Ich bin einfach ratlos

  • Hallo Ihr Lieben,
    habe mich heue hier angemeldet,weil ich mir ein wenig Hilfe erhoffe.
    Bin seit fast 1,5 Jahren mit meinem Freund zusammen.Als ich ihn kennenlernte, war er echt von allem abhängig....er hatte sich aufgegeben.
    Er ist dann erstmal in die Entgiftung gegangen und istjetzt substiituert auf Subutex.
    Danach sind wir zusammen gezogen und er hat bis heue keine anderen Drogen angefasst.
    Aber dafür trinkt er jetzt Alkohol,amAnfang waren es 2-3 Flaschen Bier, mittlerweile sind es schon 6-8 Flaschen am Tag.
    Er kann keinen Tag ohne Alkohol sein und abends wird er oft streitlustig und wirft mir Dinge vor, die gar nicht so sind.
    Darüber rege ich mich dann auf und schlafe dann auch nicht in unserem Bett.
    Nüchtern ist er ein toller und liebevoller Mann,der mich auf Händen trägt. Aber wenn er dann im Laufe des Nachmittags anfängt zu trinken, verändert er sich total.Ich kann mit ihm darüber auch nicht reden, er ist uneinsichtig und dreht es so,als wäre ich diejenige, die Streit sucht.
    Er hat 2 Töchter, 11 und 14 Jahre alt, die haben ihm die Pistole auf die Brust gesetzt und letztes WE zu ihm gesagt, sie kommen nicht mehr, wenn er trinkt.
    Ich bin einziemlich labiler Mensch und habe furchtbare Angst, ihn zu verlieren.Ich schaffe es nicht, ihm ein Ultimatum zu setzen.
    Ich sage höchstens, bitte trink nicht so viel.
    Wie gesagt, das Schlimme ist dass er gar keine Einsicht hat und alles gesagte und getane mit dem Alkohol entschuldigt. In der letzten Zeit tut er sich auch gar nicht mehr entschuldigen,weil er ja nicht mehr weiss, was alles vorgefallen ist.
    Er glaubt mir dann auch nicht,dass er dieses ud jenes gesagt und getan hat.
    was würdet Ihr an meiner Stelle tun, ich meine schrittweise,weil ich psychisch ziemlich labil und abhängig von ihm bin.
    Vielen Dank fürs Lesen

  • Hallo Ela

    und herzlich willkommen. Ich gehöre zu der Alkoholikerseite. Du findest hier aber auch genug Unterstützung von der Angehörigenseite.

    Wenn ich Beiträge. wie jetzt deinen lese, wird mir immer wieder klar wie sehr wir andere vereinnahmt haben.

    Zitat

    Ich bin einziemlich labiler Mensch und habe furchtbare Angst, ihn zu verlieren.

    Da sehe ich den Punkt an dem du ansetzen solltest. Such dir Hilfe bei Menschen, die diese Problematik kennen in Suchtberatun oder Selbsthilfegruppen für Angehörige, hier und/oder anderswo.

    Der süchtige Partner wird immer wieder versuchen mit Schuldzuweisungen genau in diese Wunde zu treffen, die du oben beschrieben hast. Irgendwann hast du Schwierigkeiten zu unterscheiden ob diese Vorwürfe in irgendeiner Form ihre Berechtigung haben oder nicht.

    Du wirst mit Sicherheit hier im Forum viele Mitbetroffene finden, die dir von ähnlichen Erfahrungen erzählen. Der erste Schritt wird sein "Kümmere dich sofort um DICH". Ob das auf Trennung hinausläuft steht auf einem komplett anderm Blatt und hat mit meiner Aufforderung nichts zu tun. Aber diese Yorwürfe machen müde und erzeugen Selbstzweifel und das ist nix. was du im Moment gebrauchen kannst.

    Alles Liebe und der Anfang ist gemacht und du wirst schnell merken. das es viele Menschen gibt. die das gleiche erleben wie du jetzt.

    Ich wünshe dir noch einen schönen Tag und fang heute noch an etwas dafür zu tun damit dieser Tag und jeder weitere schön werden kann.

    Pit

  • Hallo Ela

    Willkommen.
    Pit hat eigentlich schon alles geschrieben...
    Vielleicht schaust du mal in unsere Linkliste, da findest du auch welche zur Angehörigen-Problematik.

  • Hallo, Ela, und HERZLICH WILLKOMMEN hier im Forum :welcome:

    Eigentlich kann ich mich hundertprozentig Pit anschließen - auch ich bin von der Betroffenen-Fraktion und auch immer wieder entsetzt, was uns der Alkohol anrichten lässt (natürlich andere Drogen/Süchte auch).

    Und wie ennasu schon schrieb: schau doch auch mal in unsere Linksammlung. Da findest Du viele nützliche Links, u.a. auch diesen hier.

    Und im Bereich Angehörige findest Du etliche Erfahrungsberichte anderer, denen es genauso/ähnlich wie Dir ging/geht.

    Such dir Hilfe bei Menschen, die diese Problematik kennen in Suchtberatun oder Selbsthilfegruppen für Angehörige, hier und/oder anderswo. ...
    Der erste Schritt wird sein "Kümmere dich sofort um DICH".

    Dem kann ich nichts hinzufügen ...

    Ich wünsche Dir viel Kraft - und schmöker Dich hier ruhig durch!

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Ganz lieben Dank für Eure Antworten und ich werde mir die links anschauen.
    Gestern ist etwas passiert, was ich nicht erwartet hätte. Er hat mir gestanden, dass er auch noch spielsüchtig ist Ich hatte versucht, ihn unterwegs zu erreichen und er ging nie ans Handy. Als er dann später nach Hause kam,gestand er mir, dass er in der Spielhalle war und er hätte es mir die ganze Zeit verschwiegen, dass er dieses Problem hat. Und zu guter letzt hat er auch noch 100 Euro gewonnen.Erwar wenigstens ehrlich und hat mir die 100 Euro gegeben zum sparen.Was heisst das jetzt,dass ich alles verstecken muss?
    Irgendwie bin ich verzweifelt und habe nicht mehr viel Kraft. Normalerweise wüde ich die Sachen packen und mal für ne Weile weg,aber selbst das traue ich mich nicht. Und er sagt auch immer,ich wäre sein einziger Halt.Sonst würde er wieder im Drogensumpf untergehen.
    Aber so habe ich das Gefühl, dass ich irgendwann nicht mehr kann.Und ich habe auch nicht die Möglichkeit, irgendwo mal unterzukommen.
    Es ist ein Dilemma,wir sind gegenseitig voneinander abhängig.Wenn ich den Mut und die Kraft hätte,würde ich mir vielleicht eine eigene Wohnung suchen?
    Vielen Dank fürs lesen inr Lieben

  • Liebe Ela

    Dein Partner braucht professionelle Hilfe.
    Er muss aber selber zu dieser Einsicht kommen - und auch wollen.
    Du kannst da gar nichts machen. Du kannst ihn nicht befreien.

    Du musst erst mal für dich selber Hilfe finden.
    Er manipuliert, er verschweigt, ja, er missbraucht dich. Nicht aus Bosheit, sondern weil er krank ist.
    Gut, nun hat er 100 Euro gewonnen - aber damit ist das Suchtproblem nicht vom Tisch.
    Morgen verliert er vielleicht - und dann?
    Bitte suche dir professionellen Beistand, der mit dir Lösungen erarbeitet. Du solltest es dir wert sein.
    liebe Grüße
    ennasu

  • Es ist ein Dilemma,wir sind gegenseitig voneinander abhängig.

    Liebe Ela - Ihr seid nicht voneinander abhängig, nicht voneinander.

    Er ist Nebensache - DU bist die Hauptsache. Und Du bist Co-abhängig.
    Du musst einfach nur mal die Augen aufmachen und auch mal auf andere Erfahrungen hören.
    Aber das Wichtigste ist, dass Du Dir professionelle Hilfe suchst.

    Irgendwie bin ich verzweifelt und habe nicht mehr viel Kraft. Normalerweise wüde ich die Sachen packen und mal für ne Weile weg,aber selbst das traue ich mich nicht. Und er sagt auch immer,ich wäre sein einziger Halt.Sonst würde er wieder im Drogensumpf untergehen.
    Aber so habe ich das Gefühl, dass ich irgendwann nicht mehr kann.Und ich habe auch nicht die Möglichkeit, irgendwo mal unterzukommen.

    Er weiss genau, welchen Knopf er bei Dir drücken muss, um Dich rumzukriegen, ihm doch wieder/weiter zu helfen. Dann noch so kleine subtile Sachen wie die angeblich gewonnenen 100 €. Und wie Betty schon schrieb: Was ist, wenn er verliert? Antwort: Dann hat er keine Skrupel, Dich zu beklauen! Denn auch das gehört zur Sucht - in diesem Fall der Spielsucht. Ich kenne jemanden, der hat seine gesamte Familie nach Strich und Faden beklaut, insgesamt über 100.000 €! Nun, er hat den Absprung geschafft - aber zurückzahlen wird er noioch seeeeeehr lange. Und was das Verhältnis zu seiner Familie angeht ...

    Und ich weiss genau, wovon ich rede - auch ich habe es immer wieder geschafft, meine Leute zu überreden, zu belatschern :-X Bis ich irgendwann in einem klaren Moment den Entschluß gefasst habe, auszusteigen ...

    Nochmal mein dringender Rat: Such Dir professionelle Hilfe! Und versieh alles das, was Du (für Dich) mit Fragezeichen versehen hast, mit Ausrufezeichen!

    Wenn ich den Mut und die Kraft hätte,würde ich mir vielleicht eine eigene Wohnung suchen?

    Gruß
    Greenfox

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    können wir nur selber tun!

  • Vielen Dank für Eure Antworten, ich muss jetzt einfach noch was loswerden....ich habe mir einen Bänderriss zugezogen und kann so kaum das Haus verlassen,nur für das Nötigste. Ich weiss,ich muss mir Hilfe suchen....heute ist alles eskaliert. Wie immer war mein Freund ziemlich angetrunken und er hatte miese Laune, sagt seit ein paar Tagen, es ginge ihm beschissen.
    Vorhin fing er dann an, dass er sich eingesperrt fühle wie in einem Käfig und er wolle was mit einem Kumpel was trinken gehen.Ich sagte dann, aber warum mit diesen Leute, die nur zugekifft sind oder pep nehmen....dass ich das nicht gut finde.
    Aber er fühlt sich von mir kontrolliert....was auch ein bisschen stimmt...er ist dann einfach gegangen, und ich habe entdeckt, dass von unserem Ersparten 100 Euro fehlen.
    Er streitet ab, das Geld genommen zu haben....er geht auch nicht mehr an sein Handy.
    Es geht mir ziemlich mies,denn ich hab ihn echt angeschrien..und jetzt kommen bei mir Schuldgefühle hoch,weil ich ihn auf der Strasse vor unserem Haus angeschrien habe.Denn es war ihm sehr peinlich.
    Jetzt sitzt ich hier, mit der Angst ihn zu verlieren und mit Schuldgefühlen,dass ich ihn zu sehr eingeengt habe.
    Habe echt riesige Angst, dass jetzt alles kaputt ist und er wieder zu Drogen greift.
    Bitte sagt was dazu, ich liebe ihn doch immer noch,und es ist ja auch nicht alles schlecht in unserer Beziehung.Er hat mir sonst auch viel geholfen und beigestanden.
    Eure Ela

  • Ich hoffe, es findet sich schnell jmd. der dir eine hilfreichere Antwort geben kann.

    Ich weiss auch nicht recht, was ich an deiner Stelle jetzt machen würde. Hast du Bekannte/Freundinnen/Verwandte
    mit denen du dich jetzt (heute noch) ein wenig aussprechen und Abstand gewinnen könntest?
    Könntest du eventuell eine oder zwei Nächte wo anders übernachten, um dich selbst nervlich vorübergehend schonen zu können?
    (ich denke, momentan ist auf dieser Basis sowieso kein vernünftiges Gesprächt möglich und wenn dein Freund merken würde,
    dass du tatsächlich nicht da bist, vielleicht denkt er dann einmal nach und macht es klick)

  • Dein Partner braucht professionelle Hilfe.
    Er muss aber selber zu dieser Einsicht kommen - und auch wollen.
    Du kannst da gar nichts machen. Du kannst ihn nicht befreien.

    Hallo ennasu,
    vielleicht etwas blöde Frage?
    Wie bringt man jmd. dazu? Wie kann man das beschleunigen?
    Sonst vergeht weiterhin wertvolle Zeit (Wochen, Monate,...)
    mit "warten".
    Man müsste so jmd. vor die Wahl stellen oder anrennen lassen,
    auch wenns hart klingt oder trennen, wenn sich nichts ändert.

    Ich denke gerade, was hat mich veranlasst:
    Mir ist es körperlich und seelisch schlecht gegangen, und
    konnte nicht in die Arbeit gehen, war
    ambulant im Krankenhaus und habe mit einem
    sehr guten, einfühlsamen Doktor gesprochen, der
    mich schnell auf die Vorteile eines alkoholfreien Lebens
    überzeugte. Vielleicht würde so etwas vergleichbares auch
    helfen. Von alleine ohne triftigen Grund oder Vorfall,
    würden sich die wenigsten, so fürchte ich, sich "selbst anzeigen".


  • Es geht mir ziemlich mies,denn ich hab ihn echt angeschrien..und jetzt kommen bei mir Schuldgefühle hoch,weil ich ihn auf der Strasse vor unserem Haus angeschrien habe.Denn es war ihm sehr peinlich.
    Jetzt sitzt ich hier, mit der Angst ihn zu verlieren und mit Schuldgefühlen,dass ich ihn zu sehr eingeengt habe.

    Ela, wieso hast DU Schuldgefühle, weil ER sich scheisse benimmt? Ist er eine Marionette, deren Fäden Du ziehst - oder tut er das alles aus eigenem Antrieb heraus?

    Dass er ein gewaltiges Problem hat, ist wohl unbestritten. Aber diese Jacke brauchst Du Dir nicht anziehen - es ist seine.
    Du hast selber ein ganz anderes Problem - Du scheinst der Meinung zu sein, kein Recht auf Selbstbewusstsein zu haben und es zu verdienen, wie ein Stück Dreck behandelt zu werden! Leider habe ich auch immer wieder beruflich C:-) mit Menschen wie Dir zu tun, die geradezu "süchtig" nach derartiger Missachtung sind. Vorwiegend sind es Frauen, die ihre saufenden Männer ertragen und sich immer wieder verprügeln lassen. Und die ihren "lieben" >:( Mann dann freiwillig wieder in die Wohnung lassen, nachdem wir ihn rausgeschmissen und sie ins Krankenhaus gebracht haben ...

    Ela, sei mir bitte nicht böse, wenn ich das hier so drastisch und hart schreibe - aber es tut mir immer wieder selbst weh, wenn ich privat oder beruflich erlebe, dass sich Menschen freiwillig so behandeln lassen.

    Bitte, such Dir Hilfe, geh zu einer Beratungsstelle (für Dich - nicht für ihn!!), schiess ihn in den Wind - lass Dir helfen!

    Liebe Grüße
    Greenfox

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    können wir nur selber tun!

  • @fran

    Hi fran. Das kann man nicht beschleunigen. Es muss "klick" machen bei dem, der trinkt. Leider.

    Ela,
    drohen bringt nichts, schimpfen nicht, schreien nicht.
    Denn wenn du das nicht konsequent umsetzt, was du bis jetzt nicht schaffst, dann leidest DU.
    Wenn du also mit Trennung drohst und nicht gehst, spielt er weiter mit dir.
    Du kannst versuchen, ihm klar zu machen, wie sehr dich diese Sucht (Süchte) belasten, wenn er NÜCHTERN ist.
    Du kannst jede Unterstützung anbieten, wenn er einer Therapie zustimmt.
    Aber ELa, du brauchst auch Hilfe, und zwar dringend. Und du musst dir das wert sein.
    Lebe nicht für einen anderen, das geht nicht.
    Helfen funktioniert auch nur aus einem inneren Gleichgewicht heraus, aus Ruhe und Gelassenheit, aber nicht aus einer abhängigen Position.
    Es gibt da einen schönen Spruch: Liebe ist ein Kind der Freiheit...

    liebe Grüße und Kopf hoch.
    ennasu


  • @fran

    Hi fran. Das kann man nicht beschleunigen. Es muss "klick" machen bei dem, der trinkt. Leider.

    Hallo ennasu, das ist eben das, was schade ist. Ich hätte mich auch, jetzt im nachhinein, besser schon
    vor 15 Jahren entschieden, es dauert oft lange (man ist dann halt oft so, wenns irgendwie weitergeht, es ist nicht optimal, das weiss man
    meistens eh, und bequem ists auch, die Macht der Gewohnheit, den Alk weiterzutrinken, und das kann sich Jahre, oder Jahrzehnt oder länger hinziehen),
    bis man wirklich innerlich so weit ist und es auch irgendwie abschliessen kann.

  • Das ist ja gerade das "Problem", dass man keine Glaskugel hat, um heute schon zu sehen, wo man in 10 Jahren steht. Abgesehen davon, ob man so etwas überhaupt wirklich wissen will.
    Klar wäre ein früherer Ausstieg (oder gar kein Einstieg) besser gewesen. Aber so bin ich zu dem geworden, der ich heute bin.
    Ich habe meine (manchmal auch schmerzvollen) Erfahrungen gemacht, meine Schlüsse daraus gezogen - und hoffe, die alten Fehler nicht zu wiederholen ...

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

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  • Auch ich habe mich immer mal wieder mit der Frage beschäftigt, warum ich so viele Jahre versoffen und verraucht habe, obwohl mir klar war, dass ich meinen Körper mit diesem Verhalten schädigte.

    Da war zum einen die tief verwurzelte Vorstellung, ohne das jeweilige Suchtmittel nicht leben zu können. Auch wenn ich wusste, dass Alkohol und Tabak ungesund sind, ging etwas tief in mir davon aus, dass sie mir auf der anderen Seite etwas ganz Tolles bzw. genau das geben, was ich unbedingt brauche.

    Zum anderen kam die Erfahrung dazu, dass ich einfach nicht in der Lage war, weniger zu saufen oder zu rauchen. Diese Erfahrung ließ mich in Punkto Selbstbewusstsein ganz klein werden.
    Also habe ich irgendwann überhaupt nicht mehr versucht, weniger zu rauchen und zu saufen, damit ich mich nicht als Niete fühlen musste. Wenn ein Familienmitglied in diese Richtung auf mich Einfluss nahm, wurde ich aggressiv. Zum einen weil ich mir das „Tolle“ nicht nehmen lassen wollte und zum anderen, weil ich mich nicht wieder als Niete fühle wollte, die es nicht packt, weniger zu trinken.
    In dieser Phase verstrich unglaublich viel Zeit.

    Bei mir kam der von Ennasu angesprochene „Klick“ per Zufall und über eine Person außerhalb meiner Familie. Es war nur ein kurzes Gespräch, aber dieses Gespräch setzte eine unglaubliche Motivation in Gang.
    Seitdem halte ich Motivation für das A und O des Suchtausstiegs. Und hier könnte tatsächlich so etwas wie eine Glaskugel helfen. Aber keine, in der wir sehen, wie übel es uns gehen wird, wenn wir weiter süchteln, sondern eine, in der wir sehen, welchen Zuwachs an Lebensqualität wir erfahren, wenn wir mit dem Süchteln aufhören.
    Doch wie ist es zu schaffen, dass diese Motivation nicht dem Zufall überlassen bleibt?

    Bassmann

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