Hoch die Hände, Wochenende

  • Hallo ,

    mein Name ist Chris, ich bin 25 Jahre Alt und liege wie so oft Sonntags verkatert in meinem Bett.
    Ich habe es unendlich satt meine Lebenszeit verkatert zu verschwenden.

    Wie jeden Freitag beginnt bei mir das Wochenende ab Mittag , da ich um 12:00 Uhr meine 37,5 Std. Arbeitswoche beende.

    Und wie so oft am Freitag, treffe ich mich mit freunden, um essen bzw. "ein paar" Bierchen trinken zu gehen. Was jedes mal aus guter Laune (wenn auch nicht geplant) geschieht..
    Nur leider bleibt es bei mir nie bei ein paar Bier, sondern es wird eigentlich immer bis früh in den Morgen gesoffen.
    Z.z kommen auch nach einigen Bieren noch Koks , Mdma oder Speed hinzu.. Was mir aber immer angeboten wird und ich selber niemals kaufen würde. Nüchtern hätte ich auch niemals Lust auf derartige Substanzen. Öfter wie 1x im Monat passiert aber auch das nicht. Gott sei Dank

    Was mir am nächsten Tag bleibt, ist ein schlechtes Gewissen, 100 - 200 € weniger auf dem Konto, und physisch wie auch psychische Einschränkungen.

    Es ist wirklich schwierig für mich auf den Alkohol am Wochenende zu verzichten, da ich einen wirklich Großen Freundeskreis habe, wo es einfach normal ist am Wochenende Alkohol zu trinken. Auch dass ich vom Land komme Spielt mit Sicherheit eine große Rolle.

    Ansonsten habe ich mein Leben gut unter Kontrolle. 6-8 Std Sport die Woche sind normal. Auch mein Job macht mir Spaß.

    Nach nun einigen gescheiterten Versuchen am Wochenende nur 2-3 Bier zu trinken, will ich jetzt einfach komplett mit dem Alkohol aufhören. Klar, so ein Gedanke kommt Sonntags wahrscheinlich vielen Menschen. Aber ich meine es ernst.

    Alleine schon der Zustand , und das schlechte Gewissen (obwohl ich mich normal verhalte, überhaupt nicht aggressiv oder derartiges bin) was irgendwie jedes Wochenende schlimmer wird, soll nun endlich aus meinem Leben verschwinden.

    Was könnt ihr mir denn für Tipps geben, bzw. haben bestimmt viele von Euch ähnlich Erfahrungen gemacht.

    Viele Grüße,

    Chris.

  • Hallo, Chris, und HERZLICH WILLKOMMEN hier im Forum!

    Das kenne ich: Morgens verkatert aufwachen - und erst mal "NIE WIEDER ALKOHOL!". Ein paar Stunden später dann das erste Bier und "WER HAT DAS GESAGT?".

    Die Frage ist, ob Du einen großen Freundeskreis hast oder nur einen großen Bekanntenkreis. Der Unterschied liegt darin das Ersterer Dich darin unterstützen würde, wenn Du (tatsächlich) sagst, ich will heute/dieses Wochenende/überhaupt keinen Alkohol trinken. Letzterer würde Dich dazu überreden, diesen Quark doch erst am nächsten Wochenende anzufangen - und das immer aufs Neue.
    Ersterer würde es verstehen und akzeptieren, wenn Du komplett abstinent leben willst bzw. Dich "outest", dass Du ein Alkohol"problem" hast.
    Letzterer ... siehe oben.

    Aber das Wichtigste ist: WAS WILLST DU?

    Hier findest Du jedenfalls jede Menge Anregungen.

    Ich wünsche Dir und uns hier einen guten Austausch.

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Greenfox. Vielen Dank für Deine Nette Begrüßung und Deiner schnellen Antwort.

    Es ist so, es sind auf jeden Fall gute Freunde, die meisten zumindest. Nur ist es auch so, dass man schnell als Langweiler oder Spaßbremse gilt, sobald man mal dankend ein Bier ablehnt. Das ich den Kontakt zu machen einschränken sollte, um mein Vorhaben umzusetzen, weiß ich.

    Ich trinke auch nicht, um irgendetwas zu verdrängen, sondern einfach nur weil's einfach immer passiert, dass man irgendwo hinkommt wo es Alkohol gibt. Sei es im Restaurant oder bei Freunden. Und wenn die Stimmung einfach passt , wie es fast immer der Fall ist , wird einfach Feuchtfröhlich weiter getrunken. Am nächsten Tag denke ich mir dann jedes mal "oh man, warum schon wieder?!"

    Viele Grüße,

    Chris.A.

  • Hallo Chris, auch von mir ein "Grüß Dich" hier im Forum :)

    Als ich noch in der (Sucht-)Spirale feststeckte bestanden meine Wochenenden mehr oder weniger zumeist aus Freitag: Konsum > Samstag: Schlafen, Kater/Aussnüchtern, Konsum > Sonntag: Schlafen, Kater/Aussnüchtern, abends gezügelter Konsum. Montags dann gerädert irgendwie auf Arbeit.

    Seit ich nüchtern und abstinent lebe habe ich an den Wochenenden Zeit für z.B.:

    - wirklich erholsamen Schlaf und effektive körperliche Regenerierung - Zeit für schöne und/oder wichtige Dinge (z.B. freundschaftliche Verbindlichkeiten) - produktive Aktivitäten - Sport, Wandern, Spazieren gehen, praktizieren physischer und mentaler Entspannungstechniken - feines gesundes Essen zubereiten - und vieles, vieles Mehr - halt je nach Lust und Laune...

    Auch wenn die Wochenenden meist immernoch viel zu kurz sind verbringe ich eine gute und erfüllende Lebenszeit und gehe Montags gestärkt, zuversichtlich und meist auch gut gelaunt zur Arbeit.


    Was könnt ihr mir denn für Tipps geben, bzw. haben bestimmt viele von Euch ähnlich Erfahrungen gemacht.

    Wenn du dich vom Alkoholkonsum löst wirst Du evtl. FREIräume in Deinem Leben schaffen, ein Anregung von mir wäre dir doch einmal Gedanken darum zu machen womit du diese Freiräume gerne erfüllen möchtest. Indem Du Dich auf andere, neue oder alte Lebensinhalte konzentrierst kannst Du zudem auch viele Gute Kräfte in deinen Veränderungsprozess hinein freisetzen.

    Lies Dich doch auch hier durchs Forum, der Austausch hier kann auch sehr hilfreich sein. Hier zum Beispiel mal ein beeindruckender und sehr lesenswerder Beitrag der vielleicht interessant für Dich ist: >>Was mir geholfen hat, nicht mehr zu trinken

    Gute Grüße an Dich,
    die beste Kraft immer und gutes Gelingen 44.

    Ahoi und bis bald,
    Land-in-Sicht

  • Hallo Chris,

    schön, dass Du hier ins Forum gefunden hast. Mit 25 bis Du noch sehr jung und ich finde es gut, dass Du Dein Trinkverhalten hinterfragst. Du hast für Dich festgestellt, dass es zu viel ist. Und Du hast auch festgestellt, dass Du nicht so trinken kannst wie Du es gerne möchtest. Das sind auf jeden Fall schon mal deutliche Anzeichen, dass Du da ein Problem hast. Wie das Problem nun genau aussieht, ob nun bereits süchtiger Alkoholiker bist oder "nur" Missbräuchler ist erst mal völlig egal. Fakt ist ja, Du willst etwas ändern aber es scheint nicht so einfach zu funktionieren.

    Lies Dich hier mal richtig ein. Dann kannst Du Deine Situation sicher auch selbst ganz gut einschätzen. Das kann Dir dann auch helfen, Deinen Weg zu finden. Ach, und was Deine Freunde betrifft: RICHTIGE Freunde, also wirklich echte, werden Dich auf jeden Fall dabei unterstützen nichts mehr zu trinken, wenn sie wissen das Du Alkoholiker bist und weg von dem Zeug willst. Richtige Freunde würden vielleicht sogar von sich aus freiwillig im Beisein von Dir keinen Alkohol trinken, außer es käme von Dir das go, dass Du damit kein Problem hast. So habe ich das jedenfalls erfahren.

    Aber egal wie, es ist DEIN Leben und Du musst sehen, dass es so läuft, wie Du es willst. Solange Du am Alk hängst, bestimmt der wie es läuft.

    Wünsche Dir eine guten Austausch hier und lass' von wieder Dir hören.

    VG
    gerchla

  • Hallo Chris,
    schön dass Du dich hier angemeldet hast. Ich bin mir sicher, Du wirst hier viele gute Anregungen finden, um mit dem Alkohol aufzuhören und dein Lebensqualität deutlich zu verbessern. Mit 25 kannst du das ganz sicher schaffen. Vor allem, weil du ja anscheinend selbst nicht mehr die Tage verkatert im Bett verbringen möchtest. Hast Du dir schon einen Plan für morgen gemacht, wie du dieses Mal mit der Situation umgehen möchtest?
    Ich wünsch Dir viel Kraft für das bevorstehende Wochenende und schreib,
    wie es gelaufen ist.
    LG Robert

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