Im Zwiespalt mit mir selbst - soll ich gehen oder bleiben?

  • Hallo alle zusammen,

    ich möchte mich erst einmal vorstellen:

    Ich bin Ann, 24 Jahre alt und wohne mit meiner 19 Monate alten Tochter und meinem Freund XY in Niedersachsen. Ich bin im 3. Lehrjahr zur Bürokauffrau.

    Nun zu meinem Problem mit meinem Partner.

    Wir haben uns im Oktober 2012 kennen und lieben gelernt - zu diesem Zeitpunkt gingen wir noch sehr oft aus und hatten unter der Woche oft Freunde zu Besuch. Es wurde also ab und an immer auch mal etwas Alkohol getrunken. Mit Beginn meiner Schwangerschaft merkte ich langsam dass sein Alkoholkonsum nicht "normal" war. Er ging auch jetzt noch oft aus (ich vertraute ihm blind) und kam dann oft völlig betrunken nach Hause. :-\

    Schließlich kam unsere bezaubernde Tochter zur WElt und es wurde schlimmer - er trank unter der woche fast jeden Abend 3-4 manchmal auch 6 Bierchen- irgendwann auch mal 2 ganze Flaschen Wein und am Wochenende gerne mal eine Flasche Korn mit Cola und Biere dazu... Sonntags also ab Beginn des Doppelpass (Fußball-Talkshow) gleich mal 3-4 Bier... das konnten dann über den Tag verteilt auch 11 Biere (0,5) werden.

    diese Veränderung und die Masse der Getränke zog sich natürlich hin.. es wurde schleichend mehr. Nun bin ich - nach vielen Gesprächen mit ihm, einem Besuch beim Scuhtberater (ohne ihn)- zu dem Entschluss gekommen mich vin ihm zu trennen.

    Mein Exfreund war spielsüchtig und ich leide einfach unter den Launen meines jetzigen Partners, ich möchte nicht ständig überlegen ob er denn wieder so viel trinkt oder nicht. Er ist beratungsresistent und bringt immer wieder Ausreden.

    Er sagt er könne allein aufhören ( nimmt dann Tramadol (Schmerzmed.) um high zu werden oder fängt nach 2 Wochen wieder an) und er hat mir auch schon 4 mal versprochen einen Termin bei einer Beratung zu machen.-- das alles ist nicht eingetroffen.

    Ich möchte mich einfach vor dem Unglück schützen das seine Alkoholiker-Laufbahn mit sich bringen wird.

    Ich bin der festen Meinung, dass ich mich schon längst von ihm getrennt hätte wenn da nicht unsere tochter wäre. Doch so kann es nicht weitergehen.

    Ich schwanke weil ich ihn ja doch liebe und ihm aber nicht helfen kann..

    Ich frage mich daher ob es Sinn macht ihm ein Ultimatum zu setzen?? Wenn er es noch nicht einsieht.dass er ein Problem hat.
    Ich habe Angst das meine Tochter irgendwann mitbekommt das er immer so anders ist wenn er trinkt... das möchte ich ihr ersparen


    Dazu kommt das er mich vor 2 Wochen hintergangen- heißt er hat über mehrere Wochen Kontakt zu einer anderen Frau via Chat - wollte sich mit Ihr treffen und hat uns verleugnet - dazu eindeutige sexistische mails. Das hat mir einen großen Stich versetzt. -- ich wollte ihm verzeihen doch ich sehe keine Eigeninitiative und ich habe noch so viele Baustellen im Leben, dass ich mich von dieser verabschieden will.. nur ist das so richtig?? bin ich vielleicht herzlos?

    Ich danke euch schonmal für eure Antworten oder Anregungen.

  • Hallo Ann,

    herzlich willkommen im Forum! Ich bin auch noch neu hier, selber Alkoholiker und seit vier Wochen trocken - also noch ganz frisch und sicher noch nicht "geheilt", sofern man das überhaupt je ganz sein kann (siehe meinen eigenen Thread unter "Vorstellung").

    Zu Deinem Beitrag, kurz und Heftig:

    Ich bin Ann, 24 Jahre alt und wohne mit meiner 19 Monate alten Tochter und meinem Freund

    ich leide einfach unter den Launen meines jetzigen Partners, ich möchte nicht ständig überlegen ob er denn wieder so viel trinkt oder nicht. Er ist beratungsresistent und bringt immer wieder Ausreden.

    Er sagt er könne allein aufhören ( nimmt dann Tramadol (Schmerzmed.) um high zu werden oder fängt nach 2 Wochen wieder an) und er hat mir auch schon 4 mal versprochen einen Termin bei einer Beratung zu machen.-- das alles ist nicht eingetroffen.

    Man kann mit Alkoholikern nicht normal zusammenleben, die Nächsten leiden mit. Versprechungen sind bei Alkoholikern nutzlos. Ein Kranker kann nicht versprechen, gesund zu werden. Was er aber tun kann ist, sich Hilfe zu holen und sich bemühen, die Krankheit in den Griff zu bekommen und vielleicht irgendwann mal zu besiegen. Nur der Tatbeweis zählt. Allerdings kommt noch davor die Einsicht, krank zu sein - und der Wille etwas dagegen zu unternehmen. Beides scheint nicht der Fall zu Sein bei Deinem Freund.


    Ich möchte mich einfach vor dem Unglück schützen das seine Alkoholiker-Laufbahn mit sich bringen wird.

    Unbedingt, das musst Du. Dich und Deine Tochter, denn das Unglück kommt so sicher wie das Amen in der Kirche.


    Ich bin der festen Meinung, dass ich mich schon längst von ihm getrennt hätte wenn da nicht unsere tochter wäre.

    Ich schwanke weil ich ihn ja doch liebe

    Das ist häufig der Fall, dass man nur wegen den Kindern zusammenbleibt und es ist m.E. auch ohne Akloholismus eine schlechte Idee. Wenn Du dann schreibst, Du würdest ihn aber lieben, bist Du dann ganz ehrlich? Ist es wirklich nur der Alkoholismus, der Dich stört an eurer Beziehung? Falls ja, dann kann es sich lohnen zu kämpfen und zu unterstützen.


    Ich frage mich daher ob es Sinn macht ihm ein Ultimatum zu setzen??

    Ich kann nur für mich sprechen, aber bei mir hätte das genützt. Ich bin diesem Ultimatum schlussendlich zuvorgekommen. Meine Partnerin hätte mir mit Sicherheit nächstens eines gesetzt und hätte sie es schon früher gemacht, wäre ich wohl auch früher Hilfe suchen gegangen. Es lassen sich aber unsere Lebenssituationen schlecht vergleichen, ich bin 41 und habe drei Kinder und bin seit 13 Jahren mit meiner Partnerin zusammen. Trotzdem finde ich, ein Ultimatum ist sinnvoll - vorausgesetzt, Du ziehst es dann auch durch ohne zurück zu schauen, wenn sich nichts ändert.


    Dazu kommt das er mich vor 2 Wochen hintergangen-

    bin ich vielleicht herzlos?

    Also wenn ich das nun lese, lass den Kerl sitzen, oder wer soll genau herzlos sein?

    Lg

    Marc

  • Hallo Marc .. vielen Dank für deinen Beitrag...


    Zu dem Punkt das ich ihn noch liebe..
    Manchmal zweifle ich selber schon ob es liebe, oder einfach emotionale Abhängigkeit ist, die ich da empfinde. Schließlich hatte man ja auch gute und Schöne Momente und will das nicht einfach fallen lassen. Auf der anderen Seite hatte ich schon einen spielsüchtigen Ex und ich habe Angst in eine Co-Abhängigkeit zu rutschen...wenn ich das nicht schon bin.

    Ich bin der Meinung das ich ohne Kind vielleicht nicht so ein schlechtes gewissen ihm gegenüber hätte. Ich weiß er liebt seine Tochter sehr und ich möchte ihm das natürlich nicht nehmen. Nur will ich eben auch wieder ich sein und nicht diese unglückliche pessimistische Person die ich gerade darstelle.

    Ich habe auch Angst das er noch tiefer rein rutscht falls ich wirklich gehe.

    Klingt Alles vielleicht sehr inkonsequent.nur sind das eben meine Gedanken dazu.. ich hoffe das kann man nachvollziehen

    LG Ann

  • Ps: es ist nicht nur seine Alkohol Sucht die mich stört... wir leben zusammen und doch lebe ich fast wie eine alleinerziehende...dazu kommen seine launische art die durch den Alkohol verstärkt wird und die Sache das er meiner Meinung nach nicht lange treu sein kann

  • Hallo Ann und herzlich willkommen.
    ich will mir nicht anmaßen dir zur Trennung zu raten. Aber ich rate Dir dringend Dich zu informieren z.B. über Co Abhängigkeit und Dir weiter Hilfe zu suchen z.B. SHG oder Suchtberatung. Weiterhin findest Du eine umfangreiche Linkliste, mit Infos zu Alkolismus und auch Co Abhängigkeit,

    Wenn Du Dich trennst entziehst Du deinem Partner NICHT das Kind. sondern schützt das Kind vor schädlichen Erfahrungen.
    Der Umgang mit seinem Kind kannst Du weiter zulassen ohne dem Kind das ganze jetzige und vor allem zukünftige Elend zuzumuten.

    Außerdem mußt DU Verantwortung für Euer Kind übernehmen und mußt schon allein deswegen auf Deine psychische Gesundheit achten.

    Von ganzem Herzen alles Gute

    Pit

  • Hallo Pit,
    Danke auch für deinen Beitrag. Ich habe mich noch einmal also gemacht bezüglich der Co Abhängigkeit. Und ich würde behaupten das ich da schon etwas drin stecke:
    -ich habe schon Flaschen markiert um ihn zu kontrollieren
    - vor seiner Familie gelogen um ihn zu schützen
    - ich bin oft gestresst und empfinde so etwas wie ekel ihm gegenüber wenn ich seine Fahne rieche und trotzdem habe ich ihm an und zu auch Alkohol gekauft um mir die Streitereien zu ersparen.

    Es gibt natürlich auch immer wieder schöne Tageb und wenn man die Situationen in denen es um Alkohol geht, ausblendet dann könnte man sagen die Beziehung ist einigermaßen intakt. Das macht es für mich schwierig Abstand zu halten oder zu nehmen. Trotzdem möchte ich das meiner Tochter zuliebe versuchen.

  • Hallo Ann,

    ich möchte nicht oberlehrerhaft wirken aber ich sehe da schon gefährliche Tendenzen zumal Du schonmal eine Beziehung zu einem Anhängigen hattest.

    Ich, als Alkabhängiger habe die entscheidenden Denkanstösse erst durch Suchtberatung und Therapie bekommen. Es hat mir die Möglichkeit eröffnet, meine Situation aus einer anderen Perspektive zu sehen und (endlich) andere Wege zu sehen und einschlagen zu können.

    Vielleicht versuchst Du auch mal unter diesen Vorzeichen Deine Situation zu betrachten. Es gibt sicherlich mehr Alternativen als Trennung oder Co Abhängigkeit.

    Ich lebe in einem Haus mit einem Paar, das die Kostellation Abhängigkeit - Co Abhängigkeit lebt und habe mich deshalb in letzter Zeit sehr intensiv mit dieser Problematik beschäftigt.

    Ich empfinde es erschreckend was ich erlebe und bei denen ist kein Kind im Spiel. Wenn Du Dich noch mit den Auswirkungen solcher Paarbeziehungen auf Kinder intensiv beschäftigst, stellt sich Deine Beziehung nochmals in einem anderen Licht dar.

    Ob Du "etwas" oder "viel" in der Co Abhängigkeit steckst mag für Dich wichtig sein für das Kind ist dieses gelebte "etwas" auf jeden Fall viel zu viel.

    Ich habe meine Alkabhängigkeit auch lange Jahre eher als "etwas" und nicht als "viel" bezeichnet. Aber es war einfach nur zuviel, dieses "etwas".

    Suche einfach neue Wege, die Dir und dem Kind neue Perspektiven eröffnen. Dein Partner ist erwachsen und muß selbst wissen was er tut, Euer Kind kann das nicht wissen und ist gezwungen diese Beziehung zu erleben und als "normal" anzusehen.

    Ich wünsche Dir einen schönen Tag und das Du den Weg zum Licht am Ende des Tunnels findest.

    Ich drück Dir alle Daumen

    Pit

  • Hallo, Ann, und auch von mir ein HERZLICHES WILLKOMMEN hier im Forum!

    Wenn ich Berichte von Angehörigen wie Dir lese oder hören, bin ich immer wieder erschrocken über so viel ... ich nenne es jetzt mal "Naivität mit Tendenzen zum Masochismus" :o
    Du hast doch schon eine Beziehung mit einem Abhängigen hinter Dir! Und zumindest das Lügen und Betrügen (inklusive der Vorsilben "Selbstbe-") haben wir Alkoholabhängigen mit den Spielsüchtigen gemeinsam - und auch Co-Abhängigen wie Dir.

    Du haust Dir doch selber die Tasche voll:

    Es gibt natürlich auch immer wieder schöne Tageb und ... dann könnte man sagen die Beziehung ist einigermaßen intakt.

    Schließlich hatte man ja auch gute und Schöne Momente und will das nicht einfach fallen lassen.

    Deine Tochter ist gerade mal 19 Monate alt. Vielleicht bildest Du Dir ein, dass sie noch nix mitkriegt. Aus eigener Erfahrung (meine Tochter war, als ich zur Langzeittherapie ging, knapp 24 Monate alt) kann ich Dir sagen, dass auch Kleinkinder eine Menge mitkriegen - mehr als uns manchmal lieb ist! :-\

    Du solltest an DICH und Deine hilflose Tochter denken! Dein "Freund" ist erwachsen und kann sich um sich selber kümmern - um Euch will er sich ja anscheinend nicht kümmern.

    wir leben zusammen und doch lebe ich fast wie eine alleinerziehende...dazu kommen seine launische art die durch den Alkohol verstärkt wird und die Sache das er meiner Meinung nach nicht lange treu sein kann

    Ich habe auch Angst das er noch tiefer rein rutscht falls ich wirklich gehe.

    Und wie tief willst Du mit Deiner Tochter rutschen??

    Die beste Hilfe für ihn ist: NICHT HELFEN!

    Vielleicht ist er ja froh, wenn Du ihn verlässt: dann hat er einen Schuldigen und braucht nicht mehr Rücksicht nehmen (was er, wenn ich das richtig gelesen habe, sowieso schon nicht mehr nimmt).
    Oder er wacht auf, wenn er nach dem Rausschmiss auf der Straße landet und versucht endlich, etwas zu ändern.

    Aber auf jeden Fall hätten Du und Deine Tochter Ruhe und ihr bräuchtet nicht immer drauf spekulieren, in welchem Zustand er nach Hause kommt und ob er aggressiv oder lieb ist oder was er diesmal angestellt hat oder ....


    Ich kann mich Pit nur vorbehaltlos anschließen.
    Such Dir eine SHG für Angehörige und sprich mit den Leuten dort - oder schau hier in der Angehörigenrubrik nach. Oder stöbere in unserer Linksammlung.

    Egal, was - aber tu etwas für Dich und Deine Tochter. Nicht für ihn.

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Greenfox, dein Beitrag hat mich wie die anderen auch sehr getroffen. Natürlich positiv!

    Gerade weil ich schon eine Beziehung zu einem abhangigen hatte wollte ich natürlich nicht wieder in solch eine Situation gelangen. Deshalb ärgere ich mich auch über mich selbst. :-\

    Ich muss sagen er hat einestabileBeziehung zu unserer Tochter, obwohl er sich mehr einbringen könnte und bis vor kurzem sah ich auch keine Gefahr für meine Tochter. Nun ist es allerdings so dass sie selbstverständlich bemerkt wenn wir streiten oder ich sehr gestresst bin. Ich will nicht das sie sich später an solche Dinge erinnert ;(


    Er trinkt nur abends nach Feierabend meist an 8 Uhr. Ich könnte mich natürlich dumm stellen und dadurch so weiter tolerieren. Doch ich weiß auch das ich so ein Verhalten nicht akzeptieren will und er sich wohl nicht ändern wird. Er hatvmir auch gesagt das unsere Meinungen zu dem Thema Alkohol sehr unterschiedlich sind.

    Ich habe mich auch vorher schon als Gast hier im Forum umgesehen und bei den vielen schlimmen leidensgeschichten kam ich mir vor als würde ich auf ganz hohem niveau meckern... Mittlerweile bin ich der Meinung das ich eben nocham Fuße des Berges stehe der mich erwartet, wenn ich nicht bald handle.
    E
    Auf jeden Fall werde ich die Ratschläge zu einer shg für Angehörige zu gehen befolgen..ich habe auch schon eine in meiner Nähe gefunden. Vielleicht hilft mir das in meiner Entscheidung stark zu bleiben.

    Also auch hier nochmal vielen Dank :)

  • Hallo Greenfox, dein Beitrag hat mich wie die anderen auch sehr getroffen. Natürlich positiv!
    ...
    Ich habe mich auch vorher schon als Gast hier im Forum umgesehen und bei den vielen schlimmen leidensgeschichten kam ich mir vor als würde ich auf ganz hohem niveau meckern...

    schwitz. :) Puuh - da bin ich froh, dass der Nachsatz noch kam ...

    Ansonsten brauchst Du Dir kein Kopf machen: Ich habe inzwischen gelernt, dass für Jeden das eigene Problem das größte, wichtigste ist.
    In meiner damaligen Langzeit habe ich auf Grund der Schicksalsschilderungen von einigen Mitpatienten auch manchmal gedacht: "An denen gemessen habe ICH doch gar kein Problem!" Aber das ist die falsche Denke:

    ICH bin wichtig! Ich BIN ES WERT, dass ich mich um mich kümmere!

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

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    können wir nur selber tun!

  • Hallo Greenfox,

    mit deiner Nachricht so früh am morgen, konnte ich heute wirklich entspannt in den Tag starten.
    Was mich sonst immer auch mit verunsichert hat ist sein Umfeld. Da gibt es viele die meiner Meinung nach zu viel Alkohol konsumieren. Wenn erst mal raus ist das ich mich von ihm getrennt habe, wird es bestimmt der Fall sein, dass viele meine Entscheidung als übertrieben oder nicht verhältnismäßig abstempeln werden - was ihm wiederum den Rücken stärkt. In so einer Lage fühlt man sich bestimmt alleingelassen.

    Doch ich sehe nach vorne - meine Familie unterstützt mich, wenn auch aus der Ferne und das ist erstmal das einzige was zählt- schließlich habe ich mich ja auch dazu entschieden Verantwortung für mein Kind zu übernehmen und da sind die Umstände erstmal zweitrangig.

    Ich wünsche dir einen schönen Tag- Vielen Dank.

  • Wenn erst mal raus ist das ich mich von ihm getrennt habe, wird es bestimmt der Fall sein, dass viele meine Entscheidung als übertrieben oder nicht verhältnismäßig abstempeln werden - was ihm wiederum den Rücken stärkt. In so einer Lage fühlt man sich bestimmt alleingelassen.

    Kennst Du den Spruch: "Was kümmert es eine deutsche Eiche, wenn ein Schwein sich an ihr schubbert"? Für genau solche Fälle hat der Mensch nämlich zwei Ohren - rein, raus ...

    meine Familie unterstützt mich, wenn auch aus der Ferne und das ist erstmal das einzige was zählt- schließlich habe ich mich ja auch dazu entschieden Verantwortung für mein Kind zu übernehmen und da sind die Umstände erstmal zweitrangig.

    So sieht's aus 44.

    Gruß
    Greenfox

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    können wir nur selber tun!

  • Hallo Ann,

    denk an dich und nur an dich und an deine Tochter. Ihr seid wichtig. Alles andere: sch...egal.

    Und - wenn die Leute reden, dann lass sie reden. Sie scheinen ja dann nichts Besseres zu tun zu haben. :o Das ist traurig.

    Für dich und deine Tochter wünsche ich dir das Allerbeste. Ihr habt es beide verdient. Leg du den Grundstein, damit ihr ein schönes und lebenswertes, liebenswertes Leben führen könnt. Ich schick mal ganz liebe Grüße

    Betty :sun:

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Für dich und deine Tochter wünsche ich dir das Allerbeste. Ihr habt es beide verdient. Leg du den Grundstein, damit ihr ein schönes und lebenswertes, liebenswertes Leben führen könnt. Ich schick mal ganz liebe Grüße

    Betty :sun:

    Ansonsten brauchst Du Dir kein Kopf machen: Ich habe inzwischen gelernt, dass für Jeden das eigene Problem das größte, wichtigste ist.

    Das sind wirklich aufmunternde Worte.. es ist ein schwerer Weg - ich stecke zur Zeit schon in der Suche nach einer Wohnung und muss meinem Noch-Partner aufzeigen das es nicht bei den Drohungen bleibt und ich tatsächlich eine Trennung möchte.

    Manchmal habe ich Angst vor diesen Konflikten und doch weiß ich, dass es danach nur besser werden kann.. ein Ende mit Schrecken eben...

    Ich kann sagen das ich einen sehr hohen Bedarf an Harmonie in meinem Alltag habe und diese kann ich dann endlich wieder genießen. Das lässt mich nach vorne schauen.

  • Hallo Ann,

    ich kann Dich nur zu dem Entschluß, das Leben wieder in die eigene Hand zu nehmen gartulieren und Dich ermutigen dies zu tun in kleinen oder großen Schritten, Hauptsache, die Richtung stimmt.

    Genau das wollen wir alle, auch wir Alkoholiker hier. Um mit anderen zu überprüfen, ob die eigene Richtung (noch) stimmt, ist dieses Forum m.E. gut geeignet, immerhin haben wir es hier mit ausgesprochenen, praxiserfahrenen ExpertenInnen zu tun, von denen ich schon einige wertvolle Hinweise bekam.

    Und das wünsche ich Dir auch und ein gutes Händchen für die richtigen Entscheidungen.

    LG

    Pit

  • Hallo alle zusammen..

    ich brauche ein bisschen Ermutigung... ich bin nun seit etwa 3 wochen auf wohnungssuche und ich finde einfach nichts... dazu kommt das die Streitereien mehr werden. Mein Partner nimmt jede noch so kleine Lapalie zum Anlass mich anzumeckern oder wütend zu werden.

    Ich lasse alles liegen ( in einem Haushalt mit Kindern ist es eben nicht immer klinisch sauber!!!) würde nichts tun---- das tut sehr weh-- wenn man jeden abend 1.5 stunden mit putzen und kochen verbringt und versucht alles zusammenzuhalten.

    Jetzt hatten wir diesen Streit heute morgen- meine Tochter hat Fieber und ich konnte nicht zuhause bleiben -- er hat urlaub und kümmert sich um sie... er macht das sonst auch immer prima, doch ich hab ein schlechtes gefühl. Das alles macht mich echt fertig.

    Er hatte erst vorgestern freunde zu besuch und versprach von sich aus er würde nichts trinken... nachts um 2 kam er dann ins schlafzimmer mit einer riesen fahne.. ich hab mich richtig geekelt und hat mir ständig erzählt das er mich nicht verlieren will.. in diesen momenten tut er mir auch leid.. aber ich habe kein vertrauen mehr in ihn und habe auch größtenteils die achtung vor ihm verloren...

    Ich scuhe nun weiter nach einem Weg weg von ihm .. aber es ist wirklich sehr aufreibend...

    LG Ann

  • Nur mal ne doofe Frage: In wessen Wohnung wohnt ihr, wer ist der Mieter?

    Wenn Du die alleinige Mieterin bist (also alleine im Mietvertrag stehst), dann ist das Problem doch gar keins: Schmeiss ihn raus!
    Solltet ihr beide Mieter sein - lass Dich anwaltlich beraten, wie Du ihn legal sofort rausschmeißen kannst (Stichwort: Einstweilige Verfügung). Denn so wie ich Dich verstanden habe, ist er (bisher/noch) nicht handgreiflich o.ä. geworden. Das wäre z.Bsp. ein Grund, die Polizei zu rufen und dann kann er von denen zeitweilig rausgesetzt werden (das nennt sich Wegweisung). Aber auch permanente Beleidigungen und Demütigungen zählen zu "Häuslicher Gewalt".
    Und da hier auch ein Kind mit involviert ist, stehen die Chancen gut, dass Du eine Einstweilige Verfügung erwirkt bekommst.
    Wie gesagt - frag am Besten einen Anwalt. Und sollte er die Hand erheben - die berühmte Telefonnummer 110 kann erst mal Abhilfe schaffen.

    Ich weiß auch, dass Du (ohne es hier zu schreiben) Dir denken wirst: "Also Polizei und/oder Anwalt muss ja nun wirklich nicht sein." Stimmt: muss nicht sein. Hilft aber ungemein.

    Und: ist nur ein Tipp/Ratschlag/Hinweis.

    Gruß
    Greenfox C:-)

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

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    können wir nur selber tun!

  • Greenfox :

    Ich stimme Dir zu - das kann ungemein hilfreich sein. Allerdings hast Du eine dritte Variante vergessen: ER ist der alleinige Mieter ...
    das würde die Sache verkomplizieren.

    @Ann:

    Falls DU die Möglichkeit hast, dort zu bleiben - dann mach es! Nimm alle Hilfe in Anspruch! Das steht Dir zu. Er ist alleine, er kann weichen (wenn das vertraglich geht). Allein um eurer Tochter willen. Habt ihr das noch nie diskutiert? Oder ist er zu schlecht drauf?

    Statt dir die Hacken abzurennen - vor Weihnachten - überlege doch mal, ob das eine Variante wäre für dich?

    Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass er a.) von selbst geht. b) du dort bleiben kannst (es sein denn, das ist nicht zu finanzieren, das ist ja auch noch ein Punkt, dass Paare mehr bezahlen können als Alleinerziehende Mütter :-\) Aber vielleicht geht es wenigstens so lange, dort ohne ihn zu leben, bis du eine Variante in Ruhe gefunden hast! c.) Nicht ER der alleinige Mieter ist. Dann wirst Du wahrscheinlich weichen müssen. genau kenne ich mich rechtlich nicht aus. Aber das wäre logisch.

    Dass DU dich ekelst - ja - das verstehe ich gut! Respekt und Achtung verlieren ist sehr blöd. Aber leider unaausweichlich. Wenn man ewig diese Schwäche ertragen muss. Mein Lebensdrama Freund, der kniete manchmal Speicheltropfend und mit verdrehten Augen sabbernd vor mir- ich verstand kein Wort mehr, so lallte er. Schrecklich. Schlimm. Ab und an habe ich dann gewaltigen Ekel und Widerwillen gespürt. Ein blödes Gefühl: Als wenn ich ihn mit der Kneifzange nicht mehr anfassen wollte, in diesen Momenten.

    Aber die vergingen. War er sortiert - vergaß ich das alles wieder.

    Kopf hoch! Es gibt noch Alternativen! Du fängst gerade erst an und Deine Kraft wird reichen - weil sie es muss.

    Deine
    SabberMarie

  • Ooops - was jetzt los??

    Ann hat sich kommentarlos hier wieder abgemeldet ... nixweiss0

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Das ist mehr als merkwürdig. Das ist geradezu beunruhigend!

    Und völlig unverständlich. Hat Sie es nach Deinem schreiben getan? Oder schon heute vormittag?

    Sehr sehr komisch!

    Ich hoffe, Sie weiß, was Sie tut.

    GrübelMarie

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