Alkohol in der Partnerschaft

  • Hallo zusammen. Ich hoffe hier auf ein paar Meinungen oder Erfahrungen mit einem ähnlichen Problem. Ich bin seit zwölf Jahren mit einer liebenswerten, hilfsbereiten und harmonischen Frau zusammen. Wir haben auch einen Sohn. Diese Eigenschaften bei ihr kippen allerdings dramatisch, wenn sie Alkohol konsumiert. Dabei kommt es nicht unbedingt immer auf die Menge an. Sie wird dann häufig ausfallend, beschimpft mich und unseren Sohn lautstark aus dem Nichts heraus oder wegen Sachen, die eigentlich undramatisch sind. Sie bekommt dann häufig auch Zusammenhänge nicht mehr mit, vergisst, was wir gerade eben noch besprochen haben. Freunden und Fremden gegenüber hält sie sich zurück, das kommt nur sehr selten vor und dann muss der Konsum auch sehr groß gewesen sein. Je mehr desto aggressiver wird sie. Ich muss dazu sagen, dass es in den letzten Jahren besser und weniger geworden ist. Vielleicht auch, weil ich versuche, mich dann einfach zurückzuziehen. Das klappt aber nicht immer. Aktuelles Beispiel (ich glaube, es können nicht mehr als drei Bier gewesen sein). Ich zeigte ihr eine gerade neu bestellte Jeans. Sie mochte diese nicht. Ist ja ok. Als ich aber sagte, dass mir diese durchaus gefällt und ich überlege, sie zu behalten, ging sie ab. Sie würde mit mir nirgends mehr hingehen, so eine schwule S…… Ich schluckte es zwar. Als sie jedoch nicht mehr aufhörte, wurde ich dann auch laut (ich hatte keinen Alkohol getrunken). Danach entschied ich mich, lieber ins Bett zu gehen. Ich weiss allerdings echt nicht, wie ich auf Dauer immer wieder damit umgehen soll. Das kann man auch nicht planen. Ein Abend kann gut gehen oder es schlägt ganz plötzlich um.

  • Hallo Hamburger !

    oje tut mir leid, das klingt nicht gut.

    ich weiss noch, dass mich mein Mann auch mal vorgehalten hatte, dass ich auf alkhol streitsüchiger werde,
    vielleicht hatte er es auch jemand anderem erzählt in meiner Gegenwart. genau kann ich mir nichtmehr erinnern, aber ich begann darüber nachzudenken, weil es mir selber nicht bewusst war, wie ich mich verhielt, mit zu viel alk im blut .

    da sind auch 3 flaschen Bier für eine frau zuviel. ich hab mich infolge bemüht, nicht agressiv oder blöd zu werden und mich mehr zurückzuhalten, wenn ich merkte zuviel intus zu haben.
    allerdings funktionierte es nicht, wenn er selber mal zu stressig war, dann rutschte mir schon auch schneller eine antwort raus.
    das zeug enthemmt ja, wie wir wissen .

    aber ansprechen würde ich sie schon mal drauf unter 4 augen, wenn sie nüchtern ist,
    weil sie vielleicht nicht selber merkt, wie sie rüberkommt und wie sie sich verhält und
    vielleicht beginnt sie sich dann etwas zusammenzureissen oder selber ihre Trinkerei zu überdenken.
    ich denk, es ist ihr nicht ganz bewusst alles.

    ja auch besseres vorbild für sohn sein z.b., wär doch auch eine Motivation.
    kinder immitieren ja doch so einiges, was sie immer zu hause sehen und hören.
    saugen es auf wie schwämme. und irgendwann kann es sich auch bei ihnen wiederholen...

    beste wünsche und Einsichten dazu !
    gina

  • Hallo Hamburger,

    :welcome: hier im Forum.

    Hört sich nicht schön an, was Du da berichtest. Ich bin Alkoholiker und hatte im nassen Zustand aber keinerlei Agressionspotential. Auch wenn ich total voll war, bin ich immer friedlich geblieben. Auch verbal. Ich kenne aber natürlich auch andere Beispiele. Welche Menge jemand braucht um durch Alkohol agressiv zu werden, wenn er denn diese Veranlagung hat, ist sicher individuell und hängt vielleicht auch davon ab, wie gewöhnt er an das Zeug ist. Ich weiß ja nicht, in wieweit Du Deine Partnerin als Alkohlikerin siehst oder ob sie nur gelegentlich mal was trinkt und dann immer so austickt. Ich vermute aus mal das bei Dir letzteres zutrifft.

    Für jemanden der nur ab und an mal trinkt, sind dann 3 Bier erst mal gar nicht so wenig. Es könnte also schon sein, dass dadurch Hemmungen soweit abgebaut werden, dass dieses offenbar vorhandene Agressionspotential die Oberhand gewinnt. Da wäre die Frage, ob sich damit nicht einmal ein Psychologe beschäftigen sollte. Vielleicht kannst Du ja darüber mal ganz sachlich mit ihr sprechen. Sicher ist ihr das ja dann im nachhinein auch sehr peinlich, oder?

    Eine andere Möglichkeit wäre natürlich auch, dass sie einfach komplett auf Alkohol verzichtet. Auch darüber kannst Du ja mal mit ihr sprechen. Wenn sie kein Alkoholproblem hat, dürfte das problemlos für sie möglich sein. Oder vielleicht auch eine Kombi zwischen erst mal Verzicht und gleichzeitig Hilfe vom Psychologen.

    Wünsche Dir alles Gute und einen guten Austausch hier.

    LG
    gerchla

  • Moin, moin!

    Auch von mir ein HERZLICHES WILLKOMMEN bei uns im Forum :welcome:

    Da auch ich zur Alkoholiker-Fraktion gehöre, kenne ich so etwas nur aus Erzählungen. Ich war meist auch eher introvertiert, aber

    allerdings funktionierte es nicht, wenn er selber mal zu stressig war, dann rutschte mir schon auch schneller eine antwort raus.
    das zeug enthemmt ja, wie wir wissen .

    Ja, kenne ich auch, aus eigenem Erleben. Nur waren er/sie - am nächsten Tag betrachtet - dann nur aus meiner "benebelten" Sicht stressig ...

    Aber hier sind ja auch genügend Angehörige unterwegs, die vermutlich ähnliche Erfahrungen gemacht haben..

    Ich wünsche jedenfalls Dir und uns einen guten Austausch!

    Gruß
    Greenfox

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