch.

schlaf gut
Gina

Hallo,

wollte euch nur kurz mitteilen wie´s heute auf der Suchtambulanz beim Erstgespräch gelaufen ist:

War ganz ok, der Arzt ein wenig trocken/humorlos...

Hab Tabletten mitbekommen, die ich nehmen muß (Praxiten), darf ich das überhaupt schreiben ?!?!

In den nächsten Tagen muß ich halt weiterhin in die Klinik um die richtige Dosis herauszufinden.
Aber ich bin zuversichtlich.....

Bin mittlerweile auch überhaupt nicht mehr gehemmt, über mein Alkoholproblem zu sprechen und
von meiner Entwöhnung. Gestern erst hab ich mit mit dem letzten Familienmitglied telefoniert, und
ihm bescheid gegeben. War mein älterer Bruder - hat selbst eine Entwöhnung hinter sich, auch vom
Alkohol und ist seit mindestens 15 Jahren trocken.

So weit so gut....

Lg an alle, Sommer